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Gnurpsel:Dichte mal mit Gnurpsel - Lyrik für Alle

Re: Gnurpsel:Dichte mal mit Gnurpsel - Lyrik für Alle

Roxi:

Denkt Euch, ich habe den Wolf gesehen,
er schlich aus dem Wald, nicht besonders schön.
Das Fell zersaust und arg geschunden, das rechte
Auge war verbunden.

Er ächzt und stöhnt auf lahmen Pfoten,
Gebrüder Grimm, was für Idioten.
Rotkäppchen, schön
und hold, so haben sie geschrieben
alles Lügen ; alles Lügen.
Ich suche sie in Wald und Flur, Teufel auch,
wo steckt sie nur. Sie soll so zart und lieblich
sein, find ich sie nicht, werd ich zum Schwein.
Das kann man doch mit mir nicht machen, die
Leute fangen schon an zu lachen.
Ein Wolf, uralt und grau, seit 30 Jahren such
ich diese Frau. Das einzge was ich jemals fand,
ein rotes Band.
Die Welt ist schlecht, das ist gemein,
man lullte mich mit Worten ein,
statt zarte Zicklein zu genießen, war ich beständig
auf den Füßen.
Rotkäppchen hab ich gesucht mein Leben lang,
jetzt bin ich müde, alt und krank.
Mein Leben ist dahin geflossen, nicht einen Tag
hab ich genossen.
Und sollt sie plötzlich vor mir stehn, dann würde ich
wohl weitergehn. Was hätt ich ihr jetzt noch zu
sagen, nach all des Lebens Plagen.
Gelebter Traum, geträumtes Leben, wer kann mir
eine Antwort geben?
Was richtig oder falsch, das werd ich niemals wissen,
doch meinen Traum möchte ich nicht missen.
(s.k.S.)



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Re: Gnurpsel:Dichte mal mit Gnurpsel - Lyrik für Alle

Ich halte mich mal zurück Wenn das Objekt der Dichtkunst erst mal wieder einen Tag Zeit und Ruhe hat, werden wir so manierlich zusammengefaltet werden......
Für heute wird er ja das Rotkäppchen finden, Tarra sei gegrüßt. Und von dir ist er ja auch nicht so weit entfernt, hab acht



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Re: Gnurpsel:Dichte mal mit Gnurpsel - Lyrik für Alle

Gnurpsel:

Roxi, ein wirklich wunderhübsches Gedicht !!
So zart und sanft in märchenhafter Umgebung.
Dennoch: Ich fürchte, dat jibt Ärrrrgggeeerrr....

Mir fällt dazu auch noch einiges ein, aber ich halte mich zurück, damit Wolf erst Gelegenheit erhält, sich zu äußern, wenn er aus Berlin zurück ist. Gitti und ich haben ihm gestern im Chat versprochen, zu warten.



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Re: Gnurpsel:Dichte mal mit Gnurpsel - Lyrik für Alle

Wolf:

Ihr werdet hoffentlich entschuldigen, daß ich aus Zeitmangel nicht auf alle Verblendungen eingehen kann. In meiner bekannt großzügigen Art werde ich dennoch auf die gröbsten Irrtümer eingehen um Euch auf den rechten Weg von Ehrfurcht und Tugend zurückzuführen.
Roxis Gedicht z.B. hatte so beginnen sollen:

Denkt Euch, ich habe den Wolf gesehn,
er schritt aus dem Wald, erhaben und schön,
geblendet von seinem seidigen Fell,
den Hinterläufen von edler Gestalt,
fiel ich auf dei Knie ganz schnell,
den dies läßt auch eine Roxi nicht kalt.

Das Folgende drückt dann etwas aus, was man gemeinhin als Futterneid bezeichnet. Man möchte gerne selber Rotkäppchen sein und endlich gefunden werden, ohne zu wissen, daß Wölfe rote Kappen, sprich rote Hüte, überhaupt Hüte aller Art, verabscheuen. Ich habe z.B. absolut keine Ambitionen, mir Heide Simonis einzuverleiben.

Das Elaborat "Die Biene" von Tweeny sehe ich als Gleichnis. Sie möchte die Biene sein, endlich einmal meine wohlgeformten Hinterläufe berühren zu dürfen ist ihr größter, verständlicher Wunsch. Sie kann dies aber natürlich nicht direkt ausdrücken um nicht den Neid der anderen Sklavinnen hevorzurufen.
Aber Euer gütiger Herrscher hat natürlich die wahre Absicht erkannt, wenngleich ich leider nicht vermeiden kann, eine Enttäuschung für Euch zu erwähnen, denn in Gelsenkirchen werde ich keinen Rasen mähen.

