Where dreams come true - Fan Fictions

°°°> Sie hassen und sie... <°°°

Re: °°°> Sie hassen und sie... <°°°

JAAAAAAAAAAAAA !!!!!

Ich interessiere mich noch für die story

Ich fahre zwar morgen für ne Woche in den Urlaub, bin aber

danach wieder eine treue Leserin





Wherever You Go And Whatever You Do, May The Luck Of THE IRISH Be There For You !!!!!!!!!!

01.04.05 ---> I´ll Be There !!!!!!!!!!!
Block S1 / Reihe 10

Re: °°°> Sie hassen und sie... <°°°

 DAAANKEEEEE!!!!!!!

Kate hatte erst jetzt von dem wilden Treiben auf der Bühne etwas mitbekommen und staunte nicht schlecht als sie ihren Freund und ihre beste Freundin nur wenige Meter voneinander entfernt da oben stehen sah. „Wollen die etwa singen?“ fragte Kate sich selbst, bevor sie beobachten musste, wie Sue sich aufgebracht aus Bryans Handgriff löste, die improvisierten Stufen runter aus dem Pub lief, Mark Bryan sauer einen Vogel zeigte und ebenfalls aufgebracht von der Bühne kam. „Was ist denn los?“ rief sie zu ihm rüber und war ein wenig besorgt. „Der wollte mich allen ernstes dazu bringen mit Sue zusammen zu singen... Mit Sue! Mit seiner durchgeknallten Schwester! ...Der Typ spinnt doch.“ entgegnete Mark ihr immer noch sauer, schnappte seine Jacke vom Hacken und ging nach draußen in die entgegen gesetzte Richtung, in die Sue vorher gelaufen war.

Die saß im gemeinsamen Auto von Kate und ihr und hatte das Radio bis zum Anschlag laut aufgedreht und die Wagentüren verbarrikadiert. „Wie konnte er es wagen...?“ schrie sie sich einmal kräftig von der Seele und ließ mit verschränkten Armen ihre Fußspitzen übereinander gelegt hin und her wippen. Wie konnte ihr eigener Bruder sie nur so hintergehen und sie dazu bringen wollen, mit diesem Blödmann zu singen? Wollte er unbedingt eine Katastrophe auslösen und die Party vorzeitig mit einem Knall beenden...mit einem Knall, der durchs ganze Pub geschallt wäre, wenn sie vor Wut explodiert wäre?! Sue hatte nicht übel Lust wieder zurück zu gehen und Bryan eine zu knallen...! Aber würde es ihr dadurch wirklich besser gehen?

„Shane, ein Guinness, aber pronto!“ haute Bryan währenddessen drinnen auf den Tresen und bemerkte nur so nebenbei, dass Kate ihm gefolgt war. „Okay, erklär mir das... Wieso sind die beiden so dermaßen sauer und wie von der Tarantel gestochen da raus und was hast du genau damit zu tun?“ lehnte sich Kate über die Tresenecke zu Bryan und legte ich Hand flach hin, fast so, als wollte sie damit demonstrieren, dass sie die absolut nackte Wahrheit von ihm hören wollte. Bryan war genervt. Jedoch nicht, weil Kate in nervte, sondern weil er keine Lust hatte sich zu erklären... „Ich hatte einen guten Plan, zumindest hab ich gedacht, dass es einer wäre. Der ist gründlich in die Hose gegangen...tja,...und du siehst ja, was dabei rausgekommen ist. Und Ende der Story!“ schloss er kurz und bündig mit dem Thema ab, lehnte sich mit dem Rücken geben die Bar und schaute mit seinem Glas Guinness in der Hand dem Treiben seiner Gäste zu. „Super Geburtstag... Ich fühl mich nicht nur um Jahre gealtert, nein, auch noch glatt wie vom Bus überfahren!“ dachte Bryan ironisch und lachte sarkastisch in sich hinein. Dass Kate kopfschüttelnd an ihm vorbei wieder zu Kian und Nicky an den Tisch zurückging, bekam er nur noch aus den Augenwinkeln mit... „Soll’n sich doch die anderen Mal um die beiden Verrückten kümmern,...ich hab mein bestes Versucht!“ spielte er sein Tun fast schon heldenhaft in seinem Kopf hoch und wäre beinahe nicht bloß mit seinem Ellenbogen von der Theke abgerutscht, sondern auch noch knapp gegen den Hocker neben ihm gefallen.

Immer noch in Selbstmitleid badend, weil seine Freunde alle miteinander nicht zu schätzen wussten, was er für sie geplant und vorgehabt hatte und vielleicht auch sehr Gutes bewirkt hätte, stand Bryan angelehnt gegen die Bar und blickte ziellos durch den Pub. Viele der Gäste hatten sich in Grüppchen zusammengestellt und redeten miteinander, andere schaute sich die Listen der möglichen Karaokesongs an und diskutierten mit wiederum anderen darüber, welchen Song sie wohl eventuell nehmen sollten. Eigentlich war es eine völlig normale Party unter Freunden, von denen sich der größere Teil kannte und der andere kleinere Teil wiederum nicht. Bryan war gerade dabei zu überlegen, welche Gruppe von “alten“ Freunden wohl von den Charakteren her gut zu der Gruppe von seinen “neuen“ Freunden am Fenster passen würde, als die Gelassenheit im Pub auf einmal durch ein lautes Streitgespräch von, wie konnte es auch anders sein, Sue und Mark gestört wurde... „Du bist doch total bescheuert, als wenn ich etwas mit dem völlig geknackten Vorhabens meines Bruders zutungehabt hätte...! Ich bin nicht geisteskrank und stelle mich mit DIR zusammen auf eine Bühne und sing dann auch noch mit dir!!“ kamen die Zwei schnellen Schrittes hintereinander durch den Eingang und Sue zeigte Mark wutentbrannt einen Vogel. „Also, wenn du mich fragst, dann bist du das eh schon!“ konterte Mark frech und musste abrupt stehen bleiben, weil Sue ihm daraufhin sauer den Weg versperrte. „Ich frag dich aber nicht, Anführer aller Geisteskranken!“ giftete sie ihn mit einem abweisenden Grinsen an und die große Abneigung und der Hass zwischen ihnen beiden lagen förmlich zum Greifen in der Luft. Und das fiel jetzt auch allen anderen Gästen auf... „Ja, dann schätz ich mal, heißt das, dass ich auch dein Anführer bin, was!?“. Und während Mark der Triumph, mit diesem Spruch wieder die Oberhand gekriegt zu haben, ins Gesicht geschrieben stand, konnte Sue nicht fassen, wie er sie grade gedemütigt hatte und stampfte mit dem Fuß auf. Seine Dreistigkeit hatte ihr die Fähigkeit genommen spontan zu kontern! Mark dagegen genoss diese bis dahin einmalige Situation, in der er das letzte Wort hatte und setzte sogar noch einen drauf... „Wieso wolltest du eigentlich nicht mit mir singen? Angst, weil ich dich mit Sicherheit gegen die Wand gesungen hätte?!“. Das war’s... Jetzt fand auch Sue wieder zu ihrer Sprache zurück. „Du mich an die Wand singen?? Wovon träumst du nachts? Ich singe noch mit einer üblen Bronchienerkrankung besser wie du, jede Wette!“. „Na, das ist doch mal ein Wort...! Eine Wette. Wie wär’s mit jetzt und hier? Wo du doch SO überzeugt von dir bist...“ schlug Mark ihr mit einem Grinsen vor und Sue, die eigentlich bloß aus ihrer Rage heraus geredet hatte, begriff erst jetzt, was sie da gesagt hatte. Doch kneifen würde sie jetzt erstrecht nicht...! „Okay Feehily, jetzt und hier... Und damit es auch richtig interessant wird, muss der Verlierer der Wette sich bei dem Gewinner für alles entschuldigen, was er jemals gesagt hat!“ stieg ebenfalls ein Grinsen in Sues Gesicht auf und hielt Mark fordernd ihre Hand zum Einschlagen hin. „Und dabei auf die Knie gehen!?“ forderte Mark allerdings noch zur Steigerung...und Sue nickte. „Okay, is abgemacht!“ „Gut, einverstanden!“. Mit einem festen Handschlag besiegelt sie es und gingen beide mit einer Mimik aus Triumph und Vorfreude Richtung Bühne. Die Freunde und so gut wie jeder andere im Pub hatte mitbekommen, worum es ging und Kate legte beschämt ihr Gesicht in ihre Hände. „Is das wirklich grade passiert? Haben die beiden sich tatsächlich ein Singduell vorgeschlagen...vor all den Leuten hier??“ nuschelte sie zwischen ihren Fingern durch und Nicky und Kian nickten und sprachen gleichzeitig synchron: „Yjapp!!“, während ihre Blicke nicht von Sue und Mark abweichten. „Ha!“ ließ sich Bryan auf den freien Platz der Sitzecke lachend fallen. „Wusste ich, dass nur so was helfen würde... Exakt DAS hatte ich nämlich eben auch mit denen vor!“. „Du wolltest sie eben schon vor allen Leuten da blamieren?!“ kam es tonlos von Nicky, wobei er immer noch starr nach vorne zur Bühne gesehen hatte. „Wieso blamieren?? Die Zwei können doch singen!“ verstand Bryan die Welt nicht mehr – und da bewegte sich Nicky wieder... „Wieso blamieren?“ äffte er ihn nach. „Weil die Beiden sich total kindisch benehmen! Wie im Kindergarten, fehlt nur noch das sie anfangen sich mit Sand zu beschmeißen und herumquengeln „Ähäh, der/die hat mir mein Förmchen geklaut!“, oder so’ n Mist...! Vorher ging es ja noch so einigermaßen, da haben die das bloß unter sich ausgetragen.....aber jetzt machen die das HIER!!“ deutete Nicky mit offenen Armen die Größe des Pubs und die anwesende Menschenmenge an und riss die Augenlider dabei weit auf. Kate, die durch das Gespräch wieder ihr Gesicht aus ihren Händen gegraben hatte, konnte ebenfalls nicht glauben, dass Bryan dieses blöde Theater gut fand und sogar selbst die Idee dazu gehabt hatte. Auch Shane, der währenddessen mit servieren beschäftigt gewesen war, gesellte sich jetzt fassungslos zu ihnen an den Tisch... „Habt ihr gehört, was die vorhaben?“ „Jaaa, haben wir!“ antworten Nicky und Kate zu gleichen Teilen gelangweilt und genervt.





