"So wie ich dir gegenüber bin bin ich nicht jedem gegenüber. Falls du dich erinnerst war unsere erste Begegnung nicht das eines typischen Erstgesprächs von neuling zu Rudel. Außerdem werd ich kaum unterwürfig zu jemandem sein, mit dem ich schon mal das Bett geteilt habe. " Ich zwinker ihm zu und grinse unverschämt.
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Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein)
Re: Nachts bei Vollmond (Fantasy RPG)
Ariel
Das, was der Typ sagt, stört mich wenig. Als würde ich einen Dreck auf 'Feingefühl' geben. Aber der Kuss, der hat gesessen. Und der letzte Satz gibt mir den Rest. Eifersucht gemischt mit Wut steigen in mir auf. Wieso eigentlich? Immerhin war das nur ein one night stand. Nichts wichtiges. Skin kann vögeln, wenn er will. Also was soll diese ganze Gefühlsduselei? Ich könnte mir selbst in den Arsch treten, weil ich mich in solch einer Situation gebracht habe. Ich setzte eine gleichgültige Miene auf und bin froh, dass ich mit dem Essen fertig bin, denn ich kann mich problemlos abseilen. "Na, was auch immer. Ich bin jetzt weg, hab noch einiges zu erledigen. Danke fürs Essen. Man sieht sich", sage ich matt und stehe auch schon auf. Es ist mir egal, dass es ihnen vielleicht komisch vorkommen könnte, immerhin muss ich mich vor keinem der beiden für meine Handlungen rechtfertigen.
"Apropos Takt-, Fingerspitzen- und Feingefühl, wo bleibt hier denn dein Schamgefühl? Warum bringst du nicht gleich alle schmutzigen Details? Oder drehst beim nächsten Mal ein Porno." Ich werfe Levi einen ungeduldigen Blick zu. Es war wirklich unnötig unser Privatleben hier so auf den Tisch zu packen. Das würde ja jeden vergraulen. Seufzend stehe ich auf und gehe Ariel hinterher. "Hey, Ariel. Du hast mir noch nicht deine neue Adresse gegeben. Außerdem wolltest du mir nicht zeigen wie man mit dem Computer recherchiert?"
Ich stecke meine Hände in den Taschen, damit keiner der beiden merkt, wie ich sie zu Fäusten balle. Meine Fingernägel schneiden tief ins Fleisch, doch der Schmerz hilft mir, die Fassade aufrecht zu erhalten. Ich werde ihnen nicht den Gefallen tun, hier vor ihnen vor Eifersucht zu platzen. "Und was schlägst du vor?" frage ich, ohne Skin auch nur anzusehen.
"Äh, keine Ahnung. Was machst du denn jetzt? Ich habe nichts zu tun, also richte ich mich danach, wann du Zeit hast." Ich gebe dem Kellner einem Wink, weil der schon so ängstlich guckt, als hätte er Angst wir würden alle die Zeche prellen. Ariel reagiert ein bisschen merkwürdig. Ich wüsste echt zu gerne, was das sollte, das Levi darauf anspielen musste. Dachte er auf diese Weise Ariel zu treffen? Ist doch lächerlich. Ariel sieht in unserem Sex doch noch weniger, als das zwischen Levi und mir war. Schließlich hat er mich nur benutzt, um an den Schlüssel heranzukommen. Aber ich bin ja nicht nachtragend und immerhin hilft er uns jetzt, dass macht es beinahe ungeschehen.
Warme Flüssigkeit rinnt über meine Faust. Verdammt. Ich versuche, meine Fäuste zu entspannen, damit die Wunden heilen können. Gleichzeitig überlege ich, was ich machen soll. Ich will Skin nicht um mich haben, nicht heute, nicht morgen, am besten überhaupt nicht mehr. Was habe ich mir bloß dabei gedacht? Ich hätte den Armreif nehmen und nach Hause gehen sollen, ich gehöre hier nicht hin. Aber wenn ich jetzt abblocke, wirkt mein Verhalten nur noch auffälliger. Na, und? Und. Dann kommen die auf komische Gedanken, oder auch auf die richtigen Gedanken, und ich mache mich zur Witzfigur. Ich würde mich ja selbst auslachen, die Situation ist dermaßen lächerlich. "Viel habe ich nicht zu tun, und du würdest auch nicht stören. Wenn du also mitkommen willst, gut. Ich warte draußen." Damit gehe ich vor die Tür, und bleibe mit dem Rücken zum Lokal stehen. Wer weiß, vielleicht geben sich die beiden ja noch einen Abschiedskuss, denke ich spöttisch, und meine Fingernägel durchbrechen wieder die Haut. Verdammt, ich bin so wütend. Auf mich selbst. Wie konnte ich es so weit kommen lassen?
