Hein mußte grinsen als sich Xiana wieder von ihm löste. Sie war eindeutig zu aufbrausend, wenn es galt einen kühlen Kopf zu behalten. Aber sie hatte das Herz auf dem richtigen Fleck. Er schaute auf die auf ihn gerichteten Augenpaare der Freibeuter. Wie fast alle der Kerle und Weiber an Bord das Herz auf dem richtigen Fleck hatten. Gutmütige herzliche Schurken. Groß als Freunde und ziemlich unangenehm als Feinde. Hein wandte sich wieder seinen Pflichten zu und bat die Nordleute an Bord. Geübt schwangen sich die großen Kerle über das Schanzkleid und sammelten sich auf dem Unterdeck. Hein hatte sich etwas ausstaffiert und trug sowohl das weiße Seidenhemd mit dem Brokatwams als auch seinen Pelzmantel und Hut und vollen Schmuck. Er glitzerte wie ein siebenstöckiges Hurenhaus und so roch er auch, nachdem er eine halbe Flasche Duftwasser über sich gekippt hatte. Auch die Nordleute schienen sich herausgeputzt zu haben. Er wies die Gäste an, sich von dem Tablett, mit dem - Ole? das war Ole - durch die Menge schritt, einen Becher Begrüßungsrum zu nehmen. "Ich freue mich, unsere Verbündeten und Waffenbrüder die Nordleute vom Geirangerfjord an Bord der schwarzen Braut begrüßen zu dürfen. Möge unser Kampfgeist so heißblütig sein, wie der Rum in unseren Kehlen." Mit einem Schluck stürzte er den Becher hinunter. Und die Gäste taten es ihm nach. Danach führte Hein die Gäste in die Messe. Zum Teil saßen dort schon die Offiziere und Gruppenführer der Braut. Sie standen zur Ehrung der Gäste auf - wie es ihnen Hein vorher eingebläut hatte - und plaudernd setzte man sich zu Tisch. Speigatt, Jocke, Xiana, Roxsana, Chariva, Jupp, Frauke, Hauke, Hauke, ... fast die gesamte "alte" Besatzung saß mit den Nordleuten am Tisch. Pöpke, Ole und sechs andere Seeleute halfen Helke beim Auftischen der Speisen. Und Helke hatte sich selbst übertroffen. Pökelfleisch in Burgunder, gedünsteter Dorsch in Cidresauce, Ameländer Brotpudding, in Honig eingelegte Früchte, Krebse in Weißweinsud, in Rotwein ersoffenes Huhn, überbackene Austern, Garnelen mit Ailoli und dann Rotweincreme ala Helke rundeten den Geschmack und die Bäuche. Dazu wurde gebechert was das Zeug hielt.
Re: Im Auftrag des Falgathen II
Nach einer Weile wandte sich Xiana an Hroc. "Das vorhin auf eurem Schiff tut mir leid. Ich wusste nicht mehr wo Oben und unten ist und bin total von deinen Männern überrascht worden. Kann der arme Kerl wieder stehen?" Sie lächelte. Und ich wollte euch noch für eure Hilfe danken. Wenn ihr nicht im letzten Moment aufgetaucht wärt hätte die Braut jetzt zehn Mäuler weniger zu stopfen." Jetzt grinste sie wieder und nahm einen großen Schluck Rum.
Re: Im Auftrag des Falgathen II
Koij blickte sich in dem Raum um und beobachtete die Leute, er Blickte von Hein über einen Mann namens Speigatt zur Ylfa und zu einem Mann den sie Jocke nannten, bei dem Stuzte er kurz, schüttelte unmerklich den Kopf und Blickte zu...
Asbjorn saß neben einem Mann den er auf dem Drachenboot schon gesehen hatte, er hieß Jupp, dieser erzählte ihm Geschichten von Leviathanen und Schweinen und Holzbeinen und er Kaute dabei auf einer Frucht oder soetwas rum... Und gönnte sich immer mal wieder einen Kräftigen Schluck dieses grauenhaften Getränks das sich Grog nannte... Asbjorn blickte in die runde, blickte zu Koij und zu diesem Jocke, runzelte die Stirn und wurde wieder von diesem Jupp zugeredet. "Auf gute zusammenarbeit" sagte...