Re: °°°> Sie hassen und sie... <°°°

„Was hältst du von „Kiss“? ...Oder ist das zu hoch für dich?!“ stichelte Mark, nachdem er den Song in der Liste gefunden hatte. Sue warf einen kurzen Blick auf das Blatt. „Okay, wenn du das möchtest...“ meinte sie tonlos, wählte es mit der Fernbedienung für die Karaokemaschine aus und grinste anschließend hämisch: „Bloß dumm für dich, dass es die Version von Tom Jones ist!“. Doch um die Kinnlade herunterfallen zu lassen, blieb Mark nun keine Zeit mehr, denn kaum war das Gerät eingeschaltet, da gab Sue ihm auch schon das erste Mikrofon in die Hand und wartete mit einem frechen Grinsen darauf, dass er anfing zu singen. Er fühlte sich zwar leicht überrumpelt, aber er dachte sich auch, ob nun Tom Jones Version oder das Original, Kiss ist Kiss und fing an auf die Musik und seinen Einsatz zu warten... „You don't have to be beautiful to turn me on.” begann Mark trotzdem hoch zu singen und Sue staunte nicht schlecht, weil er den Ton sogar weiter halten konnte. Aber um ihn auch niemand anderes sich das anmerken zu lassen, setzte sie gleich wieder eine vollkommen uninteressierte Mine auf, blickte stur auf den Monitor und hoffte wartend darauf, dass Mark sich versingen würde. Was Sue allerdings nicht wusste war, dass Mark den Song In- und Auswendig kannte, da er ihn bereits ein paar Mal für verschiedene Vorsingen gewählt hatte... „I just need your body baby from dusk till dawn. You don't need experience to turn me out. You just leave it all up to me...“. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, an dem auch Sue mitsingen müsste. Nur noch ein Satz und sie müsste den Refrain gemeinsam mit Mark singen müssen! Ihr wurde übel und für den winzigen Bruchteil einer Sekunde dachte sie darüber nach, ob sie einfach blitzartig von der Bühne verschwinden sollte... Doch diesen Sieg würde sie Mark nicht gönnen, niemals! „I'm gonna show you what it's all about...” sang Mark noch, dann stieg sie entschlossen mit ein. „You don't have to be rich to be my girl. You don't have to be cool to rule my world. Ain't no particular sign I'm more compatible with. I just want your extra time and your...“. Der Trommelwirbel ertönte auf und beide warteten angespannt auf den exakten Zeitpunkt, um den Titel und das Schlagwort des Liedes ins Mikrofon zu sagen. Keiner von ihnen wollte es zu früh oder zu spät sagen, keiner wollte sich diese Blöße geben! Sue blickte zu Mark, Mark blickte zu Sue... Der Ausdruck in beiden Augenpaaren war angespannt und nervös zugleich. Sobald der Abbruch des Trommelwirbels zu hören wäre, müssten sie es sagen – und dann passierte es... „Kiss!“ sagten sie haargenau zur selben Zeit ins Mikro. Doch das Lied war noch lang nicht zu Ende, jetzt müsste auch Sue beweisen, was für eine Stimme in ihr steckte und dass sie vorher nicht nur ihre große Klappe aufgerissen hatte...! „You got to not talk dirty, baby if u wanna impress me. You can't be too flirty, papa. I know how to undress me. Yeah!” legte sie ihre ganze Leidenschaft, die dieser Song von ihr verlangte, in dieses letzte Yeah! und erlaubte sich schlicht selbst den Text einfach in die männliche Version umzuändern. „I want to be your fantasy. Maybe you could be mine? You just leave it all up to me and we could have a good time...” und wieder folgte der Refrain der beiden. „You don't have to be rich to be my girl, you don't have to be cool to rule my world. Ain't no particular sign I'm more compatible with. I just want your extra time and your...” und wieder die gespannten Blicke von ihnen, wieder Trommelwirbel und... „Kiss“! Jedes weitere Mal, das Sue und Mark zusammen singen mussten, wurde die Spannung zwischen ihnen größer...! Aber es war keine wütende Spannung mehr voller Hass, sondern eher eine, die brodelte und knisterte... Das bemerkte auch Kate unten am Tisch. Doch, weil sie sofort wieder dachte, dass das ja überhaupt nicht sein könnte, da es sich ja schließlich um Mark und Sue handelte und zwischen eben diesen Zweien nichts anderes als Abneigung füreinander herrschte, schüttelte sie diesen verrückten Gedanken einfach mit einer kurzen Kopfbewegung von sich und hörte den Beiden wieder weiter zu...

„Das ist seltsam,...“ dachte Bryan im fast gleichen Augenblick nach, indem auch Kate diese Stimmung zwischen Sue und Mark aufgefallen war. „...wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich sagen, dass dieser Song irgendetwas in denen ausgelöst hat.....bloß was?“. Und auch in Kians und Shanes Gesichtern konnte man mit einemmal so eine fragende Mimik ablesen. Einzig Nicky blieb völlig unbeeindruckt und sang leise den Text mit.

„Ain't no particular sign”, „I'm more compatible with” teilten sich Mark und Sue das Songende, hingen sich noch mal so richtig rein und gaben alles, um dann wieder gemeinsam zu enden: „I just want your extra time and your”...„Kiss!” Geschafft! Das Lied war aus und beide Kontrahenten ziemlich durcheinander. Hochgefühle, über die eigene Leistung und wieder Tiefgefühle, wegen der erbrachten und auch noch guten Leistung des anderen. Nun würde bloß noch der Applaus der Gäste und Freunde über Sieg oder Niederlage entscheiden...! Aber auch, wenn Sue sich extra fest die Daumen drückte und in Gedanken immer wieder hoffte, dass die Leute mehr für sie jubeln würden, fiel das Ergebnis knapp, dennoch eindeutig aus... „Tja dann, ich bin ganz Ohr!“ tat Mark bemitleidend, änderte seinen Gesichtsausdruck jedoch gegen Ende des Satzes in ein hämisches Siegergrinsen. Sue kochte vor Wut. Aber nicht, weil sie etwas weniger Applaus bekommen hatte, sondern weil dies bedeutete, dass sie verloren hatte und sich somit bei Mark für alles je Gesagte entschuldigen musste. Ausgerechnet bei Mark! Dabei war ER es doch gewesen, der SIE vor Monaten direkt bei ihrer allerersten Begegnung über sie lustig gemacht hatte! „Hattet ihr heute Morgen einen Kurzschluss?“ hatte er Bryan leise gefragt, nachdem ihr Bruder sie einander vorgestellt hatte und sie danach wieder mit Kate redete. „So sieht deine Schwester doch wohl hoffentlich nicht immer aus?“ hörte Sue ihn sich immer noch über ihre Dauerwelle lustig machen. Er hatte das alles zwar Bryan zugeflüstert, doch trotzdem hatte sie alles ganz genau mitbekommen. Ihre Frisur war damals wirklich nicht der Renner gewesen, ihr hatte sie sogar selber nicht gefallen! Aber was hatte sich der oberflächliche Typ bloß eingebildet, dass er sich gleich beim ersten Kennen lernen über sie lustig machte? Er hatte wohl nicht gewusst, was Anstand und Benehmen sind? Und ausgerechnet sie sollte jetzt einen Schritt auf ihn zumachen und sich bei ihm entschuldigen?? Niemals! „Eher gefriert die Hölle zu und Hunde lernen sprechen und fliegen!!!“ ging es Sue voller Hass durch den Kopf. Sollte ihm doch sein grässliches Grinsen auf ewig so im Gesicht stehen bleiben, die Genugtuung würde sie im nicht geben, dass sie vor ihm auf die Knie ging...! „Sorry.“ nuschelte Sue durch ihre zusammengebissenen Zähne und verließ danach sofort mit einer Kehrtwende die Bühne. Mehr würde keiner von ihr verlangen können!

Shane, Bryan, Nicky, Kian und Kate blickten mit gespannten Augenpaaren noch oben. Was hatte Sue getan? Hatte sie sich bei Mark entschuldigt? Und was hatte sie jetzt vor?? Tatenlos hatten die 5 zugesehen, wie Sue sich durch die Gästemenge gedrängt und nach draußen gegangen war. Auch Mark, der Sue jeden einzelnen Schritt hinterher gesehen hatte, wusste nicht, was hätte machen sollen oder ob er überhaupt etwas tun sollte. Was war mit diesem Mädchen los? Wieso veranstaltete sie schon wieder so ein zickiges Theater, auch sie hatte doch in die Wette und deren Auslöse eingeschlagen?! Wenn er sie nicht richtig eingelöst hätte, dann wäre Sue garantiert die Erste gewesen, die es von ihm eingefördert und vorher auch nicht er Ruhe gegebne hätte! Mark war sauer und er merkte wie ihn die Gäste weiterhin ansahen. Er musste sofort von dieser Bühne herunter und irgendwas trinken, was viel Alkohol beinhaltete...!

