"Wieso hab ich gerade das Gefühl, dass wir, sollten wir unsere Tochter so nennen, dir den Namen klauen?", fragte Alec. Wes winkte ab. "Ach nein, das ist schon in Ordnung. Ich hab ihn ja vorgeschlagen, ihr könnt ihn gerne nehmen, wenn er euch gefällt."
Sheila ließ die drei noch ein bisschen Namen suchen, während sie in der Küche verschwand da der Kaffee mittlerweile ja fertig sein musste. Da Frauen ja bis zu drei Tassen Kaffee am Tag während der Schwangerschaft trinken durften nahm sie vier Tassen aus dem Schrank und füllte diesem mit Kaffee.
Wes freute sich für seinen Bruder und seine Schwägerin. Nur dass Sheila gerade nicht zu ihm gekommen war tat ihm weh. Auf der anderen Seite verstand er, dass das Thema unangenehm sein musste. Und plötzlich fühlte er sich schuldig wegen seiner Freude. Doch er versteckte das hinter einem strahlenden Lächeln und sah lieber die zwei Fotos an, die Alec ihm geschenkt hatte. Das eine war das Bild mit dem Baby, das andere hatten sie gerade von sich gemacht. Wes wollte beide aufstellen, quasi als Gegensatz.
Sheila kam mit einem Tablett auf dem vier Tassen Kaffee, Milch und Zucker standen zurück ins Wohnzimmer und stellte dieses auf dem Wohnzimmertisch ab. Ihre Tasse nahm sie sich und stellte sich wieder zurück an die Tür. Im Moment brauchte sie einen schönen schwarzen, starken Kaffee ohne alles. Schließlich hatte sie den Rest der Nacht wach gelegen und Wes betrachtet.
Wes legte die Fotos wieder beiseite und sah dann zu Alec. "Hey, auch auf die Gefahr hin die Freude zu zerstören, ich bin hier um dich was zu fragen. Willst du Mutter anzeigen?" Alec sah ihn an und nickte dann grimmig. "Absolut, ja."
Gespannt sah sie zu Alec und hoffte für ihn das er nicht den Fehler begehen würde Wes noch weiter zu verletzten beziehungsweise ihn nicht in einen Zwiespalt mit sich selbst und seinem jüngeren ich zu bringen. Allerdings nahm Alec Antwort ihr diese Sorge und sie konnte sich wieder entspannen.
Wes war erleichtert. "Sollen wir dann jetzt fahren? Ich treff mich gleich auch noch mit David. Wir können auch morgen." "Nein, heute ist gut." Joy fiel aber vorerst noch etwas anderes ein. "Sheila, mir wurde zugetragen, dass du einen Job suchst. Ich könnte eine Assistentin gebrauchen. Wenn du also möchtest."
"Das ist lieb von dir Joy, aber das ist eher nichts für mich. Ich hab im Moment genug mit meiner Firma zutun. Also nein danke, da findest du bestimmt jemand anders," meinte sie optimistisch. Eigentlich hätte sie schon ja gesagt, aber nach der Sache mit Alec wollte sie im Moment nicht in der Schuld der Beiden stehen, deshalb lehnte sie ab. Sie würde schon selbst etwas finden.
Wes verstand nicht, dass sie das Angebot ausschlug. Immerhin hatte er ja versprochen Joy zu fragen. War das wirklich Sheilas Ernst? Er war sauer. Aber auf Streit hatte er auch keine Lust. Plötzlich schellte sein Handy. Es war eine unbekannte Nummer und Wes ignorierte den Anruf einfach. Bestimmt verwählt.
Sie sah schon das Wes wütend war, aber er hatte ihrer Meinung nach keine Grund immerhin hatte sie ihren Job wegen ihm verloren da konnte sie wohl selbst wählen ob sie einen Job annahm oder nicht. "Schau nicht so, ich hab nun einmal viel zutun mit der Firma. Jetzt wo ich meinen Vater doch anzeige und im Gegensatz zu dir bin ich nicht sehr geeignet für sowas. Was meinst du was es für einen Stress ist auf einmal alles übernehmen zu müssen. Du müsstest eigentlich wissen wie viel Stress und Verantwortung man auf einmal hat einer von euch beiden Brüdern wird später mal das selbe Problem haben," beschwerte sie sich und drehte sich dann auf dem Absatz um und verschwand aus dem Raum. Sie richtete ihr ganzes Leben nach ihm aus, da durfte sie doch auch mal ein paar wenige Entscheidungen alleine treffen und nicht nach dem handeln was er wollte.