The other side - Rollenspiel

Kirans Versteck

Re: Kirans Versteck

"Ich werde ihn um Schmerzmittel bitten" versprach Damian sofort. Es verblüffte ihn, wie praktisch der Junge unter den Umständen denken konnte. Er selbst war so sehr durch den Wind und so beeinträchtigt durch William und Cain, dass er gar keine Gedanken für so etwas übrig hatte. Er dachte angestrengt nach, was sie noch brauchen könnten.
"Ich weiß überhaupt nichts über ihn", gestand er. "Man müsste seine Schwachstelle herausfinden. Aber vielleicht ist seine Obsession um William seine Schwachstelle... Aber wie können wir ihn damit schlagen..."
Er versuchte, sich darauf zu konzentrieren, eine Lösung zu finden, aber er musste sehen dass er vor lauter Angst kaum klar denken konnte. Sie hatten keine Ahnung, wann Kiran zurück sein würde, und er hatte gedroht, Cain umzubringen, wenn er ihn noch einmal bei Damian fand. Und William auch. Und selbst wenn er das doch nicht tat, wollte Damian ungern noch ein Körperteil verlieren. Noch einen Finger. Oder seine ganze Hand.
"Wir müssen so verdammt aufpassen", sagte er leise. "Es ist wichtig, dass wir uns trösten, aber wir wissen nie wann er wieder kommt. Und er wird sehr wütend sein, wenn er uns wieder zusammen findet." Seine Nackenhaare stellten sich auf, wenn er an Kiran dachte, wie er durch die Tür kam, wie er auf Cain und William einprügelte, und ihn selbst... Er wollte nicht daran denken. Aber sicher würde es wieder geschehen. Wieder und wieder, bis sie befreit wurden. Damian wurde eiskalt.
"Versprich mir eins", sagte er leise. "Wenn er das nächste Mal - zu mir kommt..." Er schluckte. "Dann sieh nicht hin. Bitte."
Es war nicht nur, weil er Cain die Erinnerung ersparen wollte. Er schämte sich, und Scham war etwas, was er bis jetzt nicht gekannt hatte. Nicht wirklich. Und er wollte nicht, dass jemand ihn so sah, an seinem tiefsten Punkt, benutzt und gedemütigt.

Re: Kirans Versteck

"Ja, das verspreche ich" sagte Cain leise. Er spürte, wie wichtig das für Damian war und er konnte ihn verstehen. In seiner Situation hätte er genau den gleichen Wunsch gehabt. "Es ist sher tapfer von dir, das alles für deinen Bruder zu ertragen" sagte er mühsam. "Es gibt nicht viele Menschen die das tun würden." Er atmete tief ein. "Ja, wir müssen uns überlegen, ob es nicht irgendetwas gibt, das wir tun können. Seine Schwäche für dich müssen wir auf jeden Fall ausnutzen. Du musst versuchen so viel Nahrung und Medikamente von ihm zu bekommen, wie du kannst."
Er wusset, dass sie sich bald trennen mussten. Mit jeder Minute wurde die Gefahr größer, dass Kiran zurückkehrte. Sie konnten ihn nicht hören und er wusste nicht, wieviele Misshandlungen er noch aushalten konnte, ohne das Bewusstsein zu verlieren. Aber eine Weile brauchte er Damian noch. Wenigstens noch einen kurzen moment.
Er sah wieder besorgt zu William. "Ich mache mir Sorgen um ihn" sagte er leise. "Er sieht aus, als wäre ihm heiß. Obwohl es hier so kalt ist. Glaubst du er hat vielleicht Fieber?"