Gnurpsels tiefsinnige Überlegungen gehen leider von einer völlig falschen Voraussetzung aus, indem sie schreibt, Tier trifft auf Tier und das noch betont, indem sie von "gleichartig" spricht.
Dies ist natürlich eine vollkommen abartige Behauptung, denn wie zahlreiche Studien ernst zu nehmender Wissenschaftler beweisen, ist die eindeutige Reihenfolge Tier - Mensch - Wolf.
Wenn es also eine Kreatur an einer anderen vergreift, die 2 Stufen höher steht, so bezahlt sie dafür mit ihrem Leben, was bei der Biene ja auch geschah.
Darwin wurde also durch dieses Ereignis keineswegs widerlegt.
Es zeigt sich übrigens noch ein weiterer Beweis für Darwins Theorie, daß der Stärkere überlebt, denn wie anders wäre es zu erklären, daß ich nach den täglichen Chats und diesem Thread immer noch unter den Lebenden weile?




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Re: Gnurpsel:Dichte mal mit Gnurpsel - Lyrik für Alle

Es zeigt sich übrigens noch ein weiterer Beweis für Darwins Theorie, daß der Stärkere überlebt, denn wie anders wäre es zu erklären, daß ich nach den täglichen Chats und diesem Thread immer noch unter den Lebenden weile?
Unkraut vergeht nicht?



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Re: Gnurpsel:Dichte mal mit Gnurpsel - Lyrik für Alle

Roxi:

Obwohl ich jetzt, nachdem ich Wolfs Ausführungen meinem kleinen Geist einverleibt habe, schon wieder schwankend werde, möchte ich dennoch, Gerechtigkeitsfanatiker wie ich nun einmal bin, die Ergebnisse meiner sorgfältigen Recherchen über Euch kommen lassen.


Der Wolf – oder der Versuch einer Rehabilitation

Der Wolf in der uns überlieferten Vorstellung.
Er ist heimtückisch, verschlagen, gierig, heuchlerisch, brutal, gemein, hungrig und deshalb böse, listig, misstrauisch.
Wie ist es nun zu dieser Meinung über diese arme Kreatur gekommen. Wo hat diese erschreckende Vorstellung ihren Ursprung. Ganz einfach, es ist die Schuld der Medien. Auch in alter Zeit waren die Schreiberlinge nur an einem interessiert, die Auflagenzahl zu erhöhen. Die Brüder Grimm machten da keine Ausnahme, ihre schockierenden Storys sind allen bekannt.
Eine davon „Rotkäppchen und der Wolf“ dürfte die Ursache dafür sein, dass der arme Wolf so verteufelt wurde.
Was berichteten also die Brüder Grimm:
Der böse Wolf schleicht durch den Wald, gierig und böse vor Hunger, er trifft Rotkäppchen, mit heuchlerisch sanften Worten fragt er sie aus, schleicht zum Haus der Großmutter und frisst sie, Als Rotkäppchen wenig später dort erscheint, frisst er auch dieses.
Soweit die Story, aber denken wir an die B..d-Zeitung, wissen wir wohl alle, wie weit entfernt solche Storys von der Wahrheit sind.
Da sind zum einen die Fakten:
Die Akteure – Wolf, Rotkäppchen, Großmutter u. als Statist der Jäger, weiter dürfen wir wohl davon ausgehen, dass ein Treffen dieser Akteure stattgefunden hat u., dass der Jäger Rotkäppchen u. die Großmutter im Bauch des Wolfes fand.
Ja, aber nicht wissen wir, was wirklich geschah. Wie gesagt, die Brüder Grimm waren an einer hohen Auflage interessiert u. wohl zu allen Zeiten zog das Verbrechen die Leser am meisten in ihren Bann.
Vielleicht war es aber ganz anders, etwa so:
An einem schönen Sommertag lief Wolf frohgelaunt durch den Wald. Sein Fell glänzte in der Sonne u. sein muskulöser Körper bot einen prachtvollen Anblick. Er lächelte freundlich den vorbeihüpfenden Häslein zu und pfiff fröhlich ein Lied.
Da, plötzlich sah er am Wegrand ein Mädchen, sie sah super aus und trug ein rotes Täschchen. Der Wolf blieb erstaunt stehen u. das schöne Kind flehte ihn an, ihr doch zu helfen, sie habe sich verlaufen und sie habe ganz schreckliche Angst. Wolf, sein mitfühlendes Herz quoll fast über, erklärte dem Mädchen mit gütiger Stimme, dass sie sich keine Sorgen machen müsse, er sei hier sozusagen zu Hause und werde sie geleiten. Er ergriff die Hand des verängstigten Mädchens und führte sie zum Haus der Großmutter.