Jocke van Helgen hob das Glas zum Toast... "Sauft!" stimmte jeder Freibeuter mit ein und ein "Skol" kam von den Nordleuten. Jocke kratzte sich am Kopf als er sich wieder setzte und Blickte zu einem Mann den die Nordleute Koij nannten, dieser Kratzte sich Zeitgleich am Kopf und blickte Jocke an, beide schüttelten leicht den Kopf und drehten sich zu Gesprächen, dabei viel Jockes Blick auf den Mann in der Blauen Jacke, der ihn auch anblickte, beide hoben die linke Braue an und guckten verwirrt... Jocke beschloss, nicht mehr soviel von dem Rum zu trinken und wendete sich Xiana zu, die sich gerade mit Hroc unterhielt.
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ICH HAB AUCH MAL SPAGHETTIS GEGESSEN!!!
Re: Im Auftrag des Falgathen II
Die Hersire der geirangerschen Flotte hatten nur kurz Blicke über die seltsame Kleidung des Fremden, den Hroc ihnen als Hein van Fleet vorstellte, gewechselt. Sie waren alle erfahrene Schiffsherren, die schon einige Häfen besucht und weit seltsamere Gestalten gesehen hatten. Überdies war der Empfang zumeist weniger herzlich ausgefallen, so daß sie Hein und Hroc zufrieden lächelnd folgten. Bei den Goden war dies etwas anderes. Nur wenige konnten über längere Aufenthalte in fernen Ländern erzählen und meist beschränkte sich dies auf Albion, auf Eire oder auf verwandte nordische Reiche. Entsprechend gab es Getuschel, als sie den anderen unter Deck folgten.
Das Schiff war seltsam, denn es war lang, hochbordig und bot unter Deck gar einen großen Raum, welcher der Mannschaft als Versammlungs- und Speiseraum diente. Die Fremden nannten ihn Messe und dies schien ein passender Name zu sein. Denn kurz darauf wurde eine derart große Menge an Speisen aufgetragen, daß sich die Männer freudig die Hände rieben. Der Name schien also deutlich vom Mästen abgeleitet zu sein.
Als es Zeit war erhob sich Hroc Earricson und bedankte sich für den prächtigen Empfang. Er stellte hieraufhin seine Begleiter vor und bald klingelte es den Gastgebern an seltsam fremden Namen in den Ohren. Einzeln standen die genannten Männer auf und nickten einen stummen Gruß.
Da waren Schiffsherren eines Herskips, also eines Kriegsschiffs, welche den Rang eines sogenannten Hetmans hatten. Hierzu gehörten Jálfur Langaxt Aldurson aus Geiranger, der Herr der Frosteber, einer Skeidh, was immer das bedeuten mochte. Er war augenscheinlich ein bedachter und wohlhabender Mann im besten Alter. Als zweites wurde Koij Husgardson aus Husgard ebenfalls als Hetman und Schiffsherr der Hønirs Speer, wohl einer Snekka, vorgestellt. Hetman Máttur Raknisson aus Skyvik, ein erfahrener Seebär mit grauen Strähnen im Haar, wurde als Schiffsherr der Sturmschwinge, ebenfalls einer Skeidh, vorgestellt. Narfi Langnarbe Torfison aus Skógar ist dahingegen ein junger Mann mit gewitztem Blick und einer auffälliger Narbe im Gesicht. Als Hetman der Otter, einer kleineren Skúta, wurde er als ein treuer Gefolgsmann von Hroc Earricson aus dem fernen Eisland vorgestellt. Dahingegen scheint Hetman Thjóstur der Grimmige aus Hlunnrod ein ewig grimmig dreinschauender Hyne mit dauerhaft schlechter Stimmung zu sein. Dennoch lobt Hroc Ihn als Schiffsherr der Raubmöwe, einem nicht näher erläuterten Schiffstyps namens Karfi, und seine erfahrenen Männer ausdrücklich. Zuletzt wird Brynjar Kolskeggur, genannt der schwarzbärtige Brynjar, als Hetman des Seekriegeraufgebots vorgestellt, welcher die Besatzung eines festen Landstützpunktes befehligen soll.
