Defibrillator-Forum - Allgemein

Vorstellung:Ich und meine Krankengeschichte

Re: Vorstellung:Ich und meine Krankengeschichte

Hallo Gerald,

ich hatte tatsächlich angenommen, daß sich Deine Erkrankung durch die Stammzellentherapie verschlechtert hat, zumindest, was den Herzmuskel betrifft. Meine Kenntnis der Sache (Frankfurt) hat sich n u r auf die Verbesserung des Herzmuskels bezogen. Ich war auch erstaunt,
als ich das mit Deinen Gefäßen gelesen habe, da ich nicht wußte, daß sich das auch bessert.
Gut, daß Du das korrigiert hast, ich war doch ein bißchen geschockt.
Ansonsten, würde ich sagen: dumm gelaufen. Ich hätte wahrscheinlich auch nie einen Herzinfarkt bekommen, wenn ich vernünftiger gewesen wäre. Dann wäre ich nämlich rechtzeitig zum Arzt wäre nicht arbeiten gegangen (Urlaubsvertretung) usw. Ich habe wunderbare freie Gefäße n(immer noch) aber durch die Vorerkrankung während meiner Urlaubsvertretung bildete sich eine Thrombose und das wars dann.
Auch dumm gelaufen und trotzdem Glück gehabt, weil ichs's überlebt habe.

Schönen Abend noch.
Carmen

Re: Vorstellung:Ich und meine Krankengeschichte

Gerald,

das mit dem "dumm gelaufen" sollte nicht flapsig klingen. Ich wollte damit zur zum Ausdruck bringen, daß man manchmal ganz schön Pech haben kann.

Carmen

Re: Vorstellung:Ich und meine Krankengeschichte

Nein, habe ich schon richtig verstanden Carmen flapsig ist mein zweiter Vorname gerade wir sollten nicht alles so ernst nehmen denn schliesslich haben wir alle zwei Gemeinsamkeiten. Erstens die Erkrankung und zweitens das Glück noch da zu sein. Wir können klagen wie schlecht es uns doch geht vergessen dabei aber immer wie viel Glück wir doch hatten was aber bei uns Menschen in der Natur zu liegen scheint. Statt das Gute zu sehen WIR LEBEN sehen wir nur WARUM ICH. Ich bin für jede nicht so vergrämte Schreibweise Dankbar und merke dadurch das ich nicht der bemitleidende Kranke sein muß.

Schön das es dieses Board gibt wo man gleichgesinnte trifft.

Gruss und frohe Weihnacht allen betroffenen und deren Familien.

Gerald

Re: Vorstellung:Ich und meine Krankengeschichte

Hallo Gerald,

so sehe ich das auch. Wir hatten schon viel Pech, aber wir leben noch. Wir haben Sachen erlebt, die andere vielleicht gar nicht erleben, vor allem überleben. Das muß man so sehen und dann kommt man auch wieder raus aus dem Loch, in welches man manchmal hineinfällt.
Dir und Deiner Familie auch schöne Weihnachtstage und gib Deinem kleinen Jannis an Bussi von Tante Carmen.

Liebe Grüße

Re: Vorstellung:Ich und meine Krankengeschichte

Wie Recht Ihr beiden doch habt....
...Genieße Deinen Kleinen.....und ein dickes Weihnachtsbussi auch
von "Tante Bibbi"...kicher....
( Ich glaube fast, in diesem Forum tummeln sich die Lebenslustigsten
überhaupt...WIR wissen das Leben zu schätzen.... ;-)))

Frohe Weihnachten Euch!

......sagt Bibbi ( die das Leben seit 6 Jahren mit ganz anderen
Augen sieht...)


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Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.
(Immanuel Kant)

Re: Vorstellung:Ich und meine Krankengeschichte

Hast JDu schön geschrieben, Bibbi.
He, du bist ja heute tagaktiv (grins).

LG carmen

Re: Vorstellung:Ich und meine Krankengeschichte

...nicht nur das, Carmen.... ;-)
*grins*


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Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.
(Immanuel Kant)

Re: Vorstellung:Ich und meine Krankengeschichte

Hallo an alle, komme gerade aus der Medizinischen Hochschule Hannover und habe nun auch einen Schutzengel implantiert bekommen. Bei meinem Gerät handelt es sich um einen Defi mit Herzschrittmacher der Marke Biotronik. Ich kann nur sagen das es mir jetzt um einiges besser geht als vor der Implantation jetzt schlafe ich wieder durch und mache mich nicht mehr verrückt das ich den nächsten Morgen nicht erleben könnte. Die OP war trotz der nur örtlichen Betäubung keine große Sache, die Schmerzen danach haben zwei Tage angehalten und dann war nichts mehr zu Spüren. Was mir jetzt auf fällt ist das nach Rückgang der Schwellung der Defi deutlich spürbar ist und ich hoffe das sich das noch gibt.

Ich kann nur feststellen das der Defi mir von der Psyche gut tut und ich nicht damit hadern muß nun ein Defiträger zu sein. Meine Ärzte haben mir gesagt das bei einer Schockabgabe um die 750 Volt freigesetzt werden man den Unterschied zu 220 Volt aber nicht bemerkt. Es soll so sein als wenn man eine gewischt bekommt an der Hausstromleitung.Mein EF liegt bei 28% also werde ich diese Erfahrung bestimmt in naher Zukunft machen sagen die Ärzte. Aber ich bin dankbar über jeden Stromschlag der mein Leben rettet. Mein Herzinfakt ist jetzt 7 Monate her und Dank der guten Ärzte habe ich diese Zeit geschenkt bekommen. Ich bin der eine von 1000 gewesen der so einen großen Infakt bekommt (hat ne Menge Schaden angerichtet ) und der eine von 100 der das Glück hat diesen zu überleben. Das der Infakt nicht alltäglich ist durfte ich in der Medizinichen Hochschule Hannover feststellen als Prof. Niehaus mich gefragt hat ob er mich seinen Studenten vorstellen darf und ich Rede und Antwort stehen mußte vor ca. 180 Studenten, die dann den Krankheitsverlauf als Lehrstunde vorgetragen bekamen.

