Gruppe Enigma - Texthaufen

Inspirationshilfe

Re: Inspirationshilfe

Oh??



Frauen neigen zum Gegenteil.


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Hier stand früher: "Frauen neigen zum Gegenteil." Aber jetzt nicht mehr.

Re: Inspirationshilfe

Ja, Oh?--Ein Oh? Ist vieldeutig bis nichts sagend. Hmmm..Die Idee, von der Geschichte nur den schlussatz stehen zu lassen und ihn als alleinigen Wert der Geschichte auszugeben


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Under mi sensi, mi under mi sensi. Under mi sensi, mi under mi sensi. ............

(Barrington Levy "Under Mi Sensi")

Re: Inspirationshilfe

Naja der letzte Satz alleine hat ja auch keinen Wert.
Wasserstoff frisst sich so alleine auch noch nicht durch organisches Material, da muss man schon Chlor zu tun.

Re: Inspirationshilfe

Reiher im Sommerregen

Ihr war einfach langweilig. Nur deshalb rief Mona ihn an. Das wusste er.
„Kommst Du mit zum Kiesteich, Tobi? Baden?“
Er war irritiert. Baden, dachte er. Etwa Nackt?
„Ich kann nicht…“
Natürlich begann sie sofort, ihn zu überreden. Engelszungengleich. Ihm wurde noch wärmer, als ihm bei der Hitze ohnehin schon war. Nach zehn Minuten hatte sie ihn soweit.
„Okay, ich hol Dich ab. In einer halben Stunde.“

Als er sie vor seiner Haustür in ihrem Auto sitzen sah, war er sich plötzlich nicht mehr so sicher. Ihr Haar war zu weich, ihr Shirt zu eng. Ihr Rock zu kurz. Und ihre Unruhe war wunderschön. Das war schon Jahre so gewesen.
„Na los, steig ein!“
Er gehorchte und sie stellte die Musik lauter. Die Sonne brannte vom Himmel, die Fenster waren heruntergekurbelt und er schielte auf ihre nackten Schenkel. Sie bewegten sich. Ganz langsam taten sie das. Ein kleines Stück nach außen und dann in Zeitlupe wieder zusammen.
„Ich hab Dich neulich gesehen…“
Sie blickte kurz zur Seite. Lächelte.
„Wo denn das?“, fragte er.
„Vorm Parkhaus, am Raschplatz.“
„Ähem, wann war das denn?“. Er versuchte, nachzudenken.
„Ach, ist ja auch egal. Ich wollt nur sagen, ich hab Dich ja lange nicht gesehen und ich fand, Du sahst richtig gut aus!“
Wieder ein schneller Blick zu ihm, ein Lächeln. Dann legte sie ihm die Hand aufs Knie. Er bewegte sich nicht, schaute nur geradeaus. Doch schon bald musste sie schalten und nahm ihre Hand wieder weg. Er atmete aus.

Auf dem schmalen Feldweg kratzten die Büsche am Autolack. Mona fluchte. Er schwieg und fand sie schön. Als es nicht mehr weiter ging, stellte sie den Wagen aus und zog den Schlüssel ab. Er schaute sich um.
„Wo ist denn hier’n See?“
Sie beugte sich zu ihm herüber und küsste ihn. Sanft legte sie ihre Lippen auf seine. Der Schlüssel fiel zu Boden, die Sonne verschwand, ihre Münder trennten sich und sie beugte sich sehr, sehr weit zwischen seinen Knien hinab. Dabei rutschte ihr Hemd ein wenig höher. Er sah den feinen Schweißfilm auf ihrem Rücken.
Sie erhob sich wieder, setzte sich zurück und öffnete ihre Tür. Dornen kreischten über Autolack.
„Mist! Ich komm hier nicht raus. Los, steig schon aus, ich muss bei Dir raus!“
Er gehorchte. Sie krabbelte nach, nahm die Tasche von hinten und klappte die Tür hinter sich zu. Beide lehnten sie sich für einen Augenblick gegen den Wagen und schauten gen Himmel.
„Wo ist die Sonne hin?“
„Hörst Du die Grillen?“

