The other side - Rollenspiel

Korridore o.T.

Korridore o.T.



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~ I know it's not considered right
The way I live my days and nights
But I always thought I'd rather be
Considered lucky than good ~




~ Sevvie kann man nicht vergessen... er ist ein markerschütternder Schrei in der Geschichte der Menschheit... ~

Re: Korridore

William ging mit verbissenem Gesichtsausdruck durch die Gänge von Hogwarts. Verbissen deswegen, weil er nervös war, und weil er sich sehr bemühte, das nicht zu zeigen. Wenn es nach ihm gegangen wäre, wäre er jetzt nicht in dieser unangenehmen Mission unterwegs gewesen, aber Severus hatte ihm dazu geraten, und weil er Severus liebte, hörte er auf ihn. Und tief in sich wusste er ja, dass er recht hatte. Was aber nichts daran änderte, dass er sich vor Angst fast in die Hosen machte. Das hier würde beinahe schwieriger werden als seinem Sohn zu gestehen dass er schwul war.
Er würde Cain Montague erzählen, was zwischen ihm und seinem vater vorgefallen war. Und er wusste nicht ob er es überstehen würde - ob sie es beide überstehen würden.
Neben seiner eigenen übermächtigen Angst war ihm sehr wohl bewusst, was es für den Jungen bedeuten musste, wenn er ihm einfach so etwas offenbarte. Aber im Endeffekt führte kein Weg daran vorbei, nicht solange sie sich beide am selben Ort aufhielten und er durch seinen Sohn an den Jungen gebunden war. Sonst würde noch irgendwann bei einem ihrer Zusammentreffen Blut fließen.
Williams Handflächen schwitzten, und seine Fäuste öffneten und schlossen sich, ohne dass er es merkte. Sein Mund war vollkommen trocken, und ihm war leicht schwindelig. Aber er würde es durchstehen. Und vielleicht würde es danach besser werden - immerhin hatte es auch ein wenig geholfen, sich Severus anzuvertrauen.
'Wo bist du, Cain?', dachte er, und hoffte, dass er den Jungen alleine antreffen würde, obwohl die Wahrscheinlichkeit gering war. Er und sein Sohn klebten ja förmlich aneinander, und bis jetzt hatte er es immer vermieden, sich ihre Beziehung in ihren intimeren Details vorzustellen. Es war ein bisschen scheinheilig, die homosexuelle Beziehung seines Sohnes zu verdammen, aber es lag ja nicht an der Art der Sexualität - naja, nur ein bisschen. Es lag an Cain.

Re: Korridore

Cain hatte sich an die Wand des Ganges gelehnt und wartete auf Sylver, der zu einer Besprechung bei Professor Blak war. Soweit Cain wusste ging es um irgendein Prokekt. Allzulange konnte es nicht mehr dauern, denn er wartete chon eine ganze Weile.
Ab und zu kamen Schüler vorbei, die ihm seltsame neugierige Blicke zuwarfen. Er hätte sie gern alle gelyncht, aber er wusste auch, dass das Maß voll war. Noch ein Fehltritt und Professor Snape würde dafür sorgen, dass er von der Schule flog. Er war ihm sowieso ein Dorn im Auge. Professor McGonnagall würde ihm sicher nich beistehen und Professor Lupin würde ihm dann auch nicht mehr helfen können.
Trotzdem nervten diese Blicke. Er wusste, dass hinter ihren Rücken über sie getuschelt wurde. Das von Sylvers Vater und Professor Snape wussten die meisten und dass Sylver und er selbst mehr zusammen waren, als es bei Freunden üblich war, blieb auch niemandem verborgen. Ihn störte das Gerede nicht, solange die Schüler oberflächlich den Respekt wahrten. Und Sylver ... nun, im Moment hatte er andere Sorgen, aber irgendwann würde er sich sicher daran stören.
Für Cain gab es außer Sylver nur einen einzigen Menschen, dessen Verachtung ihn störte. William Misfit. Er lehnte seinen kopf gegen die Wand. Irgendwann würden sie das klären müssen. Unter vier Augen.
Er schreckte sofort auf, als er Williams Stimme hörte. "Was wollen sie von mir?" fragte er misstrauisch. Tauschte dieser Mann immer auf, wenn man gerade an ihn dachte?

