Philipp Lahm - FanForum - Fan Fictions

Maybe our paths will cross again

Re: Maybe our paths will cross again

ja ganz schnell weiter



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Re: Maybe our paths will cross again

Echt geil! Bitte mach schnell weiter...
mareen

Re: Maybe our paths will cross again

echt voooll derbe gut!!!

Schnell weiter bitte!



~*~Liebe ist die stärkste Macht der Welt,
und doch ist sie die demütigste,
die man sich vorstellen kann.~*~

Werder Bremen und VfB Stuttgart 4 ever!!!

Re: Maybe our paths will cross again

hey ihr lieben, hier ist ein neuer teil, viel spaß damit. werde mich nun bemühen, wieder öfter von mir hören zu lassen. bis denne und haut rein....lg



Michi stieg in sein Auto und fuhr los Richtung Flughafen. Er hetzte nicht so wie heute Morgen. Warum auch?! Sollte Philipp ruhig ein bisschen warten, würde ihm auch nicht schaden. Er verließ den Parkplatz und nahm die nächste Auffahrt auf die Stadtautobahn. Schneller als erwartete kam die Abfahrt Kopenhagener Flughafen, Michi machte den Blinker an und fuhr die kurvigen Ausfahrt hinunter. Worüber sollte er nur gleich mit Philipp reden? Fußball? Christin? Die jetzige politische Weltlage? Oder vielleicht einfach gar nicht reden, bevor ihm wieder etwas gemeines entglitt. Ja manchmal stimmt eben der Spruch, Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Seufzend sah er auf die Uhr, halb drei. Genau pünktlich! Er parkte, schloss das Auto ab und marschierte in die Ankunftshalle. „Flug 456 aus München ist soeben gelandet“ ertönte es aus der Ansage. Na wunderbar dann hab ich ja noch genug Zeit mir einen Kaffee zu holen, dachte Michi und machte sich auf den Weg zu einem kleinen Flughafen Restaurant.
Das warme Getränk tat ihm gut. Er spürte die heiße Flüssigkeit seinen Hals hinunter laufen und genoss den Geruch der sich in seiner Nase ausbreitet während er ihn trank. Doch leider sah er immer und immer wieder Christins verzweifeltes Gesicht vor Augen. Wie verzweifelt sie doch ausgesehen hatte. Man merkte das sie sich selber wahnsinnige Vorwürfe machte. Am meisten aber hatte es Michi erschrocken dass sie ihm nicht in die Augen gesehen hat. Was war das? War es Angst, vor dem männlichen Geschlecht? Angst davor dass auch er sie schlagen könnte? Oder war es einfach nur diese unglaubliche Scham die sie empfand? Nur warum schämte sie sich denn so...all dies hätte doch keiner wissen können.
Er drehte sich um und warf einen Blick auf die Empfangshalle. Scheiße fluchte er vor sich hin als er entdeckte dass dort schon Philipp stand und ihn suchte. Schnell knallte er sein Geld für den Kaffee auf den Tresen und eilte aus dem Restaurant. Er ging auf Philipp zu, der ihn sofort erkannte und auch auf ihn zukam. Zur Begrüßung gaben sie sich die Hand, Nicht so herzlich wie alte Freunde. Nein eher so wie Geschäftspartner die nur ein Zeil hatten: nämlich vom anderen zu profitieren.
„Hi Philipp, wie war dein Flug?“ sagte Michi, gespielt neutral.
„Ja mein Flug war sehr gut. Ich dachte schon du hast mich vergessen...“
„Ich vergesse niemanden!“ gab Michi mürrisch zurück.
„Komm, das war doch nicht böse gemeint. Ich dachte wir hatten abgemacht uns zusammen zu reißen?!“ wollte Philipp den Frieden wieder herstellen.
„Ja wollten wir auch, Leider ist das nicht so einfach!“ sagte Michi und ging mit Philipp zum Auto. Schweigend steigen die beiden ein und fuhren los.
„Wie geht es ihr?“ erkundigte sich Philipp vorsichtig.
„Nicht gut!“
„Ist das alles?“ Nun reagierte Philipp gereizter.
„Sie trinkt kaum, sie isst nicht und sie ist fertig.“
„Geht’s noch ungenauer?“
„Naja sie hat keinen Appetit, deswegen isst und trinkt sie nicht. Sie ist fertig weil sie sich unglaublich schämt dass ihr das alles zugestoßen ist. Sie macht sich Vorwürfe, glaubt sie sei naiv gewesen und hasst sich das sie ihn nicht früher durchschaut hat. Aber wie hätte sie das auch machen sollen, bei der Maske die er aufgesetzt hat!?“
