Bedauernd blicke ich der Hand hinterher, die sich von meiner Hüfte löst und zurück an Damien's Seite wandert. Schauen wir mal ob das Bad frei ist möchtest du zu erst, oder soll ich?, noch ganz gefangen in der Betrachtung seines Oberkörpers und dem damit verbundenen Hormonschub, lasse ich dir den Vortritt und verschwinde lieber nochmal unter der warmen, weichen Decke.
Ein wenig schläfrig tappe ich in die Küche und mache erst einmal Kaffee. Die Utensilien dafür sind nicht allzu schwer zu finden. Dabei beschließe ich nachzudenken, wenn Ariel nicht mehr da ist und ihn jetzt nicht unnötig zu verärgern. Wieso nicht freundlich zu ihm sein. Okay, dann hat er mich einmal hintergangen. Aber das war nicht unbedingt persönlich gemeint. Vertrauen muss ich ihm ja deswegen nicht. Nur der Sex ist doch ganz nett und wir brauchen seine Hilfe. Ich fülle den Kaffee also in zwei Tassen und bringe sie zurück in mein Zimmer. Vielleicht mag Ariel ja auch Kaffee.
Als ich die Tür aufgehen höre, schaue ich unter der Decke hervor. "Morgen", murmle ich, und schaue skeptisch auf die zwei Tassen in seiner Hand. Dem Geruch nach zu urteilen Kaffee. "Du hast mir Kaffee gemacht?", frage ich verwundert, und ringe mich dazu durch, mich ein wenig aufzusetzen. "Hätte ich von dir gar nicht erwartet."
"Na ja, ich dachte, ich bin so freundlich. Oder magst du keinen Kaffee?", erkundige ich mich und reiche ihm seine Tasse. Es sei ihm überlassen, was er damit anfängt. Ich nippe jetzt jedenfalls an meiner und setze mich auf den Rand der Matratze. "Willst du noch was dazu? Milch? Zucker?"
Ich schüttle träge den Kopf. "Nein, ich mag das Gebräu gar nicht. Trotzdem danke." Ich strecke mich ein wenig über den Rand des Bettes, um die Tasse auf den Boden abzulegen, und verkrieche mich dann wieder unter die Decke. Ich sollte sein Bett nicht zu lange in Anspruch nehmen, und nach Hause gehen, aber noch bin ich zu faul zum aufstehen.
"Willst du etwas anderes? Coke? Damien ist immer ganz versessen darauf seinen Kakao loszuwerden", biete ich nüchtern an und nehme einen weiteren Schluck von meinem Kaffee. Ich mag den hin und wieder ganz gern.
"Nein", antworte ich mundfaul. Das einzige, was ich im Moment brauche, ist eine Dusche. Aber die nehme ich Zuhause, wenn ich mich endlich dazu durchgerungen habe, aufzustehen.
"Bist du ein Morgenmuffel?", erkenne ich amüsiert und ziehe leicht an seiner Decke, um ihn zu ärgern. Er sieht so aus, als würde er noch ewig so liegen bleiben können.
Ich murre nur leicht, aber nicht wirklich böse, und halte an meiner Decke, obwohl es nicht so aussieht, als würde er sie mir wirklich wegnehmen wollen. Eher so, als wolle er mich ärgern. Dabei bin ich morgens nicht grundsätzlich schlecht drauf, nur nicht besonders gesprächig. Obwohl, wenn ich es mir so überlege... Das ist tageszeitunabhängig.
Er ist tatsächlich einer. Das ist irgendwie Nein, ich werde ihn jetzt nicht noch anziehender finden. Nein. Ich versuche mich zu besinnen. "Was hilft denn dagegen? Duschen?"