Re: Korridore

Cain begrüßte ihn nicht gerade freundlich, aber das hatte er auch nicht erwartet. Trotzdem wäre es hilfreich gewesen. Dieser kalte Blick ließ seine Wirbelsäule zu Eis gefrieren, und dennoch bemühte er sich, ihm standzuhalten. Er wollte nicht von vornherein für schlechte Stimmung sorgen.
"Ich muss mit Ihnen reden", sagte er beherrscht. "Sie wissen sicher worüber. Und wir müssen alleine reden. Wo ist mein Sohn?"
Er nahm an, dass Cain hier auf ihn wartete, denn unter anderen mständen wäre er sicher niemals ohne Sylvester aufzufinden gewesen. William war es nicht recht, wie eng die beiden zusammen waren. Aber ih fragte ja keiner.

Re: Korridore

"Sylver ist bei einer Besprechung" gab er nicht gerade bereitwillig Auskunft. Er wunderte sich, dass William schon wieder mit ihm reden wollte, obwohl es ihn jedesmal derartig anzuwidern schien, ihn auch nur zu sehen.
Aber dieses Mal würde er sich zusammenreißen. Sylver redete immer noch ständig von seinem Vater. In der Tat schien dieser ihm im Moment wichtiger zu sein, als das Gerede der anderen. Cain wusste, dass er sogar die Beziehugn mit Professor Snape guthieß, solange sie, wie er sagte, seinem Vater guttat. Cain war sich sicher, dass William Misfit nichts, aber auch gar nichts tun konnte, was dazu führen würde, dass sein Sohn ihn weniger achtete und liebte. Und dafür beneidete er ihn rasend.
Er wusste, dass er Sylver wichtig war, aber ob ihre Beziehung für ihn so tioef ging wie die zu seinem Vater ... dessen war er sich ganz und gar nicht sicher.
"Ist ihnen unser Raum beim Astronomieturm Recht?" fragte Cain höflich. "Dort schlafen wir im Moment meistens."

Re: Korridore

William wusste nicht, ob Cain ihn mit diesem höflichen Tonfall ägern wollte, oder ob er es ernst meinte. Er knirschte leise mit den Zähnen, als er auf ersteres tippte. Diese letzte Information war nicht nötig gewesen, und es wäre ihm ein leichtes, die beiden einfach auffliegen zu lassen. Er war mit Sylvesters Hauslehrer zusammen. Er hoffte, dass Cain sich über seine Macht im Klaren war.
Aber er wollte jetzt wirklich nicht schon vor der Zeit Ärger haben. "Sicher", entgegnete er genauso höflich, auch wenn es ihn viel Überwindung kostete. "Aber wir müssen unter vier Augen sein. Ich werde eben Sylvester Bescheid geben."
Er hatte kein Problem damit, Sirius bei einer Besprechung zu stören, schließlich kannte er ihn gut. Er öffnete die Tür. Sirius und Sylvester unterbrachen ihr Gespräch und sahen ihn an.
"Verzeihung", sagte er zu Sirius, dann sah er Sylvester an. "Sylvester, Cain und ich besprechen etwas oben im Astronomieturm. Bitte stör uns nicht, es ist wichtig, dass... wir allein sind."
Sylvester nickte, dann machte er den Mund auf, aber Will schloss die Türe schnell wieder und nickte Cain knapp zu, dass er ihm folgen sollte. Mit gemischten Gefühlen stieg er die Treppen hinauf.