„Scheiße! Man sie kann doch überhaupt nichts dafür...“
„Das weißt du, das weiß ich, nur leider redet sie es sich aus irgendwelchen Gründen ein. Als er sie verprügelte hat er ihr gesagt, sie hätte es nicht anders verdient! Ich glaube, dass ihr dieser Satz einfach nachhängt.“
„Wenn ich mir das vorstelle, wie er auf sie einschlägt wird mir schlecht und ich bekomme eine unglaubliche Wut. Ich würde am liebsten....“ sagte Philipp.
„Ja ich auch!“
„Wenigstens eine Gemeinsamkeit die wir haben!“ entdeckte Philipp und musste Lachen. Auch Michi stimmte in das Lachen mit ein auch wenn er es später nicht gerne zugab dass es der Punkt gewesen war an dem Philipp ihm sympathisch wurde. Es wurde wieder leise im Auto. Man hörte nur noch den Motor und die vorbei ziehenden Autos.
„Liegt auf dem Weg ins Krankenhaus eigentlich irgendwo noch ein Blumenladen auf unserem Weg? Erkundigte sich Philipp.
„Ja kurz vorm Krankenhaus. Sollen wir dann kurz halten?“
„Ja das wäre sehr nett.“ Sagte Philipp höflich.
„Ja manchmal kann ich auch nett sein!“ konterte Michi und beide lachten erneut.
Auf einmal holte Philipp Luft und stellte die alles entscheidende Frage: „ Sag mal Michi warum genau mögen wir uns eigentlich nicht?“
„Weil du Christin nicht nett behandelt hast als sie zu dir nach Stuttgart gezogen ist!“ kam es wie aus der Pistole geschossen. Irgendwie stimmte es ja auch aber das war nicht der wahre Grund.
„Ja gut das ist ein Grund mich nicht zu mögen aber ich hab ja vielleicht eine Chance verdient?!“
„Ja vielleicht.....und was magst du an mir nicht?!“ fragte Michi und war gespannt wie ein Flitzebogen.
„Du hast Christin die ganze Zeit immer geraten mit mir Schluss zu machen, soll ich das etwa als nette Geste auffassen?!“
„Nein sollst du nicht, so war es ja auch nicht gemeint.“ Sagte Michi und merkte wie sauer er immer noch war wenn er daran dachte wie fertig seine beste Freundin gewesen war, nachdem zwischen ihr und Philipp Schluss war.
„Na komm aber es gibt doch bestimmt noch mehr Gründe warum wir uns nicht mögen oder?!“ reizte Michi Philipp weiter.
„Ich war immer neidisch auf dich!“ Michi erschrak als Philipp diese Worte aussprach, war es ihm nicht genauso ergangen?!
„Warum das denn?“ fragte er und hatte Probleme sich auf die Fahrbahn zu konzentrieren. Wie schon oft erfahren, Männer können eben doch nicht zwei Dinge gleichzeitig.
„Weil du mir immer einen Schritt voraus warst! Du warst und bist der Mann der alles mit Christin durch gemacht hat. Ihr haltet zusammen egal was kommt. Du hast so viele Männer an ihrer Seite kommen und gehen sehen. Ich war einer von ihnen...nur du bist der einzige Mann der immer da geblieben ist. Verstehst du? Du hast immer einen Vorteil gegenüber allen anderen, weil du weißt was sie braucht, wie sie sich fühlt und wie viele Typen sie schon unglücklich gemacht haben. Du kennst sie in und auswendig!“ beendete Philipp seine Erklärung mit einem deutlichen Seufzer.
„Ja ich verstehe dich schon aber du musst auch wissen dass sie dich geliebt hat, vielleicht sogar nie aufgehört hat dich zu lieben, dass weiß ich allerdings nicht genau. Zwischen dir und ihr das war schon immer ernster als ihre anderen Beziehungen, deswegen hatte ich mit den anderen wahrscheinlich auch nie ein Problem!“ gab Michi zu.
„OK das verstehe ich jetzt nicht ganz!“ Philipp stand auf dem Schlauch.
„Also wie soll ich das sagen, ich hatte Angst dass du mir meine beste Freundin wegnimmst.“
„Das war aber doch nie meine Absicht, ich wollte eure Freundschaft nie gefährden! Weißt du Christin bedeutet mir so viel und du bedeutest ihr auch viel. Warum sollte ich ihr also weh tun und euch auseinander bringen!?“
