Die UFO-Hypothese. Das Buch ist außerirdischen Ursprungs und wurde einer Kontaktperson der Außerirdischen mitgeteilt, die es dann (vielleicht völlig unverstanden) niederschrieb oder abschrieb. Die dargestellten Dinge beziehen sich auf eine außerirdische Kultur, die sich uns mitteilte; dies ist auch der Grund für den »fremdartigen« Charakter des gesamtes Manuskriptes.
Stellungnahme: Eine außerirdische Kultur, deren Vertreter mithilfe eines UFOs bei uns landen, ein paar Spuren hinterlassen und sich dann in ihr UFO setzen, um spurlos zu verschwindendamit lässt sich natürlich alles erklären, und deshalb erklärt es auch nichts. Aber selbst, wenn eine solche Erklärung ernst genommen wird, bleiben doch ein paar Einwände. Warum sollte eine von Außerirdischen verwendete Sprache so viel Ähnlichkeiten zu Sprachsystemen haben, die sich an Wahrnehmungsfähigkeit, Kognition und biologische Bedingungen der Menschen orientieren? Warum sollten die Bilder aus einer solchen Quelle so viel Ähnlichkeit zur Bildsprache des mittelalterlichen Europa haben? Die UFOnauten wollten sich uns mitteilen? Dann hätten sie es auch in einer Weise getan, dass uns eine Möglichkeit des Verständnisses bliebe. Wenn etwas von der außerirdischen Hypothese bleibt, dann vielleicht die Vermutung, es handele sich wohl um eine Art des Intelligenztests
Wirklicher Glaube beginnt dort, wo jeder Zweifel zuvor den letzten Funken Glauben besiegt hat.
Re: Das Voynichmanuskript
Offene Fragen
Trotz vieler Erkenntnis über die Struktur des Textes und der verwendeten »Sprache« überwiegen nach vielen Jahrzehnten der Forschung die offenen Fragen. Auch diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit:
* Wer hat dieses Manuskript verfasst? * Wo wurde dieses Manuskript verfasst? * Wann wurde es verfasst? * In welcher Sprache wurde es verfasst? * Handelt es sich um private Notizen, ist es ein Buch zur Weitergabe von Wissen an andere oder handelt es sich um religiöse Literatur? * Gab oder gibt es weitere Zeugnisse des im Manuskript verwendeten Stiles der Notation, der Illustration oder der Verschlüsselung? * Konnte jemals ein anderer Mensch als der Autor dieses Manuskript lesen? * Ist dieses Manuskript eine Abschrift (möglicherweise auch eine Übersetzung) eines anderen Manuskriptes, oder handelt es sich um ein Originalwerk des Autors? * Wer hat die Restaurationen an diesem Manuskript durchgeführt? Auf wessen Veranlassung geschah dieses? * Ist die befremdliche bildliche Ausdrucksform im biologischen Abschnitt wirklich ohne weitere Beispiele, oder gab es irgendwo in Europa eine Schule von Schreibern und Gestaltern, die diesen Stil der Illustration (vielleicht in einer von der Inquisition verfolgten und schließlich zerschlagenen, häretischen Religionsgemeinschaft) pflegte? * Sind die Illustrationen fantastische Entwürfe, oder bilden sie in einer (vielleicht stark stilisierten Form) natürliche oder erkenntnistheoretische Wirklichkeit ab. * Enthält das Manuskript sinnvollen, einer Interpretation zugänglichen Text, oder wurde es in einer ausgefeilten Kunstsprache geschrieben? * Wo sind die fehlenden Seiten des Manuskriptes? Wann wurden sie entfernt?
