Pöpke stolperte zum wiederholten Mal über ihre langen Röcke, fluchte und schwor sich, sich demnächst praktischere Beinkleider zu besorgen. Ihr Vadder hatte ihr zwar schreckliche Geschichten erzählt über das Schicksal unzüchtiger Mädchen, die unschickliche Kleidung trügen, aber darauf kam es jetzt wohl ohnehin nicht mehr an. Sie hoffte, dass sie den mitreißenden Moment nicht gestört hatte und lauschte Fedders Rede mit gemischten Gefühlen. Sie zweifelte nicht an der Tapferkeit der Seeleute auf der Schwarzen Braut, erst recht nicht nach dem, was sie gesehen hatte. Aber sie wünschte sich wirklich, es würde nicht jeder ständig über Kampf und Tod und Verderben reden; das machte sie nervöser, als der Gefahr tatsächlich ins Auge zu blicken ...
Re: Im Auftrag des Falghaten...
"Sir, Hein, Sir, ich möchte gerne bleiben, wenn ich denn darf. Mit meinen Rüben, das hat ohne die Pöpke und mit den Khardin sowieso keinen Zweck. Und ich denke mir, Sir, Hein, Sir, dass wir das Richtige tun, und deshalb möchte ich gerne mittun." Eher hätte sich Vadder die Zunge abgebissen, als zuzugeben, dass er Pöpke nicht alleine lassen wollte. Es wäre Pöpke bestimmt auch peinlich gewesen, wenn ihr Vater ihr als Aufpasser folgt.
Außerdem hatte er all die Jahre an Land, während er sich zwischen seinen Rüben vor den Häschern verschiedener Reiche verbarg, immer das Gefühl gehabt, dass er nicht ans Land gehörte.
Re: Im Auftrag des Falghaten...
Piet wälzte sich noch immer schwer in seiner Koje hin und her. Frauke hatte die Wunde in seiner Brust wohl gereinigt und verbunden. Aber sie eiterte stark und Piet kam nur selten zu Bewußtsein. Wenn man sein fahriges Gefasel überhaupt Bewußtsein nennen konnte. Hein flößte ihm wieder eine kräftige Hühnerbrühe ein und hoffte, dass sie diesmal drin bleiben würde. Er machte sich Sorgen um seinen Freund. Große Sorgen. Er war von einem dieser Danglarer Feuerstöcke getroffen worden und die an sich nicht große Wunde in der Brust machte ihm schwer zu schaffen. Bald würden sie den Freihafen in Flandern erreicht haben, dann hoffte er, würden sich kundige Heiler um Piet Speigatt kümmern. Das hoffte er.
Re: Im Auftrag des Falghaten...
Zwei Tage Später:
Die Braut liegt zur Reparatur im Freihafen Flandern und Hein und Jocke sehen sich nach Tauglichen Matrosen in den Spelunken um, natürlich nicht ohne einige ihrer Mannschaft im Schlepptau zu haben... So ist zum Beispiel Xiana in Jockes nähe, und auch Pöpke und Nala, sowie Fedder-Jan und der alte Vadder sind in den Spelunken unterwegs...
Xiana trieb mit Pöpke und Nala durch die Spelunke "Zum Rotzeimer" und suchten nach kräftigen Kerlen die anheuern würden, oder zu ihrem Glück gezwungen wurden. Jocke und Hein saßen an einem Tisch und empfingen Matrosen zur Heuer. Xiana beobachtete Jocke, er trank keinen Schluck Alkohol... es war sehr seltsam, er riss sich wirklich am Riemen...
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ICH HAB AUCH MAL SPAGHETTIS GEGESSEN!!!
Re: Im Auftrag des Falghaten...
"Zum Rotzeimer". Die Spelunke sah wirklich so aus wie ihr Name schon sagte. Eigendlich nur schlechte Gesellschaft, aber trotzdem kräftige Männer die so aussahen als ob sie gut mit anpacken können und das für einige Münzen auch tun würden. Xiana und Nala wanderten mit Pöpke von Tisch zu Tisch und sprachen all diejenigen an die pleite aussahen. Das war nicht schwer... man musste sich nur mal ansehen mit was die alles bezahlen wollen. Pöpke schaute zu um zu lernen. Der Job war nicht der beliebteste, da man immer Gefahr lief unerwünscht zu sein. Xiana hatte aber mit der Zeit ihre eigene Strategie entwickelt um die richtigen Kerle zu erkennen und um diese dann zu überreden auf der Braut in Heuer zu gehen. Doch immer hatte sie die Hand am Dolch. Mann (Frau) Konnte nie vorsichtig genug sein.
Re: Im Auftrag des Falghaten...
Jocke blieb trocken... zuviel Mist hatte er gebaut in Betrunkenem Kopf... und immer hatte er danach stress mit Xiana... das wollte er nicht mehr, denn er liebte seine Xiana.