„Ich weiß doch das du das nie wolltest. Nur als ihr zusammen wart hatte sie immer weniger Zeit für mich, was ja auch logisch ist. Damit bin ich nicht klar gekommen und brauchte Jemanden der den Sündenbock spielt...“
„Und das war ich!“ fiel Philipp ihm ins Wort.
„Ja und das warst du!“ beendete Michi seine Beichte und merkte dass er Philipp immer Unrecht getan hatte. „Also wollen wir das Kriegsbeil begraben?“
„Ja lass uns das Kriegsbeil begraben!“ sagte Philipp und beide mussten lachen.
„So hier ist der Blumenladen!“ verkündete Michi und stellte den Motor aus. Beide stiegen aus dem Auto und schritten in den Laden.
„Rosen?“ fragte Philipp irritiert.
„Nein Rosen mag sie nicht so gerne, lieber Sonnenblumen.“ Beratschlagte Michi ihn.
„Gut dann Sonnenblumen!“ sagte Philipp und innerhalb weniger Minuten stellten die beiden „Männer“ einen wunderschönen Strauß zusammen. Philipp bezahlte und sie setzten sich erneut ins Auto um die letzten Meter zum Krankenhaus zu fahren.
„Du irgendwie hab ich Angst sie zu sehen!“
„Angst?“ fragte Michi nach.
„Nein nicht wirklich Angst, aber was ist wenn sie mich gar nicht sehen will, nachdem was ich ihr auf den Anrufbeantworter gequatscht habe. Sie denkt bestimmt ich habe ihr nicht vertraut weil ich dachte es wäre wieder aus zwischen uns.“
„Was du auf den AB gequatscht hast weiß sie nicht! Ich habe ihn abgehört und das wird auch unser kleines Geheimnis bleiben, in Ordnung?!“ schlug Michi vor während sie die langen Gänge des Krankenhauses entlang liefen.
„Ja in Ordnung, meinst du sie wird sich freuen?!“
„Ja das wird sie, aber sie wird sich auch für alles schämen und ihr wird alles unheimlich peinlich sein. Sie hat heute Morgen gesagt das es vielleicht besser ist, dass du sie in diesem Zustand nicht siehst weil sie beschissen aussieht!“
„Was für ein Quatsch!“ sagte Philipp bestimmt.
„Das hab ich ihr auch gesagt, aber sie war sich ihrer Sache sicher. Rede einfach mit ihr und unterstütze sie, mehr brauch sie nicht!“ Michi sah schon den Polizisten vor Christins Zimmer sitzen. Sie näherten sich, die Tür ging auf und Dr. Andresen schritt hinaus, dicht gefolgt von Christins Eltern. Beide ließen die Köpfe hingen und Brigitta sah erschöpft aus. Er ging direkt auf die beiden zu.
„Ihr dürft da jetzt nicht rein.“ Sagte er bestimmt.
„Aber warum denn? Geht’s ihr schlechter?“ fragte Michi sofort besorgt.
„Sie schläft jetzt endlich. Das Verhör mit der Polizei hat sie viel Kraft gekostet.“
„Kann ich nicht kurz rein? Ich möchte sie so gerne sehen?!“ erkundigte sich Philipp erneut.
„Wer sind sie überhaupt?“ fragte Dr. Andresen und betrachtete Philipp von Kopf bis Fuß.
„Ich bin ihr Freund...“ die Augen des Doktors weiteten sich und der Polizist sprang auf einmal auf. Michi schnallte als Erster was hier vor sich ging.
„Nein er ist nicht Ole. Er ist ihr neuer, alter Freund wegen dem sie sich von Ole getrennt hat, sonst würde ich wohl kaum hier mit ihm auftauchen?!“
„Glauben sie mir in meinem Beruf habe ich schon die unmöglichsten Dinge erlebt! Entschuldigung!“ sagte der Doktor und gab Philipp die Hand „Aber nein sie können nicht rein, selbst wenn sie der Kaiser von China wären müssen sie sich um eine Stunde gedulden.“
„Dürfte ich bitte ihren Ausweis sehen?“ erkundigte sich der Beamte.
„Ja sicher!“ sagte Philipp und kramte ihn aus seiner Tasche.
„Ich behalte ihn kurz um die Daten zu überprüfen!“ Philipp nickte, doch man sah ihm an wie enttäuscht er war nicht sofort zu Christin zu können, doch nun schaltete sich Brigitta ein.
„Erst mal hallo Philipp schön das du da bist.“ Sagte sie und nahm ihn in den Arm. „Was haltet ihr davon wenn wir kurz runter gehen in die Cafeteria und einen Kaffee trinken bis ihr zu Christin dürft!?“ fragte sie in die Runde.
„Ja, das ist vielleicht keine schlechte Idee!“ gab Philipp als Antwort und die Gruppe setzte sich in Bewegung.



