Piraten des Falgahten - Schwarze Braut

Im Auftrag des Falghaten...

Re: Im Auftrag des Falghaten...

Xiana stutzte. " das ist der kleine dem ich eben geholfen habe." Murmelte sie zu Jocke. " Wir können ihn nicht mit nehmen."
Zu dem Jungen gewand sagte sie " Tut uns leid. Aber das geht nicht. Du bist zu jung und um ganz ehrlich zu sein wird es auch viel zu gefährlich für dich." Sie drückte ihm noch ein paar Silber in die Hand. "So, damit und mit deinen Münzen müsstest du für ne ganze Weile auskommen können."
Der arme Junge. Kein Heim und wahrscheinlich auch keine Eltern. Er tat ihr leid. Doch sie konnte es nicht verantworten wenn er auf der Braut in Gefahr gebracht würde.

"Aber ich bin sehr erwachsen für mein Alter und ich kann auch gut mit anpacken. Planken schrubben, nähen... ich mach alles was ihr von mir verlangt." bettelte er.

Xiana schüttelte den Kopf doch der kleine gab nicht auf.



Re: Im Auftrag des Falghaten...

Nala betrachtete den Jungen. Wie ein junger Streuner - man hatte ihn angefüttert und nun wurde man ihn nicht mehr los.
Bei Bären oder Füchsen konnte das problematisch werden - bei dem Kleinen war es allerhöchstens lästig.
Xiana hatte ein zu Gutes Herz um ihn einfach mit dem Stiefel beiseite zu stoßen und - obwohl es ihr missfiel das zuzugeben - für Nala galt das Gleiche.
"Hör auf die Frau, Kleiner, die weiss wovon sie redet." sie nippte am Rum und gab sich Mühe nicht das Gesicht zu verziehen - warum kannten diese Piraten eigentlich kein vernünftiges Zeug? Das was die Claner hatten war wesentlich besser. Sie geriet fast ins Schwärmen. Fast - die Khardin feuerten mit dem Zeug wahrscheinlich mittlerweile ihre Scheiterhaufen.
Was sie wieder zum eigentlichen Thema führte - und den Blick zu dem kleinen Jungen lenkte.
"Leute verschwinden auf angeblich so tollen Abenteuern, glaubs mir" fügte sie ein wenig bitter hinzu...

Re: Im Auftrag des Falghaten...

Hein hatte zu dem ganzen Gewirbel bisher nichts gesagt. Bilder gingen ihm durch den Kopf. Bilder von verbrennenden Kindern. Bilder vom Jan, wie er röchelnd sein Leben aushauchte. Bilder von dem Jungen, dem Ole, wie er von einem Geschoß zerfetzt wurde.
Das konnte alles passieren. Das konnte jedem an Bord passieren.
Er schaute den Jungen durchdringend an.
"Hast du Familie? Hast du Geschwister?"
Seine Stimme war noch immer nicht die Alte und sein linker Arm hing in einer Schlinge.
"Äh...Nein...Herr Seemann...nein. Meine Mutter ist im Kindbett gestorben. Und mein Schwesterlein hat das auch nicht überlebt." Der Junge wurde puterrot. "Mein Onkel hat gesoffen und mich geschlagen, bevor er sich im besoffenen Kopp das Genick gebochen hat."
"Gibt es hier kein Waisenhaus, niemanden der sich um Waisen kümmert?" fragte der alte Alte Seemann den Streuner.
Die Augen des Jungen weiteten sich entsetzt.
"Nein, nein...nicht wieder...da geh ich nicht wieder hin...dahin geh ich nicht zurück." Mit aufgerissenen Augen wich der Junge einige Schritte zurück. Xiana hielt den Jungen an der Schulter fest. Mit Panik im Blick huschten die Augen des Knaben über die Gesichter der Runde.
"Ole!" sagte Hein mit ruhiger dunkler Stimme. "Ole, du mußt hier bei uns keine Angst haben, hier wird dir niemand etwas tun."
Der Junge beruhigte sich etwas.
"Wir sind kein Handelschiff. Wir sind ein Kaperschiff. Und wir haben gerade Kämpfe hinter uns, die der Hälfte der Besatzung das Leben gekostet hat. Auch das Leben unseres Schiffjungen. Ein Bursche so alt wie du. Und genauso hungrig wie du. Wir werden dich nicht anheuern, Junge. Und das ist mein letztes Wort. Solange wir hier im Hafen sind, wirst du einen von uns hier in der Kaschemme finden können. Eine warme Mahlzeit und einen sicheren Platz zum Schlafen wirst du dann haben. Aber du wirst nicht auf die Braut kommen. Das ist mein letztes Wort als Quartiermeister. Schluß!"
Hein schaute den Jungen durchdringend an.

