Vampire - DarkMoon - InPlay

Mittwochs abends in Boston

Re: Mittwochs abends in Boston

Ich war froh, dass sie nichts erwidert hatte. Ich wollte nicht mit ihr sprechen, genauso wenig wie mit dem Prinzen. Aber ich muss. Leider. Wir müssen uns vorstellen, bei der Obrigkeit. Einmal nur, dann lässt der Prinz uns hoffentlich in Ruhe. Ich bete darum. Und was, wenn nicht? Was ist, wenn er mir einen Strick aus meinem Herkunft dreht, wie bisher alle Prinzen zuvor? Ich sitze im Auto, schaue Gedankenverloren hinaus auf die Passanten, wie sie gestresst durch die Gegend laufen. Selbst um diese Zeit noch laufen Menschen hier herum. Anstatt in Frieden zu Hause zu schlafen. Ach, was würde ich darum geben, wenn ich mit ihnen tauschen könnte, meinen Frieden hätte, wie ich es wollte. Statt dessen bin ich auf dem Weg zu meinem Henker.
Ich muss automatisch an Kelly denken. Ich schaue kurz, fast schon verängstigt nach vorne. Nein, wenn sie wie Kelly wäre, würde sie bereits etwas gesagt haben. Pass auf Scott, werd jetzt nicht paranoid. Nicht jeder ist wie Kelly. Sie bestimmt nicht. Hoffe ich...

Ich sage die ganze Fahrt kein Wort, ich bin so in Gedanken verloren, dass ich wohl nicht einmal mitbekommen würde, wenn mich jemand anspricht. Ich schaue auf die Straße, denke nach über die Zukunft...

Irgendwann hält der Wagen an. Ich schüttel kurz den Kopf, versuche, meine Kopf freizumachen, meine Gedanken zu ordnen. Blutiger Schweiß tritt aus meinen Poren. Mit Mühe schaffe ich es, meine Panik zu unterdrücken und folge Nikita und der Fremden in das Gebäude. Ich schaue langsam an der Glasfront entlang, unweigerlich werden meine Schritte langsamer. Immer mehr verspüre ich ein klammes Gefühl in mir. Nicht mehr lange.

Ich schaue wieder nach vorne, sehe die anderen beiden ein paar Meter vor mir. Reiß dich zusammen, du Arschloch. Vor ein paar Tagen hast du dir noch geschworen, dass du nicht schlapp machst, dass du das Treffen durchziehen wirst. Dann halt dich verdammt nochmal daran! Reiß dich zusammen! Heulen kannst du nachher noch.
Ich mache ein grimmiges Gesicht, gehe schneller und hole auf. Doch mit jedem Schritt kommen die Zweifel wieder, stärker als zuvor. Ich versuche, sie zu unterdrücken. Mühsam gelingt es mir, doch noch immer zweifel ich. Tu ich das Richtige? Sollte ich nicht lieber abhauen? Quatsch. Jetzt ist es ohnehin zu spät.

Als die Aufzugtüten sich vor mir schließen, überkommt mich wieder Panik. Eingeschlossen. Du hättest fliehen sollen. Ab in die Wälder. In die Freiheit. Halt die Klappe. Du hast nichts falsch gemacht. Doch, der Sheriff. Wir hätten ihm gehorchen müssen. Es war kein Sheriff, das hat Nikita mehrfach gesagt! Und was ist, wenn sie irrt? Wenn sie falsche Informationen erhalten hat? Nein, das hat sie nicht. Das weißt du, Scott. Also halt die Klappe und tritt wie ein Mann dem Prinzen gegenüber.

Endlich gehen die Aufzugtüren wieder auf, fast schon zu hastig verlasse ich diesen. Ich höre ein "Bitte", folge mit den Augen der ausgestreckten Hand. Unbewußt hatte ich gehofft, dass wir noch ein wenig warten müssen, noch eine kleine "Verschnaufpause" hätten. Wieder sackt mir mein Herz sprichwörtlich in die Hose. Ich balle unbewußt die Hände, mach ein grimmiges Gesicht, schau kurz zu Nikita. Ich werde ihn besuchen, den Prinzen. Ich werde alles richtig machen. Hoffe ich.


