Piraten des Falgahten - Schwarze Braut

Im Auftrag des Falgathen II

Re: Im Auftrag des Falgathen II

"Zur Geschützstellung! Wir müssen der Flotte Zeit verschaffen und verhindern, dass die Küstenbatterie in aller RUhe das Feuer eröffnen kann!" blaffte Fedder seine Leute an und rannte los, im Laufen die Armbrust ladend. "Haben wir noch Feuerkrüge?"

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Das Heer des Jarls:

Knirschend bohrte sich der Bug der Langschiffe in den Sand und sie spukten unter dem Schatten eines hölzernen Drachenkopfes dutzende von grimmig dreinschauenden Karlen aus. Rasch wurde der flache Strand überwunden und die nahen Dünen erklommen, ohne das ein einziger Schuß der Gegenwehr erfolgte. Der Vortrupp signalisierte bereits, die Dünenkämme gesichert zu haben, als die zweite Welle der Nordleute den Strand betrat.

Hroc Earricson, Jarl dieser Männer aus dem Norden, lächelte grimmig und sprang in das flache Wasser hinab. Dann hob er die kleine Pöpke vom Schiff herunter und sie eilten zu den vorgeschobenen Stellungen der Karle. Hier traf er auch auf die anderen Hersire und ihre Mannschaften. Das Donnern der Geschütze der Braut war bereits auf dem Weg über den Strand zu hören und glich einem entfernten Gewitter. Dann jedoch erhob sich ein Feuerball im Westen der Insel mit Getöse und schreckte auch den letzten Seevogel auf.

„Hein hat wohl schon seinen Spaß.“ flüsterte Hroc und blickte über das umliegende Land. Mit einer Folge von raschen kurzen Befehlen an seine Hersire, ließ er kleine Spähtrupps entsenden, um die nähere Umgebung auszukundschaften.
Dann wandte er sich an Pöpke. „So, nun sind wir hier. Ich brauche nun Dein Wissen, um die Männer möglichst ungesehen an die Siedlung heranzuführen.“ Er deutete auf die sich in der Morgendämmerung abzeichnenden fernen Gebäude. „Zudem muß ich wissen, was an Gehöften noch zwischen uns und der Siedlung liegt. Gibt es hier noch Orte, wo sich die Hunde vielleicht hätten eingraben können?“

Re: Im Auftrag des Falgathen II

"Klar, vier Krüge haben wir noch." antwortete Hauke.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Hein ließ die Drehbassen am Schanzkleid aufbauen und laden. Sie waren fast um Runkel herum und an der Hafeneinfahrt. Die beiden burgundischen Koggen direkt hinter ihnen. Unter gereffeten Segeln liefen sie in den Hafen. Kharator waren nicht zu sehen. Die Seeleute hinter den Drebassen suchten nach Zielen, aber kein Rotweiß ließ sich blicken. Die Braut drehte bei und ließ sich langsam durchs Hafenbecken treiben. Die Koggen legten am Pier von Runkel an. Sofort rannten Dutzende der Burgunder und Mittelländer Truppen an Land. Immer noch keine Reaktion aus dem Dorf. Mehr und mehr Truppen verließen die Koggen und begannen auch die Häuser und Hütten im Umfeld des Hafens zu sichern. Einige Augenblicke später waren vom Dorfrand ein paar Schüsse zu hören, dann war wieder alles still. Hein ließ Jocke das Anlegemanöver durchführen. Elegant glitt die Braut an die Mole.
Dre kräftige Quartiermeister setzte seinen Morion auf den Kopf und nahm sein beidschüssiges Schätzchen.
"Jocke, du kommst mit und eine Gruppe mit zwei Drehbassen. Vielleicht mag uns ja Roxsana begleiten, wenn wir den Kharator in den Hintern treten. Das Kommando kann ja solange der Piet übernehmen."
Jocke und Hein schauten sich einen Augenblick an.
Dann grinsten beide und machten sich auf den Weg.
Sie waren auf Runkel.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Dann kriegt die Flotte jetzt ein Leuchtfeuer mit brennenden Kharator!" lachte Fedder. Er pirschte sich mit seinen Leuten an die Geschützstellung, die er gefunden hatte, heran und spähte von oben auf die eingegrabene Stellung herunter. Noch immer waren hier zahlreiche Rot-Weiss-berockte Soldaten beschäftigt, die fieberhaft die Kanone klar machten.

Fedder kroch ein Stück zurück. "Alle vier Krüge da rein schmeissen, Fackel hinterher, dann macht es Wuff und wir verziehen uns wieder. Heute gibts geröstete Kharator! Ein Begrüßungsgeschenk für Hein!"

Re: Im Auftrag des Falgathen II

In hohem Bogen flogen die Krüge. Sie hatten noch nicht ganz den Boden erreicht, da knatterten auch schon Feuerstöcke los. Fedder spürte einen Schlag gegen die Backbordschulter, alles drehte sich kurz, dann wurde es dunkel. Eine Sandhagel prasselte auf sie herab und begrub Fedder fast. Den Knall von der Explosion höhrte er kaum, mehr dass er ihn spürte.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Mit fahrigen Bewegungen und nicht ganz bei sich versuchte Fedder sich freizuschaufeln. Seine Flüche wurden durch den Sand, der ihm in den Mund lief, eher erstickt, als verständlich.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Das Heer der Kaupskip:

Krachend flog die Türe auf und nahm den geschlossenen Riegel gleich mit. Vor Schrecken erstarrt saßen der kleine Frede, die Lieve und Veerle mit weit aufgerissenen Augen auf ihren Stühlchen, während ihrer Mutter der Krug voll Milch aus den Händen glitt. Rasch zwängten sich große, üble Kerle in öligen Kettenhemden, mit finsteren Helmen und mit blanken Mordwerkzeugen in die gute Stube des Bramhofs. Während die Mehrheit rasch das Haus durchsuchte, wandte sich ein einzelner Hüne an die eingeschüchterte Frau und bedeutete ihr, sich zu den Kindern zu setzen. Sie schluckte sichtlich, folgte der Weisung und drückte die Kinder fest an sich.

Nach etwas Rumpeln und stampfenden Schritten im Hause, kehrten die anderen Karle zurück, schüttelten kurz den Kopf und verließen die Stube, wie sie gekommen waren. Der Hüne nahm darauf hin seinen Helm ab und zeigte ein narbengezeichnetes Gesicht, daß den Versuch eines freundlichen Lächelns nicht wirklich verbesserte. „Ber om ursäkt för händelsen.“ hüstelte er verlegen und folgte dann seinen Kameraden, nicht ohne die nun schiefe Türe hinter sich wieder zuzuziehen...

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Langsam befreite sich Fedder von dem Sandhaufen über ihm. In seinem Kopf piepte es nervtötend. Und die ganze linke Seite war taub. Zitternd kam er auf die Beine. Er konnte mit wackeligen Beinen erkennen, wie sich der Hauke aus dem Sand wühlte und auch die Rote Frieda war schon halb aus dem Sand heraus. Neben ihm hätte Wibke sein müssen, aber da bewegte sich nichts. Er konnte ein Bein aus Sand ragen sehen, aber das lag still.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Wie ein Wahnsinniger begann Fedder, mit seinem funktionierenden Arm zu graben und kam gar nicht auf die Idee, sich nach dem Ergebnis seines Überfalls umzusehen. Die andere Frau sprang ihm nach einem Moment der Orientierung sofort bei, um zu Helfen, während einer der anderen einen Blick nach der Geschützstellung oder dem was davon übrig war, warf.