Als wir in Hotel ankamen war es 18.00 Uhr , also Essenszeit ! Philipp schlug vor im Restaurant des Hotels zu Essen, was ich ablehnte, weil ich nicht von irgendwelchen Menschen als Groupie abgestempelt werden wollte. (p.): Wo sollen wir sonst essen? Ich hab Hunger ! (s): Wie wärs mit Zimmerservice ?Ich hab ja jetzt Geld..... (p): Nein, ich bezahl das.... (s.): Okay, ich hol kurz den Schlüssel von der Rezeption.
Ich ging also hin und verlangte dem Zimmerschlüssel für 415. Sie schaute mich blöd an und sagte mit einem suffisantem lächeln: (Frau): Tut mir leid, das geht nicht. Ich kann das nicht verantworten. Ich händige die Schlüssel nur an die Spieler persönlich aus. (S): Achso....
Ich schaute mich um und winkte Philipp zu mir her. (S): Sie hat ein Problem mit meiner Person. Sie hasst mich!!! (p):Ich regle das.
Philipp schlenderte lässig zur Rezeption:
(p):Guten Tag, ich bin Philipp Lahm. Bitte den Schlüssel für Zimmer 415. (Frau ):Können sie sich ausweisen. (p):Meinen Ausweis? Genügt es nicht, dass ich hier bin? (frau): Nein, tut mir leid. Ich brauche ihren Ausweis. (p):Der liegt in meinem Zimmer. ( Frau):Das ist ihr Problem, mir geht es hier nur um die Tatsache, dass sie sich nicht ausweisen können.
Philipp hörte Schritte hinter sich und dreht sich um. Er sah Klinsmann durch das Portal kommen. (Kl.):Oh, Tag Philipp! (P):Hallo. Können sie der Dame hier mal erklären wer ich bin? Sie gibt mir meinen Zimmerschlüssel nicht. (Kl):Was ist das denn für ein Saftladen?
Zu der Frau: Guten Tag! Könnten sie Herrn Lahm seinen Schlüssel geben? (frau):Aber natürlich Herr Klinsmann, natürlich!
Philipp wand sich vom Tresen ab und wollte zu Sabine gehen: (p):Na dann werden wir mal ,bis morgen früh. (Kl): Wer ist denn wir? (p):Sabine und ich. (Kl): Dein Freundin? (p): Ne, aber wer weiß.... (Kl): Dann lass dich nicht ablenken, du musst morgen fit sein! (p):So wie immer. Dann, bis dann!
Wir fuhren mit den Fahrstuhl wieder zurück in den dritten Stock zurück und in sein Zimmer. Er orderte beim Service ein leckeres Abendbrot und zwei Gläser Orangensaft. Da sein bzw. unser Zimmer mit einem Balkon ausgestattet war, gingen wir mit dem überfüllten Tablett nach draußen. Wir rückten uns das Tischen zurecht und hatten Mühe, all die leckeren Dinge unterzubringen, deshalb mussten der Schinkenteller und die Käseplatte neben dem Tisch Platz nehmen.
Wir waren guter Dinge und unterhielten uns wie immer prächtig, lachten über die blöde Verkäuferin und bewarfen uns gegenseitig mit Brotstückchen. Wobei ich zu meiner Verteidigung sagen muss, dass Philipp angefangen hat. Man brauch eben doch keine hochprozentigen Sprudelgetränke um Spaß zu haben, okay manchmal schon. Nach dem Essen gingen wir rein und schauten uns die Vorberichte zu Portugal gegen Frankreich an. Das wurde ziemlich laut und lustig, da ich für Frankreich war und Philipp für Portugal. Ich wettete 3:0 für Frankreich , Philipp hielt mit einem 20:0 dagegen. Der Wetteinsatz war, zu der Frau von vorhin zu gehen und ihr einen Heiratsantrag zu machen.
(ich):Du stehst wohl auf Ältere. (p): Jap. Vor allem, über 50. (ich): Dann kann ich ja gehen... (p): Ich komme mit! Wir grinsten uns an und damit war der Konflikt beendet. (p):Tor, Tor, Tor! In den Mülleimer befördert. Dass Stückpapier versenkt.
Dann fing das Spiel an: Es war ziemlich spannend und wir brüllten so laut , dass jemand mit einem Besen an die Decke klopfte. Philipp brüllte:Halts...Maul! Dann stieg er auf das Bett und sprang mit voller Wucht auf den Boden. Als er unversehrt gelandet war zeigte er dem Teppich und dem Darunterliegenden den Mittelfinger. Ich beobachtete die ganze Szene und bekam mich nicht mehr unter Kontrolle, riss die Balkontür auf, rannter aus und schrie vor Lachen. Als wir uns wieder beruhigt hatten merkten wir, dass schon zwei weitere Tore gefallen waren.
Nach dem ich mich abreagiert hatte ging ich zu Philipp zurück. Er hatte sich ebenfalls beruhigt und saß mit einer Tüte Knabberzeug auf dem Sofa. Da ich noch eine Wette zugewinnen hatte, gesellte ich mich zu ihm und verfolgte das Spiel. Die Wette aber verlief im Sand, da wir beide zu müde waren. Wir gingen schlafen.
