Sheila machte Wes auf dem Beifahrersitzplatz und verschwand nach hinten. Wo sie sich wieder zusammenrollte und versuchte etwas Schlaf zu finden. Morgen würde sie sich wahrscheinlich ausschimpfen, weil sie sich nicht um ihren verletzten Verlobten gekümmert hatte.
"Willst du ins Krankenhaus?", fragte David auf Kantonesisch, während der Fahrt. Wes schüttelte den Kopf. Er saß kerzengerade im Sitz, weil sein Rücken nichts anderes mitmachte. "Nein, dann dreht Sheila total durch.", antwortete Wes ebenfalls in seiner Muttersprache. Das wollte er seiner Verlobten wirklich nicht antun. "Es ist meine Schuld.", sagte er leise. "Also muss ich auch mit den Schmerzen leben." "Blödsinn!"
Sheila hatte ihren Namen gehört weshalb sie auch aufsah. "Ich muss aber doch nicht mit rein ins Krankenhaus oder? Darf ich im Auto warten?" fragt sie an David gewandt, für sie war klar das Wes zum Arzt musste. Sie hatte nur grade keine Kraft da mit rein zu gehen.
David sah in den Rückspiegel. "Wir fahren nicht ins Krankenhaus, Sheila.", sagte er sanft. "Alles wird gut." Ob er jetzt sie oder sich beruhigte, blieb sein Geheimnis. Er machte sich Sorgen. Um Sheila sowie um Wes. So hatte er seinen besten Freund sehr, sehr selten gesehen und es machte ihm Angst.
"Warum nicht, Wes geht es schlecht. Er kann kaum laufen Dave schau mal er läuft nur gebückt und er ist vom Pferd gefallen da muss man ins Krankenhaus am Ende hat er sonst was und du willst doch nicht Schuld sein mit mir zusammen wenn er Schäden davonträgt." Bittend sah sie David aus was ei ihren verweinten Augen wirklich traurig aussah.
"Ich muss nicht ins Krankenhaus.", warf Wes ein und deutete auf die Straße. "Fahr einfach nach Hause. Ich leg mich ins Bett und alles ist gut." Müde schloss er die Augen und lehnte sich gegen die Fensterscheibe. "Nein, Sheila hat Recht.", bemerkte David. "Dir geht es wirklich schlecht und wenn selbst du es nicht schaffst uns vorzuspielen, dass alles okay ist, hast du höllische Schmerzen. Also fahren wir ins Krankenhaus." "Da bin ich Dauergast.", murmelte Wes.
Dankbar sah sie David an und rollte sich dann wieder zusammen. Sie traute sich nicht Wes anzufassen, das würde sie erst machen wenn der Arzt es ihr erlaubte. Sheila sorgte sich wirklich um ihn und verdrängt ihre Angst.
Da David fuhr oblag es ihm wohin sie fuhren. Und so landeten sie kurzerhand vor dem Krankenhaus. Wes seufzte genervt. "Sheila bleibt hier, ich komm mit.", bestimmte David, doch Wes wunk ab. "Nein, nein, nicht nötig." Doch aus dem Auto heraus zu kommen, war schmerzhafter als gedacht. Also geleitete David ihn doch in die Notaufnahme. Gott sei Dank war wenig los und sie kamen schnell an die Reihe.
Sheila hatte währendessen die Türen des Autos geöffnet und ließ ihre Beine nach draußen baumeln. Sie spielte mit dem Gedanken den beiden nach zu gehen, obwohl sie Krankenhäuser hasste. Allerdings wenn sie es nicht tat würde ihr Wes alles nur verharmlost erzählen.
David folgte Wes ins Behandlungszimmer. Wes setzte sich auf die Liege und erzählte dem Arzt kurz und knapp was passiert war. "Okay, dann bitte einmal Shirt aus." Wes hatte es befürchtet und biss die Zähne zusammen, als er sich sein Shirt auszog. Und dann sah man auch den Grund für seinen Schmerz. Sein Rücken war an einigen Stellen aufgeschürft und schon jetzt zeichnete sich ein großer Bluterguss ab. "Eine Stauchung, garantiert.", murmelte der Arzt, bevor er ihn untersuchte.