Re: Maybe our paths will cross again

einfach wieder genial, schreib ganz schnell weiter


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Re: Maybe our paths will cross again

die ff ist einfach der hammer schnell weiter



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Re: Maybe our paths will cross again

boah, suber derbe gut!



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die man sich vorstellen kann.~*~

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Re: Maybe our paths will cross again

wieder super mega klasse, schnell weiter

lg *mona*


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Re: Maybe our paths will cross again

Hammer Geil!!!!
Ganz schnell weiter!!!



Re: Maybe our paths will cross again

Hallo ihr alle, ich weiß dass ich mich viel zu lange nicht mehr gemeldet habe und muss mich deswegen wirklich entschuldigen nur durch meinen Abiball und meine Interrail Tour bin ich leider nicht mehr dazu gekommen weiter zu schreiben. Hier ist nun ein barnd neuer Teil, ich hoffe er gefällt euch??!!! und hoffentlich könnt ihr mir nochmal meine untreue verzeihen?! viel spaß beim lesen.
ganz liebe grüße, eure treulose tomate!

ps:werder ist tabellenführer!! juhu


Ha, ha ha ich sollte also schlafen. Da hatte sich der Herr Doktor ja was feines überlegt. Was tue ich denn seit ich hier bin? Schlafen, schlafen oder schlafen? Ich drehte mich erneut auf die andere Seite doch die versprochenen Müdigkeit wollte einfach nicht über mich herein brechen. Gelangweilt starrte ich auf meinen Reisewecker, erst 20 Minuten rum seit er das Zimmer verlassen hat. Wenn er so wie die letzten Male allen den Eintritt verwährt dann muss ich hier noch 40 Minuten gammeln und den Himmel betrachten der sich langsam auflockert. Die Sonne kommt raus. Wenn ich nicht in so einem beschissenen Krankenhaus liegen würde könnte ich mich darüber vielleicht sogar freuen. Angeekelt betrachtete ich das Stück Kuchen das auf meinem Nachtisch stand. Käsekuchen mit Mandarinen, auch das noch! Kraftlos und frustriert drehte ich mich wieder auf den Rücken um festzustellen dass ich die Deckenfließen ja bereits heute Morgen gezählt hatte. Dies war ein ganz klarer Fall von :Mir-fällt-die-Decke –auf-den-Kopf,-ich-muß-hier-raus, diagnostizierte ich meine eigenen Stimmungschwankungen. Ich brauchte etwas zu tun, Tapetenwechsel, sonst würden nur immer wieder diese schrecklichen Bilder von Ole vor meinem inneren Augen ablaufen. Immer wieder dieses hasserfüllte Gesicht, das mich anlächelt und sagt: „Du hast es verdient!“ Ich bekam es einfach nicht aus meinem Kopf. Und genau dieses Bild raubte mir die Kraft glücklich zu sein. Glücklich, dass die Sonne schien, dass es Käsekuchen mit Mandarinen gab und dass ich wieder mit Philipp zusammen war. Obwohl, war ich das denn überhaupt? Meinte er es so ernst mit mir wie ich mit ihm? Oder brauchte er nur Abwechslung und nutzte die Chance als ich in München war?
