Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum - Geheimbünde. Kulte und (ur) christliche Gruppen

Die Buccintore (L' Ordo Bucintoro)

Re: Die Buccintore (L' Ordo Bucintoro)

So, da bin ich noch mal.

Als ich vorhin auf das Bild von Canaletto noch einmal stieß und sah, wann er lebte, stellte ich mir die Frage, ob Schiller einen kurzfristigen Kontakt zu Canaletto gehabt haben könnte.
Und während ich nach einem Bezug suchte, zu beiden Persönlichkeiten in Verbindung mit dem Orden Bucintoro, fand ich folgendes--->

Friedrich von Schiller, "Der Geisterseher" und der Geheimbund Ordo Bucintoro Ettl, Ralf. Bookseller: Verlag Dr. Michael Damböck

Doch meine grundlegende Frage war eigentlich, weshalb Canaletto von RÜCKKEHR der Bucintore spricht?

LG
Lilu


<hr>Mögen wir das Leben erkennen<br>und wieviel wunderbare Dinge es darin zu entdecken gibt.

Re: Die Buccintore (L' Ordo Bucintoro)

Na wen er wohl mit "geisterseher" gemeint haben könnte? ;-)

Allein der Titel ist schon eine großartige Botschaft .

Finde ich jedenfalls.

LG
Lilu



Mögen wir das Leben erkennen
und wieviel wunderbare Dinge es darin zu entdecken gibt.

Re: Die Buccintore (L' Ordo Bucintoro)

Hier noch ein interessantes Zitat von Goethe, da wir hier im Thread ja auch auf den Isaiskult stießen, der Bestandteil des Ordens Bucintoro war bzw. das Wissen um jenen Kult etc.


Schon Goethe sagt so voller Weisheit, die Menschen erschüfen sich ihren Gott nach ihrem Ebenbild. Die Menschen aber sind zumeist schwach, daher erschaffen sie sich schwache Götter. Der moderne Mensch des XX. Jahrhunderts ist am schwächsten, er trägt die Stärke nur selten. Die wahre ISAIS hat mit solchen nichts zu tun, sie kehrt ihnen den Rücken. Darum finden heutzutage so wenige einen Zugang zu ihr, denn sie ist stark und verlangt Stärke. Der mittelalterlichen Mythe nach, vererbt sich das Sehen der ISAIS mit dem Blute derer, die sie sich selbst einst bestimmt hat.

***

Ich denke, Eva, dass die Kreise, die wir bereits schon einmal zogen im Nossithread, sich wohl immer deutlicher mit jedem Detail heraus kristallisieren, was wir neu hinzufügen, dass Nossi dem Orden Bucintoto angehört haben könnte, aber auch einige andere Personen, die wir bereits öfter erwähnten.

LG
Lilu


<hr>Mögen wir das Leben erkennen<br>und wieviel wunderbare Dinge es darin zu entdecken gibt.

Re: Die Buccintore (L' Ordo Bucintoro)

Ich habe die Quelle vergessen zu nennen für das obige Zitat.
Ihr findet es dort--->

https://www.nomadatlan.com/isaiseinleitungundkommentar.htm


LG
Lilu



Mögen wir das Leben erkennen
und wieviel wunderbare Dinge es darin zu entdecken gibt.

Re: Die Buccintore (L' Ordo Bucintoro)

Hallo Lilu,

wieder sehr interessant, danke. :-)

Was die "Rückkehr des Bucintore" betrifft, das Flaggschiff des Dogen von Venedig (ich glaube 14. oder 15. Jh.) hieß ebenfalls "Bucintore" - was für eine Doppelbedeutung! (Vielleicht sogar Dreifachbedeutung - Stichwort Himmelfahrtstag) :-)

Der Titel von Schillers Werk ist auch nicht ohne - denke ebenfalls, dass hier Nossi gemeint ist. Auch das Zitat gefällt mir sehr gut - hier steckt sehr viel Weisheit drin. Denke auch, dass z. B. das Gottesbild im AT von Menschen erfunden wurde und der wahren Größe und Allmacht der Gottheit in keinster Weise gerecht wird. Was die Isais betrifft - hier bin ich mir sehr sicher, dass es genauso ist, wie im Zitat beschrieben.

Liebe Grüße,
Eva

Wenn der Mensch nicht über das nachdenkt, was in ferner Zukunft liegt, wird er das schon in naher Zukunft bereuen (Konfuzius)

Re: Die Buccintore (L' Ordo Bucintoro)

Hallo Eva,

ja, stimme deinem Post voll auf zu, was die Dreifachbedeutung betrifft und auch, dass das Zitat von Goethe mitten ins Schwarze trifft.

LG
Lilu



Mögen wir das Leben erkennen
und wieviel wunderbare Dinge es darin zu entdecken gibt.