Re: Kirans Versteck

Cain hatte recht. Er musste versuchen, soviel Nahrung zu organisieren wie nur möglich, und auch viel Wasser. Er sah zu William. Cain hatte recht, er sah fiebrig aus, und wenn er wirklich Fieber hatte, musste er viel trinken.
"Er sieht wirklich krank aus", sagte Damian heiser. "Das kommt davon, weil er mit der nassen Hose auf dem kalten Stein sitzt. Komm aufs Bett, William!", rief er leise, aber Will reagierte nicht, und in der Ecke in der er jetzt saß, konnte Damian ihn nicht erreichen. Dabei hätte William jetzt dringend das Wasser und die Decke gebraucht, so wie er aussah, und einen nicht ganz so kalten Untergrund.
Damian strich Cain ein paar verschwitzte Haarsträhnen aus der Stirn. Der Junge sha auch nicht gut aus, und wenn sich sein Arm entzündete, würde er sicher auch Fieber kriegen. Und dann wäre er vielleicht auch nicht mehr ganz bei Verstand. Damian hatte Angst davor, ganz allein zu sein. Was immer sie auch tun wollten, sie mussten sich damit beeilen.
Sein Blick fiel wieder auf das Wasserglas. "Wir könnten das Glas zerschlagen", sagte er. "Dann hätten wir etwas Scharfes. Und dann..." Ja, was dann? Keiner war in der Lage, Kiran mit einer Scherbe anzugreifen. Cain mit seinem Arm nicht, William nicht und Damian war gefesselt. Und er konnte sie auch nicht verstecken und hervorholen, wenn Kiran mit ihm - beschäftigt war, weil er ihm dann sicher wieder die Hände in Ketten legte. Aber es war das einzige, was ihm einfiel.
"Die Idee muss noch reifen", sagte er und schüttelte den Kopf. Dann sah er wieder zu seinem Bruder. "William, bitte komm aufs Bett! Du wirst krank! Willst du hier sterben?"

Re: Kirans Versteck

Cain schluckte. Er hatte noch eine Idee, was sie mit den Glasscherben tun konnten, wenn es gar nicht mehr auszuhalten war. Es war zwar nur ein letzter Ausweg, aber immerhin konnten sie so zusammen sterben. Es würde ncht einer übrig bleiben müssen. Und sie konnten den Zeitpunkt ihres Todes bestimmen. Im Moment war das eine beruhigende Aussicht. Aber noch durften sie nicht aufgeben. noch lange nicht.
Es war unglaublich anstrengend, ständig mit diesem GEfühl leben zu müssen, dass Kiran zurückkommen konnte. Das erlaubte es ihm nicht, sich wirklich auszuruhen. Er war ständig angespannt. Dabei hätte er ein wenig Ruhe so sher nötig gehabt.
"So schwierig es auch sein mag, du musst dafür sorgen, dass er dir vertraut" sagte er heiser. "Er muss irgendwie glauben du bist auf seiner Seite. Vielleicht hast du dann Einfluss auf ihn. Vielleicht ... lässt er dich sogar irgendwann frei udn du hast di Möglichkeit zu entkommen." Er drückte Damians HAnd fester. Dann richtete er sich langsam auf, auch wenn ihm dabei schummerig wurde. "Ich versuche nochmal mit William zu reden. ICh kann ihn besser erreichen als du." Er richtete sich auf, wobei er sich an der Wand abstützte und nahm die Decke vom Bett. Damit ging er auf William zu. "Ist dir kalt Will?" fragte er, wähjrend er sich vorsichtig neben ihm niederließ. William beobachtete jeder seiner Bewegungen. Er strecke langsam die Hand nach ihm aus. "Komm näher. Ich tu dir nicht weh." Er versuchte Williams Blick aufzufangen.