Hör auf die Gedanken zu machen, sagte ich laut vor mich hin und schlug mir mit der flachen Hand vor die Stirn. Ich setzte mich hin und ließ meine Beine vom Bett baumeln. Ich spürte wie mein Blut langsam in meine Beine floß und wagte einen Blick hinaus. Die Sonne schien immer noch. Gut dachte ich vielleicht bringt ein Gang durch den Park ja etwas, frische Luft soll ja gegen alles helfen. Langsam stellte ich mich hin und ging vorsichtig zu meinem Schrank um meinen dicken Wollpullover, meine Schuhe und den roten Wintermantel heraus zu kramen. Erst zog ich den Pulli über und dann setzte ich mich aufs Bett und band mir die Schuhe zu. Ich bemerkte wie schwach ich war, denn schon nach diesem harmlosen Akt war ich eigentlich wieder bereit mich hinzulegen, doch was ich mir in den Kopf gesetzt habe geht dort auch nicht so schnell wieder raus. Ich nahm meine Jacke über den Arm und verließ mein Zimmer, in dem ich schon jede Kachel kannte. Beruhigt stellte ich fest dass der Polizist wohl gerade weg war denn sein Stuhl war leer. Dem bin ich ja auch keine Rechenschaft schuldig, dachte ich mir und ging den Gang hinunter Richtung Schwesternzimmer. Schritt für Schritt, einen Fuß vor den anderen bahnte ich mir den Weg durch den kahlen kalten Flur. Als ich fast am Fahrstuhl angekommen war hörte ich auf einmal eine Stimme hinter mir:
„Frau Meyer wo wollen sie denn hin?“ fragte mich die Schwester.
„Ich wollte nur kurz in den Park. Die Decke fällt mir auf den Kopf, außerdem scheint gerade die Sonne!“
„Sie wissen das sie das nicht dürfen und lieber schlafen sollten?!“ sah mich die Schwester mit einem strengen Blick an.
„Ja danke das weiß ich, aber ich halte es einfach nicht mehr aus!“ ich sah sie flehend an.
„Na gut aber nur unter einer Bedingung!“
„Und die wäre?“ Man man man wo war ich nur gelandet.
„Ich werde sie begleiten, so dass wenn sie zusammen klappen ich bei ihnen bin und sofort Hilfe leisten kann. Ich hol nur eben schnell meine Jacke!“ sagte sie, entzückt darüber welch eine tolle Lösung sie gefunden hatte. Und bevor ich etwas erwidern konnte war sie auch schon im Schwesternzimmer verschwunden und kam kurz darauf mit ihrer Windjacke wider heraus. Ich lächelte gezwungen und drückte den Fahrstuhlknopf. Naja ich muss wohl das Beste draus machen, bleibt mir ja nichts anderes übrig denn zurück in mein beklemmendes Zimmer will ich nicht.
„Sagen Sie ist diese Station nur für Frauen die von ihren Männern misshandelt worden sind?“ Es fühlte sich komisch an das Wort ‚misshandelt’ auszusprechen und zu wissen das man selbst davon betroffen ist. Mein Magen krampfte sich zusammen, doch bevor ich weiter drüber nachdenken konnte stiegen wir in den Fahrstuhl und die Schwester antwortete mir:
„Wir sind ja hier in einer reinen Frauenklinik und die Station auf der sie liegen ist nur für Frauen die von Männern egal welche Beziehung sie zu ihnen hatten oder haben misshandelt worden sind.“
„Wollen sie damit etwa sagen dass viele Frauen sich das gefallen lassen?“ sagte ich und deutet auf meinen gebrochenen Arm.
„Ja viele Frauen denken sie haben nicht die Kraft sich zu trennen. Doch die häufigst Erklärung ist dass sie ihn unsterblich lieben und er sich bestimmt ändern wird. Das sehen wir dann immer wenn ein halbes Jahr später die gleiche Patientin erneut eingeliefert wird. Aber es fängt alles damit an dass viele Frauen gar nicht erst zugeben dass sie von ihrem Mann geschlagen wurden sondern sagen sie wären die Treppe herunter gefallen oder wären beim Gardinen abhängen vom Stuhl gefallen und so weiter.... Sie Glauben gar nicht wie viele Ausreden wir pro Wochen hören.“ Sagte sie und seufzte.