Hand in Hand bahnten sie sich einen Weg durchs hohe Gras, über einen kleinen Hügel. Da eröffnete sich ihr Blick auf den See. In der Ferne sahen sie die riesengroßen Maschinen.
„Stillgelegt.“, meinte sie nur und zog ihn weiter. Über ihnen bauschten sich die Wolken. Die Hitze war wirklich erdrückend. An einer kleinen Böschung hielten sie. Das Wasser war kristallklar. Ein Reiher stand am gegenüberliegenden Ufer und schien zu ihnen hinüber zu starren.
„Dem ist wohl auch langweilig, was?“
Sie winkte, kicherte, breitete die Decke aus und begann, sich auszuziehen. Als sie schließlich nackt dalag, stand Tobi immer noch an der gleichen Stelle und fixierte den Reiher.
„Leckst Du mir den Schweiß ab?“
„Hmhmm...“, machte er und sank neben sie. Ihr Salz machte ihn durstig. So durstig. Er konnte nicht denken, zog nur immer nur wieder seine Zunge über ihr Rückrad. Rauf und runter.
„Und jetzt: Abkühlung!“
Sie sprang auf, die Böschung hinab. Trat ins Wasser.
„Los! Los!“, winkte sie ihn ran.
Erst jetzt zog er sich ebenfalls aus. Verloren, dachte er mühsam, auf ganzer Linie. Jahrelang Kumpel spielen, so was rächte sich immer. Er kannte alle ihre Geheimnisse, er war ihr Vertrauter und wusste, wie sie tickte.

Sie stand mit dem Rücken zu ihm.
„Guck mal, der Reiher. Der bewegt sich gar nicht!“
„Doch…“
Das Tier in der Ferne schüttelte verständnislos den Kopf. Jedenfalls meinte Tobi das gesehen zu haben. Er trat näher heran. Legte seine Hände an ihre Hüften. Sie lehnte sich an ihn. Sein Geschlecht zuckte erschrocken, strich ihr dabei über die Hinterbacken. Sie kicherte leise.
„Wirst Du Max davon erzählen?“
„Nein, Mona.“

Sie ging tiefer hinein. Tauchte weg. Er stand am Ufer. Fast genauso, wie der Reiher, nur eben hier. Er nickte ihm zu. Sie kam prustend hoch, planschte herum, kam wieder näher und drängte sich an ihn. Nass und kalt, wie ein Frosch zappelte sie in seiner Umarmung. Gleich darauf zog sie ihn mit sich und sie fielen gemeinsam ins Wasser. Sie drückte ihn unter, krallte sich an seinem Hintern fest, fuhr dann mit der einen Hand nach vorn und griff zu. Unten im Seewasser nahm sie ihn in den Mund. Doch er versuchte Boden unter seinen Füßen zu bekommen, riss sich von ihr los und stellte sich wieder hin. Blitzschnell schwamm sie heran, umschlang seine Beine, kletterte an ihm hoch. Ihr Mund schnappte erneut zu.

Er hielt still. Er hielt ihren Kopf, sah nach oben, sah hoch oben die riesengroßen, grauen Wolken ziehen und spürte den Reiherblick auf sich lasten.
„Es regnet gleich.“, meinte er. Dann kam er.

Später hüllte er sie in ein Badelaken, rubbelte sie trocken, drückte sie an sich, küsste sie. Sie bewegte sich unter seinem Griff. Er hielt sie ganz fest. Noch später lagen sie aneinandergekuschelt auf der Decke und aßen Erdbeeren.
„Stell Dir vor, mein Finger wäre ein kleines Tierchen. Und es krabbelt auf Dir herum… Du merkst es kaum.“
Er streichelte sie.
„Mach weiter, Tobi-Tierchen…“
Sein Finger tippte und strich, zog feine Kreise. Mit der freien Hand stopfte er die Erdbeeren in ihren Mund. Den Saft leckte er ab.
„Wenn mir nicht…“, sie stöhnte leise, „…wenn mir nicht so entsetzlich langweilig wäre in meinem Leben…“, sie bewegte sich unter seinem Tierchen, „…dann… dann könnte ich Dich lieben…“
„Ach was! Sag so was nicht!“, schimpfte er, zog noch kleinere Kreise und wartete ihr Beben ab. Dann legte er sich auf sie.

Ein Sommerregen fiel auf die Beiden nieder. Er kräuselte den Kiesteich, machte ihn so wunderschön unruhig. Er nässte auch den Reiher. Doch dem wurde es bald zu langweilig. Er erhob sich und flog einfach fort.

Re: Inspirationshilfe

Interessante Geschichte. "Tausend Mal berührt" in etwas realistischer.
Und der "Sommerregen" kommt nicht bloß als Wort, sondern auch als überspannendes Bild vor.

In den nachfolgend zitierten beiden Textstellen verbergen sich entweder die Kernaussagen oder aber sie sind mir einfach nicht nachvollziehbar:

Wieso verloren? Wer? Er?
Okay, er ist in der ganzen Geschichte ziemlich passiv. Erträgt er die Veränderung der Beziehung nicht, obwohl er sie doch reizvoll findet? Wer ist Max? (Fragen, die ich mir gestellt habe. Nicht Fragen, die der Text zu beantworten hat.)

Ihr allgemeines Gelangweiltsein verhindert ihre Liebe? Weil er so langweilig ist? Hmmm ...


... und wann kommt das nächste Stichwort?


Frauen neigen zum Gegenteil.