"Isch bin der Blinde Piete!" Sagte ein älterer Freibeuter zu Hein der ihn nach seinem Namen Fragte, vom Akzent her ein Franzmann. "Isch bin der beste für eure Kanon... isch treffe noch die kleinste Schnigge auf 200 Klafter entfernüng!" prahlte er, Hein guckte den Kerl ungläubig an und Fragte "Und wieso nennt man euch den Blinden Piete?" der alte zog seine Hornbrille auf die Nase "Weil isch ohne die 'ier so Blind bin wie ein dümmer Fisch! Aber sobald isch die auf'abe entgeht mir nischts!"
Jocke Blickte derweil geistesabwesend Xiana hinterher, sie hatte ein Händchen für die richtigen Kerle und Frauen... Oh schau sie dir an, dachte Jocke, ihr lachen, ihr Haar, das lustige Wackeln mit der Nase wenn sie sich über etwas amüsiert... Er liebte ihr schönes Gesicht, voll mit Sommersprossen, ihren Zarten Mund, die süßen Ohren... Aber auch der rest von ihr war Prachtvoll... Jockes blick fiel auch des Öfteren auf ihre Weiblichen rundungen, man konnte sich nichts vormachen, es war eine Prachtfrau.
"Wo ich vorher auf Heuer wahr? Auf der Terrible..." Sagte ein kräftiger Kerl der vor Hein saß und dessen worte Jocke wieder zurück holten... "Die Terrible... Bull ist da doch Steuermann, oder?" Fragte Jocke den Muskelberg vor sich der dann nickte... "Ist ein ziemlicher Brocken dieser Bull... ich hab schonmal mit ihm auf einem Schiff gearbeitet... was der wohl macht..." Jocke wendet sich zu Hein "Bull ist ein verdammt guter Steuermann... wenn wir ein Schiff wie die Terrible dazu bringen könnten sich uns anzuschliesen währ das was!"
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Re: Im Auftrag des Falghaten...
Solangsam lichteten sich die Reihen der brauchbaren Männer in der Spelunke. Sie wollte gerade mit Pöpke und Nala zum Wirt gehen um sich was zu Trinken zu bestellen, als ein kleiner Junge um die Ecke geschossen kam und mit Pöpke voll zusammenstieß. Ein kleines Säckchen fiel auf den Boden und gab seinen Inhalt preis. Es waren einige Münzen, darunter sogar zwei goldene. Xiana wollte gerade die Münzen und das Säckchen auf heben, doch bevor sie dazu kam erschien ein ziemlich kräftiger Kerl ohne Hemd. Das Gesicht Wut verzerrt fixierte er den Jungen, zog seinen Dolch und stapfte auf ihn zu. Nala sammelte die Münten schnell ein, auch sie hatte ihren Dolch schon parat und blieb bei dem Jungen. Xiana pfiff einmal in Jockes Richtung. Er schaute zu ihr rüber und und hielt sich bereit, im Notfall ein zu greifen. Die Hände in die Hüfte gestemmt stellte sich Xiana vor den Kerl und versperrte ihm den Weg." Aus dem Weg du Schlampe." wetterte er los. Sie legte den Kopf schief."Wie meinen bitte?" "Ich habe gesagt du sollst mir aus dem Weg gehen Weib!!!" "Und warum sollte ich das tun??? Was hab ich denn für Gründe, dir aus dem Weg zu gehen?" fragte sie in kühl. Er stutzte, offensichtlich war er es nicht gewohnt, dass ihm eine Frau wiedersprach. " Weil die kleine Mistratte mir meine Münzen gestohlen hat!!!" bellte er los. "So, so. Kannst du das beweisen?" Sie fing an zu lächeln. " Er hat sie bei sich!" Xiana drehte sich um." Komm her kleiner. Ich will schauen ob der Mann recht hat." Der Junge ging ängstlich auf sie zu, er befürchtete das schlimmste. " So. Zuerst schau ich mal in seinem Hemd nach. Hmmm... ich kann da nichts finden. Keine versteckten Taschen, keine Münzen. Jetzt die Hose." Während sie den Jungen durchsuchte drehte Xiana dem Kerl kühl die Schulter zu. Er fand das so gar nicht witzig, fühlte sich ausgelacht. Als er Xiana an der Schulter packen und grob zu sich umdrehen wollte, schnellte sie herum und hielt ihm ihren Dolch an seinen edelsten Besitz." Jetzt bleib mal ruhig. Wenn der kleine deine Münzen wirklich hat, werde ich sie finden. Solange hast du aber bitte die Güte, mich in Ruhe zu lassen." Sie piekste ihn kurz und er zuckte zusammen. Jocke war aufgestanden. Er wollte sich schon ein mischen, ließ es aber doch sein, nicht zuletzt weil Hein in bedeutete, er solle sie mal machen lassen. Xiana suchte währenddessen schon die Hose des Jungen ab, doch auch dort konnte sie nichts entdecken. Schuhe hatte er keine an. "Fertig. Also... Ich habe eine kleine Holzfigur, ein Stück alstes Brot und ein kleines messer gefunden. gehört eins der drei Dinge dier?" Der Mann wurde dunkel Rot im Gesicht vor Wut. " Na gut. aber glaub nicht, dass du das nächste mal ohne Schaden davon kommst kleiner." Er schaute Xiana wütend an. einen Moment lang sah es so aus als ob er auf sie losgehen wollte, doch er besann sich eines besseren als er Jocke winken sah. Vor Wut kochend marschierte er aus der Spelunke und knallte die Tür so fest zu, dass sie fast aus den Angeln geflogen währe.