Re: Korridore

Es war Cain überhaupt nicht Recht, dass er von seinem Warteposten weggeholt wurde. Aber enigstens wusste Sylver Bescheid wo er war. Er hoffte, dass er trotz der Bitte seines Vaters, dass sie allein sein mussten herkommen würde.
"Also,w as gibt es?" fragte er kühl, mnachdem er die Tür geschlossen hatte. Eigentlich war er sich sicher, dass er wusste, was William von ihm wollte. Die alte Leier. Er sollte seinen Sohn in Ruhe lassen. Langsam musste William doch wissen, dass er damit bei ihm an der falschen Adresse war. Nichts auf der Welt konnte ihn dazu bringen Sylver aufzugeben. Nichts.
Er sah William herausfordernd an.

Re: Korridore

"Es geht um... Sie wissen schon." Er sah Cain an, der seinen Blick hart erwiderte. William wurde ein wenig wütend. Wenn Cain sich so benehmen würde, während er ihm das Intimste und schrecklichste aus seinem Leben erzählte, dann... Dann wäre es ihm unmöglich. Aber der Junge wusste ja noch gar nicht, worum es ging, und William beruhigte sich wieder etwas.
"Wir sollten uns setzen", sagte er und sah sich um, aber alles was es gab war eine alte Matratze. Er sah sie voll Abscheu an. Sein Sohn hatte besseres verdient, als Nacht für Nacht mit diesem Irren in diesem Loch zu verbringen. Aber andererseits - er hatte hier auch schon geschlafen. Mit David. Aber das war eine andere Geschichte.
Er ließ sich auf der Matratze nieder und sah Cain, der immer noch abweisend zu ihm herabsah, auffordernd, fast befehlend an. "Setzen Sie sich!", sagte er streng, berichtigte sich aber rasch. "Ich meine... bitte setz dich." Er beschloss, Cain zu duzen. Das, was er zu sagen hatte, war zu persönlich um es jemandem mitzuteilen, den man siezte.
Er wartete, bis Cain sich endlich widerwillig in gebührendem Abstand zu ihm niedergelassen hatte, dann leckte er sich nervös die Lippen und legte die Hände an den Fingerspitzen zusammen.
"Es geht um dich und mich", sagte er. "Warum wir nicht miteinander auskommen. Es gibt einen Grund, und er hat mit deinem Vater zu tun." Er fühlte, wie seine Handinnenflächen wieder zu schwitzen anfingen, aber er durfte sich nicht beirren lassen.
"Ich... kannte deinen Vater. Besser... besser als ich das wollte." Seine Stimme zitterte, aber noch hatte er sich unter Kontrolle. Er musste einfach bei sich bleiben, er musste für den Jungen dasein, der sicher mit der Information, die William für ihn bereit hielt, überfordert sein würde.

Re: Korridore

Natürlioch ging es um seinen vater. Cain hatte es sich fast schon denken können. Er hatte sogar schonmal überlegt, ob zwischen William Misfit und seinem Vater irgendetwas vorgefallen sein könnte.
Er hatte sich schon viel über seinen Vater anhören müssen. Da er ihm sehr ähnlich sah udn nicht nur das, wurde er oft mir ihm verglichen. Es hatte ihn bislang nicht weiter gestört.
Dass sein Vater in Azkaban saß udn auch mehrere Menschen umgebracht hatte wusste er zwar, aber er hattte bis vor kurzem nicht weiter darüber nachgedacht. Wie bei so vielen Dingen seit er mit Sylver zusammengekommen war, war es auch hier so, als sei er aus einem Traum aufgewacht.
Plötzlich sorgte ihn sein Vater, an den er sich vorher kaum erinnert hatte. Plötzlich fielen ihm Sachen wieder ein ... Dinge, die er lieber vergessen hätte. Und ihm grauste jetzt bei dem Gedanken, dass Kiran jemals wieder aus Azkaban frei kommen könnte.
"Was war mit ihnen und meinem Vater?" fragte er misstrauisch. "Hat er sie verletzt?"