Re: Kirans Versteck

Damian beobachtete, wie Cain sich William näherte, und dachte dabei über dessen Worte nach. Dafür zu sorgen, dass Kiran dachte er sei auf seiner Seite würde ihm unglaublich schwerfallen. Es wäre die größte Herausforderung seines Lebens, aber auch die wichtigste. Und wenn er sie damit alle retten konnte, würde er es natürlich tun. Er wusste nur nicht, wie. Wie sollte er auf einmal zu einem Mann freundlich sein, dessen bloßer Anblick die Panik in ihm schürte, und bei dessen Berührungen ihm übel wurde. Er würde sich unheimlich zusammennehmen und disziplinieren müssen. Und er wusste nicht, ob er das schaffte. Aber er würde sein Bestes geben.
Er würde an Ludwig denken. Mit Ludwig in seinen Gedanken ging alles leichter, und wenn er sein Bild vor sich sah, wenn er sich das Gefühl seiner Umarmung zurückrief, dann würde er es vielleicht schaffen, bei dem Ganzen auch noch bei Verstand zu bleiben.
Er sah, wie William sich in die Ecke drückte und das Gesicht verzog. Seine Augen weiteten sich, und er krallte die Finger in die Steinmauer, bis Blut floss. Ganz offenbar hatte er Angst, vielleicht auch weil Cain Kiran so ähnlich sah.
"Will, das ist nur Cain", sagte Damian. "Lass dir helfen."
Er hatte nicht das Gefühl, durchzudringen. Der Gedanke, dass William, wenn sie je hier rauskamen, für immer so geschädigt bleiben sollte, war unerträglich. Dafür würde Kiran bezahlen.

Re: Kirans Versteck

Cain seufzte resigniert auf. William schien vor ihm noch viel mehr Angst zu haben, als vor Damian. Kein Wunder. Er sah Kiran ähnlich. William hatte schließlich schon früher vor ihm gegraut. Nach diesem Erlebnis würde er ihn wahrscheinlich nie wieder ansehen können. Traurug wandte er sich von ihm ab, nachdem er ihm die Decke gegeben hatte und ging wieder zu Damian zurück. Seinen Arm der in der Schlinge lag mit einer Hand festhaltend ließ er sich wieder neben ihm nieder und lehnte sich an ihn.
er war müde. Todmüde. Aber er konnte nicht schlafen. NIcht in diesem kalten unangenehmen Kellerloch. Nicht, wenn Kiran jeden Moment zurückkommen konnte.
William hatte die Decke wieder abgeeschüttelt. Obwohl es kalt war schien er tatsächlich zu schwitzen. Auf seiner Stirn hatten sich kleine Schweißperlen gebildet. "Er braucht etwas gegen das Fieber" sagte Cain unruhig. "Am besten täuscht du vor, dass du selbst Fieber hast." Er tastete wider nach Damians Hand. Es war beruhigend sie zu halten. "Wie lange glaubst du sind wir schon hier?" fragte er erschöpft. "Ich habe keine Ahnung wievile Stunden es schon sind."

Re: Kirans Versteck

"Ich weiß es auch nicht", sagte Damian leise. Voll Sorge betrachtete er William, während Cains Hand sich wieder in seine schob. Er drückte sie leicht und schwor sich, alles zu tun um Schlimmes von dem Jungen abzuhalten. Vor seinem Bruder sowieso, aber er spürte auch eine große Verantwortung Cain gegenüber. Er war so jung, er sollte wirklich nicht hier sein und so etwas erleben müssen.
Sein Blick fiel auf Cains Arm in der Schlinge, und er machte sich noch mehr Sorgen. Das würde sich sehr schnell entzünden, vielleicht war es schon geschehen, und der Junge würde schreckliche Schmerzen haben und Fieber kriegen, und wenn er lange keine Hilfe bekam, würde er den Arm nie wieder benutzen können. Da würde die beste Magie nicht mehr helfen.
Seine eigene Hand bereitete ihm auch keine geringen Sorgen. Unter dem Verband pochte und schmerzte die Stelle, wo sein Finger gewesen war, und während er wenigstens etwas drüber hatte, war Williams Wunde völlig schutzlos. Und er schien auch nicht sehr darauf zu achten, sie sauber zu halten. Zwar hielt er die Hand an sich gedrückt, aber die Stelle war offen und hier war es überall schmutzig.
"Gott, es ist alles so schrecklich", stieß er leise hervor. "Ich wünschte, ich könnte uns das alles ersparen." Er lehnte seinen Kopf leicht gegen Cains und sah noch einmal schmerzvoll zu William. "William, komm doch zu uns. Bitte. Bitte, Will..."