Mhm, lag ich mit meiner Vermutung gar nicht mal so falsch. Nun Skin kann vögeln wen er will, aber ich will auch meinen Spaß. Soll er mit Ariel tun und lassen was er will, so lange er hin und wieder auch mein Bett teilt. Zumindest bis ich was anderes gefunden haben.
Bis dahin werde ich ihn nicht diesem Ariel einfach überlassen. Wobei bei der Reaktion eben, wird das so wohl nicht lange gut gehen. War ja mehr als eindeutig, dass Glitzener in seinen Augen, als ich Skin so geküsst habe. Himmel nichts als Probleme hier. New York war nicht die beste Wahl.
Ich stehe auf und verlasse das Lokal. Auf dem Weg gebe ich dem Kellner noch den Hinweis, dass Skin zahlt und bleibe draußen für eine Sekunde neben Ariel stehen. "Ich hoffe du weist was du willst und hälst das für eine gute Idee." Ich sehe zurück durch die Glastür nach Skin, der bezahlt. Dann lächle ich Ariel an. "Viel Glück, Aber sei dir gewiss du wirst es nicht einfach haben." Dabei belasse ich es dann aber auch und mache mich auf den Weg ins Revier der Chinesen.
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Re: Nachts bei Vollmond (Fantasy RPG)
Skin
Ich sehe aus dem Augenwinkel, wie Levi noch etwas zu Ariel sagt und bekomme ein ungutes Gefühl. Das eben war ziemlich indiskret und ich werde ihm das auch noch mal sagen. Es war vielleicht doch keine gute Idee mit ehemaligen Sexpartnern zusammenarbeiten zu wollen. Aber gegensätzlicher können sie kaum sein. Ich zahle dem Kellner ein nettes Trinkgeld und verlasse dann ebenfalls das Lokal. Jetzt ist Ariel allein.
"Okay, wir können", stelle ich nüchtern fest. " Keine Ahnung, was das eben sollte. Ich kenne Levi auch noch nicht lange, aber er hat eine ziemlich große Klappe, soviel weiß ich schon. Ignorier das einfach. Hat er gerade noch was gesagt?"
"Nein", sage ich fest, und gehe los. Der Spaziergang wird mir gut tun. Ich muss mich beruhigen, und einen klaren Kopf kriegen. Es gibt wohl einiges, was ich mit mir selbst ausmachen muss. Ich will schon die Hände aus den Taschen nehmen, als mir einfällt, dass die ja voller Blut sein müssen, also stopfe ich sie noch tiefer rein und verlangsame etwas meinen Gang. Es muss ein langer Spaziergang sein.
Gelangweilt stiere ich zur Decke und habe das Gefühl schon Ewigkeiten hier in diesem weiß getünchten Zimmer zu verbringen, ohne jegliche Abwechslung oder Beschäftigung und ständig kreisen meine Gedanken um Damien und den Wolf in ihm. Was er wohl gerade macht? Ob er mich vermisst? Ich vermisse ihn jedenfalls schon seit zwei Tagen.. Damien ist so ganz anders, als alle die ich kenne - so führsoglich, obwohl er gar nichts so richtig von mir weiß. Ein kleiner Besucht, würde doch sicher keinen stören, nicht? Sicher würde keiner mitbekommen, dass ich kurz verschwinde.. Die nächsten 3 Stunden hier oder bei Damien.. das macht doch gar keinen Unterschied, oder? Bestimmt nicht. Und frische Luft soll ja bekanntlich die Heilung fördern! Gestärkt durch seelischen Zuspruch, kämpfe ich mich aus dem Bett und muss doch kurz inne halten, als ich so euphorsch hinaus springe und zum Stuhl, wo meine Sachen liegen, laufe. Nach dem kleinen Schwindel und einem dumpfen, leisen Pochen im Stirnbereich, ziehe ich fluchs meine Sachen an und enfleuche durch das große Fenster im Kankenflügel, um eiligen Schrittes dem Cafe entgegen zu eilen.
Als ich am Cafe angekommen bin, hat sich dieses leichte Pochen mit jedem Schritt zu einem unangenehmen dröhnen und wummern ausgedehnt, sodass ich wie ein kleiner Teufel durch die Türen stürme, die nächst freie Sitzecke anpeile und mich mit einem halbwegs erleichterten seuftzen darauf nieder lege.