Bryan kannte seinen Kumpel inzwischen schon gut genug um zu ahnen, was er wohl jetzt vorhaben würde. Und als Mark seinen Weg zur Bar durch die anwesenden Leute bahnte, fühlte er sich in seiner Ahnung mehr als bestätigt. Dass seine Schwester sich, wie eigentlich ja abgemacht, nicht bei Mark entschuldigt hatte, war Bryan auch klar... „Na, nicht so gut gelaufen, hm?!“ legte er seine Hand auf Marks Schulter. „Doch klar, deine Schwester liebt mich!“ kam es trocken von dem. „Sie würde es lieben mich mit einer Axt erschlagen zu dürfen...!“ hing er noch sarkastisch dran und trank seinen Wodka- Bitterlimone. Es wollte Mark einfach nicht in den Kopf, wieso Sue diesen nervigen Streit mit ihm immer noch nicht begraben wollte... Bryan beobachtete Mark. Wie er den Wodka in sich kippte, machte keinen guten Eindruck auf ihn. Ging seinem Kumpel der Streit und das ganze Drumherum etwa doch viel näher, als er bisher angenommen hatte?! Manchmal waren ihre Sprüche ja noch ganz lustig gewesen...doch dass das auch mal zu einem ernsthaften Problem werden könnte, davon Bryan nie ausgegangen. Er wusste warum Sue so schlecht auf Mark zu sprechen war. Sue hatte es ihm am Abend, nachdem er die beiden miteinander bekannt gemacht hatte, erzählt und auch, dass sie mitgekriegt hatte, wie Mark sich über sie lustig gemacht hatte. Doch Mark hatte er das nie erzählt. Bryan dachte immer, dass es besser wäre, wenn die beiden das irgendwann unter sich klären würden – was sich nun offensichtlich als Fehler herausstellte! „Tja, dann nimmt sie dir diese alte Sache wohl immer noch ziemlich krumm...“ lachte Bryan absichtlich locker und wollte somit ein klärendes Gespräch in die Gänge bringen. „Was für eine alte Sache?“ horchte Mark auf. „Wie, das weißte nicht mehr?“ tat Bryan überrascht und war froh, dass Mark “angebissen“ hatte. „Als du sie und Kate damals in Nickys Garten kennen gelernt hast... Sue hatte da diese riesen Locken, die ihr derartig vom Kopf abstanden, dass sie aussah, als hätte sie einen Afro. Du hast danach so was zu mir gemeint wie; ob wir an diesem Morgen nen Kurzschluss hatten und ihr Fön explodiert wäre, oder so!? Jedenfalls... auch wenn Sue etwas weiter von uns weg stand, sie hat das trotzdem alles mitgekriegt!“. So, nun war es raus! Bryan war sich sicher, dass sich ab jetzt alles von alleine zwischen Sue und ihm regeln würde... Bloß Mark schien das noch nicht so einfach zu sehen... „Was denn, wegen DEM blöden Spruch, der ja übrigens überhaupt nicht ernst gemeint war, macht sie so einen Aufstand?!“ konnte Mark es nicht glauben. „Ist doch nicht zu fassen... Das war bloß ein Spruch,...ein Witz,...ein einfacher Gag! Die Sprüche, die sie mir an den Kopf geworfen hat waren um so einiges Schlimmer!“. Mark regte sich auf. Wie konnte Sue ihm diesen einen Gag so lange übel nehmen? Den hatte sie inzwischen doch schon aufgeholt, ja sogar bei weitem überholt, und dann machte sie bei ihrer Wette trotzdem noch so einen Aufstand und wollte sich ums Verrecken nicht bei ihm entschuldigen...? Okay, er war es, der also damit angefangen hatte...aber er hatte diesen Witz doch gar nicht ernst gemeint! Musste ER trotzdem immer noch den ersten Schritt auf SIE zumachen...? „Mark, ich denk...“ wollte Bryan ihm noch was sagen, doch der redete ihm einfach ins Wort. „Gut, wenn es sie offensichtlich immer noch so sehr mitnimmt...!“ änderte Mark doch noch seine Meinung und die kam plötzlich so zickig aus ihm heraus, so hatte er sie eigentlich gar nicht gemeint... „Ich werde mich bei ihr entschuldigen.“ „Weißt du zufällig auch, wie ich das hinkriegen soll? Ich meine, zu ihr hingehen und ihr dann die Hand reichen.....das wird wohl kaum funktionieren?!“ meinte Mark einsichtig und suchte, wenn auch leicht ironisch, bei Bryan nach einer Antwort für dieses Problem. „Nee, ich denke, die Hand wärst du dann gleich wieder los!“ lachte der und wurde danach gleich wieder ernsthaft. Das lag jedoch hauptsächlich daran, dass Mark ihn mit einem ernsten Blick durchdringend ansah. „Also gut, du willst eine Lösung für das Problem, wie du dich bei Sue entschuldigen kannst... Hhm...das wird nicht einfach!!“ legte er ihm wieder seine Hand auf die hängenden Schultern und grinste anschließend verschwörerisch: „Aber ich hätte da schon eine Idee...“.

Seit Bryans Geburtstagsparty waren 2 Woche vergangen. Sue saß auf einem mit rosa Stoff bespannten Hocker und beobachtete ihre Cousine Samantha dabei, wie die hektisch in ihrem Brautkleid im Zimmer auf- und abging. Die zwei Cousinen waren alleine im Hinterzimmer der kleinen Kirche von Castlebar und Sue, die gegen ihren eigenen Geschmack ein rosa Taftkleid trug, weil sie eine der drei Brautjungfern ihrer Cousine Samantha war, wurde von jedem Mal, dass Samantha mit ihrem raschelnden Kleid an ihr vorbei kam, unruhiger. „Ich hätte wissen müssen, dass irgendetwas garantiert schief geht, es ist ja auch schließlich meine Hochzeit! Ich hab zwar eher damit gerechnet, dass die Blumenarrangements falsch angebracht sind, du als meine Brautjungfer zu spät kommst, die Gäste anders als vereinbart sitzen oder der kleine Sohn von Tante Joan es nicht auf die Reihe kriegt unsere Eheringe aufs Stichwort genau zum Altar zu bringen... Aber, dass eins der Glück bringenden Dinge fehlt, die eine Braut bei ihrer Hochzeit dabeihaben sollte, davon bin ich nun wirklich nicht ausgegangen!“. Dass sich ihre Cousine viel zu sehr aufregte, fand Sue schon länger. Überhaupt musste Samantha immer mit allem übertreiben... Selbst dieses Auf- und Abgehen jetzt machte sie so übertrieben, dass Sue genervt die Augen verdrehte. Sie war das Ich-bezogene Verhalten zwar von Samantha gewohnt und auch, dass sie steht’s im Mittelpunkt stehen musste und sie sie für unzuverlässig hielt, aber das sie wegen eines Strumpfbandes so viel Wirbel machte, noch dazu, weil es kein Blaues gewesen war, das ging Sue nun wirklich auf die Nerven und erst recht das Geraschel des Brautkleides, jedes Mal, wenn Samantha sich auch bloß leicht bewegte...! „Sam, wäre es möglich, dass du auch mal für einige Minuten vollkommen ruhig stehen bleibst?!“ fragte Sue angespannt, nachdem Samantha nach ihrem hysterischen Selbstgespräch kurz Luft geholte hatte. Sam wollte ihr gerade etwas antworten, als auf einmal Samanthas Mutter hereingeplatzt kam und mit einem blauen Strumpfband, wie mit einer Trophäe in der Luft herumwedelte. „Ach mein Schatz, hast du ein Glück, dass heute Samstag ist...morgen hätte das Geschäft sicherlich nicht extra aufgemacht.“ meinte Sues Tante Flora durchatmend und man sah ihr ihren Stolz an, dass sie es noch geschafft hatte, ihre Tochter zufrieden zustellen. „Nicht auszudenken, wenn ihr großer Tag wegen eines blauen Teils in die Brüche gegangen wäre...!“ dachte Sue ironisch und malte sich aus, dass Samantha am Ende noch ihr dafür die Schult gegeben hätte, weil schließlich sie, die “unzuverlässige Sue“, als Brautjungfer mit dafür hätte sorgen sollen, dass alles glatt läuft. „Pute!“ nuschelte Sue sich leise in den nicht vorhandenen Bart, während sie dabei zuguckte, wie “Prinzessin Sam“ das Strumpfband von deren Mutter erst über den Fuß und dann hoch bis übers Knie gezogen kriegte. „Ach Samantha,...meine kleine Samantha,...du siehst wunderschön aus! ...Nicht war Susan?“ fing Tante Flora beim Anblick ihrer weiß gekleideten Tochter an zu schluchzen und holte ein helles Stofftaschentuch aus ihrer Handtasche. „Ja, Tante Flora.“ meinte Sue bloß trocken und wusste, dass sie ihr eh nicht wirklich zuhörte. „Das wird heute einer deiner schönsten Tage in deinem Leben, mein Kleines! Nur noch die Geburten deiner zukünftigen Kinder wird das vielleicht noch übertreffen... Glaub mir, mir ging es da genauso, Schatz!“ schluchzte die Mutter der Braut wieder und schnäuzte sich einmal leise. Dann gingen ihre Augen nach hinten zu Sue, die immer noch überaus gelangweilt auf dem kleinen rosa Hocker saß, und fragte sie in ihrer gewohnt schnippischen Art und Weise: „Hast du denn wenigstens schon einen Freund, Susan? Als ich 18 Jahre jung war, da war ich schon bereits verlobt.“. Und da war sie, die am heutigen Morgen schon viermal gestellte Frage; „Hast du nun endlich einen Freund?“, und Sue hasste sie immer noch, wie bei jeder Familienfeier! Ihr kam es vor, als wäre sie für ihre Tante gar keine richtige junge Frau, bloß, weil sie als das einzige weibliche Wesen in der Familie war, das noch keine feste Bindung mit einem Mann eingegangen war. Oft kriegte Sue sogar das Gefühl, dass ihre Tante sie steht’s nach einem Freund fragte, weil sie im Stillen vielleicht vermutete, dass sie eventuell ja lesbisch sein könnte...? Doch Sue war nicht lesbisch, sie war nur äußerst wählerisch! Bei ihr gab es keine blöden Schwärmereien. Wenn sie sich in einen Typen verlieben würde, dann nur so richtig doll, soviel wusste sie! Wenn ihr der Richtige für sich begegnen würde, dann wüsste sie es sicher sofort!! Und bis dahin blieb sie halt eben Single und genoss ohne “festen Partner“ ihr Leben... Außerdem konnte sie sich mit ihren gerade 18 gewordenen Jahren ja noch massig Zeit damit lassen! „Und kurz darauf musstest du heiratet, weil du mit dem ersten deiner drei Bälger schwanger geworden warst und man zur damaligen Zeit bei so was noch heiraten musste!“ ging es Sue in derselben schnippischen Art durch den Kopf, wie ihre Tante sie vorher noch angefahren hatte und sagte der darauf ins Gesicht, dass sie mit den Männern ja schließlich noch Zeit hätte.