Am nächsten morgen wachte ich in einem leeren Bett auf und schaute verwirrt um mich. Wo war Philipp ? Ich stand auf , schob die weißen Vorhänge auseinander und öffnete die Balkontür. Durch die geöffnete Tür wehte eine leichte warme Morgenbrise. Mein Blick fiel auf einen kleinen Zettel. Ich nahm ihn von dem Tischchen runter und erfuhr, dass Phillip heute Mannschaftsfrühstück mit anschließendem, gemeinsamen Training und Theorie hatte. Außerdem lag neben dem Zettel eine Eintrittskarte für das heutige Spiel (Deutschland gegen Spanien). Das freute mich.
Drei Stockwerke weiter unten im Speisesaal, saß die gesamte deutsche Nationalmannschaft, außer die, die noch das Büffet bevölkerten um eins der letzten Schokohörnchen zu ergattern. Die Tische waren in U- Form angeordnet und Philipp kam sich ein bisschen wie in der Schule vor. Er balancierte seinen Teller an einen freien Platz zwischen Poldolski und Schweinsteiger zu und setzte sich zu ihnen.
(Ph):Hey! Auch so gut geschlafen wie ich? (S): Sei froh, dass du ein Einzelzimmer hast. Poldi und och haben die ganze Nacht ferngesehen. Und bei der Lautstärke sind mir die Ohren weggeflogen. Irgendwann um 1.00Uhr hab ich es nicht mehr ausgehalten und bin schlafen gegangen. Ich hab so kleine Augen( er zeichnete Kreise in die Luft). Mann, es war trotzdem sau laut heut Nacht... (P): die Leute über uns... (Ph): Hier wohnen schon komische Menschen....Wir müssen heute unbedingt gewinnen! (P): Ja, aber unbedingt. (S): Wie geht es eigentlich deiner Freundin? (Ph): Wäh? (S): Hat uns Klinsmann erzählt. (Ph): Verräter!! (P): Was ? (Ph): Mhh...Thermometer.....Hab gehört, dass heute schön wird. (S): Oh ne, dann ist ja so warm. (P): Was, ich bin lahm? (Ph): Ohhh, ich hol mir noch n Brötchen! (S): Ich komme mit! (P): War doch nurn Witz! (Ph): Gehe trotzdem, soll ich dir was mitbringen? (P): Ne, aber Basti hat ja noch... Er langte quer über den Tisch.
Philipp ging an den Tischen vorbei zum Büffet. Aus dem Hintergrund hörte er ein: Hey, das ist mein Brötchen! Er lud ein Marmeladenbrötchen und ein Schälchen Obstsalat auf seinen Teller und in einem Augenblick, in dem er sich unbeobachtet fühlte verließ er den Raum. Leise schloss er die Tür und war erleichtert, als er merkte, dass anscheinend niemand seine Fluch bemerkt hatte. Auf dem Flur begegneten ihm mehren Hotelgästen, die ihn wegen seiner Teller-in-Flur- Aktion komisch von der Seite anguckten.
Als er an seiner Zimmertür angekommen war, klopfte er leise.
----> Ich muss noch kurz anmerken, dass das Gästebuch irgendwie nicht geht....?!
Ich war verließ gerade die Dusche, als es an der Tür klopfte. Hektisch griff ich mir ein flauschiges Hotelhandtuch, wobei ich beinahe die Duschcreme umgeworfen hätte. Es klopfte noch einmal, und ich wickelte mich in das Handtuch und tapste baarfuß zur Tür. Ich öffnete sie vorsichtig und steckte meinen Kopf raus. Vor der Tür stand Philipp und grinste mich an. Er hatte einen großen Teller mit einem Marmeladenbrötchen und Obstsalat in der Hand. (s): Oh.. (p): Darf ich reinkommen ? Er schaute mich unsicher an. Ich lächelte (s): Klar! Ich öffnete die Tür weiter und ging in die Zimmermitte um mich nach meinen Klamotten um zuschauen. (s): Hast du mein T-Shirt gesehen? (p): Ja, hier , unter dem Bett! Willst du nicht erst mal was essen ? Ich muss gleich wieder los, sonst fall ich auf. (s): Danke, aber du musst mich hier nicht durchfüttern, ich hätte schön irgendwo was zu Essen aufgetrieben.... Er sah mich beleidigt an. Ich äffte ihn ein bisschen nach in dem ich einen Schmollmund zog bis er lachen musste.
Philipp stellte den Teller auf Balkontisch, ich folgte ihm. (P): Sorry, ich muss jetzt wieder los. (S):Danke für das Frühstück. (P):Hab ich doch gerne gemacht. Bis dann mach dir einen schönen Nachmittag, wir sehen uns dann im Stadion. (S):Ok, machs gut!
Ich drehte mich um und sah Philipp durch die Tür verschinden. Genüsslich aß ich mein Brötchen, bis mir einfiel, dass ich Alexa ganz vergessen hatte. Nachdem ich mich angezogen hatte, rief ich Alexa an.