Gruß

Gerald



Re: Vorstellung:Ich und meine Krankengeschichte

Hallo Gerald,
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Zitat: Meine Ärzte haben mir gesagt das bei einer Schockabgabe um die 750 Volt freigesetzt werden man den Unterschied zu 220 Volt aber nicht bemerkt. Es soll so sein als wenn man eine gewischt bekommt an der Hausstromleitung.
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Deine Aussage hört sich so an, das ein "an der Steckdose gewischt bekommen" harmlos ist. Genau das Gegenteil ist der Fall: Es kann tödlich ausgehen. Beim Defi dagegen nicht, dessen Abgabe ist zwar von der Spannung höher, aber von Zeitdauer und Stromstärke völlig anders.

Gruß
Thorsten



Re: Vorstellung:Ich und meine Krankengeschichte

Hi Thorsten kam wohl falsch rüber das was mein Arzt meint ist natürlich es fühlt sich von dem Schlag so an wie 220 Volt er wollte damit nur sagen das der Unterschied zu 750 Volt nicht zu fühlen ist. Das Stromschläge aus der Steckdose meist tödlich enden ist ja hinlänglich bekannt. Ein externer Defi kann auch tödlich für die Beteiligten enden wenn der Wiederzubelebende bei Schockabgabe berührt wird, was bei einem ICD nicht passieren kann.

Gruß

Gerald



Re: Vorstellung:Ich und meine Krankengeschichte

Hallo Gerald,

willkommen im "elitären" Club der Defi-Träger!
Ich bin von Deiner Mail ganz begeistert! Toll, daß du das alles so positiv siehst. Damit tust Du Dir, Deinem Herzen und Deiner Familie den größten Gefallen. Du hast ja sicher schon mitbekommen, wie so ein Defi ganz schön die Psyche belasten kann, das ist auch ganz logisch. Schön, daß Du Dich gleich so mit ihm arrangierst.
Hattest du so einen schweren Herzinfarkt? Meiner war auch ganz schön stark, kein Mensch hat damit gerechnet, daß ich den überleben kann. Es war praktisch ein Vorderwand- und Hinterwandinfarkt, weil meine "Riva", in der das Ereignis stattgefunden hat, bei mir ums ganze Herz rum läuft.
Aber ich hatte wirklich mehrere Schutzengel, so wie Du anscheinend auch. Quatsch, jeder, der so was überlebt, hat eine ganze Menge Schutzengel!

Es muß nicht zwingend sein, daß Dein Defi in der nächsten Zeit eingreifen muß, nur weil Du eine EF von 28 % hast. Ich hatte 19 % EF und er ließ sich fast ein Jahr Zeit und jetzt habe ich schon seit September 2006 Ruhe, er zeichnete seither keine Ereignisse auf, nichts. Und ich habe jetzt eine EF von ca. 24 %. Also auch nicht die Welt, oder?

Also, weiter so, Gerald. Du machst das schon,

Liebe Grüße
Carmen

Re: Vorstellung:Ich und meine Krankengeschichte

Hallo Carmen

Danke für deine lieben Worte, ich sehe es so das wir dieses schlimme Ereignis Überleben durften ist schon ein Geschenk und das die Forschung soweit ist das wir die Möglichkeit haben mit dem Defi einen gewissen Schutz zu haben ist das zweite Geschenk. Vor ca 25 Jahren wäre diese Diagnose ein Tod auf Abruf gewesen, warum soll ich dann mit meinem Schutzengel hadern . Man kann in Selbstmitleid verfallen und alle Lieben die sich um einen Sorgen verrückt machen oder ihnen zeigen das ein Leben mit Defi genauso lebenswert ist wie ohne ihn. Keiner von uns Defilanern weiß wie viel Ängste unsere Angehörigen durch zu stehen haben man kann es sich nur vage vorstellen.

Natürlich ist es schwer wenn man so Krank ist immer positiv drauf zu sein aber mein Klinikaufenthalt hat mir gezeigt das es Menschen gibt die schlimmer dran sind als ich und die so sehr am Leben hängen das sie alles auf sich nehmen um dieses zu erhalten ohne zu Klagen. Ich hatte ganz viele Gespräche im Krankenhaus mit Menschen die schwer Krank waren und bei einigen haben die Ärzte nur noch wenige Monate Lebenserwartung gegeben und gerade diese haben jeden Tag genossen, auch im Krankenhaus. Ich für mein Teil bin froh einen Defi und Schrittmacher zu haben und wenn ich mal einen geballert bekomme, was solls ist alle mal besser als wenn Freunde sagen würden: " Weist du der Gerald ist nun auch schon 7 Monate Tod, Herzinfakt! ".

Klar die Freunde wissen auch nicht so genau wie Krank man ist fragen jetzt auch ".... und ist jetzt wieder alles ok seit du den Defi hast? " aber kann man es ihnen verdenken , ich hatte vorher auch keine Ahnung von dieser Geschichte. Also lange Rede kurzer Sinn alles wird gut und es wird bei null angefangen und neu durch gestartet.

Ganz lieben Gruß

Gerald