Damien Die Stunde der Wahrheit ist also gekommen. Schwer schlucke ich und blicke in die so verschiedenen Augen vor mir. Es zu leugnen hätte keinen Zweck es würde so oder so ans Tageslicht kommen. Kurz die Liebkosungen meiner Haut genießend, die mir eine leichte wohlige Gänsehaut bescheren, und mir die passenden Worte zurechtlegend nicke ich Lawrence zu. "Mein Bruder war nicht der Einzige, der in dieser Nacht dort war. Ich hab es dir bisher nicht gesagt, weil ich befürchtete, dass du Angst vor mir haben würdest, aber ich war auch da.", gestehe ich flüsternd. Eigentlich bräuchte er jetzt nur 1 und 1 zusammen zu zählen, denn Skin hat er noch in seiner menschlichen Gestalt gesehen, ehe er sich transformierte. "Du hattest so große Augen, voller Angst es tat mir leid, dass ich dich so erschrecken musste.", zärtlich streichle ich Lawrence Wange und hoffe, dass er mir vergibt zu sehr habe ich diesen Menschen schon in mein Herz geschlossen, aber in jener Nacht wusste ich nicht, ob ich ihm trauen konnte, oder ob er die Polizei informiert.
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Re: Nachts bei Vollmond (Fantasy RPG)
Lawrence
Habe ich am Anfang noch gedacht, dass du dich irgendwo außerhalb meines Sichtfeldes versteckt gehalten hättest, macht dein nächstes Geständnis alles zu nichte. "Du warst es.. der mich damals um mein Leben betteln gelassen hat?", mit erstickter Stimme blicke ich dich geschockt an - unsicher, ob ich jetzt Angst vor dir haben sollte oder nicht, rücke ich von dir ab. "Ich.. Ich glaube, ich sollte jetzt gehn..", den Augenkontat mit dir meidend, trete ich wie ein gejagtes Tier den Rückzug an.
Damien Ich fühle mich unwohl als, Lawrence von mir abrückt und seine Worte treffen mich hart, dabei musste ich sicher gehen, dass er schon aus Angst davor sein Leben zu verlieren nicht plaudert wer hätte ahnen können, dass wir einer derart freundschaftliche Beziehung zueinander aufbauen würden. Aus meiner Starre erwache ich erst, als er schon die Wohnungstür erreicht und in den dunklen Dachboden Richtung Treppe abtaucht. "Warte! Lawrence ", mein Hemd, Jacke und Wohnungsschlüssel vom Boden aufsammelnd, setze ich ihm hinterher, doch ich komme zu spät. Gerade als ich die Treppe vom Dachboden hinter mich gebracht habe setzt sich der Gitterfahrstuhl scheppernd in Bewegung. Keine Chance ihn jetzt einzuholen. "Lawrence!", rufe ich ihm noch einmal vergebens in den dunklen Schacht hinter, bevor ich mir mein Hemd überwerfe, gefolgt von der Jacke und dann die Treppen hinab jage.
Der Fahrstuhl ist längst verwaist als ich außer Atem unten ankomme, nicht einmal mehr eine klappende Türe ist mehr zu hören, aber bei so vielen Etagen war das zu erwarten. Keuchend reiße ich die Haustüre auf und trete hinaus auf die Straße. Dämmerung umhüllt mich. Jetzt gegen 17 Uhr hat die blaue Stunde eingesetzt, die Zeit kurz nach Sonnenuntergang, wo es noch einigermaßen hell ist. Doch wir haben Herbst lang wird es nicht mehr dauern und die Nacht bricht herein. Von Lawrence selbst fehlt aber jede Spur. Ich muss ihn nach, ich muss mit ihm sprechen Intuitiv entscheide ich mich dafür nach rechts zu rennen in Richtung Harlem Zentrum.