Die Hochzeitsvorbereitungen waren soweit alle getan und die Braut ging immer noch wie ein aufgescheuchtes Huhn im Zimmer herum. Sue war zwar von ihrer Mutter darum gebeten worden, bis zur Zeremonie bei ihrer Cousine zu bleiben, doch Sue konnte nun wirklich nicht mehr. Sie musste raus! Weg von ihrer hysterischen Cousine, die jede Kleinigkeit dramatisierte, weg von den rosa Hockern, Stühlen und Blumen und weg von dem nervigen Geräusch des Brautkleides...! „Wo gehst du denn hin, du kannst mich doch nicht alleine lassen?!“ keifte Sam schockiert und starte Sue hinterher, die bereits ihre Hand auf die Türklinke gelegt hatte. „Ähm,...nur ganz kurz. Ich muss Bryan noch was fragen und außerdem will ich sehen, ob schon alle Gäste auf den für sie vorgesehenen Plätzen sitzen. Stell dir nur vor, wenn keiner richtig sitzt und nachher unsere Familie auf der Seite des Bräutigams sitzt und seine Familienmitglieder auf deiner Seite...ich meine, das hast du doch anders geplant!“ strickte sich Sue in Windeseile eine perfekte Ausrede zusammen, die die nervöse Braut sofort glaubte und sie auch noch mit einer hektischen Handbewegung aus dem Zimmer Richtung Kapelle scheuchte. Sue fühlte sich froh, erleichtert und befreit auf einmal. Die Sitzordnung der Gäste war die perfekte Ausrede gewesen, um von ihrer Kontrollsüchtigen Cousine wegzukommen! Sue war direkt ein kleines bisschen stolz auf sich, dass ihr das so schnell und locker eingefallen war und als ihr Bruder Bryan ihr zufällig auch noch über den Weg lief, da fiel sie ihm gleich fröhlich lachend um den Hals. „Wow, hey,...was is den mit dir los?“ lachte Bryan überrumpelt und hielt dem Schwung der Umarmung so gerade noch stand. „Ich habe es geschafft aus der Höhle der Löwin zu entkommen...und ihrer Mutter! Los freu dich für mich mit...“ grinste sie strahlend übers komplette Gesicht und führte einen kleinen Tanz auf. „Ach nee, hat Tante Flora dich wieder nach nem Freund ausgequetscht und Sam zum X ten Mal einen Anfall wegen ihrer Frisur gekriegt?“ amüsierte sich Bryan schadenfroh und führte ebenfalls ein kurzes Tänzchen auf, das dem so genannten Regentanz der Indianer ähnelte. „Nein, diesmal wegen eines fehlenden Strumpfbandes!“. „Was, das Strumpfband hat gefehlt? Etwa ein Blaues? Ach du meine Güte, das bringt doch Unglück!“ tat Bryan so hysterisch, wie Sam zuvor und führte sich dabei auch gespielt weiblich auf. Sue musste lachen. „Hey, hier haben aber welche mächtig viel Spaß...! Kann ich mitmachen?“ stellte sich der Bräutigam lachend zu den Beiden und wackelte mit den Knien und den Hüften mit. „Steve! ...Ja, genieß die Zeit, in der du noch Spaß hast, in einer Stunde etwa ist das eh für immer vorbei!“ zwinkerte Bryan ihm zu und alle drei lachten einmal kurz auf. „Steve, für mich bist du wirklich ein Held!“ legte Sue ihm eine Minute später ihre Hand auf die Schulter und betrachtete seinen schwarzen Smoking mit der rosa Blume und dem hellen Einstecktuch in der oberen Tasche. „Ein Held? Ach was, ich doch nicht...“ guckte der Bräutigam leicht beschämt zu Boden. Doch Sue klärte ihn gleich auf... „Nein nein, Steve... ich meine das absolut ernst! Du bist für mich ein wahrer Held! .....Wer, außer dir, würde es sonst wagen den Rest seines Lebens mit unserer Cousine Sam zu verbringen?!? Nicht mal ich oder Bryan würden uns DAS trauen!“ und kaum hatte Sue diese stichelnd scherzenden Worte gesagt, da prustete Bryan los: „Steve, Kumpel, kennst du den Spruch; Von nun an geht’s Bergab?“. „Ach, ihr seid doch verrückt! Wenn Sammy und alleine sind, dann benimmt sie sich nicht so, wie ihr sie kennt... Sie ist nicht rund um die Uhr so ein Kontrollfreak und will alles so, wie es ihr gefällt! In manchen Situationen überlässt sie auch mal gerne jemand anderem die Führung und...“ „Steve, bitte jetzt kein genaues Detail über euer Liebesleben, ja!? Ich hatte eigentlich vor, nachher noch was vom Büffet zu essen...“ unterbrach Bryan ihn gespielt angewidert und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Bauch. Steve bemerkte erst nach diesem Kommentar, dass seine Wortwahl auch auf was anderes schließenlassen konnte, als das, was er eigentlich gemeint hatte und kriegte prompt einen roten Kopf. „I-Ich...ich hab doch nicht...“ versuchte er stotternd zu erklären. Doch Sue schupste ihn mit ihrem Ellenbogen an und zwinkerte. „Schon klar... Hey, wir sind’s doch nur; die total verrückte Verwandtschaft, in die du gleich einheiraten wirst!“ grinste sie mit einer schielende Grimasse und ihr Bruder machte es ihr gleich mit zusätzlichen Zungenverrenkungen nach. Steve musste lachen. „Wenn ihr nicht so verdammt witzig dabei wärt, dann würde ich sofort die Männer mit den weißen Jacken holen, die euch in zwei separate Gummizellen stecken!“ hielt er sich nun den Bauch und ging mit einem abebbenden Lachanfall in die Kapelle zurück. „Sollte das heißen, er hält uns für bekloppt?“ setzte Bryan noch einen drauf, klopfte sich gegen die Stirn und tat danach so, als hätte es an der Kirchentüre geklopft. „Anscheinend...“ zuckte Sue bloß uninteressiert mit den Schultern. „Um wie viel Uhr geht der Trubel eigentlich genau los? Also ich meine, wann genau müssen wir hier stehen und den Gang runtergehen?“ „Um halb 12 sollen sich alle Trauzeugen, Brautjungfern und deren Begleiter hier in der Vorhalle zusammenfinden. Hast du denn schon wieder vergessen was Tante Flora ausdrücklich erwähnt hat,...sogar extra dreimal?!“ machte Bryan einen auf empört und grinste seine Schwester dann frech von der Seite an. „Ha, ha, ha!!“ lachte die übertrieben und gab ihm einen Schupser mit ihrer Hüfte. Bryan, der im Türrahmen mit dem Rücken nach draußen gestanden hatte, stolperte die einzelne Stufe nach hinten und verlor das Gleichgewicht, sodass er direkt mit seinem Hintern auf dem Kiesweg landete. „Aah, mein Fuß...!“ stöhnte er. „Oh, tut das weh, Mist!“. „Hey, is das einer deiner Witze oder meinst du das tatsächlich ernst??“ war Sue zu ihm rausgegangen und hielt sich etwas besorgt die vom Wind wehenden Haare aus dem Gesicht. Ihr kam es irgendwie seltsam vor, dass ihr Bruder sich sein Fußgelenk mit beiden Händen umklammerte, obwohl er doch hauptsächlich auf sein Hinterteil gefallen war... „Sehe ich vielleicht so aus? Ich bin wegen der blöden Stufe da umgeklinkt. Ooohh...“ stöhnte Bryan nach einem kleinen Wutausbruch wieder. „Aber bestimmt ist er bloß verstaucht... Am besten wir legen ein bisschen Eis drauf, dann geht’s schon wieder! Hilf mir mal hoch, ja!?“ meinte er dann auf einmal nicht mehr so schmerverzerrt und hielt Sue seinen Arm hin, damit sie ihn abstützen konnte. Sue half ihm dann zwar auch hoch, doch ihr seltsames Gefühl im Bauch blieb. Irgendwas stimmte hier doch nicht...! Nachdem sie etwas Eis aus dem Sektkübel, der für die Flasche direkt nach der Trauung vorgesehen war, rausgenommen hatte, es in einen Lappen gewickelt und auf Bryans Fuß gelegt hatte, kamen auch die anderen Brautjungfern und deren Begleiter, die alle von Tante Flora angetrieben wurden sich in einer Reihe aufzustellen, in der kleinen Vorhalle zusammen. „Ach du meine Güte Bryan, was hast du denn da gemacht? Wie ist das passiert? Ist dein Fuß gebrochen? Was machen wir denn jetzt mit Sue, wer wird als ihr Begleiter mit ihr zusammen zum Altar gehen? Das wirft die ganze geplante Ordnung durcheinander! ...Wie sieht das denn aus, wenn alle Brautjungfern von einem schick angezogenen Mann nach vorne begleitet werden und Sue wieder mal als Einzige alleine ist...?!“ kriegte Tante Flora gleich einen Anfall der kurz davor stand in einen Nervenzusammenbruch überzugehen, als sie ihren Neffen mit hoch liegendem Fuß und kühlendem Eisbeutel sah. Sue konnte schon vor ihrem inneren Auge sehen, wie Samantha wegen der hohen und lauten Stimme ihrer Mutter im wild flatternden Brautkleid angelaufen kam und ebenfalls auf Grund Bryans Fußes alles unnötig dramatisierte...! „Er ist nur umgeklinkt Tante Flora, keine Panik!“ spielte Sue es mit einem extra lieben Lächeln auf den Lippen herunter, obwohl ihr eher danach war, ihrer Tante eine Ohrfeige zu verpassen, damit sie wieder zur Besinnung kam. „Nur umgeklinkt? Wenn der Fuß da nur umgeklinkt wäre, dann müsste er ihn nicht kühlen!“ giftete Flora ihre Nichte jetzt genau so an, wie Cousine Sam es vorher im Umkleidezimmer mit Sue gemacht hatte. „Sie ist deine Tante, die Schwester von Mum, du darfst ihr keine knallen! ...Sie ist deine Tante, die Schwester von Mum, du darfst ihr keine knallen!“ ging Sue diesen Satz immer wieder gedanklich durch und versuchte sich damit zu beruhigen. Sie konnte nicht fassen, dass ihre Tante einen solchen Tumult veranstaltete, bloß, weil sie als erste Brautjungfer alleine diesen Gang zum Altar machen sollte. „Tante Flora du brauchst dir gar keine Gedanken zu machen, Sue wird nicht ohne Begleiter gehen müssen...“ meinte Bryan auf einmal ziemlich gut gelaunt und deutete mit seinen Augen zurück zum Kircheneingang. Tante Flora und ihre anderen drei Töchter, die rosa Brautjungfern, sahen wie Kühe auf der Weide aus, vor denen ein blinkendes UFO gelandet war, als sie gleichzeitig zur weit offen stehenden Bogentür zurückblickten und einen attraktiven jungen Mann Anfang 20 in einem schwarzen gut sitzenden Anzug zu Gesicht bekamen. „Oh Mann... Wow!!“ stieß Holly, die Jüngste von Sams Schwestern und Bryans und Sues Cousinen, Sue mit ihrem Ellenbogen an und deutete mit aufstehendem Mund, dass sie sich umdrehen sollte, sonst würde sie etwas verpassen. Die zögerte aber noch einen kurzen Moment, weil sie irritiert zu ihrem Bruder blickte und eine Antwort wegen seines Kommentars verlangte. „Nun guck doch mal schnell hin! ...Der Typ ist ne Wucht!“ flüsterte ihr Holly wieder zu und mit abwesenden Gedanken folgte auch Sue dann den Blicken von Holly, Tante Flora und ihren anderen beiden Cousinen nach hinten... „Das is nicht wahr!“ traf es Sue schlagartig. Sie konnte und wollte ihren Augen nicht trauen. Hatte sie Halluzinationen oder einen Alptraum?? Im hellen Sonnenlicht stand doch nicht wirklich Mark und trug einen guten Anzug!!? „Der muss einen Zwilling, ein Double, einen Clone oder sonst wen haben...!“ hoffte Sue. „Tja Tantchen, das ist Mark, Sues Begleiter!“ grinste Bryan und hätte einen Haufen Geld dafür ausgegeben, wenn er in diesem Moment das Gesicht seiner Schwester hätte sehen können und sie nicht mit ihrem Rücken zu ihm stehen würde! „Ach sooo...! Warum sagst du das denn nicht gleich?!“ entgegnete Tante Flora ihm strahlend und machte anschließend einen Schritt auf Mark zu. „Du bist also der Freund von unserer Susan!? ...Freut mich dich auch endlich einmal kennen zu lernen. Komm doch richtig rein!“ behandelte sie Mark sofort wie ein neues Familienmitglied, das sie für sich einnehmen wollte und stellte ihn neben Sue, damit sie sehen konnte wie die Beiden zusammen aussahen. „Ach, was seid ihr Zwei ein schönes Paar...! Fasst hätte ich ja geglaubt, dass unsere Susan...“ „O nee, bitte sag ausgerechnet ihm jetzt nicht, das du glaubtest, dass ich lesbisch sein könnte!“ jagte Sue diese sie erschreckende Vorstellung durch den Sinn und sah nur eine Möglichkeit sich davor zu schützen... „...nie den Richtigen finden würde!“ beendete sie hastig den Satz ihrer Tante, bevor die überhaupt weiter sprechen konnte. „Aber jetzt hab ich ihn ja gefunden...!“ meinte sie nach gespielt strahlend damit das Ganze etwas glaubwürdiger erschien, hackte sich in Marks Arm ein und schmiegte sich an ihn. „Bitte sag jetzt nichts, was mir peinlich sein könnte...bitte!“ flehte Sue Mark in Gedanken an und blickte mit einem Lächeln, das sie viel Überwindung kostete, zu ihm hoch.

