"Nicht dauend nur an wichtigen Festen wie an ihren Geburtstagen und vielleicht einen Tag nach Weihnachten. Und natürlich am Muttertag," zählte sie die Termine auf an denen sie erscheinen musste. "Ich fürchte allerdings das Steve ihn anzeigen will, wir haben gestern drüber gestritten."
Wes zog eine Augenbraue hoch. "Klasse. Wenigstens einer, der vernünftig ist." Er wusste jetzt schon, dass ihre Besuche in England zu einer Zerreißprobe für ihre Nerven werden würden. "Wir können ja erst nach England zu deinen Eltern und dann zu meiner Großmutter nach Hongkong fahren.", schlug er sarkastisch vor.
"Ich denke ich werde einfach fahren wenn du Schule hast, dann wirst du es kaum bemerken das ich nicht da bin. Und ehe du mich vermissen kannst bin ich schon wieder da,"versprach sie ihm. "Wenn Steve ihn wirklich anzeigt dann muss ich auch aussagen das ist eher unvernünftig. Und deine Großmutter würde dich nicht mehr gehen lassen das weißt du auch."
"Also willst du ohne mich fahren?", fragte er sie. "Sheila, das wird besser und besser. Das letzte Mal ist es auch gescheitert. Ich bitte dich als dein Zukünftiger fahr nicht allein. Zumal ich immer bemerken werde, wenn du nicht da bist." Sollte sie wirklich alleine fahre würde sie diese Enttäuschung nur sehr schwer wieder gutmachen können. "Und dein Vater wird dich wieder anfassen. Wo ist der Unterschied?"
Sheila schwieg und sah Wes entschuldigend an, sie wusste das es ihr Vater wieder versuchen würde deshalb wollte sie alleine fahren. Damit Wes nicht verletzt wurde, dann würde sie ihren Vater nämlich anzeigen müssen.
"Ich kann dich nur beschützen, wenn du mich lässt.", sagte er leise und stand dann plötzlich aus. Er brauchte frische Luft, weshalb er das Fenster öffnete und sich gegen den Rahmen lehnte. Traurig sah er in den Nachthimmel. "Stell dir vor du kommst nach Hause und ich habe dir einen Zettel hinterlassen, dass ich zu meiner Mutter gefahren bin. Was würdest du denken?"
"Ich würde denken das ich dich nie wieder sehe. Bei mir wüsstest du das ich wieder komme," antwortete sie ihm traurig und stand ebenfalls auf um zu ihm ans Fenster zu gehen.
"Die Frage ist nur wie.", grummelte er. "Mach es bitte nicht. Ich bitte dich darum. Du willst mich beschützen, schön und gut, aber fahr nicht alleine." Flehend sah er sie an. "Ich liebe dich zu sehr um dich alleine dahin gehen zu lassen."
"Willst du das ich die Anzeige durchziehe Ley? Willst du das ich meinen Vater hinter Gitter bringe. Du müsstest dich nicht sorgen das mir jemand etwas antut. Willst du das, ehrlich?" fragte sie ihn und sah aus dem Fenster.
"Ich will, dass du in Sicherheit bist. Dass du abschließen kannst. Im Endeffekt ist es deine Entscheidung. Ich steh immer hinter dir, das weißt du, und helf dir durch alles. Aber heute hab ich gesehen wie sehr dir die ganze Sache zusetzt. Verstehst du, dass es mir da lieber wäre, wenn er seine Strafe bekommt?"