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Re: Nachts bei Vollmond (Fantasy RPG)
Lawrence
Eigendlich hatte ich gar nicht vorgehabt vor dir davon zu laufen, aber die Tatsache, dass du mir hinterher hetzt und laut meinen Namen verzweifelt in die Nacht brüllst, lässt mich instinktiv verschreckt die Beine in die Hand nehmen und schliddernd um die nächste Ecke biegen. Mein Herz rast vor Ansträngung und Angst. Sicherlich wird es nicht mehr lange dauern, bis du mich eingeholt hast und ein passendes Versteck ist weit und breit nicht in sicht. Ob du mich anbrüllen oder schlagen wirst, weil ich vor dir geflüchtet bin? Mit Sicherheit wirst du mich aber ordendlich durchschütteln und zurecht weisen, weil ich mit einer nicht ganz geheilten Gehirnerschütterung in der Gegend herum renne. Ein leichtes Lächeln huscht über meine Lippen wegen deiner nur allzu offensichtlichen Führsorge zu mir, sodass ich im ersten Moment nicht die Sackgasse registriere, in die ich gerade im begriff bin hinein zu laufen. Erst ein ekelerregendes Schlürfen und der anschließend beißende Geruch lässt mich alamiert nach vorne gucken. "AAH!", schaudernd weiche ich entsetzt zurück.
Vielleicht 7m vor mir liegt eine tote Frau, mit glasig, starren Augen und einem merkwürdig verrenkten Hals, deren gesamtes Blut einfach aus ihr heraus zu fließen scheint. Wie in Trance gleitet mein Blick höher, während mein Körper zittert wie Espenlaub. Einem drohenden Schatten gleich, ragt eine riesige Gestalt hinter dem Leichnahm auf, in deren Mund das komplette Blut der Frau hinein zu fließen scheint, während die glühenden, bösartigen Augen mich lauernd fixieren. Zitternd setzte ich ganz vorsichtig und langsam einen Fuß zurück. Feiner Sand und Dreck knirscht, wie Fanfaren laut, unter meinen Schuhen und lässt den eiskalten Klumpen, der Angst in meinem Magen, noch größer werden. Noch einen vorsichtigen Schritt und die Augen des Dämons werden zu feinen Schlitzen, während ich meine ein dunkles, bedrohliches Knurren zu hören. Noch ein weiterer Schritt zurück und die Bestie aus roten Augen und schwarzer Kleidung hat sein Mahl beendet.
Damien Gott für Lawrence auffällig Haarfarbe dankend nehme ich den blonden Schopf in etwas 50m vor mir wahr. Warum hab ich nur meinen Mund nicht gehalten? Es hätte mir klar sein müssen, dass er Panik bekommt oder mir zumindest übel nimmt, dass ich geschwiegen habe. So gut wie irgend möglich weiche ich den entgegen kommenden Passanten aus und folge Lawrence in ein etwas ruhigeres Wohngebiet. Ich muss ihn einholen, sonst sehe ich ihn nicht wieder, denn ob er mich noch einmal freiwillig im Café besuchen kommt steht für mich in den Sternen. Es ist ein Zufall, dass ich ihn, als ich um eine Straßenecke geschliddert komme, nur wenige Schritte entfernt vor einer Gasse entdecke. Wäre er rechtzeitig darin verschwunden, wäre ich wahrscheinlich daran vorbeigerannt. Erst als ich ihn einhole und ihm meine Hand auf die Schulter lege werde ich des intensiven Angstgeruchs gewahr, der von ihm ausgeht und sich mit den zarten Duft von Tod verbindet. Die eigentümliche Atmosphäre um uns herum und die Tatsache, dass Lawrence sich auf etwas anderes konzentriert lässt sich meine Nackenhaare sträuben. Hier stimmt etwas nicht. "Lawrence?", mit einem unwohlen Gefühl im Magen folge ich mit dem Blick seinen weitaufgerissenen Augen in die dunkle, aber leere Gasse. Erst als ich meine Augen an die Finsternis zwischen den hochstehenden Gebäuden gewöhnt hat, sehe ich die Leiche liegen. Blutleer. Und jetzt wird mir auch der ganze Rest bewusst: wir sind in Harlems Zentrum und es ist bereits dunkel. Ich würde jetzt mein ganzes Hab und Gut verwetten, dass die tote Frau dort vorn ein Werwolf ist.