Überrascht registrierte Mark, dass Sue sich in seinen Arm eingehackt hatte und sogar ganz eng bei ihm stand. Zwar hatte Bryan ihm vorher versichert, dass Sue dieses falsche Spiel vor ihrer Familie, besonders vor ihrer Tante und deren Tochter Samantha, mitmachen würde, aber das sie das gleich so schnell und vor allen Dingen direkt ohne jeglichen Widerspruch tun würde, damit hätte er niemals gerechnet! „Aber jetzt habe ich ihn ja gefunden...!“ hörte er Sue sagen und blickte entgeistert zu ihr. Was war das? Lächelte sie ihn an? Ihn, Mark, den sie doch bis aufs Blut verachtete, so schien es ihm?! „Das könnte die Chance für einen ersten Schritt in die richtige Richtung sein...“ ging es ihm schlagartig durch den Kopf und beschloss der überzeugendste Freund für Sue zu sein, den sie je gehabt hatte. Egal, ob alles gespielt war und sie zusammen lügen müssten bis sich die Balken biegen würden, er wollte von nun an öfter dieses süße Lächeln auf Sues Lippen sehen, erstrecht, wenn sie ihn ansah! „Ja. Und glauben Sie mir, ich bin so glücklich, dass ich Susan gefunden hab!“ entgegnete Mark Tante Flora lächelnd und küsste Sue anschließend auf die Stirn. Auf den Mund wäre einfach zu voreilig gewesen. Außerdem hätte sie ihn sicherlich gebissen oder sich angewidert von ihm abgewendet und das wäre für seine Wiedergutmachung nun wirklich wenig hilfreich gewesen. Und wer weiß was Kate, seine Freundin dazu gesagt hätte, wenn sie davon irgendwann Wind bekommen würde...?





Re: °°°> Sie hassen und sie... <°°°

Ich bin wieder da





Wherever You Go And Whatever You Do, May The Luck Of THE IRISH Be There For You !!!!!!!!!!

01.04.05 ---> I´ll Be There !!!!!!!!!!!
Block S1 / Reihe 10

Re: °°°> Sie hassen und sie... <°°°

Freut mich!

Und, was sagst du bisher? Gut? Schlecht? Geht so?





Re: °°°> Sie hassen und sie... <°°°

Ich find die Story vieeeeeeeel besser als gut !!!





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Re: °°°> Sie hassen und sie... <°°°

 

Sue traf es wieder wie ein Blitz, als Marks Lippen ihre Stirn berührten... War es, weil es so unvorbereitet passierte? Oder bekam sie diese Starre wieder, weil es ausgerechnet er war, der sie ausgerechnet mit seinem Mund berührt hatte und sie sich vor ihrer Tante nicht dagegen wehren konnte?! Eines war Sue jedoch klar; sie war fassungslos und das wieder einmal wegen ihm, Mark! Und das gefiel ihr ganz und gar nicht... Sie räusperte sich, bevor sie sich auch wieder zu ihrer Familie wendete und extra leicht beschämt meinte: „Nun ja, genug über uns geredet... Wo ist Steve, er muss doch als der Erste durch den Gang nach vorne zum Altar gehen?!“. „Ach du Schreck, es ist ja schon viertel nach elf!“ fixierte Tante Flora die Zeiger auf ihrer schmalen Armbanduhr und legte theatralisch die Hand auf ihren Brustkorb. „Los, hopp hopp, such du mir schnell Steven und ich sehe nach Sammy.“ wies sie den Begleiter ihrer jüngsten Tochter Holly an in den Herrentoiletten nach dem Bräutigam zu suchen und lief mit dem Saum ihres Kleides in der Hand selber schnell wieder in den hinteren Bereich der Kirche, um nach der Braut zu rufen. „Ha, jetzt geht aber die Post ab,...geil!“ freute sich Bryan laut lachend und klopfte sich schadenfroh auf seinen Oberschenkel. „Ich warne dich, treib es jetzt nicht zu weit!“ fauchte Sue ihren Bruder leise an, weil ihr dieser “Zufall“ mehr als nur Merkwürdig vorkam, dass er sich den Knöchel verstaucht hatte, so nicht mit ihr zusammen zum Altar gehen konnte und ausgerechnet Mark genau zu diesem Zeitpunkt ganz “zufällig“ in der Nähe war und auch noch einen Anzug trug. Ihre Cousinen und deren Begleiter guckten verdattert zu Sue herüber, sie hatten ihren, wenn auch leisen, Kommentar deutlich mitbekommen. „Äh,...treib es nicht zu weit... mit deinem Fuß!“ strich sie ihm absichtlich stark bemitleidend über die Schulter und das genau so, dass sie ihre Cousinen dabei sehen konnten. Als ihre Verwandtschaft sich dann allerdings wieder mit sich beschäftigte, da war Sues gespieltes Mitleid schnell verflogen und ihre Fingernägel krallten sich ansatzweise durch Bryans Anzugsstoff in seine Schulter. „Sonst werde ich ihn dir richtig verstauchen!!“ flüsterte sie drohend. Grade noch rechtzeitig, ehe Samantha mit ihrer Mutter und einem Schleier vor dem Gesicht den Gang herunterkam und sich alle vier Brautjungfern vor ihr in Pärchen hintereinander aufstellen mussten. Sue nahm noch den gebundenen Strauch rosa Rosen vom Weddingplanner entgegen, bevor sie mit Mark als erstes Trauzeugenpaar durch die Kirchentür in die Kapelle mussten. „Du solltest lächeln, wenn du deine Familie von uns überzeugen willst...“ nuschelte Mark ihr auf dem Gang zum Altar durch seine zusammengebissenen Zähne zu, während sie an den Bänken voller Gäste vorbeigingen. Auch, wenn Sue es hasste einen Rat von ihm anzunehmen, war ihr Klar, dass er Recht hatte und lächelte. „Hoffentlich ist dieser Tag schnell rum...“ schickte Sue kurz darauf ein Stoßgebet gen Himmel und drückte die armen Blumen dabei in ihre Hand. Nach einem Wangenkuss setzte sich Mark auf den freien Stuhl neben Bryan in der zweiten Reihe und Sue überlegte ernsthaft, ob es tatsächlich jemandem auffallen würde, wenn sie sich in Windeseile ihre Wange abwaschen würde, während Sam gleich in ihrem Brautkleid den Gang runterkommen und alle Blicke auf sie gerichtet wären...

„Denkst du nicht, dass Sue den Braten riechen wird? Ich meine, du warst mit deinem “verstauchten Fuߓ schneller hier auf den Plätzen, als wir vorne!“ flüsterte Mark Bryan zu und achtete darauf, dass es vollkommen unauffällig wirkte. „Hallo? Sie ist meine Schwester... Allein, weil ausgerechnet du hier im Anzug aufgetaucht bist, weiß sie, was hier eigentlich läuft!“ amüsierte der sich über so viel Blauäugigkeit und folgte wieder der Zeremonie. „Super, dann wird sie meine Entschuldigung ja nie annehmen!“ sah Mark gleich alles Schwarz und den ganzen Plan ruiniert. Wie hatte er sich auch auf so eine Schwachsinnsidee einlassen können? „Hey, nu wart’s doch ab... Bei so einem großen Gefallen, wie ihre überkandidelte Tante und ihre eingebildete Cousine davon zu überzeugen, dass sie einen Freund haben kann, da wird sie dir deinen blöden Gag verzeihen...glaube mir!“ gab Bryan mit einem kräftigen Nicken seiner Vermutung Nachdruck und war im Inneren selbst noch nicht 100%ig davon überzeugt, was er Mark da weiß machen wollte. Mark jedoch schien es völlig einleuchtend... „Mhm, du hast sicher Recht.“ nickte er vor sich hin und guckte dann auch dem Brautpaar dabei zu, wie es sich gegenseitig die Ringe ansteckte.

Als Sam und Steven sich ihr Ja-Wort gegeben und gemeinsam glücklich strahlend den Gang der Kapelle zurück nach draußen gingen, war es wieder für die Brautjungfer angesagt, sich bei ihren Begleitern einzuhaken und dem Hochzeitspaar zu folgen. Mark stand bereits mit seinem angewinkelten Arm an der untersten Stufe des Altars, um Sue zurück zu begleiten. „Na dann...“ fiel Sue jeder Schritt schwer, den sie auf Mark zumachen musste und lächelte trotzdem. Die eine Minute würde sie jetzt auch nicht mehr umbringen.