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Re: Das Voynichmanuskript
Bekannte Tatsachen
Bei dieser Fülle der Rätsel können immerhin einige Tatsachen als bekannt angenommen werden. Sie sind nur ein kleiner Beitrag zur Klärung der Rätsel. So wissen wir aufgrund einer Einsicht in das Manuskript etwas über den Autor:
* Der Autor des Manuskriptes machte sich keine Mühe, ein gutes Layout herzustellen. Es wurden (außer in den kreisförmigen Diagrammes des astrologischen und kosmologischen Abschnittes) keine Linien für die Schrift vorgezeichnet, oft bleiben große Bereiche einer Seite frei. Man kann feststellen, dass ihm zumindest für dieses Manuskript das Layout gleichgültig war. * Der Autor des Manuskriptes hat offenbar gern nackte Frauen gezeichnet, der Stil seiner Zeichnungen ist dabei recht stereotyp. Übrigens sind einige seiner Frauen scheinbar ursprünglich ohne Brüste gezeichnet worden. * Der Autor des Manuskriptes legte vielfach eine auffallende Eile und Schlampigkeit, sowohl beim Schreiben als auch beim Zeichnen an den Tag, obwohl er sauber schreiben und durchaus gut mit einer Feder zeichnen konnte.
Dieses recht bescheidene Wissen könnte eine Hilfe dabei sein, eventuelle weitere Werke des gleichen Autors hoffentlich in leicht verständlichen lateinischen Lettern zu identifizieren, eine solche Identifikation müsste von einer eingehenden graphologischen Untersuchung bestätigt werden.
Sollte eine solche Identifikation jemals gelingen, so wäre zumindest der Urheber des Manuskriptes klar, der Ort und die Zeit der Entstehung würden deutlich eingegrenzt. Eventuell ergäben sich aus dem Studium weiterer Werke des gleichen Autors auch wichtige Fingerzeige, die einige der fremdartigen Elemente des Voynich-Manuskriptes klären helfen könnten.
Es ist nicht zu erwarten, dass jemals gezielt nach weiteren Handschriften dieses Autors gesucht wird, eine solche Suche wäre mit gigantischem Aufwand verbunden, dem eine nur zweifelhafte Aussicht auf Erfolg gegenübersteht; und das alles zur Klärung eines vermutlich recht unwichtigen Textes. Wer will sich da engagieren, vor allem, wenn es Zeit und Geld kostet?
Doch wer gelegentlich mit mittelalterlichen Manuskripten konfrontiert ist, kann durchaus seine Augen offen halten. Nichts spricht gegen die Möglichkeit eines Glückstreffers.
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Re: Das Voynichmanuskript
Abschließendes
Wahrscheinlich steht im Voynich-Manuskript nicht, wo sich der heilige Gral befindet auch wenn es in einem der »Indiana Jones«-Filme genau diese Information preisgab. Wahrscheinlich enthält es auch keinen Text, der für das Verständnis des Mittelalters einen nennenswerten Fortschritt bringt. Warum sich also mit diesem Buch beschäftigen?
Nun, es ist da! Es ist als elegant und schwungvoll geschriebenes Rätsel mit seinem gebieterischen Dasein in der Bibliothek einer Universität eingelagert, es ist in jeder Weise ungewöhnlich, und ich finde es zudem auch schön, vermutlich nur wegen seiner außenseiterhaft anmutenden Einzigartigkeit.
Gäbe es hunderte der Manuskripte von Voynich-Typus, schnell und schlampig geschrieben, überwiegend grob gezeichnet und völlig unlesbar, so wäre es immer noch ein großes Rätsel, es stünden nur mehr Daten für die Lösung des Rätsels zur Verfügung. Das Gefühl von Schönheit würde ich aber kaum empfinden, die Beschäftigung mit dem Thema überließe ich getrost Vollzeit-Experten der mittelalterlichen Geschichte. Es gibt wirklich schönere Handschriften, überaus kunstvoll gezeichnete Bibeln, Gebetbücher, Evangeliare und Heldengeschichten voll feinen Zierrats, wahre Meisterwerke in Buchform, die großen Respekt gegenüber ihren meist unbekannten, sehr kunstfertigen Schreibern einfordern.
Ich bin selbst ein gesellschaftlicher Außenseiter ohne dass ich dies hier näher ausführen möchte , und eben darum zieht mich dieses Werk eines Menschen an, welches schon durch seine hier kurz gestreifte Einzigartigkeit zeigt, dass dieser Mensch wohl ebenfalls ein Außenseiter war. Das ist ziemlich irrational, es ist ein Fühlen von geistiger Verwandtschaft über die trüben Wasser der Jahrhunderte hinweg. Nur aus diesem irrationalen Antrieb heraus erwächst meine Motivation, mich damit zu beschäftigen.
