Piraten des Falgahten - Schwarze Braut

Im Auftrag des Falghaten...

Re: Im Auftrag des Falghaten...

Jocke kam aus einer anderen ecke mit vielen Garnrollen auf den Armen wieder zur Theke. Natürlich nur die besten Zwirne, für Seide wie auch für Segel. Als er dann den Tuchhaufen auf der Theke gewahr wurde musste er doch schlucken... Wie bekommen sie das wohl aufs Schiff, fragte er sich. Aber da fuhr auch schon der Eselskarren vor. Auch ein kleiner Stoffhaufen kam um die Ecke gelaufen, es war Pöpke.

Der Händler grinste über beide Ohren


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ICH HAB AUCH MAL SPAGHETTIS GEGESSEN!!!

Re: Im Auftrag des Falghaten...

Schließlich kam auch Xiana mit ihren letzten Stoffen auf Jocke und Pöpke zu. Es war ein schönes, etwas gröber gewebtes Leinen und eine sehr schöne dicke Wolle.
"So. Das ist wohl erst mal alles." Grinste sie den Besitzer des Ladens an der schon eifrig am rechnen wahr. Xiana griff nach ihrem Geld und hielt es schon mal bereit. Jocke sollte nicht alles alleine bezahlen.



Re: Im Auftrag des Falghaten...

Der Händler rechnete und rechnete und dann sagte er "Alles in allem sind wir bei 300 Silberstücken... Das beinhaltet dann auch die kosten für den Eselskarren... Und für wahr, ich habe großzügig einen Nachlass gewährt!"

Xiana, Pöpke und Jocke legten zusammen, wobei Jocke den großteil bezahlte, er wollte nicht das Xiana und Pöpke ihr ganzes Geld ausgeben. Im großen und ganzen Bezahlte Jocke mit Rubin und Diamant Splittern die er seid dem Fest beim Grünen Mann besaß.

Als alles aufgeladen war blickte Jocke die Damen an "Und nun was anständiges Essen..." sagte er


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ICH HAB AUCH MAL SPAGHETTIS GEGESSEN!!!

Re: Im Auftrag des Falghaten...

Währenddessen auf der Braut ...

Vadder und seine Stückleute hatten die Hälfte der Geschütze zerlegt, gereinigt und auf neue Lafetten gesetzt. Außerdem hatten sie bereits teilweise die Bettungen ausgebessert und die Verankerungen der Geschütze überholt. Es ging voran, Schritt für Schritt gewann die Braut ihre volle Wehrhaftigkeit zurück.

Re: Im Auftrag des Falghaten...

Der helle Ton der neu eingesetzten Planken biss sich mit dem natürlich gedunkelten Holz der Braut. Selbst einige Spanten waren gebrochen und mußten ersetzt werden. Heins Augen waren noch sehr dunkel, wenn er die zerschundenen Flanken der Braut betrachtete. So viel zu tun. Und so wenig Zeit.
Die Werftarbeiter hatten ihn schon fürchten gelernt, seine Anwesenheit bei heiklen Reparaturen war schon unheimlich. Immer wenn es kritisch wurde, dann war Hein zur Stelle und schaute den Arbeitern auf die Finger. Pfusch gab es nicht. Es war ihnen klar, dass der Quartiermeister ihnen die Finger abhacken würde, wenn etwas nicht ordentlich gemacht wurde. Zweimal hatte er ihnen Zapfen aus der Hand genommen und ihnen dickere aus Eiche in die Hand gedrückt. Kommentarlos.
Diesmal waren sie dabei die letzten Planken der Steuerbordflanke zu setzen. Unter dem Blick der hellen Augen des alten Seemanns.
Vom Kai her war Hufgetrappel zu hören. Fedder hatte Wache zusammen mit einem der Haukes und Ismael. Er sprang auf und fing den Reiter ab.
Unter dem Geklopfe der Werftarbeiter konnte Hein nur Bruchstücke des Gespräches erhaschen. Es schien so, dass der Reiter wohl einen Brief zu überbringen hat. Fedder-Jan brachte den Kurier zu Hein.
"Kurier Sassenberg aus Oschenheim! Eine Nachricht für Hein van Fleet!"
meldete der Reiter zackig.
"Nun gut, ihr habt ihn gefunden. Ich bin Hein van Fleet, Quartiermeister der Schwarzen Braut."
Der Bote reichte ihm einen Umschlag mit einem aufwendigen Siegel.
Hein nahm ihn entgegen und nickte ihm zu.
Der Mann nahm zackig Haltung an und verabschiedete sich förmlich, machte auf der Stelle kehrt und marschierte zurück zu seinem Pferd.
Hein brach das Siegel, nicht ohne vorher den Werftarbeitern auf die Finger zu schauen und öffnete das umständlich gefaltete Pergament.