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Hier stand früher: "Frauen neigen zum Gegenteil." Aber jetzt nicht mehr.

Re: Inspirationshilfe

Hm, das Verloren war eigentlich darauf bezogen, dass er mit seinem Ausziehen endlich aufgegeben hatte, dagegen anzukämpfen. Kommt wohl nicht klar rüber.
Thema Max deutete eine Beziehung an.
Ich meinte eigentlich, die Langweile verhindere ihre Liebe in ihr. Nicht, weil er so langweilig ist.
Hm, muss noch mal gucken. So.


Marihuana

Re: Inspirationshilfe

Dazu hätte ich Todes-Bock was zu schreiben. Aber ich habe Insomnie. Mal wieder. Wird also nix. Auch nicht morgen. Und ich kann nichtmal was sinnvolles mit meiner Zeit anfangen.

Re: Inspirationshilfe

Nudeln mit Tomatensoße

Re: Inspirationshilfe

Hihi. Lustig. Welche Sendung war das denn?

"Kommst Du mit in die Mensa?"
"Was gibt's denn da heute?"
"Nudeln mit Tomatensoße."
"Abgefahr'n! Und das, wenn alle zugucken?"
"Hä?"
"Na, die nudeln da?! Mit Tomatensoße?!"
"Ja, Logo! Neues Konzept. Für teure Zutaten haben die kein Budget mehr, da versuchen sie es mal mit Show-Einlagen und Event-Charakter."
"Nicht ehrlich jetzt?!"
"Doch! Wird sogar vom Staat gesponsort. Familienpolitik, du verstehst?!"
"Ich dachte, die Bobby-Cars und der Laufstall wären schon das Non-plus-ultra gewesen."
"Von wegen! Das war erst der Anfang. Einfach nur fürs Studieren Geld bezahlen reicht inzwischen nicht mehr. Wir haben eh keine Chance, aber vielleicht unsere Gene."
"Trotzdem: Ich find, die Protein-Woche hier neulich war ein wenig übers Ziel hinaus."
"Du meinst...?"
"Ja klar! Hast du nicht die Stellenanzeige vor sechs Wochen hier gelesen: »Sportstudenten für die Mensa-Küche gesucht.« Das war doch eindeutig!"
"Jetzt, wo du's sagst... Die Calamari-Soße neulich schmeckte auch so anders... Vertraut, irgendwie... aber anders."
"Eiweiß. Ja."
"Aber die Tomatensoße heute... Das KANN doch nicht sein."
"Nee. Heute geht es um die Nudeln. Nur eins zwanzig. Guten Appetit!"


Copy Shop



Frauen neigen zum Gegenteil.


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Hier stand früher: "Frauen neigen zum Gegenteil." Aber jetzt nicht mehr.

Re: Inspirationshilfe

Mein Freund, der Pinguin

Im Copyshop traf ich einen großen Pinguin. Er stand an der Theke und schnabbelte den muffigen Inhaber voll. Sein Gefieder strahlte in schönstem Weiß. Natürlich hatte er einen Frack an.

"Hey, Ping, schön Dich zu treffen! Wie geht’ s Dir?"
"Schnabbelschnabbelschnabbel."
"Ja, das sag ich auch immer. Und wie geht’s dem Wal?"
"Schnabbelschnabbelschnabbel."
"Das hätte ich Dir auch vorher sagen können. Er war eben noch nicht reif für ne Beziehung..."

Das Federtier schaute zu Boden. Ich musste wohl etwas Falsches gesagt haben, denn plötzlich fielen dicke Pinguintränen auf das Revers. Der vorgewölbte Bauch des Tieres bebte. Ich stellte mich neben ihn und streichelte seinen Flügel. Der Copyshopmensch verdrehte die Augen. Seine Finger trommelten auf das Thekenholz.

"Ping, komm mit mir. Ich habe ein großes Sofa. Dort kannst Du schlafen. Und wenn Du willst, dann erzählst Du mir später alles. Okay?"
"Schnabbelschnabbelschnabbel..."
"Ja, das ist schlimm."
Die Copyshopmenschenfinger trommelten lauter.
"Schnabbelschnabbel."
"Komm."

Ich schob das Tier zur Tür hinaus. Meine Kopien vergaß ich auf der Theke. Sie holte ich am Tag darauf. Nachdem mein Freund, der Pinguin, und ich zwei Flaschen Wein geleert und die halbe Nacht geredet haben. Nachdem ich mich in sein weiches Gefieder gedrückt habe und wir betrunken eingeschlafen sind. Sein Bauch bebte noch lange.

"Schnabbelschnabbelschnabbel!!!", meinte ich zornig zum Copyshopmenschen. Er schämte sich. Dann ging ich zum nächsten Fischmann, Frühstück kaufen.


Rosenhecke