Gruppe Enigma - Texthaufen

Inspirationshilfe

Re: Inspirationshilfe

Mich dünkt ein Hauch von Zweifel hier
weil zuviel Stichwort kam von mir
Ich schrieb mehr als genug
an manchen Tagen
und hab damit´s System erschlagen...

Oder?

Die trauten Regeln sind nun flöten
Sind deshalb neue hier von Nöten?
Ja, helft, ihr Freunde, Kreative
Mit In- und auch mit Spirative...

Ja?

Re: Inspirationshilfe

Ja.


Neues Stichwort:

Zauberstab

Re: Inspirationshilfe

Habe einen Text mit Zauberstab fast fertig, in dem auch Nase, Maikäfer usw. vorkommen.


____________________
Under mi sensi, mi under mi sensi. Under mi sensi, mi under mi sensi. ............

(Barrington Levy "Under Mi Sensi")

Re: Inspirationshilfe

Dann setz mal deinen Zauberstab hier rein. Ich schreib solange mal:

Killerinstinkt




Es war einmal ein Pfert mit T
(das stand halt nicht so auf Kaffee)

Re: Inspirationshilfe

Killerinstinkt?

Frau Dorothee aß Männer.
Und hin und wieder trank sie sie auch.

Ich muss das gleich zu Beginn betonen. So schlicht aussprechen, wie es ist, denn die kleine Geschichte, die jetzt folgt, ließe sich eigentlich mit diesen wenigen Worten gut zusammenfassen. Doch trotzdem möchte ich Ihnen, liebe Leser, den wahren und kompletten Verlauf der Geschichte nicht vorenthalten und deshalb beginne ich nun und versuche, mich präzise und kurz zu halten. Also:

Frau Dorothee aß gerne Männer. Für ihr Leben gern aß sie sie und aß sie sie nicht ganz, so doch zumindest kleine Stückchen von ihnen. Je nach dem, was sie gerade am Leckersten fand. Sie briet, überbackte, pürierte und rührte die Männer oder Teile von ihnen, solange, bis sie gar waren. Sie entzündete, wenn alles vorbereitet war, die Kerzen an den Lüstern und setzte sich zur Mahlzeit nicht an, sondern auf den langen Holztisch in ihrem Speisezimmer, ließ die Beine baumeln.

Was den kräftig gewürzten Geschmack der fleischlichen Männerlust anbelangte, so genoss sie ihn, Happen für Happen, mal auf silberne Gäbelchen gespießt und mal direkt von der Hand in den Mund. Normalerweise ließ sie sich zum Essen viel Zeit, ja, sie versuchte sogar, ihre Bewegungen manches Mal so zu verlangsamen, dass es für einen beliebigen Beobachter wie Zeitlupe aussah, hätte sie jemals einen gehabt. Doch niemand sah ihr zu, immer war sie alleine bei ihren Mahlzeiten und so konnte sie, trieb sie die maßlose Lust an, auch gierig und ordinär werden, herumschmieren und -sauen, wenn ihr danach war.

Nach dem Essen dann, legte sie sich quer über den Tisch und rauchte genussvoll die obligatorische Zigarette danach.

Vom Essen einmal abgesehen trank sie sie auch sehr gerne. Die Männer. Vor Allem die stilvollen Herrengesöffe hatten es ihr angetan. Wenn ihr die sämige, männliche Flüssigkeit die Kehle hinunter rann, dann verzögerte Frau Dorothee stets das Nachschlucken, nur damit sie den herben Geschmack lange, lange mit ihren Geschmacksknospen schmecken konnte. Ob in Flaschen, bauchigen Gefäßen oder schmalen Filigranvasen, jene Zaubertränke verliehen der Dame über Jahrzehnte hinweg ein fast unnatürlich junges Aussehen.

Wie es sich gerade ergab, wie es die Umstände erlaubten, nahm Frau Dorothee manchmal aber auch nur Teile, saubere, ästhetische und hin und wieder funktionale Teile der Männer, und legte sie in purem Alkohol ein, anstatt sie zu verschlingen. Zum Zwecke der Konservierung. Sie verschloss die Gläser gründlich und stellte sie anschließend auf den Sims ihres Kamins in der guten Stube. Und so oft sie im gegenüberliegenden Sofa ihren Nachmittagskaffee trank, ruhte ihr Blick auf diesen gläsernen, reich verzierten Karaffen mit jenem holden Inhalt.

Fast schade, dachte sie ein ums andere Mal beim Hinschauen, tief seufzend in das samtene Polster gedrückt, die feingliedrigen Hände an der dampfenden Tasse, wie rasch die Frische der Herren unwiederbringlich verloren ginge, immer wieder. Sie konnte nicht lange von ihnen zehren, sondern musste erneut in die Welt hinaus, um weitere, schönere, geschmackvollere Männer zu suchen und zu finden.

Frau Dorothee tat das regelmäßig, ja, zwangsweise natürlich, und immer nach dem gleichen Prinzip. Überraschend einfach war ihr Erfolgsrezept. Sie kleidete sich in zarten, pastellfarbenen Kleidern, schminkte sich ein wenig Glitzer auf die Haut und durch einen Hauch von (geschminkter) Trauer um die Augen kam die vornehme Blässe ihres Teints hervorragend zur Geltung. Schaukelnde Gehänge an den Ohren und Perlenketten am ausladenden Dekolleté, dazu ein feines Lächeln, schräg hinauf zum jeweiligen Herrn und schon wollte jeder mit ihr gehen. Sollte sich der ein oder andere doch einmal etwas spröde geben, so richtete Frau Dorothee ihren zarten Körper auf, hob ihr Kleid ein wenig an und zeigte ihm ihre Rose von Jericho. Dem Zauderer entglitten dann sofort alle Gesichtszüge und aus wars mit ihm! Wahrlich!