Re: Im Auftrag des Falghaten...

Der Inhalt war kurz:


Hochverehrter Herr Fleet.

Die Angelegenheiten wird von uns wohlwollend geprüft.

Mit vorzüglicher Hochachtung

(Unterschrift unleserlich)

Justus Klingenbiel
Geheimer Commercien-Rat
Verwaltung des fürstlichen Stücke-Monopols
Hofkanzlei sr. Ceridischen Majestät
Oschenheim (Stadt)

Re: Im Auftrag des Falghaten...

Sie hatten ihren Mast bekommen. Einige Stengen und Spieren auch. Sogar Pech, Schwefel und Salpeter. Das Tauwerk war neu und auch eine weitere Lenzpumpe angebracht.
Versina war immer eine Reise wert. Hein hatte kurz mit Ritter Sigurd reden können und es gab keinerlei Probleme. Das waren zwischendurch mal gute Nachrichten.
Gut, Sigurds Feldzug war ein Fiasko gewesen und er selbst war wohl gefangen genommen worden von den Orks, aber man hatte Hein erklärt, dass dies dem Herrn Sigurd wohl öfter mal passierte. Also machte sich Hein keine Sorgen.
Was ihm Sorgen machte, war etwas ganz anderes. Die Oschenheimer verzögerten eine Entscheidung bezüglich der von ihm bestellten Feldschlangen. Das passte ihm gar nicht, ganz und gar nicht.
Er brauchte diese Geschütze, er brauchte sie dringend. Ohne diese Geschütze würde seine Planung in sich zusammenfallen. Ohne die Geschütze würde die Landung an der Küste Danglars die kürzeste Invasion aller Zeiten und die Khardin würden eine Menge Holz brauchen, um ihre Öfen zu feuern.
Aber er wußte, was getan werden mußte, wenn Oschenheim sich weigerte, die Braut neu auszurüsten.
Und er wußte genau, was er dafür zahlen mußte.
Es würde ihn viel kosten, anderweitig die Geschütze zu bekommen.
Zuviel, viel zuviel.
"....oder was meinst du Hein?" Jocke hatte ihn auf dem Achterdeck etwas gefragt. Er war so in Gedanken gewesen, das er nur noch den Rest mitbekommen hatte.
"Hmm?" Murmelte er zurück.
"Wollen wir die Prise nicht in Burgund verkaufen? Oder in Soederland? Ich kann ja verstehen, dass du sie nicht gerade jetzt in Versina verkloppen wolltest, aber was sollen wir mit dem Ding? Die hält uns doch nur auf."
Hein schaute auf das schwerfällige londrische Schiff hinter ihnen. Dumpf dümpelte es in der leichten Dünung.
"Nein." sagte Hein. "Wir schicken sie nach Ameland mit der Prisenmannschaft. Und wir müssen die Gefangenen loswerden. Und dann..." sagte er mit düsterer Miene "dann werden wir ein wenig Fischen gehen. Ich brauch nämlich ein bestimmtes Gastgeschenk für einen Besuch, den ich leider nicht mehr aufschieben kann."
Jocke schaute ihn verwundert an. Aber er wußte, dass er mehr nicht aus dem Quartiermeister herausbekommen würde. Also fragte er nicht.
"Klar zum Beidrehen!" brüllte Heins Stimme über das Deck.
Und die Braut lies das plumpe londrische Schiff näherkommen.

Re: Im Auftrag des Falghaten...