„Gut, die Kutsche mit Samantha und Steven wird vorfahren und dann in die zweite Straße zum Fotografen abbiegen.“ teilte der Weddingplanner nun vor der Kirche allen Gästen mit, die zur Feier fahren wollten. „Die Eltern der Braut und die des Bräutigams fahren danach, sie wissen ja, wo lang sie müssen. Anschließend folgen die restlichen Familienmitglieder und dann alle Freunde und Bekannten.“ „Hurtisch hurtisch, laut meinem Zeitplan müsste der Begrüßungssekt in zehn Minuten serviert werden und zum Schloss dauert es knappe 8!“ klatschte Cloud, der mit aller Macht einen französischen Akzent darstellen wollte, anfeuernd in die Hände und trieb die wartende Menge dazu an, endlich in ihre Wagen zu steigen. „Ja gut, Susan, wenn du lieber mit in Marks Wagen fahren möchtest, als bei uns, dann geh ruhig!“ meinte Bryan plötzlich auffällig laut, als seine Eltern und Tante Flora mit ihrem Mann an ihm, seiner Schwester und Mark vorbeikam und ihre Autos steigen wollten. Mit entsetzt großen Augen fuhr Sues Gesicht in seine Richtung. Wenn nicht so viele Verwandte oder generell Menschen um sie herum gewesen wären, dann hätte es keine weitere Sekunde gedauert und Sue wäre ihrem Bruder sofort an die Gurgel gesprungen! Doch jetzt, bei den anwesenden Zeugen, da hielt sie besser, ihren Plan auf später zu verschieben... „Du kennst doch den Weg, oder Mark!? Ach, und wenn doch nicht, dann fahr uns einfach hinterher.“ ergriff Bryan die günstige Situation, dass sein Schwesterchen ihm nichts an den Kopf werfen konnte und führte Sue, so gut es ging unauffällig, zur Beifahrertür von Marks Auto und deutete ihm an, dass er schnell einsteigen sollte. „Okay, du kennst ja das Auto unserer Eltern.“ guckte Bryan kurz durch das offene Fenster, welches Sue für ihn extra noch mal hatte runterkurbeln müssen und redete mit Mark. Nachdem dieser zustimmend genickt hatte wollte Bryan schon wieder seinen Kopf zurückziehen, wartete dann aber noch einen überlegenden Augenblick und grinste Sue frech an: „Ach, und Schwesterchen...immer schön anschnallen!“. Er konnte es sich einfach nicht verkneifen! „Und über deinen Fuß rollt hoffentlich gleich die Hochzeitskutsche, damit du wirklich was zum Klagen hast...!“ lag es Sue auf den Lippen, doch statt ihren Sarkasmus auszusprechen, grinste sie lieber noch frecher zurück. Sie würde noch genügend Zeit haben, um ihrem Bruder alles heimzahlen zu können...

Die Fahrt verlief vollkommen still und kommentarlos zwischen Mark und Sue. Noch nicht mal das Radio hatte er angemacht, das Mark sonst immer während er fuhr laufen ließ. Es war eine seltsame Situation... Eigentlich wollte Mark ja mit Sue ein Gespräch anfangen – aber worüber bloß!? Sollte er sich jetzt gleich bei ihr wegen seines blöden Dauerwellenspruchs entschuldigen? Oder war es noch zu früh? Sie blickte ihn ja noch nicht mal halbwegs freundlich an, wenn sie ihn überhaupt direkt ansah, wieso sollte sie dann eine Entschuldigung von ihm annehmen!? Es war eigenartig... Bloß, um mit Susan ins Reine zu kommen und diese alte Sache zwischen ihnen aufzuklären, hatte er sich in Schale geworfen, seine Haare stundenlang gegelt und frisiert, bis sie perfekt saßen, hatte sich extra rasiert, obwohl er es erst am Abend zuvor bereits getan hatte und es deshalb auch eigentlich nicht mehr wirklich nötig gewesen wäre. Für Sue wollte er gut aussehen. Vielleicht war es eine oberflächlicher Idee, aber er glaubte, wenn er nur gut genug aussehen würde, dann würde er Sue auffallen und sie würde ihn vielleicht für einen Moment lang mit anderen Augen sehen, ihn so sehen, wie er war und nicht, wie der Blödmann, der mal einen fiesen Spruch über sie gemacht hatte?! Sue räusperte sich plötzlich. Marks Kopf zuckte für einen kurzen Moment in ihre Richtung. Was war? Hatte sie etwas gesagt? Wieder ging sein Kopf kurz zu ihr. Aber Sue blickte immer noch ungerührt aus dem Seitenfenster und sah der fliegenden Landschaft zu, die an ihnen vorbeizog. Nein, sie war wohl noch nicht so weit mit ihm zu reden.

Viel mehr hab ich aber leider noch nicht...





Re: °°°> Sie hassen und sie... <°°°

uhuuu...viel hab ich zwar noch nich gelesen...vielleicht gerade mal die hälfte?! aber bin fleißig dabei....immer schön weiter machen...

Re: °°°> Sie hassen und sie... <°°°

Hallo Kathleen! *wink* Bist du auch mal wieder hier... Und? Was sagst du zur bisherigen Story?

Tja......wirklich viel ist hier ja nicht mehr los....

Genauso kommentarlos, wie die gesamte Autofahrt verlaufen war, stiegen auch beide aus Marks Wagen aus. „Hach Kinder, was ist doch heute für ein schönes Wetter... Strahlend blauer Himmel. Wenn ich da an unsere Hochzeit denke... was, Schatz?!“ stieg Mairead McFadden aus dem Familienwagen und richtete sich an ihren Ehemann Brendan. „Oh nee, jetzt kommt wieder die Leier von ihrem Hochzeitstag...“ verdrehte Bryan flüsternd die Augen in Marks Richtung. „Das war vielleicht ne blöde Schnapsidee...!“ meinte der nur leise, ohne sich weiter auf Bryans Thema einzulassen und warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. „Nein, am Tag als meine Eltern geheiratet haben, da hat’s wirklich wie aus Eimern gegossen.“ „Ich hätte gleich wissen müssen, dass Sue auch bei einem Gefallen immer noch stur bleiben würde...!“ „...weil Mum unbedingt mit einer Kutsche zur Kapelle gefahren werden wollte und diese kein Dach zum dranmachen hatte, war ihre Frisur völlig ruiniert und ihr Make-up auch. Die Gäste haben ganz schön geguckt, als sie...“ redeten die beiden Jungs vollkommen aneinander vorbei und merkten es noch nicht einmal. „Ach, und dankbar wird sie mir garantiert nie dafür sein.....und meine Entschuldigung höchstens dann annehmen, wenn die Hölle zufriert!“ „...doch noch halbwegs hingekriegt und ihr Gesicht soll anschließend nicht mehr ausgesehen haben, als hätte sie Stunden zuvor ewig lang geheult.“ „Geheult? Nein, warum sollte sie!? Sues Mimik war die gesamte Fahrt über wie versteinert und angesehen oder gar mit mir geredet, hat sie auch nicht!“ „Sue?“ „Ja, deine Schwester...! Wovon rede ich denn hier die ganze Zeit?!“ hörten sich die zwei nun endlich mal zu und blickten mehr als verwirrt aus der Wäsche. „Du hast geredet? Ich habe dir doch gerade die Kurzfassung von der Hochzeit meiner Eltern erzählt.“ „Was? Quatsch, ich habe dir erzählt, dass dein Plan, wenn ich Sue diesen kleinen Gefallen hier tun würde, sie eine Entschuldigung von mir annehmen würde, gewaltig in die Hose geht! Im Übrigen glaub ich auch, dass sie mir für die Sache mit deinem Knöchel noch eins reinwürgen will...“ fauchte Mark seinen Kumpel von der Seite an und achtete gut darauf, dass Sue, die nur einige Meter von ihnen entfernt bei ihrer Mutter stand, nichts mitbekam. Die hatte allerdings andere Probleme... Susan musste ihrer Mutter ihren plötzlichen “Freund“ erklären und warum sie ihr nichts von ihm erzählt hatte. „Kannst du dir vorstellen, was das für eine verzwickte Situation war, als Tante Flora freudestrahlend zu mir kam und mich fragte, wie ich es ihr nur verheimlichen konnte, dass du, meine Tochter, einen Freund hast?! Ich kann dir sagen, meine Reaktion ist nicht gerade sprachgewaltig ausgefallen, mein Liebes!“. Während Mairead weiter mit ihrem Vortrag fortfuhr, wünschte sich Sue nur eins – in ein Mauseloch kriechen zu können und erst Tage nach dieser Hochzeit wieder an die Oberfläche zu kommen! Wie so ein kleines Mädchen kam sie sich vor, welches sich vor dem Essen unerlaubterweise einen Keks genommen hatte und nun deswegen von seiner Mutter ausgeschimpft wurde. Sue nervte das gewaltig, gleichzeitig stieg ihr jedoch die pure Schamesröte ins Gesicht. Sie wollte weg... Wo, bloß in aller Welt, war Mark denn auf einmal? Konnte er nicht jetzt auch einfach so neben ihr auftauchen, wie in der Kirche, und sie aus irgendeinem Grund wegholen?! Mit suchenden Augen blickte Sue am Gesicht ihrer Mutter vorbei und fand Mark. Er und ihr Bruder standen abseits gegen eine Mauer gelehnt und schienen eine rege Diskussion zu führen. „Ach nee,...plötzlich kannst du ja doch wieder auf deinem “verstauchten“ Fuß stehen...na warten!“ dachte sie verschwörerisch, als sie Bryan auf der Stelle treten sah, ohne dass er dabei Schmerzen zu haben schien, und ballte wütend ihre Fäuste zusammen. Jetzt war sie sich 100%ig sicher, dass ihr Bruder nur geschauspielert hatte!