Xiana grinste nala und Pöpke an. Sie beugte sich zu dem Jungen hinunter." Du musst vorsichtiger sein. Hier hast du die Münzen." Sie wuschelte ihm über den Kopf und er fing an zu lächeln. "Danke meine Dame." Danach verschwand er wieder in den Nebel der verrauchten Spelunke.
Re: Im Auftrag des Falghaten...
Jockes Herz raste als er dieses Schauspiel sah, wie gern hätte er diesen Fleischberg mit einem Messerwurf erledigt... Aber es währe dann nur noch schlimmer gekommen, Xiana wollte keinen Helden in diesem Moment, sie wollte Jocke zeigen, das er nicht wegen jeder kleinigkeit auf sie acht geben musste... Xiana ist kein kleines Mädchen das sich nicht zu verteidigen weiß... Jocke verstand das und nickte ihr lobend zu.
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Re: Im Auftrag des Falghaten...
Bewundernd schaute Pöpke Xiana an."Wow... also ich hätt das nicht hinbekommen." Xiana grinste. "Etwas mulmig war mir aber auch. So und jetzt brauch ich nen Becher Rum. Kommt ich lad euch ein." Sie bestellt vier Becher Rum. " Warum hast du jetzt vier Becher bestellt???" fragte Nala neugierig. "Einer ist für Jocke als Belohnung." entgegnete sie lächelnd und ging mit ihren zwei Rum zu Hein und Jocke an den Tisch. "Die Dame möchte dem Herrn Jocke auf einen Rum einladen." Sprach sie schelmisch und stellte den Becher vor Jocke ab. Er schob ihn weg... Xiana legte den Kopf schief "Na los. Als kleine Belohnung, dass du heute soooo standhaft darauf verzichtet hast. Von einem becher Rum wirst du ja wohl kaum betrunken." "Hmm... na gut, aber vergiss nicht, dass du mit den Rum besorgt hast." Er nahm einen Schuck und sein Gesicht nahm einen fast seeligen Ausdruck an. Xiana setzte sich auf seinen Schoß und flüsterte ihm ins Ohr:" Und Nachher bekommst du den Rest der Belohnung", und küsste ihn auf die Wange.
Re: Im Auftrag des Falghaten...
Es war wieder an der Zeit... Jocke wurde Puterrot... Und daran war nicht der Schluck Rum schuld. Hein konnte sich bei Jockes Anblick ein deftiges Lachen nicht verkneifen und drückte Jocke und Xiana an sich "Ihr seid echt die besten ihr beiden... Ahhh... schön..." sagte er... sieh fühlten sich wie eine Familie... Pöpke und Nala tranken den Rum und mussten sich wohl doch erst an den Geschmack gewöhnen "Schmeckt fast wie Rübensaft" sagte Pöpke leise vor sich hin und Nala guckte sie nur schief an...
Wo war Fedder-Jan eigentlich... ah... dort drüben... mit Saphira auf dem Schoß... und Vaddern erzählte ihm wohl was über Rübenanbau, was Fedder aber nicht so interessierte...
Ein kleiner Bub, vieleicht 12 Jahre alt stand nun vor Hein an der Heuer "Ahoi Sir, mein Name ist Ole Sir, ich würd gerne bei ihnen anheuern Sir, ich hab gehört sie Zahlen gut Sir!" sagte der Junge Bursche... Heins Blick wurde zu Stein.
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Re: Im Auftrag des Falghaten...
Xiana stutzte. " das ist der kleine dem ich eben geholfen habe." Murmelte sie zu Jocke. " Wir können ihn nicht mit nehmen." Zu dem Jungen gewand sagte sie " Tut uns leid. Aber das geht nicht. Du bist zu jung und um ganz ehrlich zu sein wird es auch viel zu gefährlich für dich." Sie drückte ihm noch ein paar Silber in die Hand. "So, damit und mit deinen Münzen müsstest du für ne ganze Weile auskommen können." Der arme Junge. Kein Heim und wahrscheinlich auch keine Eltern. Er tat ihr leid. Doch sie konnte es nicht verantworten wenn er auf der Braut in Gefahr gebracht würde.
"Aber ich bin sehr erwachsen für mein Alter und ich kann auch gut mit anpacken. Planken schrubben, nähen... ich mach alles was ihr von mir verlangt." bettelte er.
Xiana schüttelte den Kopf doch der kleine gab nicht auf.