Xiana saß auf dem Deck und wunderte sich immer noch, dass sie ohne einen Kratzer davon gekommen war. Sie hatten echt Glück gehabt, vor allem der Piet.
Mal wieder musste er versuchen den Helden zu spielen. Na ja, irgendwie hat er das ja auch geschafft.
Sie betrachtete die drei Banner der Orks die sie mitgenommen hatten. Sie waren mit Blut verschmiert und stanken. Außerdem waren sie hässlich.
Sie schaute auf. Hein war schon wieder so nachdenklich. Er hatte schon wieder etwas vor, doch wie immer wollte er nicht erzählen worum es geht.
Das machte sie verrückt.
Pöpke war fleißig am Deck schrubben und Jupp gab sich alle Mühe mit zu halten.
Xiana grinste und nahm einen Schluck Rum.



Re: Im Auftrag des Falghaten...

Hein schaute Pöpke und dem Jupp beim Plankenschrubben zu. Seit die Kleine an Bord war, gab sich der ehemalige Bauer richtig Mühe. Hein konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
"Hey, Jupp, die kleine Pöpke überholt dich gerade. Ich denke da hat jemand seinen Meister gefunden...!"
Die Anstrengungen des feisten Seemanns an der Bürste wurden verdoppelt. Hein hatte ihn noch nie so schwitzen sehen. Er meinte auch zu erkennen, dass der Bauch schon ein wenig kleiner geworden war. Was ein paar Tage Arbeit an frischer Luft doch ausmachen konnten.
Aber Hein wusste, dass er sich nur zu gerne ablenken ließ.
Er mußte es langsam in Angriff nehmen. Bald, allzu bald.
Er riss seinen Blick von den beiden Seeleuten los und schaute auf den Horizont. Das Wetter war für diese Jahreszeit gut. Es gab keinen Grund nicht genau jetzt abzulaufen.
Er würde sich wieder mit IHM auseinandersetzen müssen.
Verdammt.
Nun gut, dachte er. Es ließ sich nicht vermeiden.
Er schaute nochmal an den Himmel und verfolgte den Zug der wenigen Wolken. Prüfte den Wind und den Stand der Segel.
Wohlan.
"Schiff klar für Halse! Wir gehen auf den anderen Bug. Kurs Nord nord west. Blinde setzen! Großmarssetzen! Schlagt die Leesegel an! Los, los ihr Bilgenratten, verdient euch euer Futter!"
Heins Stimme brüllte über das Deck.
Langsam kam der Bug der Braut herum.

Re: Im Auftrag des Falghaten...

Xiana half mal hier, mal dort. Zuerst hat sie geholfen einige Segel auszubessern und hat neue Hängematten genäht. Danach half sie der Pöpke und dem Jupp beim schrubben des Decks. Sie hatte sogar bei Piet und Jocke in den Kajüten versucht, wenigstens etwas Ordnung in die Unordnung zu bringen.
Doch der Gedanke, was der Hein schon wieder verschwieg ließ sich nicht aus ihrem Kopf vertreiben. Jocke wusste nicht mehr als sie.
Mit wem wollte er sich wohl treffen.
Jemand ging an ihr vorbei. Es war Nala die schon den ganzen Tag über die Braut wanderte und einfach nur das schöne Wetter genoss.
Sie legte sich auf die, von der Sonne gewärmten Planken und streckte sich. Sie sollte nicht so viel nachdenken sagte sie sich, doch das war leicht gesagt. Schließlich hing von Heins Entscheidungen ihr aller Leben ab.
Sie schloss die Augen und döste ein.



Re: Im Auftrag des Falghaten...

Sigurd war schon wieder von den Orks gefangen... Dann die Probleme in Danglar... Und Jockes immerwiederkehrende Angst... Angst um Xiana. In Versina hatte sie Glück... aber was wird noch kommen... Schlachten wie gegen die Akaron zogen durch Jockes Kopf wie Bilder hinter Pulverdampf, und in jeder dieser Schlachten starb Xiana... und Jocke konnte nichts dagegen unternehmen, je mehr er drüber nachdachte was passieren konnte, desto mehr angst hatte er... Jocke rief Hein zu sich, er solle das Steuer übernehmen... Jocke ging unter Deck... sich ausruhen, sagte er Hein... Hein wusste das Jocke lügt.

Jocke betrat seine Kajüte, umbaumaßnahmen fanden darin statt, doch gerade war niemand da ausser Jocke. Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen brach er weinend und Schluchzend zusammen und rutschte Langsam an der Wand auf den Boden, sein Gesicht in den Händen vergraben.


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ICH HAB AUCH MAL SPAGHETTIS GEGESSEN!!!