Sämtliche Familienangehörige, Freunde und eingeladenen Bekannten des Hochzeitspaares waren im großen Eingangssaal des Markree Castle versammelt und warteten mit Sektgläsern auf die frisch Vermählten. Die Räder der Pferdekutsche ratterten über den Kiesweg. „Sie sind da!“ rief Cloud, der mit wild herumwedelnden Armen die Aufmerksamkeit der Gäste forderte. „Stellen Sie sich bittö alle sö auf, wie wir es besprochön abön, ja!? Wie einö kleinö Allee. Ach, und haltön Sie Ihre Sektgläsör züm Anstößen bereit, die offentlich noch gefüllt sind, denn söbald die Beiden hier hereinkommön, rüfen wir ihnen herzlich zü „Das Brautpaar lebö hoch, hoch, hoch!“. „Hui ja, und dann nehmön wir allö ünsere rösa Wattepüscheln raus...“ äffte Bryan Cloud leise nach und redete dabei absichtlich durch die Nase, sodass er etwas tuntiger wirkte. „Jetzt hör auf mit dem Mist! Wenn er dich hört...“ wies Sue ihn zurecht und musste dabei selber schmunzeln. Sie hatten beide nichts gegen homosexuelle Männer. Eher sogar ganz im Gegenteil...sie waren lustig und man konnte sie so schön nachmachen. Doch nun den Weddingplanner zu veräppeln, während das Hochzeitspaar im Anmarsch war, hielt sie für unpassend. „Dann hör du auf zu grinsen!“ gab Bryan zurück und grinste frech. „Da.“ deutete Holly, die neben ihrem Cousin und ihrer Cousine stand, zur Tür und kurz darauf prosteten alle Gäste dem gerade hereinkommenden Brautpaar zu. „So, und nün werdön wir alle in den Festsaal gehön...hüsch, hüsch!“ nahm Cloud schon wieder den Ablauf des Festes in die Hand und öffnete die beiden großen Bogentüren, die in den pompös feierlich geschmückten Saal führten. Von allen Seiten ertönte ein „Oooh!“ und „Aaah!“ und als Samantha zusammen mit Steven den Raum betrat, da schlug sie sich überwältigt die Hände vors Gesicht. „Ttz...als wenn sie die Dekoration und den gesamten Schnickschnack nicht selbst ausgesucht hätte!“ murmelte Sue in ihren nicht vorhandenen Bart und verdrehte die Augen. Stets musste ihre vier Jahre ältere Cousine sich in den Mittelpunkt drängen und alles, ja absolut alles übertreiben. Als wenn rosa Blühten und rosa Kerzen auf den Tischen nicht kitschig gewesen wären... Warum musste sie überhaupt alles in ihrer Lieblingsfarbe haben? Reichte es nicht, dass sie für die Brautjungfern diese riesen Taftkleider in der Farbe bestellt hatte?! Fehlte bloß noch, dass auch die Hochzeitstorte mit rosa Zuckerguss überzogen wäre, dann würde Sue sich komplett wie im Barbieland fühlen! „Guck nur, wie durstig Onkel Joe auf die noch leeren Gläser auf dem Tisch starrt...! Seit der Zeremonie hat er sich beklagt, dass sein Hals trocken sei und es nachher hoffentlich ein schönes kaltes Guinness bei der Feier gibt.“ flüsterte Bryan stichelnd seiner Schwester zu und schüttelte grinsend den Kopf. Doch diese reagierte kaum auf seinen Kommentar, sie hatte ganz andere Probleme... „Hey, was ist? Wieso guckst du so komisch, hast du was?“ „Mir is schlecht... Sobald wir am Tisch sitzen, werden die Reden gehalten und ich bin dann als Letzte dran!“ redete Sue leise und nahm ihren Blick dabei nicht von den Gästen, die sich auf die ihnen mit Platzkärtchen zugewiesenen Stühle setzten. „Ach Sue. Du kennst die doch alle! Und seit wann macht es dir etwas aus, wenn du vor Leuten reden musst? Du stellst dich sonst mit mir auf Bühnen um zu singen und jetzt kneifst du vor unseren Verwandten? Is nicht dein Ernst...“ Doch sie fühlte sich trotz der unterstützenden Worte ihres Bruders nicht besser. Es stimmte, meistens hatte sie wirklich keine Angst vor großen Menschenmaßen. Aber dieses Mal würde es eine Rede an Steven und, was Sues eigentliches Problem war, eine Rede an ihre eitle und schnippische Cousine Sam sein... Sie müsste vor ihrer versammelten Familie und Bekannten eine auf “heile Welt“ machen und ihr dürfte auch kein böses Wort über ihre Cousine über die Lippen kommen. Aber wie sollte sie DAS schaffen? Sam war, mit Ausnahme deren Mutter Flora, die selbstsüchtigste Person, die Sue kannte. Jedes Mal, wenn sie sich aus irgendeinem Grund trafen, den Sue nicht verhindern konnte, stichelte Sam über ihr Aussehen, ihre Kleidung, ihre Frisur oder ab und zu sogar über Sues benehmen. Natürlich machte Sam das nur, wenn die restlichen Familienmitglieder nichts davon mitbekamen und Sue so selten geglaubt wurde, wenn sie von Samanthas Sticheleien erzählte. Also wie sollte sie für so jemanden eine nette Rede mit Glückwünschen halten? Und zu allem Überfluss war da ja auch noch Mark... „Hey, ähm...wie wär’s denn mit diesem einen Trick, den angeblich so viele Leute benutzen, wenn sie Reden oder Vorträge halten müssen...!“ stupste Bryan sie mit seiner Schulter auf einmal an und überlegte kurz... „Stellen die sich nicht immer alle Anwesenden in Unterwäsche oder sogar nackt vor?!“ Der grübelnde Gesichtsausdruck von Sue verschwand blitzartig. Teils vollkommen entsetzt und teils mit einem unterdrückten Lachen riss sie den Mund auf. „ Au ja...und wenn ich nie mehr was essen will, dann führe ich mir dieses tolle Bild einfach immer wieder vor Augen.“ tat sie begeistert und hatte dabei diesen typisch sarkastischen Unterton auf den Bryan dann noch grinsend einen draufsetzte... „Hey ja,...und wenn du dazu das große Glück hast, dass Tante Flora dir direkt gegenübersitzt, dann hätte sich das Problem mit der Tischdekoration auch gelöst. Die wäre dann nämlich nicht mehr rosa, sondern ganz schnell kotzfarben!“. Mark, der die lustig gemeinte Unterhaltung zwischen dem Geschwisterpaar mitbekommen hatte, weil er sich still in ihrem Hintergrund aufgehalten hatte, da er niemanden anders auf dieser Feier kannte, musste schmunzeln. Sue konnte also doch so witzig wie ihr Bruder sein, genau wie seine Kumpels Shane, Nicky und Kian es ihm gesagt hatten. Mark war überrascht. Würde es sich lohnen Sue richtig kennen zulernen? Er entschied sich für ja. Wann sonst würde er auch schon eine solche Gelegenheit wiederkriegen?! Dieses Familienfest schien ihm die beste Möglichkeit zu sein, Sue ehrlich zu erleben und, wer weiß, vielleicht war diese Hochzeit auch die einzige Möglichkeit sie gutgelaunt zu sehen und sich dann bei ihr erfolgreich zu entschuldigen?! Sue, die mit Bryan zur Tischtafel ging, bekam nichts von Marks Gedankengängen mit. Bloß, dass er über ihren Witz geschmunzelt hatte, das hatte sie flüchtig mitbekommen. Aber war sein Schmunzeln echt gewesen, weil er den Spruch lustig fand oder war’s ein Falsches, weil er sich über sie lustig machte? Ohne, dass Sue noch einen weiteren Gedanken an diese Frage verschwenden konnte, gesellte sich still und heimlich ihre Mutter Mairead zu ihr und nahm sie unauffällig beiseite... „Susan, Kleines, als die erste Brautjungfer wirst du ja gleich eine Rede auf das Brautpaar halten, nicht wahr!?“ Sue nickte einmal flüchtig und wusste nicht so recht, worauf ihre Mum da hinaus wollte. „Schätzchen, dann tu mir den Gefallen und beherrsch dich bei der Rede, ja!? Es ist Samanthas Hochzeit und so ein Tag bedeutet meist der schönste Tag im Leben einer Frau, also versau ihn ihr nicht, indem du irgendwelche Witze über sie machst.“ bat Mairead ihre Tochter ernst darum und musste gegen Ende ihres Satzes selber leicht grinsen, bevor sie mit einem Zwinkern meinte: „Heb dir die lieber für ihren Geburtstag oder Weihnachten auf...!“. Sue lachte. „Gut...aber Weihnachten habe ich dafür mehrere frei und ohne dafür nen Blick zu ernten!“ und küsste ihre Mum kurz auf die Wange, ebenfalls mit einem frechen Zwinkern, bevor sie weiter nach der Sitzplatzkarte mit ihrem Namen darauf suchte. „Hier Sue, du sitz hier!“ winkte Holly ihr und deutete auf den Stuhl neben sich. „Exakt gegenüber von deinem Bruderherz und neben deinem Herzblatt!“ grinste Sues Cousine und erklärte ihr gleich, dass ihre große Schwester Sam Cloud damit beauftragt hatte, die Tischordnung zu ändern. „Sie meinte, es sei eine Unverschämtheit von dir, dass du ihr nichts von Mark erzählt hast und ihn dann trotzdem, ohne Bescheid zu sagen, mitgebracht hast.“ „Ich habe ihn doch gar nicht mitgebracht, er ist einfach hier aufgetaucht...von sich aus!“ äußerte sich Sue empört und wurde gleich mit einem „Sscchht!“ von Holly gebremst. „Jetzt beruhig dich, es is doch alles geregelt. Du kennst Sam doch... Sie muss immer alles bis ins kleine Detail geplant wissen, sonst wird sie hysterisch.“ „Jaa, und wenn sich nicht alles um sie dreht und wenn sie nicht alles weiß.....ich weiß, ich weiß, ich weiß.“ stöhnte Sue leise und nach einem kurzen Seitenblick fingen beide an zu kichern. „Hey, was gibt es hier zu lachen? Ein neuer Witz? Hat sich Onkel Joe einfach hinten in der Küche ein Bier genommen und Sam ist vollkommen ausgerastet? Na los, erzählt schon!“ setzte sich Bryan erwartungsvoll auf seinen Platz und hoffte auf einen guten Lacher. „Ach, wir haben nur kurz über meine große Schwester gelästert.“ meinte Holly, während sie die Serviette vom Tisch nahm, sie auseinanderfaltete und auf ihren Schoss legte. „Mensch, das sind doch die besten Sprüche...! Kennt ihr schon den: Was sagt die Kopflaus, die es sich grade in Samanthas Oberstübchen gemütlich machen will? – Wow, ganz schön hol hier!“ „Oh Bryan, hör auf damit...“ hielt sich Sue lachend den Bauch fest. „Wenn du noch einen dieser Witze erzählst, rutscht mir garantiert auch einer bei der Rede raus!“ „Ja und? Dann hätten wenigstens wir vier unseren Spaß! ...Stimmts Mark?“ grinste Bryan ihn an. Mark hatte gerade erst das Schildchen mit seinem Vornamen neben dem Platz von Sue gefunden. „Bitte? Spaß? Ja klar, ich hoffe auch, dass wir heute Spaß haben werden.“ antwortete er Bryan etwas verlegen, da er nicht ganz genau mitbekommen hatte worum es ging und setzte sich. Sue wurde komisch zumute. Was sollte sie jetzt tun? Weiterhin gutgelaunt sein, auch wenn ER neben ihr saß?? Konnte sie das? Aber natürlich! Wegen ihm würde sie sich doch nicht den Spaß verderben lassen... Schon gar nicht den, mit ihrer Lieblingscousine und ihrem Bruder! Sue beschloss, Mark einfach als Gast zu sehen – er war anwesend und das war’s auch schon. Sie würde bloß mit ihm reden müssen, wenn Tante Flora oder Sam sie hin und wieder beobachten würden und DAS würde sie schon für ein paar Minuten durchstehen ohne ihn zu beleidigen. Und schließlich hatte er ihr bis zu diesem Zeitpunkt ja auch noch keinen neuen Grund dazu gegebne...