Aber kaum hatten die beiden das Haus betreten, geschah etwas Furchtbares, das süße, unschuldige, scheue Kind verwandelte sich in ein cleveres kleines Biest. Sie stürzte sich auf den armen, völlig unvorbereiteten Wolf und wollte ihn vernaschen.
Der, konfus und verschreckt, machte einen Satz und riss entsetzt das Maul auf. Rotkäppchen verlor die Balance und fiel hinein, die Großmutter versuchte sie zu retten, kam dabei zu Fall und verschwand ebenfalls.
Das war zuviel für Wolf, er sank in Ohnmacht, später fand ihn der Jäger und in seinem Bauch Rotkäppchen und die Großmutter.

Ein Unfall, es war ein Unfall. Und dieser hat uns auch noch etwas gelehrt. Liebenswürdigkeit und Hilfsbereitschaft können einem leicht zum Verhängnis werden.
Denn könnte es nicht so gewesen sein, wem soll man glauben, ein Unfall verkauft sich natürlich niemals so gut wie ein Verbrechen. Aber es könnte so gewesen sein.
Und da überall der Grundsatz gilt, im Zweifel für den Angeklagten, denke ich, es wäre nicht gerecht, weiter an diesen uralten Bild des Wolfes festzuhalten.
Diese Version der Geschichte zeichnet ein ganz anderes Bild.
In Wahrheit ist der Wolf edel, herzlich, mitfühlend, hilfsbereit, naiv, freundlich, vertrauensvoll, gutaussehend.
Sein Pech, das Leben ist nun mal anders, er wurde zum Täter, zum Monster und das kleine verschlagene, gierige Biest gilt seit Jahrhunderten als das bedauernswerte Opfer.
Ich meine auch darüber sollte man noch mal tiefgründig nachdenken. Vielleicht machen wir ja alle was falsch.


(k.s.S.)



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Re: Gnurpsel:Dichte mal mit Gnurpsel - Lyrik für Alle

Wolf:




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Re: Gnurpsel:Dichte mal mit Gnurpsel - Lyrik für Alle

Na gut, wenn messerscharfe Kritiker wie Roxis schon das Bild des Wolfes in der Dichtkunst revidieren, werde ich mich auch nicht mehr auf Vorurteile verlassen. (Obwohl mir die Sache mit den 7 Geißlein doch noch mächtig sauer aufstößt.)



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Re: Gnurpsel:Dichte mal mit Gnurpsel - Lyrik für Alle

Roxi:

Nun mit den 7 Geißlein habe ich mich noch nicht befasst, aber ich denke schon lange über "Hänsel und Gretel" nach.



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Re: Gnurpsel:Dichte mal mit Gnurpsel - Lyrik für Alle

Gnurpsel:

Ähm...sooooo, kleine Zusammenfassung:

Erwartungsgemäß hat uns Wolf also erneut auf seine mehr oder weniger wohlgeformten Latschen sowie sein in seinen trüben Augen als seidig erscheinendes Fell hingewiesen. Von momentanen Realitätsverlust geprägt, hat er sich dann noch über Mensch und Tier gestellt, während Roxi die Gebrüder Grimm plattgemacht hat, indem der Wolf nunmehr als bedauernswertes geschundenes Opfer fungiert.
Nun denn, die Diskussion mag auf diese Weise abgerundet worden sein und Wolf seine Ladung Schleim erhalten haben, die er ersehnte.

Die zwischenzeitlich erfolgte kleine schöpferische Pause hat uns allen sicher gut getan.

Euer geschätztes Einverständnis vorausgesetzt, möchte ich daher zum Ausgangspunkt des Threads zurückkehren, denn im Chat von irgendeinem vergangenen Sonntag stellte sich heraus, dass doch einige User immer noch glauben, sie könnten nicht dichten. Ich hatte deshalb angekündigt, noch die eine oder andere Übung als kleine Hilfestellung anzuregen.
Darüber hinaus quengelte Gitti in eben jenem Chat herum, mein Beispiel rostige Gießkanne im Einleitungsbeitrag habe sie nicht motivieren können.
Gitti, Dir empfehle ich bei Interesse ausdrücklich Übung 2 !!!

Vor Beginn der nachfolgenden Übungen lockern wir uns kurz durch ein "Schwangerschaftsgepuste". Wir berühren mit den Handflächen sanft unseren Bauch, holen tief Luft, zählen bis 5 und pusten beherzt die ganze Luft bis auf den letzten Rest wieder aus.