Die sechs Schiffsherren der Kaupskips also der Handelsschiffe wurden dahingegen nicht als Hetleute vorgestellt. Sie wurden nur als Schiffsherren bezeichnet. Da war Fannar Kiljanson aus Geiranger, Herr einer Knorr namens "Walroß". Eine Busse mit Namen "Kranich" wurde von Einar Lothinnson aus Geiranger kommandiert. Der Schiffsherr Athalgeirr Vífillson aus Skyvik fuhr auf einer Knorr namens Tümmler". Die "Øxna", eine als Byrding bezeichnetes Handelsschiff, wurde von Skeggi Úlrikson aus Geiranger befehligt. Die Byrding "Vísundur" gehörte dem Schiffsherrn Yngvi Tumison aus Skógar, welcher seinem Herrn aus Eisland begleitet. Zuletzt wurde der Schiffsherr der "Lundi", jene kleine Knorr, mit denen die Hersire übergesetzt waren, vorgestellt. Er hieß Ingvar Andrison und kam ebenfalls aus Skógar.
All dies waren wohl gerüstete Männer, welche sicherlich mit der Waffe umzugehen wußten. Dahingegen waren die verbliebenen fünf Vinländer seltsamer. Sie trugen verschiedene Kleidungen im nordischen Stil, welche ausgesprochen bunt oder von schlichter Farbe in Erdtönen waren. Sie wurden als Goden vorgestellt, als Männer von Bedeutung, denen man zwar keine überschwengliche Ehrfurcht, aber dennoch sichtbaren, tiefen Respekt entgegen brachte. Eine weitere Erklärung gab es nicht. Der älteste von ihnen, ein Graubart jenseits der fünfzig Jahre, wurde als Olgeir Orrabein vorgestellt. Sein Rang und seine Bedeutung war klar ersichtlich, denn er nahm direkt neben Hroc Earricson platz. Es folgten ein Mann in blauer Jacke, den man Asbjørn Birgerson nannte und sich als der eigentliche Gode von Geiranger herausstellte. Thjálmi Svakinson war hingegen der Gode aus Skógar, der Hetmansess in Eisland. Ein weiterer Mann mit grauem Haar war Bersi Hængurson aus Godenskolf, gefolgt von Gáski Nórison aus Hodurhof.
Hinter Hroc Earricson hatte sich ein Mann an der Wand aufgebaut, der still den Raum im Auge hatte und nicht vorgestellt wurde. Er war nicht groß, nicht wirklich ein Hüne, aber seine Bedeutung und Aufgabe war dennoch klar ersichtlich. Als Xania in sah, da erkannte sie in ihm jenen Krieger wieder, den sie auf dem Langschiff Thorlog genannt hatten. Auch wenn er nun gar nicht mehr so gefährlich aussah, war ihr dennoch kurz etwas unwohl in ihrer Haut. Doch nun blickte er sich ruhig und mit langsam schweifenden Blick um.
Als der Hersir von Geiranger nun mit den Vorstellungen endete wendete er sich Hein zu. Nun, Hein, nur der Form halber möchte ich Dir mitteilen, daß ich aufgrund der Größe unserer kleinen ... Expedition ... und aufgrund der gewachsenen Bedeutung unserer Sippe in unserer Heimat, vom Jarl von Rygarsess auf Norglaw als seines gleichen anerkannt wurde. Er räusperte sich. Das bedeutet im Kurzen, daß ich seit dem im Range eines Jarls vor Dir stehe. Das ist nichts, was unser kleines Arrangement hier beeinflußt. Es ist allerdings für offiziellere Veranstaltungen von Bedeutung. Er legte den Kopf schräg und grinste als Hein ihn mit großen Augen ansah. Ähem, nun, dann Gratulation. Sagte dieser, während andere Ammeländer eher verständnislos schauten.