Re: Die Buccintore (L' Ordo Bucintoro)

Guten Morgen,

habe eine Zusammenfassung über Julietta gefunden, über ihr Wirken zu ihren Lebezeiten, verbunden auch mit Informationen zu ihrem Orden Bucintoro.

Einiges wurde bereits erwähnt, anderes noch nicht. Dennoch möchte ich den Beitrag nicht auseinander reißen und stelle ihn deshalb in ganzer Länge hier als Kopie rein:


Julietta - Mysterium ...

Das Mysterium der Julietta

Dies ist eine geheimnisumflorte Geschichte – und sicherlich mehr bloß als eine Geschichte. Viele, die von ihr hörten, haben sie nicht verstanden oder nicht glauben können. Andere waren von ihr bis zur Besessenheit fasziniert und versuchten, ein Grab der Julietta zu finden, das es vermutlich nicht gibt. Wiederum andere erfüllte die Geschichte und die Frau, von der sie erzählt, mit Furcht. In der Populär-Esoterik faßte die Geschichte um Julietta nie Fuß, schon in Ermangelung öffentlich zugänglichen Materials. Diejenigen, die es besitzen, haben eine eventuelle Vermarktung nicht fördern wollen. Es handelt sich hier auch um ein schwieriges Thema. Die Hintergründe der Julietta-Geschichte ragen graduell bis in unsere Gegenwart hinein, sie beinhalten nicht nur magische, sondern, zumindest mittelbar auch weltanschauliche Aspekte.

Darum ist die Julietta-Mythe jetzt wichtig, auf eine ganz besondere Art hoch aktuell, von der später noch ausführlich zu sprechen sein wird. Betrachten wir aber heute erst nochmals die Geschichte der Julietta in ihren verschiedenen Perspektiven. Für CN-Kenner ist vieles daran nicht neu, aber doch vielleicht aufzufrischen.

(Fortsetzung nächster Post)



Wirklicher Glaube beginnt dort,
wo jeder Zweifel zuvor den letzten Funken Glauben besiegt hat.

Re: Die Buccintore (L' Ordo Bucintoro)

Julietta galt im Venedig des XVI. Jahrhunderts als eine der schönsten Frauen ganz Italiens. Aber niemand wußte, woher sie gekommen war noch konnte später jemand sagen, wo sie verblieb. Man weiß, daß es sie gab. Doch wer sie wirklich gewesen ist, das läßt sich bis heute nicht sagen. Es heraus zu finden hat so mancher probiert, und doch ist an dieser Aufgabe noch jeder gescheitert. Doch es hat Julietta gegeben und die Suggestivkraft, die von ihr ausging, wirkt noch heutzutage durch ihre Bilder. Um 1900 mußte ein Gemälde dieser bemerkenswerten Frau, das in der Wiener Secession ausgestellt war, abgehängt werden, da es alle Aufmerksamkeit allein auf sich zog und so viele Nachfragen hervorrief, daß der Ausstellungsbetrieb darunter litt, denn dieses Bild war unverkäuflich. So kehrte es zu seinem gegenwärtigen Besitzer nach Mailand zurück und wurde nicht abermals öffentlich gezeigt. Nur zwei Miniaturen der Julietta sind einem größeren Kreise bekannt. Beide ähneln sich sehr, sind wahrscheinlich nach einer gemeinsamen Vorlage angefertigt worden, und vermutlich hat es davon eine größere Anzahl gegeben. Nur die nicht besondes gut erhaltenen, restaurationsbedürftig gewesenen können heute gezeigt werden, und auch diese sind unverkäuflich.

Wer war diese Julietta, die in keinem gängigen Geschichtsbuch Erwähnung findet und doch so viel Faszinationskraft besitzt – über ihre Zeit hinaus?

Um auf diese Frage Antwort zu geben, müssen wir einen kleinen Umweg beschreiten.

Im Jahre 1510 hatte die Marchesa Antonia Contenta zusammen mit Gleichgesinnten in Venedig eine geheime Vereinigung gegründet: den Ordo Bucintoro (der schon damals den Beinamen „causa nostra“ trug). Der Name ging auf eine legendäre Prachtbarke zurück, die wiederum nach dem Bucintoro-Fest der venezianischen Seeleute benannt war.


(Fortsetzung nächster Post)



Wirklicher Glaube beginnt dort,
wo jeder Zweifel zuvor den letzten Funken Glauben besiegt hat.

Re: Die Buccintore (L' Ordo Bucintoro)

Dieses hat seine Ursprünge zum teil noch in heidnischen Riten, es versinnbildlicht die Vermählung Venedigs mit dem Meer. Doch all das war für den neuen Geheimbund nicht von Bedeutung. Den Namen „Ordo Bucintoro“ wählte die aus Rom stammende Antonia Contenta als Referenz an die damals mächtige Republik Venedig, die mehr Freiheit bot als andere Staaten.

