Sheilas Eltern schmissen Steve einfach raus und auch ihre Mutter schien sich keiner Schuld bewusst, sie war wohl der Meinung sie hätte Sheila genug geholfen indem sie ihren Mann aufgehalten hatte sie bewusstlos zu schlagen. Das ihre Tochter übersäht war von Blutergüssen und nicht mal laufen konnte war ihr egal. Das wichtigste war das Sheila schwieg und sich nicht draußen blicken ließ, denn so bekam auch keine Presse etwas mit.
Wes zuckte die Schultern. "Was soll sein? Alles so wie immer." Doch das stimmte so nicht. Auch seinen Freunden war aufgefallen, dass Wes sich verändert hatte. Er kam plötzlich ein ganzes Stück reifer rüber als sonst. Und das wollte schon was heißen. "Ist doch auch egal. Gibt es nicht jetzt dringenderes zu besprechen?", lenkte Wes ab. Paul seufzte. "Es gibt nichts mehr zu klären. Die Verantwortlichen wollen nichts mit einer Schule zu tun haben, die Aufstände anzettelt." "Und was können die Kinder dafür?"
Wenn Sheila nicht grade eigene Sorgen gehabt hätte, dann hätte sie Wes bestimmt ihre Hilfe angeboten. Ein Waisenhaus unterstützen war die perfekte Werbung für das Familienunternehmen, zu dem kannte sie genug Familien die dann mitziehen würde. Aber im Moment, bekam Sheila gar nichts mit. Sie verbrachte ihre Zeit im Zimmer, da sie nicht rausgehen konnte denn sonst würde sie sofort jemand ins Krankenhaus und dann zur Polizei schleppen.
"Nichts, Wesley, aber so läuft das halt. Solltest du doch wissen, du bist doch auch aus diesen Kreisen." "Aber ich bin kein herzloses Ungeheuer.", moserte Wes trotzig. David legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Direktor, gibt es keine Möglichkeit das Steuer noch rumzureißen?", fragte er hoffnungsvoll. Paul seufzte. "Morgen findet ein Fest statt. Irgend etwas mit Rudern oder so. Da treffe ich die Verantwortlichen. Wenn ihr wollt, könnt ihr es dort gerne probieren. Aber macht euch keine großen Hoffnungen."
Gegen Abend wagte sie sich dann doch heraus. Denn um die Uhrzeit war kaum noch einer da. Allerdings musste Steve sie stützten. Ihn machte es traurig, denn als Sheila damals ging war sie so ein taffes junges Mädchen gewesen und jetzt sie so gebrochen zu sehen, das war einfach selbst für ihn zu viel. Bis das alles verheilte würde es Wochen dauern und er wusste auch nicht welche Schäden die Schläge bei ihr innerlich angerichtet hatten. Um sie abzulenken, bot er ihr an sie zu piercen. Tattoos kamen nicht in Frage, da ihr Körper einfach zu übersäht war von Blutergüssen die mittlerweile grün lila waren.
Die Warblers hatten sich geteilt und Wes schlenderte mit seiner Clique durch die Straßen. "Ganz ehrlich, Leute, mir geht die Muffe vor morgen.", gestand Trent. "Mir auch.", pflichtete Thad seinem besten Freund bei. David sah in die Runde und lachte. "Wisst ihr, was mir grad auffällt. Egal, was morgen ist, wir halten trotzdem zusammen. Und das Beste ist, wir sind eine Clique bestehend aus besten Freunden. Da sind Jeff und Nick, Thad und Trent, Wes und ich. Und das macht mir Mut."
Auch wenn Sheila nichts sagte, so wusste er doch das sie Schmerzen haben musste. Das sah er an ihrem verbissenen Ausdruck, wenn sie sich hinsetzte und hinlegte oder auch nur bücken musste. Nachdem der Schock verschwunden war, hatte der Schmerz sie beinah umgehauen. Nur wen sie dachte das sie alleine war erlaubte sie sich die Schwäche zu weinen. Steve brauchte dringend frische Luft weswegen er nach draußen ging. Sheilas beste Freundin stand vor seinem Laden und wartete schon auf ihn. Dabei hatte sie einige von Wechselsachen für Sheila.
"Wieso hab ich das Gefühl, dass morgen was ganz Schlimmes passiert und wir deshalb heute noch mal richtig auf den Busch hauen sollten?", fragte Jeff. "6, es heißt entweder auf den Busch klopfen oder auf den Putz hauen.", berichtigte Wes automatisch. "Aber du hast Recht. Mir steht der Sinn nach einer blöden Aktion.", gab er dann zu. "Hm, was kann man denn da machen? Haare färben, Tattoo, ziviler Ungehorsam, sich betrinken, im Suff heiraten.", begann Trent aufzuzählen.
Die beiden unterhielten sich ein wenig über Sheila und über deren Vater. Beide kamen zum Schluss das er wenn Sheila ihn anzeigen würde eindeutig wegsperrte werden würde. Denn das was er mit Sheila gemacht hatte konnte bleibende Schäden hinterlassen. Um sich ein wenig abzulenken zeigte Steve ihr die neusten Fotos von Sheilas Tattoos. Die ganzen Schaufenster seines Ladens waren voller Bilder von Sheilas Tattoos, die sich freiwillig für ihn Modell stand, denn er hatte alle ihre Tattoos bis auf zwei Stück gestochen.
Die Jungs hatten sich dazu entschlossen weiter durch die Straßen zu streifen und irgendwo Halt zu machen, wo es ihnen gefiel. "Solange wir uns nicht besaufen. Das kommt morgen überhaupt nicht gut an. 6 Warblers sturz und mit einem Brummschädel.", murmelte Wes.