Ich glaube inzwischen nicht mehr, dass eine Lösung des Rätsels möglich ist. Nicht etwa, weil es sich um einen »unknackbaren Code« handeln könnte, ausgedacht von einem begabten Kryptologen des späteren Mittelalters. Der Code kann nicht besonders stark sein, da durch seine Fassade zu viele offenbar sprachliche Eigenschaften hindurchschimmern. Nein, das größte Problem scheint mir unsere Unkenntnis der verwendeten Sprache zu sein; und dieser Unkenntnis kann nicht aus dem Manuskript allein abgeholfen werden, hierzu bedarf es weiterer Informationen. Leider kann ich die benötigten Informationen nicht mit meinen kleinen Programmen beschaffen, damit kann ich nur die Transkriptionen durchgurgeln.
Aber ich glaube, dass die Suche nach einer Lösung lohnt. Und so mache ich trotz meines Unglaubens weiter, wann immer ich eine Idee habe. Es besteht nach wie vor die Möglichkeit, dass nur eine einzige gute Idee zur Lösung fehlt, und eine solche gute Idee kann jeder bekommen, der sich mit dem Voynich-Manuskript beschäftigt.
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Re: Das Voynichmanuskript
Abschließend ganz kurz nur zu deiner Antwort:
"misslungenes Experiemnt", hatte ich in Anführungszeichen gesetzt und ist somit eben nicht wortwörtlich zu verstehen.
LG Lilu
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Re: Das Voynichmanuskript
Was ich noch kurz anmerken möchte, aus persönlicher Sicht, ohne noch weiter heute jetzt auf das einzugehen, was jene Person hier zusammengetragen hat, ist, dass ich die Schrift alles andere als "schlampig" bezeichnen würde. Ich habe mir einige Textseiten angesehen und dabei hauptsächlich die Buchstaben (?) verglichen, was gleiche Bcuhstaben innerhalb eines Wortes, aber auch innerhalb einer Textseite betrifft: WIE die Wiederholung der Handschrift bei gleichen Buchstaben ausfällt. Dabei ist mir eher aufgefallen, dass unheimlich oft die gleichen Buchstaben so sehr dem zuvor oder folgendem Buchstaben gleichen in seiner Ausführung, dass sogar gar oft kein Größenunterschied rein optisch festzustellen ist, und mit Nachmessungen mit einem Lineal diese ergaben, dass der Größenunterschied wenn, dann bei weitem oft kleiner als 1mm ausfällt.
Wenn man mit einer Feder sehr schnell schreibt und schlampig in seiner Handschrift wäre, so dürften die einzelnen Buchstaben eher öfter optische Unterschiede aufweisen. Doch so akribisch genau wie sie sich im groben gleichen, was die sich wiederholenden Buchstaben betrifft (keine Einzelsymbole, sondern ständig verwendete Zeichen), deutet es eher darauf hin, dass sich jene Person Mühe gab, dass diese Zeichen immer wieder eines wie das andere aussieht und WENN gewollt, Unterschiede sofort erkennbar sein sollten.
LG Lilu
<hr>Wirklicher Glaube beginnt dort,<br>wo jeder Zweifel zuvor den letzten Funken Glauben besiegt hat.
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Re: Das Voynichmanuskript
Hallo Lilu,
Du hast hier ja eine Menge zusammen getragen - danke.
Zwar wurden von dem Autor nicht alle Theorien aufgeführt, wie z. B. die "Chinesische-Schriftzeichen-Theorie", welche davon ausgeht, dass hier versucht wurde, diese Schriftzeichen, die meistens ja nicht einfach einen Buchstaben sondern Begriffe bzw. komplette Aussagen darstellen, zeichnerisch darzustellen.
Auf die "Sonnenblume" wurde hier leider auch nicht so intensiv eingegangen. Gehört sie doch zu den Pflanzen, die man im Manuskript meiner Ansicht nach noch gut erkennen kann.
Was die Schriftzeichen selbst betrifft, halte ich sie mehrheitlich auch nicht für schlampig, denke aber, dass hier ab und zu zwei (Hand-) Schriften übereinander gelegt wurden.