Eine Zeit später, nachdem alle Gäste die ihnen zugewiesenen Plätze gefunden und sich an die riesige Tischtafel gesetzt hatten und die sieben engagierten Kellner damit begannen anzufangen, das Essen zu servieren, war es für Sue so weit von ihrem Platz aufzustehen und mit einem Messer leicht gegen ihr Glas zu schlagend um die Aufmerksamkeit aller Gäste auf sich zu ziehen. Sie räusperte sich. „Bevor wir mit dem Essen anfangen, habe ich als erste Brautjungfer die Ehre, eine Rede zu halten. Keine Angst, ich werde mich kurz fassen, denn ich selbst habe auch großen Hunger nach dieser wunderschönen und wirklich außerordentlich ausführlichen Zeremonie.” beruhigte sie die Gäste lächelnd und spielte damit auf Stevens und Samanthas unglaublich langen und langweiligen Gelöbnisse an. „Außerdem weiß ich, dass Onkel Joe schon seit der Zeremonie einen trockenen Hals hat...“ deutete Sue mit einem gezwungenen Schmunzeln zu einem etwas dickeren Herren, weil sie nicht wusste, ob ihr Witz auch bei den anderen Gästen ankommen würde. „...und weil ich meine Rede im Hinterzimmer der Kapelle vergessen habe, werde ich sie also eh nicht sonderlich lang belästigen und gewisse Herrschaften nicht unnötig davon abhalten, sich die Kante zu geben!“ Und als Onkel Joe anfing zu nicken und so zu lachen, dass sein großer Bierbauch anfing abebbend rauf und runter zu wackeln, da lachte auch der restliche Saal mit. „Ich habe mir lange überlegt, was ich sagen soll, denn es ist gar nicht so einfach, sich etwas Schönes auszudenken...besonders ohne Spickzettel...! Vielleicht hätte ich auch einfach mein Brüderchen singen lassen sollen.” scherzte sie mit einem Blick zu Bryan, dem die Ungeduld förmlich ins Gesicht geschrieben stand, weil er ebenfalls ziemlichen Hunger zu haben schien. „Wann nicht?“ Susan musste sich beim Gedanken daran ein Grinsen verkneifen, als sie fortfuhr und gleichzeitig auch an das Versprechen denken, dass sie ihrer Mutter gegeben hatte. „Nichts desto trotz... Viele Menschen suchen ein Leben lang nach einem Partner, der sie ergänzt, sie ausgleicht, wenn nicht sogar vollkommen macht... Steven, du hast meine Cousine zwar nicht vollkommen gemacht, denn sie hat immer noch diesen furchtbaren Rosa-Tick, wie man ja nun auch besonders an der Dekoration, ihren Schwestern und mir erkennen kann...“ zeigte Susan mit einem schiefen Lächeln auf die pompösen Taftkleider und wieder ertonten lachende Stimmen. „..aber du ergänzt dich mit ihr und nur du schaffst es, dass sie nicht rumschreit, wenn du dabei bist, dafür danke ich dir.“ „Und ich auch!“ rief Bryan dazwischen und erneutes Gelächter brach aus. „Und damit Onkel Joe zu seinem Bier kommt...“ griff Sue grinsend nach ihrem Glas und hielt es hoch. „Steven, herzlich willkommen in unserer Familie und ich hoffe, du wirst es mit uns Verrückten lange aushalten. Aber mit so seiner wunderbaren Frau wie meiner Cousine an deiner Seite und der wirklich besten Schwiegermutter, wird es dir sicher nicht langweilig. Also ich glaube, ich weiß, dass du weißt, worauf du dich da eingelassen hast.” Sue zwinkerte ihm schmunzelnd zu. „Und wenn man die Scheidungsquote betrachtet, muss man das auch wissen.” fügte sie grinsend hinzu, woraufhin ein Gelächter durch die Gäste ging. „Ich könnte Steven einen guten Scheidungsanwalt empfehlen, nur so für alle Fälle. Ich meine, man weiß ja schließlich nie... Wir sprechen uns gleich nach der Feier noch mal, Steve...” grinste sie. Doch als sie bemerkte, wie ihre Tante ihr einen geschockten und gleichzeitig vorwurfsvollen Blick zuwarf, fügte sie schnell hinzu: „Hey, das war ein Scherz! Der wird sicher nicht nötig sein. Okay... Lange Rede, kurzer Sinn.. Ich wünsche euch beiden alles Gute, viele Kinder und ein Haus weit weg an der Cote d´Azur.” Mit diesen Worten und unter Applaus der Gäste setzte sich Sue wieder und stieß mit allen Leuten, die sie um sich herum erreichen konnte auf das Brautpaar an. Auch mit Mark.

„Holly, Holly...“ kam der kleine Kilian aufgeregt an den Tisch gelaufen und wuselte sich hastig durch die Kellner, die die Teller des letzten Gangs abräumten. „Was ist denn los, kleiner Mann?“ lachte sie ihm entgegen und hielt sich wegen des üppigen Mals den Bauch. „Tanzt du mit mir?“ zog der kleine Blondschopf eine richtige Schnute und klammerte sich an ihren Oberarm. „Och Kilian...wir haben doch grade erst gegessen, wie kannst du da schon so herumwirbeln!? Geh und frag deine Mum, ob sie mit dir tanzt.“ „Tante Holly, biiitteeeee!“ quengelte Kilian weiter und fing sogar an dabei leicht zu hüpfen, um so an Hollys Arm ziehen zu können. „Aber es tanzt doch noch überhaupt niemand sonst...“ begann da auch Holly genervt zu quengeln. Die 16-Jährige mochte ihren kleinen Neffen zwar, aber wenn er sie um etwas anflehte und anbettelte, zu dem sie keine Lust hatte, konnte sie sich ebenfalls ganz schnell wieder wie ein Kleinkind benehmen. In solchen Momenten verfluchte sie auch dann schon mal ihre zweitälteste Schwester, dass die sie schon zur Tante gemacht hatte... „Hey Kilian, wie würdest du es denn finden, wenn ich mit dir tanze, hm? Ich fürchte, deine Tante Holly hat sich ein bisschen überfressen...“ schlug Sue vor und streichelte Holly kurz mit einem frechen Grinsen über die Bauchdecke. Kilian ließ blitzartig Hollys Arm los, streckte froh seine kleinen Armchen in die Luft und rief: „Toll, toll, jaaa!“, während Holly wegen Sues Bemerkung ihr bloß die Zunge rausstreckte. „Na dann komm!“ lachte Sue und stand auf, um Kilian die Hand zu geben und Holly beim Weggehen noch einmal frech anzugrinsen. Mark, der die Diskussion von Anfang an mitbekommen hatte, hatte sich erst nur über dieses kleine zickige Gezanke zwischen Holly und Kilian amüsiert, doch als Sue sich dann eingemischt und vorgeschlagen hatte mit dem Kleinen zu tanzen, war er völlig überrascht gewesen. Erst hatte er vermutet, dass sie den Jungen auch wegschicken würde. Aber dass sie sich für Holly sozusagen “opfern“ und mit dem Kleinen tanzen würde, das hätte er in Zehnmillionen Jahren nicht erwartet. Sue überraschte ihn doch immer wieder...! Ohne es bewusst zu merken, beobachtete Mark Sue und wie sie sich mit Kilian mitten in den zum Tanzen frei geräumten Teil des Raums stellte. Sue drückte den Saum ihres pompösen Rockes etwas platt und ließ den Kleinen auf ihre Füße klettern. Als Mark das sah, musste er über sein ganzes Gesicht schmunzeln. Sue konnte also anscheinend nicht nur nett, sondern auch richtig süß sein...! Nach und nach versammelten sich mehr Gäste zum Tanzen um die beiden herum und irgendwann saßen bloß noch Mark, Holly, Bryan und der dicke Onkel Joe an der großen Tischtafel. „Bryan, können wir zwei auch schnell tanzen? Irgendwie werde ich die Befürchtung nicht los, dass Onkel Joe mich gleich auffordern will.“ flüsterte Holly mit einem etwas ängstlichen Seitenblick in die Richtung wo Onkel Joe noch saß, sich aber bereits die Brotkrümel vom Hemd fegte, über die Tischplatte und flehte ihren Cousin an. „Der Tag artete ja richtig in Arbeit aus...“ lachte Bryan auf. „...erst hinfallen, dann stolpern, anschließend humpeln...“ „Wie?“ stutzte Holly, die durch die Bewegungen ihres Onkels leicht abwesend gewesen war. „Nix! Lass uns tanzen gehen...“ streckte er ihr lächelnd seine Hand entgegen und war erleichtert, dass er gerade noch mal so die Kurve gekriegt zu haben schien. „Ja und was ist mit mir? Soll ich hier etwa alleine hocken bleiben...?“ beschwerte Mark sich unbeholfen und guckte zwischen den beiden mit großen Augen hin und her. Bryan grinste. „Da auf der Tanzfläche gibt es noch ein Mädchen, die zur Abwechslung sicherlich auch mal gerne mit einem Jungen in ihrer Größe tanzen will...“ hatte er sich zu Mark heruntergebeugt und zwinkerte, bevor er sich zusammen mit Holly unter die Tanzenden mischte. Was soll er tun? Sue zum Tanzen auffordern? Mark war unentschlossen und fing an leicht nervös auf seinem Stuhl hin und her zurutschen. Sollte er es tun? Was, wenn sie nicht wollte und ihn auf der Tanzfläche einfach so stehen ließ?





Re: °°°> Sie hassen und sie... <°°°

also, find die echt toll!!! immer weiter damit...und..darst mich auch kathi nennen.. find ich besser als kathleen...

werd ab morgen abned oder montag wieder öfter hier sein..hab endlich wieder netz bei mir *freu*