Jupp beugte sich zu Jocke herüber und fragte leise. Was ist denn ein Jarl? Doch dieser zuckte nur kurz mit den Schultern. Er ist wohl die Treppe nach oben gefallen, denke ich.
Nach Hrocs kleiner Ansprache knurrten den Männern die Mägen. Hroc erhob seinen Weinkelch und brachte einen Toast auf Walvaters wirken aus, in den alle Nordleute mit kräftiger Stimme einstimmten. Dann langten Sie ordentlich zu. Xiana paßte eine gute Gelegenheit ab, als sie sich sachließlich an Hroc wandte. Dafür nicht, kleine Wölfin... antwortete dieser lächelnd...und wenn sich Kólfur so überrumpeln läßt, dann ist es äußerst lehrreich für ihn. Er blickte kurz nach links und nach rechts, dann beugte er sich vor und sprach leise Zudem hat er mir versichert, daß seine Männlichkeit nicht zu sehr gelitten hat, es ist eher sein Stolz. Er lehnte sich zurück und erklärte wieder lauter Aber schließlich hast du auch andere Männer links liegen gelassen, als Du Dich auf mich stürzen wolltest. War es nicht so, Ylfa? fragte er grinsend. Dann muß an Dir doch mehr sein als an einem einfachen Weib. Er lachte, dann wurde er wieder ernst und er wandte sich an Hein. Zum Thema, Hein. Wir haben den Leichnam Deines Mannes geborgen und ihn in unserem Lager aufgebahrt. Wie wünschst Du die Bestattung dieses Kriegers? sprachs und schaute ihn fragend an.
Re: Im Auftrag des Falgathen II
Xiana war froh darüber das man ihr, ihr Verhalten auf dem Drachenschiff, nicht sonderlich übel nahm und trank noch einen großen Schluck Rum. Sie hörte was Hroc zu Hein sagte und mischte sich mit einem Räuspern ein. "Ähm... Ich konnte mich mit dem armen Kerl unterhalten. Er hat schon immer auf einem Schiff gearbeitet und es war wohl auch sein Wusch dies weiterhin zu tun. Er hat so davon geschwärmt, dass er sich irgendwann mal ein kleines Schiff kaufen wird... Wir sollten ihn als Seemann dem Meer überlassen. Heute ist es schon zu spät, aber ich werde mir Morgen vier Männer nehmen und ihn auf die Braut bringen." Sie schaute fragend in Heins Augen ob dies in Ordnung wär.
Re: Im Auftrag des Falgathen II
Hein nickte Xiana zu. Auch für ihn kam da nur eine Seebestattung in Frage. Als Hein sich wieder dem frischgebackenen Jarl zuwenden wollte, kam Meldung von Ishmael vom Großmars. "Segel Nordnordoost!" "Entschuldigt mich, ich werde kurz an Deck gebraucht." Schnell quetschte er sich aus der überfüllten Messe. Mit einigen schnellen Schritten war er schon auf dem Achterdeck und hatte den Kieker in der Hand. Langsam schob sich ein Segel über den Horizont. Und darunter Gaffelsegel als Schmetterling gebrasst. Die Witwe, das mußte die Witwe sein, sagte er zu sich selbst. "Weitere zwei Segel! Und noch eins! Und noch zwei!" kam vom Mars. "Das werden immer mehr! Der ganze Horizont ist voller Segel!" Hein schaute kurz durch den Kieker konnte erst zwei weitere Schiffe ausmachen. "Alarm! Schiff gefechtsklar machen. Großmars und Fockmars setzen! Hievt den Anker. Alle Mann an Deck!" Die Schiffglocke läutete Sturm und die Niedergänge spieen ganze Horden von Seeleuten aus. Auch die Nordleute kamen aus der Messe geströmt. "Besser, ihr begebt euch wieder zu euren Leuten!" brüllte Hein ihrem Jarl entgegen. "In ein paar Augenblicken sind wir unterwegs, und ich weiß noch nicht, wann wir wieder in die Bucht einlaufen können." Wortlos nickte der kräftige Nordmann, gab einige kurze Kommandos und schon waren die Nordmänner wieder auf ihrem Langschiff. Der Druck der Marssegel ließ die Braut etwas krängen und in der Messe kippte ein halbvoller Becher mit unsicherem Stand zur Seite. Rot floß der Wein die Tischplatte herab. Dann patschten Füße in die Weinlache und die Tische wurden auseinandergenommen und sicher verstaut. Der Anker verlor den Halt am Grund und schon begann sich die Braut mit dem Wind zu bewegen.