Die Ziele des Ordo Bucintoro reichten weit in die Zukunft hinein: Ein neues Imperium im neuen Äon sollte vorbereitet werden – mit weltlichen und auch mit magischen Mitteln. Die Gründung des Geheimbunds fand im Hause der einflußreichen deutschen Kaufmannschaft zu Venedig statt. Auch der Doge war zugegen. Gefährliche Pläne wurden geschmietet: Die Errichtung eines neuen deutsch-römischen Kaiserreichs, in dem nicht mehr die Kirche ausschlaggebend sein sollte, sondern der freie, sich selbst bestimmende Mensch. Alle italienischen und deutschen Stämme sollten in diesem freiheitlichen IMPERIUM NOVUM vereinigt sein. Frauen würden die gleichen Rechte besitzen wie Männer, und der Wert des einzelnen nicht durch Abkunft, sondern durch Leistung bemessen werden. Ein neues Geldsystem war vorgesehen, das Horten und Mißbrauch von materiellem Reichtum ausschloß. Viele revolutionäre Ideen.

Im Jahre 1512 bezog der geheime Orden ein eigenes Anwesen auf der Insel Murano. Drei Jahre später traf dort eine auffallend schöne junge Frau ein: Julietta. Man wußte nicht, woher sie kam, ob aus Venedig, vielleicht auch aus Mantua oder Florenz. Gewiß war nur, daß Antonia Contenta sie herbeigerufen hatte, damit sie ihre Nachfolge als Leiterin des Geheimbundes antrete. Antonia Contenta zog bald darauf mit ihrem Gatten nach Wien.

Ab 1516 amtierte Julietta als Sacerdotessa magna und Hochmeisterin des geheimen Bucintoro-Ordens. Sie verschwand spurlos im Jahre 1562.



Wirklicher Glaube beginnt dort,
wo jeder Zweifel zuvor den letzten Funken Glauben besiegt hat.

Re: Die Buccintore (L' Ordo Bucintoro)

Juliettas vollständiger Name wurde niemals bekannt. Vielleicht ist sie die in den herzöglichen Familienchroniken des Hauses Urbino vertuschte Anna-Julia gewesen, die im Alter von sechzehn Jahren unter mysteriösen Umständen verstarb. Der Sarg von Anna-Julia erwies sich als leer, was aber nicht unbedingt ein Wahrheitsbeweis für die Identität mit Julietta sein muß. Auf alle Fälle dürfte Julietta einem alten namhaften Geschlecht entstammt haben, höchstwahrscheinlich einem italienischen, obwohl einige sie auch für eine Deutsche und andere für eine Spanierin hielten. Die italienische Herkunft Juliettas darf jedoch als einigermaßen gesichert gelten.


Schon zu ihren Lebzeiten rankten sich zahlreiche Legenden um sie, welche sie mit übernatürlichen Mächten im Bündnis sehen wollten. Manche hielten sie selbst für ein übernatürliches Wesen. Bezeugt ist, daß Julietta zeitweilig im Dogenpalast ein und aus ging. Da dies sehr offen geschah, wird sie gewiß keine Kurtisane gewesen sein (also anders als in der der stark verfremdeten Darstellung in „Hoffmanns Erzählungen“). Auch eine Hexe oder Zauberin würde der Doge kaum so offiziell zu sich eingeladen haben. Damit kann jene Annahme als die wahrscheinlich richtige eingestuft werden, die Julietta für eine Frau in geheimen diplomatischen Diensten der Republik Venedig hält.

Die Nahverbindung zum Geheimbund Ordo Bucintoro versetzt Julietta auf alle Fälle in ein mystisches Licht. Dieser Orden führte seine geheimen Grundsätze teilweise auf alte heidnische Kulte und auf magische Vorstellungen zurück. Als gesichert darf auch Juliettas anhaltende Liebschaft mit einem deutschen Prinzen gewertet werden (wahrscheinlich aus dem Hause Askanien, Sachsen-Anhalt). Einiges spricht dafür, daß sie diesen später unter anderem Namen heiratete. Das könnte ihr scheinbar spurloses Verschwinden erklären. Unzweifelhaft ist, daß der Bucintoto-Orden eine verdeckte Niederlassung in Dessau besaß. Bis 1945 soll es in Wörlitz bei Dessau ein Gemälde gegeben haben, daß Julietta dargestellt haben könnte. Was aus diesem Gemälde wurde, ist unbekannt. Fotografisch dokumentiert ist es nicht.



Wirklicher Glaube beginnt dort,
wo jeder Zweifel zuvor den letzten Funken Glauben besiegt hat.