Re: Mittwochs abends in Boston

panik, nichts anders kann ich scotts gef+ühle wohl beschreiben, er steht mehrmals kurz davor die flucht zu ergreifen, ich kanns ihm nicht verdenken.
als wir das haus betreten, wird auch mein unwohlsein deutlich verstärkt, ich hasse so große häuser, der fahrstuhl macht mir sogar noch mehr angst.
unbewußt rücke ich ein stück näher zu scott, sehe mich um, sehe die luke im dach des fahrstuhls. wenn scott mich auf die schultern nimmet, kann ich sie ohne probleme erreichen, draußen müsste ich dann hochklettern können. solche und ähnliche gedanken gehen mir durch den kopf, bis wir den fahrstuhl verlassen haben.
der anschließende gang ist auch nicht besser, alles ist so eng, so nah, so dunkel, es engt einen ein, man fühlt sich so...hilflos, ausgeliefert? ich kann es nicht beschreiben, das ganze bessert meine laune nicht unbedingt, ich merke, dass ich unruhig bin. mein blick schweift hin und her, sucht nach fluchtmöglichkeiten, prägt sich die verhältnisse, die lagen ein. ich ziehe einmal schraf die luft ein, konzentriere mich kurz, gehe etwas langsamer.
wir bleiben vor einem mann an einem schreibtisch stehen, dahinter eine tür, jetzt wird sich also alles entscheiden.
ich fasse scott kurz an der hand, drücke sie einmal fest, lasse sie dann wieder los, straffe meine schultern. ok, ich bin bereit.
ich nickt alicia zu, warte, dass sie als erstes reingeht.


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Re: Mittwochs abends in Boston

Nein, Nikita, sie wird nicht mit hineingehen, denke ich, als ich die Reaktionen der Gangrel sehe. Kurz schließe ich die Augen, nehme all meinen Mut zusammen, mache den ersten Schritt in Richtung der Tür. Fast schon unhörbar murmel ich ein "Danke" , dann gehe ich zu der Tür. Selbst ein ungeübter Beobachter würde die Angst auf meinem Gesicht erkenne, die Angst vor der Zukunft, dem noch Unbekannten. Irgendwas sagt mir, dass ich anklopfen sollte, bevor ich eintrete. Zum Glück gerade noch, bevor ich die Tür öffne. Ich klopfe, warte auf Antwort.

Re: Mittwochs abends in Boston

hm, anscheinend will sie nicht mit rein, scott scheint es zumindest so zu deuten.
er hat angst, das sehe ich an seiner ganzen körperhaltung, seiner mimik. ich kann ihn verstehen. er hat angst davor, was ihn erwartet, agnst etwasfalsch zu machen. immerhin hat er geklopft und wartet anscheinend auf antwort, ich hätte das wahrscheinlich wieder vergessen und dafür gleich mal wieder ärger gekriegt.
ich seufze leise. ich werde mich zusammen reißen müssen, ich will es für scott nicht noch unangenehmer machen als es ohnehin schon ist, aber wehe, er wird unfreundlich oder fängt an uns vorzuwerfen wir wollten uns nicht vorstellen. wir haben alles richtig gemacht, was können wir dafür, dass die kainiten, die länger hier sind, es offensichtlich nicht für nötig halten uns mitzuteilen, dass es hier doch nen prinzen gibt. und außerdem haben wir dafür gesorgt, dass dieser möchtegernsheriff auffliegt.
ich schüttle noch einmal den kopf, stelle mich neben scott um möglichst vor ihm einzutreten, so hat er es wahrscheinlich etwas leichter. ich warte auf das herein und trete dann ein.


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Re: Mittwochs abends in Boston

Als sie durch die türe tretten kommen sie in einen großen Raum und blicken direkt auf eine Wand die komplett aus Glas besteht. Rechts von ihnene befindet sich neben dem Eingangeien Sitzecke mit schwarzen Ledermöbeln udn einem gläsernene Couchtisch. An der Wand links sind einige Regale mit Büchern und Ordnern. Vor der Fensterfront steht ein großer Schreibtisch mit einer Tischplatte aus Glas. Rechts neben dem Schreibtisch ist eine Türe zu erkennen. alles wirkt sehr neu und modern.
Zwei Leute befindne sich im Raum. Eine große massive Gestallt, ungefähr zwei meter groß und sehr kräftig welche eien anzug trägt. Hinter dem Schreibtsich steht ein junger Mann. Ein Asiate, schlank und nicht sehr groß, gekleidet in ein schwarzes Sako. Der Asiate hat die Arme hinter dem Rücken verschränkt und sieht aus dem Fenster. Vielleicht wenn man genau hinschaut kann man noch den Siegelring an seiner Hand aufblitzen sehen bevor er sich der auf gehenden Türe zuwendet.