Re: Kirans Versteck

Cain schreckte hoch, als er ein leises Geräusch hörte. "Er kommt zurück" flüsterte er und rückte von Damian ab. schnell flüchtete er sich zurück in seine Ecke und drückte sich ängstlich gegen die Wand. William kroch ebenfalls rückwärts wie ein verschrecktes Tier. Cain war froh, dass er wenigstens dieses Mal etwas gehört hatte. So waren sie nicht so völlig unvorbereitet.
Im nächsten Moment öffnete sich tatsächlich die Steintür und Kiran kam herein, eine Art tablett in der Hand. Mit einem schnellen Blick durch den Raum, oder eher das Loch vergewisserte er scih, dass alles nach seinen Wünschen war und ein bösartiges, aber zufriedenes Lächeln umspielte seine Lippen, als er feststellte, dass Cain und William in ihren Ecken saßen, während Damian allein auf dem Bett war. Im Vorbeigehen verpasste er Cain noch einen Tritt in die Seite, der diesen aufschreien ließ. Er konnte einfach nicht noch mehr Schmerzen ertragen. Verängstigt zog er sich noch weiter zurück.
Kiran ließ isch auf dem Bett neben Damian nieder und stellte das Tablett auf der Kiste ab. Er gab ihm einen Kuss auf die Stirn und zog ihn an sich. "Du hast dein Brot ja gar nicht gegessen" sagte er tadelnd. "Hier. ICh habe dir etwas Obst mitgebracht und Vitamine, weil du hier unten kein Sonnenlicht bekommst. Es ist schrecklich, dass du jetzt so leben musst, wie ich all die Jahre. Aber wenigstens sieht du, wie sehr ich für dich gelitten habe."
Cain hörte zu. Kiran schien jetzt etwas klarer zu sein. Vielleicht war das ein gutes Zeichen für sie. Vielleicht aber auch das Gegenteil.

Re: Kirans Versteck

Damian schluckte. Ihm wurde übel, als Kiran ihn an sich zog, aber er war fest entschlossen, Kiran von jetzt an immer Theater vorzuspielen wenn der herunterkam. Er brauchte einige Dinge von ihm, und er musste ihn soweit bringen, dass er ihm vertraute.
Er gab sich große Mühe, seine Gefühle wegzuschieben und einzusperren, und mit unglaublicher Überwindung legte er Kiran eine Hand auf den Rücken - die, die alle Finger noch hatte.
"Das ist... furchtbar nett von dir", sagte er. "Ich bin... wirklich froh, dass du auf mich gewartet hast. Nur... ich habe Schmerzen in der Hand, und ich glaube ich bekomme Fieber. Könntest du... könntest du mir etwas gegen die Schmerzen dalassen, und etwas gegen Fieber..."
Äußerst widerwillig ließ er seine Hand mechanisch über Kirans Rücken streichen. Am liebsten hätte er ihm ins Gesicht gespuckt, aber wenn er Cain und William ansah, wusste er, dass er durchhalten musste. Hoffentlich, oh hoffentlich würde es klappen.

Re: Kirans Versteck

Kiran sah William an. Das was er sagt drang im Moment überhaupt nicht zu ihm durch. Er spürte nur dessen Hand auf seinem Rücken. Eine Berührung, auf die er in all den Jahren nicht zu hoffen gewagt hatte, so sehr er sie sich auch herbeigesehnt hatte. Er schloss überwältigt die Augen.
"Ich tue alles was du willst William" flüsterte er und zog ihn ruckartig an sich. Als William zusammenzuckte erinnerte er sich an die SChmerzen von denen dieser gesprochen hatte. Und er hatte etwas von Fieber gesagt. Das durfte auf keinen Fall passieren. William durfte nicht krank werden, da Kiran nicht wusste, wie er ihm dann helfen konnte. Er sah ihn panisch an. "Ja, ich werde dir etwas gegen das Fieber bringen, William. HAb keine Angst, ich kümmere mich um dich. Er zog William fest in seine Arme und streichelte über seinen nackten Oberkörper. "Hast du mich auch vermisst?" fragte er und sah ihn mit hungrigen, verlangenden Augen an.