Re: Im Auftrag des Falgathen II
Schnell reumten Roxsana, Pöpke, xiana und die anderen Weiber das Geschirr weg. "Oh man. Und ich hab mich schon auf einen schönen ruhigen Abend gefreut." Seufzte Xiana und begab sich so schnell wie möglich mit dem Rest der Leute an Deck. "Frag mich mal," erwiederte Roxsana entteuscht. Auf dem Deck war alles in Bewegung, wärend die Nordleute dem Strand entgegen fuhren. Die Fässer mit den Waffen wurden geöffnet und die Bombarden bereit gemacht. Xiana ging zu Hein und Jocke. " Erwartest du noch mehr Verbündete oder müssen wir unst ernsthaft Sorgen machen?"
Re: Im Auftrag des Falgathen II
Tja, dies war dann wohl unser Abendbrot... meinte Koij als sie aufstanden und die Messe rasch verließen. Hroc zuckte mit den Schultern. Laß uns schauen, daß wir die Schiffe bemannt bekommen. sprach es und eilte an Deck. Neben der Braut hatte die Lundi den Ankerstein geworfen und dümpelte vor sich hin. Die Mannschaft kaute gerade auf dem frischgebackenen Brot vom Mittag und schnitt sich Striemen vom gesalzenen Speck ab, als die Rufe auf der Braut ertönten. So war die Mannschaft rasch bereit, die Hersire der Flotte wieder an Bord zu nehmen.
Die Lundi setzte rasch über die Bucht und die Männer legten sich dafür ordentlich in die Riemen. An Land hatte der Ausguck am Kap bereits Alarm geschlagen und die Karle waren längst gerüstet, als die Hersire anlandeten. Die Bemannung der auf das Ufer gezogenen Herskip war nur eine Sache weniger Augenblicke. Über ausgelegte Rundhölzer aus den gefällten Bäumen schossen die Rümpfe ins Wasser und wurden durch Taue am Abtrieb gehindert. Rasch bestiegen die Karle und Hetleute die Schiffe und bemannten die Riemen.
Als die Schwarze Braut die Bucht verließ, folgten ihr sechs Langschiffe mit kräftigen Ruderschlägen. Bald hißte man jedoch die Segel, denn zum Abend hin hatte sich der Wind gedreht und es herrschte ein ablandiger Wind. Die geirangersche Flotte bildete eine Linienformation, bei der die Lagans Erbe die Spitze übernahm.
Am Bug des Flagschiffs stand Hroc Earricson, um sich ein Bild von der Lage zu machen, während die zweite Wache Bögen und Geschütze bereit machte. Feuerglocken wurden an die Stützen der Spiere gehangen, da sie dort unabhängig vom Seegang baumeln konnten. Fässer mit Pfeilen und runden Tongefäßen wurden bereitgestellt, dazu kamen zwei lange Spieße mit je einem Tau.
