Re: Burschenschaftler und Juso-Hochschulgruppen
Hm, was soll man dazu jetzt alles sagen...
Ich habe es mir mit Absicht verkniffen diese Diskussion weiterzuverfolgen als Sie begann.
Mittlerweile beschleicht mich allerdings das Gefühl, das einige Damen und Herren hier nicht mehr sachlich argumentieren sondern auf Biegen und Brechen auf Ihrem, noch nicht einmal durch eigene Erfahrungen gebildeten, Standpunkt beharren. Stattdessen wird großzügig aus dem Hamburger "Burschireader" zitiert und mit Zitaten nur so um sich geworfen.
Es werde vorgefertigte Meinungen immer wieder zum Besten gegeben, aber zu gleichen Zeit ist man verwundert dass bisher kein AStA Mitglied auf ein Verbindungshaus eingeladen wurde. Nun, ich erinnere mich an ein altes Sprichwort, das da lautet: Wer nicht fragt bleibt dumm. Das sich recht wenige Verbindungen angesichts derartiger Vorwürfe und schlecht recherchierten Artikel, wie z.B. dem Burschireader die Blöße geben wollen einen AStA-Vertreter auf Ihr Haus oder zu Ihren Veranstaltungen einzuladen scheint nicht weiter verwunderlich. Zumal auch von Seiten des AStA oder der JUSO Hochschulgruppe nicht wirklich ein gesteigertes Interesse vorzuliegen scheint sich einmal eine eigene Meinung über die Burschis zu bilden. Es ist natürlich viel bequemer von der jeweiligen Seite des Gartenzauns mit Worten zu feuern statt einfach einmal nachzusehen wie es den beim Nachbarn so läuft.
Es wird natürlich vehement bestritten gegen Verbindungsstudenten Front zu machen, aber wenn man diesen Topic hier einmal liest und sich die Reden der AStA-Vertreter zu Erstsemester Veranstaltungen anhört drängt sich einem doch ein anderes Bild auf.
Nun, es wird zwar behauptet das bei Erstsemester Veranstaltungen von Seiten des Astats keine Front gegen Verbindungsstudenten gemacht wird, aber wenn man sich dann einmal eine solche Rede anhört wird sehr schnell deutlich gemacht das alle Verbindungsstudenten böse und gemein sind. Der Satz Haltet euch fern von Verbindungen aus meiner Erstsemesterveranstaltung halt mir da immer noch im Kopf nach.
Wenn einem aber von 3 Erstsemester Studenten unabhängig voneinander erzählt wird Sie wären von der AStA-VertreterIn vor dem Kontakt mit Studentenverbindungen gewarnt worden so hat dies für mich wenig mit sachlicher und aufklärender Information zu tun. Viel mehr wurde hier wieder einmal ganz klar versucht der neuen Studentengeneration sein eigenes Meinungsbild vorzusetzen. Leider wird dies viel zu gerne einfach geschluckt statt das es kritisch hinterfragt wird und der jeweilige Student oder die jeweilige Studentin einmal loszieht um seine eigenen Erfahrungen zu machen.
Man stelle sich einmal den Aufruhr vor wenn ein Verbindungsstudent auf einer Ersiveranstaltung vor dem AStA warnen würde. Sicherlich ließen sich dafür auch einige gute Gründe liefern (Ich denke in diesem Moment einmal an den Sternbericht, die Ausgabe ist mir leider entfallen).
Des Weiteren zeigt mit das pauschale über den Kamm ziehen aller Verbindungsstudenten als Burschis das sich kaum einer der hier postenden mal ernsthaft mit dem Thema auseinander gesetzt hat. Hier wird der Grundsatz Alle Menschen sind gleich (Jeder hier sollte wissen wo der steht!) auf das übelste verdreht. Anscheinend ist jeder Mensch der in eine Verbindung eintritt per se und sofort rechtsradikal und frauenfeindlich mit dem Moment in dem er das Band aufnimmt.
Nun der Leser mag jetzt richtig vermuten, JA ich bin ein Verbindungsstudent. Und um genau zu sein ich bin Corpsstudent. Ein begriff den die Mehrheit hier sicherlich gleich wieder in die Schublade Burschi stecken wird. Meiner persönlichen Meinung nach ist dies ein sehr trauriges Verhalten. Ein sehr trauriges Beispiel möchte ich an dieser stelle einmal einfügen: Ich bin erst zum 2 Semester Corpsstudent geworden. Eine Kommilitonin von mir die in Ihrer Einstellung als ehr linksgerichtet einzuordnen ist wollte von da an mit mir nichts mehr zu tun haben, da ich ja frauenfeindlich und rechts wäre. Nun das wäre alles nicht so tragisch, hätte ich mich das Semester davor nicht so gut mit Ihr verstanden, das ein oder andere Gespräch bei einer Tasse Kaffee mit Ihr geführt und Ihr bei der Renovierung Ihrer Wohnung geholfen. Nun muss man sich einmal ernsthaft fragen ob sich mein Charakter von einem Tag auf den anderen vollkommen drehen kann? Ich glaube nicht.
Außerdem finde ich es sehr verwunderlich das sich zwar ältere Mitglieder des Ortsvereins Mitte dazu durchringen können einmal Verbindungshäuser zu besuchen und sich mit den anwesenden Studenten unterhalten, dies allerdings bin den jungen Studenten, die ja bekanntlich aufgeschlossen sein wollen nicht der Fall ist. Nun, die Herren hatten mit Sicherheit hinterher einen anderen Eindruck den Sie mitnahmen. Und ich wage zu behaupten dass dies nicht nur am Gratisbier lag.
Vielleicht sollten sich mal die Damen und Herren die hier ewig über Burschis ablästern an der eigenen Nase packen und einfach einmal bei einem Verbindungshaus klingeln und um einlass bitten. Ich kann euch versichern wenn man sich angemessen und höfflich verhält wird einem sicherlich nicht gleich die Tür vor der Nase zugeschlagen werden.
Vielleicht fragt Ihr ja einfach mal Kai und Dirk ob Sie euch mal rumführen. Sicherlich müsste dann aber der ein oder andere seine Meinung revidieren.
Im Übrigen bin ich selber SPD Mitglied und Verbindungsstudent. Und bisher ließ sich das immer ganz gut vereinen.
Falls sich einige Leute einmal näher über Verbindungen Informieren möchten können Sie sich gerne mit mir unter in Kontakt setzen, ich werde dann dafür Sorge tragen das Ihnen entsprechendes Informationsmaterial zukommt.
Mit freundlichen Grüßen
Stefan