Re: Im Auftrag des Falghaten...

Fedder hätte sich ja eigentlich viel lieber eingehend mit Saphira beschäftigt, aber solange Pöpkes Alter ihn mit Rüben nervte, war daran wohl nicht zu denkne. Man musste dem Zausel wohl auch was Wohlgerundetes auf den Schoss setzen, damit er endlich den Mund hielt. Als Jan sah, wie der kleine Bursche versuchte, bei Hein anzuheuern, dachte er sich nur" Das wird nix, so wie Hein im Moment ist, nimmt der keine Jungspunde an Bord." Dann fiel ihm etwas ein... "Hein, den Knirps will keiner von uns an Bord, zu gefährlich. Aber vielleicht nimmt ihn der Orden auf? In deren Stützpunkten hat er auf jeden Fall ein besseres Aufwachsen vor sich, als auf der Straße oder in einem dieser vermaledeiten Heime!"

Re: Im Auftrag des Falghaten...

Vadder hatte die Rüben im Inneren schon weit hinter sich gelassen. Waren sowieso ein langweiliges Gemüse, weder hübsch noch schmackhaft. Und überdies empfindlich. Aber bei jeder sich bietenden Gelegenheit erzählte er sehr rübenhaltige Schwänke aus seiner Zeit als Rübenbauer. Denn auch wenn er sich etwas schämte, er ärgerte die jüngeren aus der Besatzung doch zu gerne.
Aber es gab auch wichtigeres zu tun, neue Leute mussten gesucht werden. Vadder hielt sich weitgehend aus den Rekrutierungen raus, da Hein das zum einen wohl sehr gut beherrschte und zum anderen sicherlich keine Einmischung in seine Regelungen gebrauchen konnte. Dennoch hatte Vadder sich zwei oder drei Leute ausgesucht, die er für sehr tauglich hielt.

Re: Im Auftrag des Falghaten...

Jocke blickte den Jungen an und unterstüzte Hein mit seinem Blick... Die Spelunke war laut, besonders eine ecke wo sich viel rauhes Volk tummelte, die Kerle in dieser ecke lachten, doch Jocke hörte noch etwas neben dem Lachen, er hob Xiana leicht von seinem schoß und stand langsam auf, noch Horchend nachdem was er zwischen dem Lachen hören konnte. Xiana wollte fragen was los ist, er deutete ihr etwas leiser zu sein. Er horchte nochmal... Ja es war unverkennbar, es war ein Wimmern... eine Frau... diese Bastarde trieben ein schlimmes Spiel mit ihr wie es schien. Jocke näherte sich leise, und Xiana folgte ihm. Das lachen der Männer, die in einer Traube um eine junge Frau standen wurde lauter, sie hatten ihr die Haare abgeschnitten und ihre Kleidung war zerfetzt, sie saß weinend auf dem Boden und einer der Männer kniete vor ihr. In seiner Hand einen Krug mit Rum den er ihr ins Gesicht schüttete... "Das 'ast du davon du 'ure... Niemand legt sich mit Jean du Serpentis an... und schon garnicht ein Flittchen wie du!"

Serpentis, Jocke hatte den Namen schonmal gehört, ein Aufschneider und großmaul, Kapitän der Le'Morte, ein kleiner Fischkutter, sehr schnell und wendig, seine Männer sind allesamt Raufbolde und Hurensöhne, eine Seeschlacht würden die nie überstehen, aber in Spelunken fühlen sie sich Heimisch, die einzige Waffe die dieser dürre Kerl mit der Schiefen Nase hatte war sein Steuermann, Stiernacken Geoffrey, nicht der schlaueste der Mannschaft, aber definitiv der Stärkste. Man sagt er hätte schon mindestens sieben Dolchklingen in der Brust gehabt, und hat trotzdem weitergekämpft, und all seinen Gegnern soll er das Genick gebrochen haben, so leicht wie man ein Streichholz bricht. Nur wegen seiner stärke hat Käptn Serpentis überhaupt Männer, da sie vor Stiernacken angst haben.