Kommen wir nun aber schnell zur Quintessenz der Geschichte, die sich um Frau Dorothee rankte. Denn erzählte ich noch länger und ausführlicher, schweiften Ihre, ja Ihre Gedanken, liebe Leser, vielleicht ab und Sie dächten viel eher an Hühnerfrikassee oder Nimm2-Bonbons.

Denn einmal verkannte Frau Dorothee eine solche, oben beschriebene Situation und diese Tatsache veränderte den Lauf dieser Geschichte enorm. Zumindest ein wenig.

Sie hatte sich von einem stattlichen Mann in eine Bar entführen lassen. Sie spulte das ganze Programm ab und sowohl der Herr als auch sie waren voneinander ausgesprochen entzückt. Seine großen Hände fuhren ihr immer wieder zärtlich über die Schultern und sie sahen sich lange und tief in die Augen. Seine wallenden Haare waren im Nacken locker zu einem Zopf zusammengebunden und Frau Dorothee fand ihn wunderbar modern. Sie trank an jenem Abend wohl auch ein wenig viel, denn plötzlich zog sie der Mann vom Barhocker, führte sie am Arm zum Taxi und fuhr mit ihr zu ihrem Haus. Treppe hoch, Tür auf, Mäntel aus und er küsste sie schon in der Empfangshalle mit großer Leidenschaft. Frau Dorothee erwiderte diese und begann sogleich, den attraktiven Mann zu entkleiden, äugte schon auf die von ihr auf der Kommode bereitgelegten Utensilien.

Nur um kurz darauf völlig fassungslos festzustellen, dass es sich bei jenem küssenden Menschen nicht um einen Herrn sondern um eine Dame handelte.

Ja, sie lesen richtig, denn Frau Dorothee hatte nicht genügend auf die Feinheiten im Verhalten des vermeintlichen Mannes geachtet. Hätte sie, so hätte sie typisch weibliche Allüren entdecken können, wie zum Beispiel das Schieflegen des Kopfes oder das Tippen der Fußspitzen am Bein des Gegenübers.

Frau Dorothee machte sich steif und die große Dame lächelte auf sie herab. Sie stellte sich als Die Fürstin vor und küsste sie erneut. Frau Dorothee war verwirrt, aus dem Konzept gebracht, denn Frauen, ja, Frauen, so dachte sie, die man doch nicht! Und sie schon mal gar nicht!!! Also war jenes System der Frau Dorothee plötzlich durchbrochen und von Der einnehmenden Fürstin ein für alle mal zunichte gemacht worden? Die Fürstin nahm nun die arme Frau mit in die gute Stube, setzte sich mit ihr auf das Sofa und ließ sich den Sinn und Inhalt jener schönen Karaffen auf dem Kaminsims erklären. In ihrer Verwirrung lehnte sich Frau Dorothee bei Der Fürstin an und diese tröstete sie mit den Worten:

„Killerinstinkt? Nein, liebe Frau Dorothee, ich nenne es Überlebenstrieb und schlage Ihnen Folgendes vor:“

Wenn Sie, liebe Leser, jetzt denken, ich erzählte noch weiter, dann muss ich Sie leider enttäuschen. Denn der klägliche Rest der Geschichte, den können Sie sich an ihren zehn Fingern abzählen, sollten Sie noch alle besitzen. Nur soviel schreibe ich noch und dann ende ich auch wirklich unwiderruflich:

Frau Dorothee und Die Fürstin trafen nach Jahren der erfolgreichen Zusammenarbeit, jede für sich mit einer daraus resultierender unnachahmlichen Schönheit, einen König, der sich ihnen begeistert anschließen wollte. Der König dachte bei sich, möchte er seine voranschreitende Alterung eindämmen, ja, gar rückgängig machen, so müsse er sich den Gepflogenheiten der beiden Damen anpassen, es ihnen gleichtun. Sie beschrieben ihm ihre Vorgehensweise und waren von seiner kompetenten Haltung beeindruckt. Mit ihm gemeinsam hielten die beiden Damen nun immerfort und unglaublich erfolgreich die Männerpopulation auf dieser unserer Erde in angenehme Grenzen.

Und wenn sie nicht gestorb….naja, und so weiter.

Guten Abend!

Re: Inspirationshilfe

puh!


Stieglitz

Re: Inspirationshilfe

DAS IST FÜR MICH DIE BESTE GESCHICHTE, DIE DU JE GESCHRIEBEN HAST!!!!
Köstlich!!!!!!!!!

Köstlich!


Mann Gräfin, die ist sooooo stilvoll.
Es gibt zwei Stellen, die mir zu ordinär im Wort waren, aber die habe ich jetzt vergessen, die zeige ich dir nochmal.
Dabei sind andere Sätze einfach richtig.

"Sie fand ihn angenehm modern..." zum Beispiel.

Re: Inspirationshilfe

Hab eben noch ein klein wenig herumgefeilt.
Und editiert...

Re: Inspirationshilfe

Wofür brauchen die nochmal den König?




Hugh!

Re: Inspirationshilfe

Der König braucht sie.

Hmja, vielleicht sie ihn auch, quasi als Sicherheitsfaktor...