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Re: Nachts bei Vollmond (Fantasy RPG)
Lawrence
Am liebsten hätte ich wie ein kleines Mädchen losgekreischt, als du mich nicht nur berührt, sondern auch behutsam angesprochen hast. Aber statt meiner ungeheuerlichen Furcht Stimme zu verleihen, bleibt mein Mund fest verschlossen und mein Atem flach. Nur meine Muskeln zittern in einem beängstigenden Rythmus. "Damien..?", leiser noch als ein flüstern, spricht dich meine heisere Stimme an, während kalte, klamme Finger schnell nach deiner warmen, angenehmen Hand greifen. "Ganz still jetzt!" War der rotäugige Dämon bis eben noch relativ friedlich, sieht er jetzt mit einer mordlüsternheit zu uns herüber, dass mir das Blut in den Adern gefriert.
Damien Warm umschließe ich Lawrence zitternde Finger mit meinen und starre ebenso in die dunkle Gasse, doch bis auf das Opfer kann ich nichts entdecken. Doch mein Instinkt und nicht zuletzt Lawrence Zittern und sein Blick, der nicht einfach so ins Leere zu gehen scheint belehrt mich eines Besseren. "Er ist noch hier, oder?", raune ich ihm zu, langsam den Rückzug antretend. Es ist mir nicht geheuer in der Nähe eines mordenden, scheinbar nur für Werwölfe unsichtbaren Geistes zu verweilen. "Wenn er noch hier sollten wir schleunigst verschwinden ", ich packe Lawrence Hand fester, " KOMM." Ganz und gar nicht mehr flüsternd ziehe ich ihn mit mir und schlage den Weg Richtung Westen Richtung Bronx ein, denn wenn ich mich richtig orientiere, dann müsste das der schnellste Weg weg von Skins Club sein.
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Re: Nachts bei Vollmond (Fantasy RPG)
Lawrence
Von deiner beschützenden Hand herum gerissen, stolpere ich deinem sagenhaften Tempo hinterher. Fast kommt es mir so vor, als würden meine Beine gar nicht mehr den Boden berühren, so schnell hechten wir die Straßen entlang. Kurz werfe ich einen angstvollen Blick zurück und sehe gerade noch wie der dunkle Schatten gegen eine unsichtbare Mauer prallt und nur noch feurige Augen uns hasserfüllt hinterher blicken.
"Warte! Warte, bitte Damien! Ich kann nicht mehr!", hechelnd und von Seitenstechen geplagt, zerre ich an deiner Hand. "Wir brauchen nicht mehr zu rennen.. er ist weg.", sichtlich erschöpft sacke ich auf dem Boden zusammen und ringe keuchend nach Atem. "Ich hab solchen Durst..", mühsam schlucke ich den wenigen gesammelten Speichel in meinem Mund herunter, während mein rasender Puls langsam wieder zur Ruhe kommt.