Der dürre Käptn zog die junge Frau an ihren zerzausten Haaren die noch übrig wahren und hob ein rostiges Messer "'älst dich für schön... Dir wird deine Schön'eit noch vergehen Püppchen..." zischte er.

"Nun halt mal schön die Füße still, du Brackwasser Saufende Bilgenratte!" Sagte Xiana, die nun den Dolch gezogen hatte und sich neben Jocke stellte... "Lass das Mädchen gehen... sonst schneid ich dir die Eier ab!" Jocke musste Schlucken... seine Freundin nam echt kein Blatt vor den Mund...

"Wer bist du, das du Mich... Käptn Jean du Serpentis... über'aupt ansprichst... Schlampe" Zischte er zu Xiana gewandt...

Jocke ging nach vorne "Hast du nicht gehört, Sohn einer Bärtigen, Skorbutzerfressenen Holzbeinhure... Meine Freundin hat gesagt, du sollst das Mädchen loslassen!"


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ICH HAB AUCH MAL SPAGHETTIS GEGESSEN!!!

Re: Im Auftrag des Falghaten...

Der "Kapitän" stand auf und mit ihm ein sehr großer Muskel bepackter Gorilla.

"Hör mir mal zu. Wenn ich eins nicht leiden kann dann ist das wenn jemand sich an schwächeren vergreift. Dies gild besonders, wenn jemand so feige ist wie du, der sich nur in Gegenwart seiner "starken" Männer wichtig fühlt. Und jetzt lass sie los."

Den letzten Satz flüsterte sie fast und trat einen Schritt vor. Jocke wusste was als nächstes kommen würde aber das konnte er nicht zulassen. Xiana hätte keine Chance.



Re: Im Auftrag des Falghaten...

Pöpke hatte mit großen Augen zugesehen. Und war wütend geworden. Wer auf Runkel aufwuchs, mochte nicht viel von der Welt mitkriegen, aber die Menschen waren doch überall gleich und solche wie diesen Kerl gab es auf jedem noch so friedlichen Fleckchens Erde.
Die junge Frau tastete nach ihrem Dolch und stellte sich an die Seite von Jocke und Xiana. „Bisschen schwerhörig, was?“, fragte sie scharf. „Und bisschen ängstlich, wenn man sich so die Wahl deiner Opfer anschaust. Besser, du tust, was meine Freunde sagen, sonst wirst du noch selbst zum Opfer!“ Ihr war ganz egal, dass sie mindestens einen Kopf kleiner war als ihr potentielles „Opfer“. Das waren die Kharator auch gewesen.



Re: Im Auftrag des Falghaten...

Der dürre Käptn gab Stiernacken ein Zeichen, dieser griff mit seiner Riesigen Hand nach Xiana... und dann ging alles Ziemlich schnell. Blut Spritzte in Xianas Gesicht, und Zwischen Stiernackens Augen ragte Metall heraus. Als Xiana über sich blickte sah sie die Quelle des Stahls... Jockes Hand zog den Säbel aus Stirnackens Kopf herraus und der Riese sackte Leblos zusammen.

"Niemand von euch wird eine dieser Frauen anfassen... weder das Mädchen da, noch Xiana oder sonst ein Mädchen in diesem Land..." Sagte Jocke wütend, Xiana sah wieder das Feuer in seinen Augen...

Der dürre Käptn war Bleich geworden, sein stärkster Mann, getötet... nun war er wehrlos... "Greift ihn euch, ihr 'undesöhne!" quikte er, doch seine Männer rührten sich nicht, zu geschockt wahren sie noch von dieser Szene.

Xiana wischte sich das Blut aus dem Gesicht und deutete dem Mädchen an, zu ihr zu kommen, was sie auch tat. Xiana zog sich mit dem Mädchen und der Mutigen Pöpke zurück um sie aus der Schusslinie zu holen, als sie an Jocke vorbeiging berührte sie sanft seinen Schwertarm.

"Und jetzt, trinkt euch etwas Warme Milch..." sagte Jocke Leichtsinnig, steckte den Säbel weg und drehte sich um.

Diese Chance lies sich der dürre Käptn nicht entgehen, er zog ein Messer und holte zum Wurf aus, da durchbohrte ein Bolzen seine Wurfhand. Schmerzerfüllt Blickte er zu Hein, der gerade sein Doppleschüssiges Schätzchen drehte. Und hinter Hein baute sich der Rest der Braut auf.

"Es ist besser du gehst jetzt..." Sagte Hein mit ruhiger aber Beherrschender Stimme zu dem dürren Käptn.