Hroc sah, wie sich die Braut schon ordentlich Raum verschafft hatte und unter vollen Segeln lief. Trotz ihrer Größe und der seltsamen Bauart war sie ein überraschend schnelles und behendes Schiff, auch wenn sie wohl nicht mit den größeren Langschiffen mithalten konnte ... zumindest nicht vor dem Wind. Doch Hroc konnte der Lagans Erbe nicht freien Lauf lassen, ohne die Formation aufzulösen und so mußten sie sich dem langsamsten Schiff anpassen.
Hroc blickte den fremden Schiffen entgegen, peilte die Entfernung und schätzte sie auf etwa zwei Meilen. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf den Sonnenstand. Er maß keine Handbreite mehr über dem Horizont. Das war keine günstige Zeit für eine Seeschlacht, falls dies dort tatsächlich feindliche Schiffe wären.
Er schüttelte den Kopf, als Asbjørn und Kjalar Graubart neben ihn traten. Wir bleiben unter der Küste und bewachen die Einfahrt zur Bucht. Die Sonne wird in der ersten Hälfte der nächsten Stunde untergehen und ich möchte mich nicht auf meine Nase verlassen müssen, um in die Bucht einzufahren. Kjalar nickte als er antwortete. Zumal der schwarzbärtige Brynjar jedwedes Feuer verbieten wird. Wir sollen Sie also daran hindern in die Bucht zu gelangen? Hroc verzog schmunzelnd den Mund. Sofern sie wirklich feindlich sind, dann ja. Brynjar kümmert sich um das lager und die Kaupskip, wir uns um die da draußen. Gib Signal an die Flotte: Wir gehen auf Warteposition. Er schaute zur Schwarzen Braut hinüber. Dann hoffen wir mal, daß Hein einen guten Blick auf die neuen Gäste bekommt, denn mir sagen diese Segel noch nichts.
Re: Im Auftrag des Falgathen II
Hein nahm den Kieker nicht vom Auge als er Xiana antwortete. "Ich rechne mit der Witwe und vielleicht vier, vielleicht sechs burgundischen Schiffen. Die Schiffe, die vom Orden erworben und zu unserer Unterstützung geschickt wurden." Wieder und wieder huschte Kieker über den Horizont. "Die Witwe läuft den anderen Schiffen voraus. Das zumindest kann man erkennen. Aber es folgen ihr gut und gerne zwanzig weitere Schiffe." Er nahm den Kieker vom Auge und wandte sich Xiana zu. "Aber das werden wir schnell herausbekommen." Er brüllte richtung Deck. "Heißt die Gräte und den Säbelzahn!" Und dann zu seinem Steuermann gewandt: "Jocke fall etwas ab aber halte weiterhin Kurs auf die offene See. Das Land auf der Leeseite macht mich nervös." Knatternd entfaltete sich die blutrote Fahne mit dem Fischgerippe und der gekreutzen Knochen am Großmast. Am Fock der dunkle Säbelzahn auf gelben Grund, die Flagge des Falghaten von Danglar.
Re: Im Auftrag des Falgathen II
Schnell war der Kieker wieder am Auge. Die Witwe heißte ebenfalls die Gräte und den Säbelzahn. Das wunderte Hein nicht. Aufmerksam beobachtete er die anderen Schiffe. Da, das erste der Schiffe setzte eine gelbschwarze Flagge. Den Säbelzahn. Dann das zweite. Und das dritte. Ein ganzes Meer von Säbelzähnen auf allen verfügbaren Masten. Hein atmete tief durch. "Ich denke wir können uns etwas entspannen. So wie es aussieht, sind alle diese Schiffe Verbündete." murmelte er mehr zu sich selbst als zu Jocke und Xiana. "Geschützmannschaften entspannt euch! Es fällt kein Schuß ohne ausdrücklichen Befehl. Es sieht so aus, als wären alle diese Schiffe Verbündete!" Heins Achterdecksstimme rauschte über das Deck. "Auf die Geschichte, die dahinter steckt, bin ich aber gespannt." murmelte er zu Jocke und Xiana. Jocke nickte nur.