Nun kann es losgehen:

Übung 1: Virtuell-Visuelles Brainstorming

Sinn dieser Übnung ist die Themensuche und - Findung sowie das grobe Einfangen eine Stimmung.

Wir lehnen uns entspannt zurück, schließen die Augen und denken an ein Erlebnis, sei es positiv oder auch negativ . Wir rufen uns die entsprechende Situation konkret ins Gedächtnis, bis wir sie deutlich sehen können. Dann merken wir uns das erste Wort, welches uns durch den Kopf schießt.

Beispiele:

a) Gitti erinnert sich an stundenlanges Gelatsche am Strand von Fuerte und denkt das Wort: Sandkorn oder Glassplitter
b) Wolf erinnert sich an sein letztes Gejaule im Mondenschein und denkt das Wort: Knollennase
c) Roxi erinnert sich an das Gewürge ihrer Gäste nach dem Genuß ihrer Fischlasagne und denkt das Wort: Auswurf
d) Das Gnurpsel erinnert sich an den Moment, als es gestern seine Blümchen am Höhlenfenster erblickte und denkt das Wort: Beerdigung

usw. Ihr wisst nun wie es geht. Probiert es einfach aus. Das von Euch gemerkte erste Wort, das Euch durch den Kopf schießt, ist Euer Thema. Toll, so einfach gehts.


Übung 2: Fühlekstase

Diese Übung soll uns helfen uns unsere Empfindungen bewußter machen und uns dadurch eine Verbalisierung unseres Themas erleichtern.

Wir nehmen uns einen Gegenstand, irgendeinen.

Gitti, Du besorgst Dir bitte eine rostige Gießkanne. Falls dies nicht ohne größeren finanziellen Aufwand möglich ist, genügt auch ein Besteckteil mit angetrockneten Essenresten.
Wolf, wenn Du möchtest, kannst Du z.B. Deinen ewig in der Ecke rumstehenden Rasenmäher (verwende bitte nicht das Stromkabel, es könnte gefährlich werden) nehmen oder - bei Bedarf - eine der Sklavinnen.

Wir nehmen also unseren Gegenstand, schließen zum Zwecke der Konzentration die Augen und fühlen. Wir lassen uns fallen und füüüüühhhleeeennnn, wir füüüüüühhllleeeennnn. Löscht alles um Euch rum aus, füüüüühhhllltttt nur. Ooohhhhhhhhhhhhhhhhohhhhhhhhh. Dabei wird uns auffallen, dass unser Gehirn denkt. Erneut kommen uns Worte in den Kopf. Sie spiegeln unsere Empfindungen bei dem Getatsche wieder.

Beispiel: Gnurpsel nimmt eine Bierflasche und denkt z.B. die Begriffe: Oh, wohl, glatt, oh, wohlgeformt, kühl, erfrischend, oh, lechz, oh, oh
Eine Bierflasche ist ein sehr profaner Gegenstand und doch erfahren wir bei der Tasterei Emotionen. Genauso ist es bei einer Gabel mit Essensresten oder rostigen Gießkannne, Gitti. Ist das nicht wundervoll ?? Und schon sind wir wieder in lyrischer Stimmung, es sollte förmlich aus uns herausströmen.

Wir haben schlußendlich ein Thema und eine Stimmung nach Übung 1 und konkrete Gefühle, die uns ekstatisch entrückt auf einer emotionalen Wolke schweben lassen, nach übung 2. Niemand braucht mehr zur Lyrik.

Ich bin gespannt auf Eure Erfahrungen.

So, eigentlich sollte hier Schluß sein, aber Gitti nörgelte eben in der Schnatterbox nach einer weiteren Ode auf die Hitze.
Nun, bitte, nur was ganz kurzes ist mir auf die Schnelle eingefallen:


Fata Morgana

Es flirrt mir mein Herz in der Hitze,
vor meinen Augen tausende Blitze.

Dort, oh dort bist Du Wasser, das kühle
entflieh mich der drückenden Schwüle

Palmwuchs mit Früchten im Raume
ich hab mein Hirn nicht mehr im Zaume

In der Ecke da steht auch ein Beduine
der schält sich ne Apfelsine.

Ein dickes Kamel trinkt den Apfelsaft,
der mir würde geben die nötige Kraft.

Bevor ich verdörre in meinen vier Wänden,
weiß ich doch, es mußte so enden.

Denn was ich soeben deutlich sah,
war nur eine Fata Morgana - ganz nah.



Obiges schrieb in letzten Zügen
Das Gnurpsel






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