"Darf ich ihn im Arm halten, während du Auto fährst?" fragte sie ihn und sah ihn bittend an sie wollte einfach jemand bei sich haben. Und sie konnte sich schließlich nicht an Wes kuscheln während der Autofahrt. Aber es war auch sein Hund, weshalb sie ihn vorher fragte. Sheila war nervös und aufgeregt, allerdings wusste sie das ihre Anzeige eh im Sand verlaufen würde, so war es schon immer gewesen.
"Ich weiß nicht, ob er das zulässt, aber klar, gerne." Wes hatte den letzten Rest eingepackt und holte Spirits Leine. Sofort schoss der kleine Welpe schwanzwedelnd zu ihm. Er hatte Wes in sein kleines Herz geschlossen und würde ihm überall hinfolgen. Liebevoll kraulte Wes sein Köpfchen, leinte ihn an und hob ihn dann hoch. "So, Spirit, du musst mir jetzt einen Gefallen tun und Sheila beschützen, während ich Auto fahr."
Sheila verließ zusammen mit Wes das Haus und nahm auf dem Beifahrersitz platz, während Wes den Picknick Korb verstaute. Als Wes saß sprang Spirit auch gleich auf Wes Schoss. "Zögerlich streckte sie ihre Hand nach dem kleinen aus."Kommst du zu mir weißt du dein Papa muss jetzt Auto fahren, denn wenn er jetzt nicht auf die Straße achtet passiert uns etwas," erklärte sie dem kleinen auch wenn sie wusste das er sie nicht verstand.
Spirit sah sie mit schiefgelegtem Köpfchenan und legte dann seine Vorderpfötchen aufs Lenkrad. Wes lachte. "Ich liebe diesen Hund. Nicht wie ich dich liebe, aber ich liebe ihn." Er kraulte Spirit. "Hey, mein Kleiner, fürs Autofahren bist du noch etwas zu jung. Geh mal auf Sheilas Schoß, damit wir loskönnen."
Ganz vorsichtig hob sie Spirit hoch, da er noch sehr klein war ging das, und legte ihn vorsichtig auf ihren Schoss. Entschuldigend strich sie über sein Kopf und holte aus ihrer Hosentasche ein Leckerli für ihn heraus, was sie sich heimlich genommen hatte als Wes den Korb fürs Picknick gepackt hatte. Während der Autofahrt schwieg Sheila, sie schwankte zwischen Aufregung, Sorge und Angst.
Spirit huffte, legte sich aber auf ihrem Schoß hin. Die ganze Autofahrt über ließ er Wes nicht aus den Augen. Er war zwar noch klein, aber er verstand, dass dieser Mensch da der war, zu dem er gehörte und den er beschützen musste. An jeder Ampel strich Wes ihm sanft übers Köpfchen und griff dann bestärkend nach Sheilas Hand. "Du schaffst das.", bestärkte er sie, als sie auf dem Parkplatz der Polizei hielten.
Sheila nickte nur, und drückte sanft Wes Hand. "Wünsch mir Glück kleiner Mann," flüsterte sie leise und strich über Spirits Kopf, ehe sie leicht auf Wes Schoss klopfte, als Zeichen das er zu Wes konnte. Sheila stieg aus und holte noch einmal tief Luft ehe sie das Präsidium betrat. Schon am Eingang begrüßte sie ein Polizist. "Na miss Scander was machen sie denn schon wieder hier?" wollte er amüsiert von ihr wissen.
Wes folgte ihr mit Spirit auf dem Arm, hielt sich aber im Hintergrund. Er war da, wenn sie ihn brauchte, aber leider musste Sheila ihre Aussage alleine machen. Auf jeden Fall würde er auf sie warten, komme was wolle. Und wenn es Stunden dauerte. Hoffentlich brachte es was.
Sheila folgte dem Polizisten in sein Büro um da die Anzeige aufzugeben. Doch als er sie fragte ob sie Beweise hatte, konnte sie nur den Kopf schütteln. Sie konnte dem Polizisten Fotos von ihren Wunden zeigen und sie zeigte ihm auch die SMS, allerdings war auf keinem Foto ihr Vater zu erkennen und auch die SMS war von einer unbekannten Nummer.
Um sich abzulenken, spielte Wes mit Spirit. Plötzlich ließ sich eine Polizistin neben ihm nieder. "Warum bist du hier?" Überrascht sah Wes auf. "Mira, hi. Dich hab ich ja ewig nicht mehr gesehen.", begrüßte er eine alte Familienfreundin. "Ich bin wegen meiner Verlobten hier. Sie muss eine Anzeige machen." Mehr wollte er nicht sagen. Mira nickte. "Verstehe. Dann frag ich mal nicht weiter." Aber sie hatte eine Auge darauf, das war sicher, und sie würde den Fall verfolgen.