Damien Als wäre der Teufel hinter uns her, presche ich zurück zur Hauptstraße und halte erst inne, als Lawrence mich darum bittet. "Wir brauchen nicht mehr zu rennen... er ist weg." Verwundert blicke ich erst ihn an und dann hinter uns ich hoffe er hat recht. Mein Puls jedoch ist noch immer auf 180 und mein Atem geht flach, während das Adrenalin durch meinen Körper rauscht. Das war knapp verdammt knapp. "Ich hab solchen Durst ", vernehme ich Lawrence keuchende Stimme neben mir und blicke ihn an. Er sitzt völlig am Ende und zitternd auf dem Asphalt und der Schreck ist ihm noch anzusehen. Langsam gehe ich vor ihm in die Hocke. Meine hundert Fragen wegen des Geistes jedoch bleiben mir im Halse stecken, als ich sehe wie blass und abgekämpft Lawrence aussieht. Ein solcher Schreck und Dauerlauf ist bei einer abklingenden Gehirnerschütterung nicht unbedingt das Beste. Und das was er mit angesehen ist, sollte einem Jungen wie ihm auch erspart bleiben. Ihn jetzt zurück ins sichere Heim zu schaffen und ihm der Einsamkeit der Krankenstation zu überlassen, sagt mir überhaupt nicht zu, viel lieber hätte ich ihn in meiner Nähe. Er braucht jetzt jemanden der bei ihm ist. "Komm wir gehen erst einmal zu mir, es ist nicht mehr weit, dort kannst du etwas trinken und wir uns von dem Schrecken erholen.", nach seiner Hand greifend helfe ich ihm auf und lege meinen Arm um ihn, als er zitternd neben mir steht. Er hat diesen Geist gesehen Wie ist das nur möglich?
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Re: Nachts bei Vollmond (Fantasy RPG)
Ariel
Ich verlasse das Cafe kurz nach Damien, und verziehe mich mit den Büchern in meinem Bett. Das ist leichte Lektüre, nicht besonders anspruchsvoll. Und auch nicht besonders hilfreich. Was hilft es mir zu wissen, wer das Ungetüm erweckt hat? Mittlerweile erscheint mir meine Rache-Theorie zwar mehr als nur einleuchtend. Doch mit Schuldzuweisungen wird sich der Geist nicht vertreiben lassen. Eher wird er weiter morden, bis es keine Werwölfe mehr gibt. Was wir brauchen, ist eine Möglichkeit, den Geist am töten zu hindern. Jedenfalls für den Anfang, bis wir herausgefunden haben, wie wir ihn vernichten können. Denn mit 'normalen' Waffen ist das nicht möglich, das hat sich im Keller gezeigt. Mein Angriff war wirkungslos. Etwas ohne Körper kann man schlecht auf herkömmliche Weise verletzen. Und wir wissen nicht, was die Blutsaugerei bewirkt. Der Geist hat keine Gestalt, vermutlich kann er nicht anders töten. Ein Überbleibsel seiner früheren Natur. Wahrscheinlich ist es auch, dass das Blut ihn stärker macht. Je mehr er trinkt, desto mächtiger wird er. Genau wie die Vampire. Ein Grund mehr, ihn am weiteren töten zu hindern. Geistig erschöpft lege ich mich auf den Rücken und massiere mir die Schläfen. Im Grunde scheint der Geist bis jetzt nur einen einzigen Schwachpunkt zu haben: Licht. UV-Strahlung. Ob man den Geist damit töten oder schwächen kann? Nun, wir könnten es versuchen, doch wie sollen wir unser Ergebnis auswerten, wenn wir es nicht sehen können? Offenbar werde ich in dieser Sache ausnahmsweise mal nicht auf Aidan zählen können. Doch er wird mir wohl kaum verbieten, mich selbst in seine Sammlung umzuschauen. Wenn ich mich geschickt anstelle, finde ich vielleicht Anleitungen zu ein paar Ritualen, die uns weiter bringen. Aber das schaffe ich heute wohl nicht mehr. Sagt jedenfalls meine Uhr. Ich habe doch gesagt, dass ich Damien und Skin einen Besuch abstatte. Allerdings, wenn es nicht lange dauert, schaffe ich es vielleicht doch noch. Ich weiß ja nicht, wie gesprächig die beiden sein werden, und ich selbst habe peinlicherweise auch nicht viel neues zu erzählen. Seufzend stehe ich auf, und gehe ins Badezimmer, um zu duschen.