Wes war angefressen, das sah David deutlich, als er in den Rückspiegel sah. Seufzend fuhr er nach Westerville und dort zu Wes' Wohnung zurück. "Ley, wenn was ist, dann ruf an, okay?" Wes nickte nur und stieg aus. Thad stöhnte. "Kann er einmal Glück haben?", fragte er.
Sheila verabschiedete sich bei Nick mit einer Umarmung und versprach ihm anzurufen, wenn was wäre. Dann verabschiedete sich noch von den Jungs und rannte dann auch schon Wes hinterher. Welchen sie an der Tür einholte, wo sie ihm wortlos in seine Wohnung folgte.
Wes begrüßte Spirit, der sofort auf ihn zugelaufen kam, als die Tür geöffnet wurde. "Es tut mr Leid, dass du das alles mitbekommen musstest.", entschuldigte er sich bei Sheila. Er wollte diese negative Stimmung nicht verbreiten. "Danke, dass du mitgefahren bist. Ich weiß es zu schätzen. Tu ich wirklich." Er streichelte Spirit weiter.
"Kein Problem," nickte sie das ganze ab und schloss hinter sich die Tür. "Na komm Spirit wir bringen dein Herrschen jetzt mal ins Bett und du darfst heute ausnahmsweise sogar mal mit," meinte sie zu dem kleinen Hund, sie fühlte sich etwas schuldig weil sie ihn angeschrien hatte. Tiere fühlten immerhin auch. Sheila brachte die zwei ins Schlafzimmer damit sich Wes etwas ausruhen konnte.
Wes ließ sich ins Schlafzimmer bringen. Noch immer blieb er still und streichelte Spirit. Was passiert war, ging ihm nicht aus dem Kopf. Er erfuhr nach siebzehn Jahren, dass sein Bruder noch lebte und dann konnte er ihn noch nicht einmal sehen. Frustrierend. Und Sheila bekam das ganze hautnah mit.
Sheila verfrachtete die beiden ins Bett und deckte Ley ordentlich zu. Er sollte sich ein wenig ausruhen, dieser Tag war für sie alle stressig genug gewesen. "Du fliegst am Wochenende mit David mal nach New York, ich hab ihn schon gefragt er hat Zeit, dann könnt ihr zwei mal wieder was zusammen machen vielleicht seht ihr euch einen Show am Brodway an, worauf du Lust hast. Der Urlaub wird dir gut tun und vielleicht bringt er dich auch auf andere Gedanken," teilte sie ihm mit.
"Warte! Wieso flieg ich mit David? Was ist mit dir?", fragte er alarmiert. Das klang ja fast so, als würde sie ihn loswerden wollen. Sie hatte doch vorgehabt mit ihm nach New York zu fliegen. Wieso wollte sie jetzt nicht mehr? Er kam sich zurückgestoßen vor und gab sich selbst die Schuld dafür.
"Ich will dich nicht loswerden Ley, ich denke nur das etwas Zeit mit deinem besten Freund dir gut tun würde. Bei ihm strahlst du eigentlich immer und bist gut drauf, bei mir ist das eher selten der Fall. Du brauchst einfach etwas Ruhe und Entspannung, nach dem ganzen Mist der letzten Tage," erklärte sie ihm.
Er sah sie an und schüttelte störrisch den Kopf. "Wenn ich glaube zu wissen, was für dich das beste ist, regst du dich auf. Aber du darfst das bei mir? Das erklär mir." Er sah sie an. "Lass mich raten, es geht hier auch um Unabhängigkeit? Okay, lass uns einen Deal machen. Ich flieg nach New York und du suchst dir derweil eine eigene Wohnung. Ja, ich weiß, dass du eine Wohnung suchst. Ich bin nicht blöd. Wir treffen einen Deal, wie gesagt. Wer es länger aushält unabhängig von dem jeweils anderen zu sein."
"Ley, das ist kindisch was du da grade machst. Du weißt selbst wie stur wir beide sind und da wir nicht verlieren können. Wir machen uns gegenseitig doch kaputt mit diesem Deal," regte sie sich auf. Wollte er das wirklich machen, weil im Grunde war das wie eine Beziehungspause die er ihr grade vorschlug. Er wusste doch wie sich das auf sie beide auswirken würde, wenn er das durchzog.