Liebe Grüße, Eva
Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut, sondern auch für das, was man nicht tut (Laotse) ---------------------------------------------------------------------------- Apathie ist die größte Gefahr für unsere Zukunft (Jane Goodall)
Re: Das Voynichmanuskript
hallo Eva,
wollte mich bei diesem thema eigentlich nicht einklinken da ich ungerne meine meinung zu etwas abgebe, von dem ich nun garkeine ahnung habe:) aber für mich sieht das natürlich zwingend nach einem code aus.ich sehe hier einfach viele gleiche Zeichen(von mir aus auch Chinesisch) und versteckte Zahlen.auch Buchstaben scheinen scheinen hin und wieder durch.einen Sinnvollen zusammenhang konnte ich dennoch nicht finden. da es nix vergleichbares gibt ist anzunehmen das der autor die lösung im text versteckt hat, vieleicht auch in den Bildern.man sollte sich vermutlich die ersten seiten genau ansehen, da muss es hinweise geben sollte es denn so sein.leider scheinen hier ja teile vom manuskript zu fehlen aber es soll ja auch einen brief gegeben haben(hab's bei wikipe.gelesen).vieleicht kommt man damit ja weiter.
bye plava
Re: Das Voynichmanuskript
Hallo Plavalaguna,
die gleichen Zeichen sind mir ebenfalls aufgefallen. Denke hier vor allen Dingen an Zahlen (gleiche Buchstaben in so großer Anzahl würden meiner Meinung nach nicht viel Sinn machen). Ein Code ist es vielleicht, könnte aber auch ein alchimistischer Text sein, welcher in einer ganz eigenen Geheimschrift abgefasst wurde, welche nur sehr wenigen bekannt war. Ist irgendwie wie bei Nossi - viel Freiraum für Spekulationen und da die konventionelle Wissenschaft das Manuskript als Fake abgetan hat, wird es für Hobbyforscher noch schwieriger, Licht in das Dunkel des Manuskriptes zu bringen.
Was die "Chinenische-Schriftzeichen-Theorie" betrifft - hier meinte man nicht die Schrift, sondern die Zeichnungen. Anhänger dieser Theorie (ich gehöre nicht dazu) glauben, dass z. B. von einem europäischen Reisenden/ Forscher versucht wurde, eine vollkommen anders geartete Schrift zeichnerisch umzusetzen.
Was die fehlenden Seiten betrifft, glaube ich nicht, dass Voynich etwas damit zu tun hatte. Diese sind meiner Ansicht nach schon viel früher abhanden gekommen, waren vielleicht bei einer evtl. Abschrift im Mittelalter schon nicht mehr vorhanden.
Liebe Grüße, Eva
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Re: Das Voynichmanuskript
Hallo @ll,
vielleicht ist das Voynich-Manuskript weniger geheimnisvoll als man denkt, sondern "nur" in einer Sprache verfasst, die schon im Mittelalter niemand mehr kannte.
Da der Text höchstwahrscheinlich erst nach den Zeichnungen eingefügt wurde, "erzählen" vielleicht schon die Bilder, um was es geht.
Ein Bild, 43v, (siehe Anlage) meine ich jetzt zumindest teilweise "entschlüsselt" zu haben.
Was mir hier auffiel war, dass die Wurzel wie eine Schlange aussieht und dachte schließlich an "Schlangenkraut". Also habe ich mal wieder gegoogelt und bin auf folgende Seite gestoßen:
Vergleicht mal die drei Bilder mit dem Voynichbild 43v. Das mittlere (siehe ebenfalls Anlage) hat meiner Ansicht nach eine verblüffende Ähnlichkeit mit der Pflanze links in 43v. (Schlangenkraut ist/ war eine Bezeichnung für verschiedene Pflanzen, wie eben Drachenwurz, von denen man z. B. annahm, dass sie bei Schlangenbissen halfen.)
Also vielleicht doch eine Bildersprache, die später durch den hinzugefügten, geschriebenen Text verfälscht bzw. falsch interpretiert wurde?
Liebe Grüße, Eva
PS: Da das Hochladen des Vergleichbildes nicht funktioniert hat findet ihr dieses jetzt unter "Dateien" (beim Log-In) --> "ZusDateien" LG Eva
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