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ICH HAB AUCH MAL SPAGHETTIS GEGESSEN!!!

Re: Im Auftrag des Falghaten...

Úlrik Nerison ging mit festem Schritt durch die Straßen des Freihafens. Seine Stimmung war nicht die Beste, denn er hatte einige Häfen abgeklappert, ohne dieses ammeländer Schiff zu finden. Nun war die „Elgur“ in den Freihafen eingelaufen und hatte hier festgemacht. Geirólfur war des Schiffsherr und er hatte sich schnell mit dem Hafenmeister geeinigt und seine Waren angepriesen.

Die „Elgur“ war eine kleine aber feine Busse von 44 Fuß Länge und einem Laderaum von lediglich vier Læst. Geirólfur hatte deshalb nur die feinsten Waren geladen. Fälle und Geschmeide aus Elfenbein der Walrösser und Bernstein zählten dazu, aber auch handfestere Waren wie Stock- und Klippfisch, Fäßer mit Tran und Walroßleder.
Die weitaus wichtigste Ladung war jedoch Úlrik. Wie in all den anderen Häfen setzte er sich rasch ab und machte einen Landgang, um sich im Hafen umzuhören. Langsam lief ihm die Zeit davon, den er war bereits seit fast zwei Wochen unterwegs und ein Erfolg stand noch aus.

Es war auf dem Fischmarkt wo er endlich die erhoffte Nachricht von dem Schiff erhielt, das „Die Schwarze Braut“ genannt wurde. Es vor zwei Tagen eingelaufen und habe an den Werften festgemacht. Ein zweites Schiff habe es wohl begleitet. Er eilte daher rasch in die gewiesene Richtung und war entsetzt, als er das „Ding“ sah. Ihm bot sich ein trauriges Bild, denn die Schäden waren immens. Der Rumpf wies zahlreiche Löcher auf, die augenscheinlich nur flüchtig geflickt waren. Auch die Aufbauten wiesen massive Schäden auf und die teils ins Holz eingezogenen rostroten Flecken bedeuteten sicherlich auch nicht gutes.

Als der Vinländer die Werften erreichte, wurde die Braut gerade in ein Trockendock gezogen. Er fragte sich durch, doch über den Verbleib des Hersirs Hein van Fleet konnte man ihm nichts sagen. „Die Mannschaft treibe sich sicherlich im Hafenviertel herum“, so sagte man „...und bei den Verlusten würden sie wohl eine neue Mannschaft anheuern wollen“.

Úlrik hielt daher nach den Spelunken Ausschau, denn wo sonst würde man auf herrenlose Seefahrer treffen. Fast alle wiesen wenig Einladendes vor und diese Spelunke zeigte dies zudem deutlich in ihrem Namen. „Zum Rotzeimer“! „Her je, bei Njörd, wer gibt denn seiner Halle einen solchen Namen!“ Úlrik schüttelte den Kopf und wollte schon weitergehen, als eine handvoll Seeleute die Spelunke unter lautem Gelächter verließen. Nur das Gezeter des Wirts darüber, wer denn nun die Sauerei wegmachen würde, übertönte es einwenig.

Der Nordmann legte den Kopf schräg und lächelte, er wippte kurz in die Knie und prüfte den Sitz des Wehrgehänges, dann betrat er die Spelunke...

Re: Im Auftrag des Falghaten...

Xiana und Pöpke hatten sich der geschundenen Frau angenommen und ihr einige Kleidungsstücke angezogen die sie etnberen konnten. Sie hatte bisher noch kein Wort gesagt, nippte nur an dem Rum den ihr Xiana greicht hatte. Zum Glück hatte sie nicht mehr Verletzungen als einige kleine und nicht sehr tiefe Schnittwunden.
Die Frau war schlank und sah unter dem tränen verschmierten Gesicht bestimmt sehr gut aus. Ihre Augen hatten eine dunkelbraune Farbe die in dem dämmrigen Licht der Spelunke fast Schwarz aussahen.
Jocke setzte sich neben Pöpke und als die Frau ihn ansah kräuselten sich ihre Lippen in einem schwachem Lächeln.
Plötzlich verkündete ein kühler Luftzug, der die Rauchschwaden zum tanzen brachte, dass ein Gast die Taverne betrat.
Ein großer Mann trat ein und schaute sich suchend um.
Doch Xiana wandte sich wieder der geretteten Frau zu und versuchte ihr, ihren Namen zu entlocken.