Re: Korridore

"Ja, das hat er", sagte William und konnte förmlich fühlen, wie ihm die Farbe aus dem Gesicht wich. Seine blutleeren Lippen versuchten, die Worte zu formen, die er aussprechen musste, versagten aber. Es war so unheimlich schwer, und vielleicht würde Cain nicht einmal verstehen, was es ihm bedeutete. Vielleicht würde es ihm egal sein. Er wusste nicht, was er dann täte.
Er wollte kein Mitleid von dem Jungen, er wollte lediglich dass er verstand, was Kiran ihm angetan hatte, und was das für ihn immer noch bedeutete.
Aber dazu musste er sich dazu bringen, die Worte zu sagen. Er gab sich einen Ruck und schloss kurz die Augen. "Er hat mich vergewaltigt."
Er konnte nicht verhindern, dass seine Augen sich mit Tränen füllten, aber er beherrschte sich. Als er die Augen wieder öffnete, glitzerten sie, aber er sah den Jungen aufmerksam an. Es schien ihm essentiell, wie er reagieren würde.

Re: Korridore

Cain sah William lange einfach nur sprachlos an. Er konnte förmlich spüren, wie die Worte langsam in sein Gehirn sickerten und ihre volle Bedeutung langsam zu ihm durchdrang.
Für Cain war die Möglichkeit einer Vergewaltigung schon immer schlimmer als der Toto gewesen und er wusste, was er wählen würde, wenn er vor die Wahl gestellt würde. Eine Vergewaltuging bedeutete, dass einem jegliche Selbstachtung genommen wurde. Jeder freie Wille war in diesem moment zerstört, als würde jemand Fremdes vom eigenen Körper Besitz ergreifen. Das Schlimme waren nciht die Schmerzen, das Schlimme war die Demütigung.
Er glaubte, dass eine Vergewaltigung das einzige war, mit dem man ihm wirklich zerstören konnte. Außer ihm Sylver wegzunehmen.
Außerdem war das etwas, das füt ihn noch nie in Frage gekommen war. Er war gewalttätig, aber seine Gewalt griff den Körper an. Eine Vergewaltigung beschädigte direkt die Seele. Nachdem er gehört hatte, dass Sylver vergewaltigt worden war hatte er sich so viele Gedanken darüber gemacht und war zu dem Schluss gekommen, dass jemand der so etwas tat schlimmeres als den Tod verdient hatte.
Dass sein eigener Vater, der ihm angeblich so ähnlich war zu solch einem Mittel gegriffen hatte war ihm unerträglich.
"Sie lügen" presste er hervor und wich von William zurück. Aber an Williams Gesichtsausdruck sah er, dass er die Wahrheit sagte.

Re: Korridore

Damit hatte William gerechnet. Trotzdem traf es ihn, aber sicher nicht so schlimm wie es Cain treffen musste, dass sein Vater den Vater seines Freundes vergewaltigt hatte. Und er wusste, dass Cain ihm glaubte. Er wollte es nur nicht wahrhaben.
"Ich lüge nicht", sagte er sanft, und auf einmal fiel seine Befangenheit von ihm ab. Seine Angst schrumpfte, und er fand, dass er Cain ansehen konnte, und wirklich nur Cain sah. Wenigstens im Augenblick. Es war, als wäre er erst durch sein Geständnis in der Lage, zwischen Vater und Sohn zu differenzieren.
"Es ist die Wahrheit. Auch wenn ich wünschte, ich würde lügen." Er schluckte. "Deswegen konnte ich dich nicht ansehen, ohne... mich zu erinnern."
Er sah Cain unentwegt an, jetzt wo er es konnte, mit angespannten Nerven, um auf jedes Zeichen das der Junge ihm gab, welcher Art auch immer, reagieren zu können.