„Aber es gibt doch Therapien oder Selbsthilfegruppen oder?!“ wie verließen den Fahrstuhl und gingen zur Tür Richtung Park. Schon jetzt konnte ich die frische Luft riechen. Ich merkte wie ich begann das Gespräch mit der Schwester zu genießen.
„Natürlich gibt es dir nur viele schämen sich einfach viel zu sehr um sich zu outen. Keine will zugeben dass gerade ihr Mann sie schlägt obwohl er doch nach außen hin so perfekt erscheint. Schämen sie sich etwa nicht?“ Nun zog ich mir meinen Mantel über und wir begannen während unseres Gesprächs durch den Park zu schlendern. Zögernd nickte ich :
„Doch ich schäme mich auch, aber nicht für Ole, sondern viel mehr für mich, weil ich es nicht früher gemerkt habe. Wissen sie bei mir hängt ja noch keine Familie mit dran.“
„Ich weiß sehr wohl was sie meinen, aber sehen sie, selbst dann wenn man kaum Verantwortung trägt, außer für sich selbst, schämt man sich für das was passiert ist, obwohl keiner es hätte ahnen können. Wollen wir uns setzten?“ fragte sie mich lächelnd und wir setzten uns auf eine Bank in der Sonne. „Haben sie denn vor in eine Selbsthilfegruppe zu gehen?“
„Ehrlich gesagt habe ich noch gar nicht darüber nachgedacht!“ gab ich zu „Die meiste Zeit denke ich dass ich alleine damit klar kommen werde nur auf der anderen Seite werde ich diese schrecklichen Bilder nicht los und mein Exfreund ist ja noch immer nicht gefasst. Ich habe Angst dass er mich noch einmal aufsuchen könnte, verstehen sie?!“
„Das verstehe ich sehr gut und genau diese Angst wird ihr Leben von nun an bestimmen wenn sie sich nicht mit ihr auseinander setzten. Ich rate es ihnen wirklich.“ Ich nickte erneut und hing meinen Gedanken nach. Ich schaute in die Ferne und beobachtete ein glückliches Paar das auf der Bank gegenüber saß. Ob er sie wohl auch schlägt, schoss es mir durch den Kopf, doch ich verdrängte diese Frage schnell wieder.
„Wissen sie,“ nahm die Schwester wieder das Gespräch auf „Sie werden Menschen brauchen die ihnen in der nächsten Zeit viel Kraft spenden und sie werden professionelle Hilfe brauchen. Denn nur die hilft ihnen ihre Angst zu bekämpfen und nicht in jedem Mann einen potenziellen Schläger zu sehen!“
Erstaunt riss ich die Augen auf, konnte diese Frau etwa meine Gedanken lesen?! Unsere Unterhaltung plätscherte so dahin und ich genoss es mit Jemanden zu reden der sich mit dem Fachgebiet auskannte mich aber nicht sofort ins Bett zwang so wie Dr. Andresen es gerne tat. Ich begann mich zu entspannen und die Sonne zu genießen. Ihre Wärme sickerte in meinen ganzen Körper und strahlte in mein Herz, dass seit Oles Übergriff mehr und mehr erkaltet war. Mein sonstiges Feuer und meine normale Herzligkeit hatte ich auf dem Weg ins Krankenhaus hinter mir gelassen und düstere Gedanken bestimmten seit meiner Einlieferung mein Leben und Tun. Doch das würde sich jetzt ändern, denn schließlich muss es immer weiter gehen. Wie sagte meine Mutter noch immer so schön? Kopf hoch wenn der Hals auch dreckig ist? Ja ich glaube so ähnlich war es. Ich lächelte denn die Sonne war auf meiner Seite und das Eis um meine Seele begann zu schmelzen und ich begann wieder zu atmen ohne das mir die Lust dazu vergang.