"Das heißt aber nicht das du mir alles verschweigen darfst, nur damit ich mir keine Sorgen mache," ermahnte sie ihn, damit er nicht in sein altes Verhaltensmuster zurückfiel und alles in sich hinein fraß. "Gegessen ein wenig wie ich es versprochen hab. Und müde bin ich nur, weil das eindeutig nicht meine Tabletten waren die sie mir da gegeben hatte, " vermutete sie und sah dabei anklagend zu Tür.
"Versprochen. Ich bin offen und ehrlich zu dir. Besonders in solchen Angelegenheiten." Er sah sie an und strich ihr sanft über die Wange. Diese Bewegung kam von alleine, da konnte er gar nichts gegen tun. "Ich liebe dich, Sheila." Er runzelte die Stirn, als sie anklagend zur Tür sah. "Na ja, dazu sag ich nichts. Deine Tante und ich haben etwas sehr grundsätzliche Meinungen, was sowas angeht."
"Oh das ihr grundsätzliche Meinungen habt Schatz das bemerkt ein Blinder mit Krückstock, selbst ich obwohl ich bei den meisten euer Zusammensetzungen entweder schlafe oder ohnmächtig bin," stellte sie fest, was eindeutig etwas bizarr war und kein gutes Zeichen. "Ich schwöre dir wenn sie mir Schlafmittel gegeben hat, dann ist mir mein Kreislauf egal, dann jag ich sie quer durch Lima!"
Er setzte sich neben sie aufs Bett und legte einen Arm um sie. "Brauchst du nicht, das übernehm ich für dich. Mit Freuden sogar.", murmelte er und küsste sie auf die Wange. "Ich bin so froh, dass du weiterhin zu mir stehst.", murmelte er ihr ins Ohr und küsste sie direkt wieder.
Sofort kuschelte sie sich an ihn und legte ihren Kopf auf seine Schulter. So war es für sie viel bequemer und sie konnte etwas vor sich hin dösen. "Bei euch zwei weiß ich aber am Ende nicht wer wenn jagt, da mach ich es lieber selbst," amüsierte sie sich. "Immer, egal was du auch magst oder sagst das weißt du doch." Als ihre Tante reinkam öffnete sie die Augen und sah gequält zu dem Essen auf dem Tablett. "Ich will nichts, ich hab doch eben erst zwei Brote gegessen," beschwerte sie sich.
Wes zog sie näher an sich und kuschelte mit ihr. "Da könntest du Recht haben.", murmelte er versonnen. Als Sheilas Tante reinkam, fiel ihm sofort ihr missbilligender Blick auf. Sollte die Frau jemals von seiner Vergangenheit erfahren, war er geliefert. Dann sah er Sheila nie wieder. "Du musst aber was essen. Zwei Brote reichen bei weitem nicht."
Sheila wusste nicht genau wem jetzt der Blick ihrer Tante galt. Wes den sie nicht ausstehen konnte oder ihr, die sich weigerte zu essen. Sheila sah das Essen an als wäre es Gift. Sie würde ganz weiß im Gesicht und verkrampfte sich in Wes Armen. Sie wollte nichts mehr essen, für sie war das ein Brot schon zu viel, der Teller Nudeln war ihrer Meinung nach jetzt wirklich brutal.
Wes nahm sie in die Arme. "Ich denke, das wird heute nichts.", murmelte er und sah auf die Nudeln als wären es Würmer. Ihm war klar, dass Sheila essen musste. Dann kam ihm eine Idee und er wartete bis ihre Tante wieder das Zimmer verlassen hatte.
"Was hälst du davon, wenn wir beide uns gesünder ernähren? Viel Obst, Gemüse, Fisch, etc. Du musst nicht soviel essen und gleichzeitig ist es gesund. Klingt das gut?"
Sheilas Tante ließ das essen stehen, sie würde später noch einmal versuchen ihre Nichte zum Essen zu zwingen. "Warum nicht," stimmte sie seinem Vorschlag zu und verschwieg ihm dabei absichtlich, das der Arzt ihr geraten hatte sie sollte ruhig fettiges Essen um zuzunehmen. Im Moment war ihr Gewicht nämlich für sie schädlich.
Wes sah sie an und legte den Kopf schief. "Ich liebe dich über alles.", sagte er plötzlich. "Und ich kann es nicht erwarten mit dir zusammen zu wohnen." Er küsste ihre Nase. "Du bist eine Traumfrau. Meine Traumfrau. Warum darf ausgerechnet ich mit dir zusammen sein?"