Piraten des Falgahten - Schwarze Braut

Im Auftrag des Falgathen II

Re: Im Auftrag des Falgathen II

In Danglar:

Fedder und seine kleine Truppe krochen leis den schmalen Trampelpfad entlang. Irgendwo in der Nähe mußte es ein Gewitter geben, den es donnerte, obwohl der Himmel nicht danach aussah. Ab und an konnten sie noch die Kharatortruppe erkennen, aber sie kam zusehends immer weiter aus dem Blickfeld.
Als sie gut und gern eine Stunde diesem Pfad gefolgt waren, mündete der auf die Straße. Spuren von schweren Wagen hatten den Straßenbelag aufgerissen und tief zerfurcht. Der Radabstand dieser Spuren war erschreckend groß. Fedder kratzte sich am Kopf.
Wie sollte es weiter gehen?
Steuerbord von ihnen waren einige sumpfige Wiesen mit Entwässerungsgräben und Kopfweiden.
Backbord wogten überreife Gerstefelder. Da und dort unterbrochen von einem Hain. Vielleicht 500 Klafter entfernt stand eine kleines Gehöft.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Roxsana, Pöpke, Chariva und all die anderen Weiber saßen an Deck der Braut und genossen die warmen strahlen der Sonne.
Xiana plauderte mit Pöpke über das geschehene.
"Wie geht es deinen Armen? Tun sie dir immer noch so weh?" Pöpke verzog das Gesicht, " Na ja. Nicht mehr ganz so doll, aber ich spür sie immer noch bei der Arbeit." Jatzt lächelte sie, "solang nicht mehr passiert ist..."
Xiana schaute in die Runde und grinste, "Hat noch wer Lust sich die Nordmänner mal genauer an zu sehen?"



Re: Im Auftrag des Falgathen II

"Soldaten im Laufschritt, schwere Wagen... Donner bei klarem Himmel..." grübelte Fedder misstrauisch. "Jungs, schön die Backen halten! Wir schlagen uns in die Felder, ich will hier nicht gesehen werden." Der Seemann verschwand im Getreide und dachte bei sich "Wenn das kein Geschützfeuer ist, lass ich mich mit dem Jocke auf einen Messerkampf ein! Mann, was ist denn hier los, die Landung kann doch noch nicht begonnen haben."

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Am heutigen Morgen war Hroc recht spät aufgestanden. Den gestrigen Abend über hatten Sie bis spät in die Nacht vergeblich auf Nachrichten gewartet. Dabei wurden zwei der Eirischen Fässer geleert und das dunkle Bier zeigte ungewohnte Nachwirkungen. Hroc war mit einem entsprechend dicken Kopf aus dem Bett gestiegen, doch dagegen kannte er eine gute Medizin. Das Wasser war hier durchaus wärmer als im Loksefjord, aber dennoch erfrischend. Daher zog es ihn an diesem Morgen zu den Klippen am Ausläufer der Landzunge kurz unter dem Aussichtsposten. Die dortige Wache erkannte und grüßte ihn, bevor er sich auszog und sich in die Fluten stürzte.

Nachdem er einige Schläge geschwommen war, ließ er sich auf dem Rücken treiben und blickte zum Himmel empor. Das Wetter war besser geworden und die Sonne brannte warm auf seinen Bauch. Von hier hatte er zudem einen guten Blick in die Bucht und konnte den Betrieb auf den Schiffen und am Strand sehen. So entging ihm auch nicht, als ein kleines Beiboot der Braut ablegte und sich auf dem Weg zum Strand machte. Hroc holte noch einmal tief Luft und tauchte kurz unter, bevor es sich auf dem Weg zurück machte.

An den Klippen stieg er aus dem Wasser und zog sich rasch an. Das Boot war sicherlich bereits angekommen und würde Neuigkeiten mitbringen. Mit noch nassen Haaren kletterte er über die Steine und eilte zum Lager zurück...

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Hein erwartete die burgundischen Kapitäne in der Messe der Braut. Er hatte zwei voll bewaffnete Gruppen vor und in der Messe Stellung beziehen lassen. Leyla und Piet, Jocke, Helga und etliche andere der alten Besatzung befanden sich ebenfalls in der Messe und diskutierten mit Hein an dem zusammengeschobenen Messetischen auf denen ein Sammelsurium an Kartenmaterial ausgebreitet war.
Hauke 3 stapfte in die Messe.
"Hein!" Mit der steuerbord Hand kratzte er sich am Hintern.
"Hein, do sind 'n paar spackige Vögel an Board gekommän, die wolln mit son Admirol schnacken. Weissu was die da meinän?"
Hein grinste sich eins bemühte sich aber sofort wieder erst zu werden.
"Jepp, das bin ich. Schick mir die Herren rein."
In die Messe schwebten sieben fein ausstaffierte Galane mit vollem Ornat und einer Duftwolke die man fast sehen konnte.
"Monsier, isch prot..." begann der vorderste der Burgunder sogleich.
"Ich denke wenn wir sie dann aus dem Wind von der Luvseite bekommen sind wir in deutlichem Vorteil." Wie abgesprochen brüllte Jocke fast in die Rede des ausstaffierten Papageien. "Wir müssen bedenken, das die Winde dort gegen Abend ablandig laufen. Die Hauptwindrichtung ist Westen, aber langsam geht es auf den Herbst zu, da kann der sich schnell ändern." Brüllte Hein fast ebensolaut zurück. Von den Sieben feinen Gestalten schien keiner Notiz zu nehmen.
"Abär, Monsier..." begann der Erste wieder.
"Wenn die Witwe dann ein Wendemanöver beginnt..."
brüllte Leyla dazwischen. " ...dann haben wir sie in der Zange!"
"Genau!" brüllte Hein.
"Quartiermeistär, die Burgundär sind do." kam vom dritten Hauke.
Hein drehte sich um und tat so, als hätte er erst jetzt bemerkt, dass die Käpitäne anwesend waren.
"Spresche isch mit 'ein van Fleet? Dem Piratön, welscher sisch im Sold des Ordens von Danglar befindet?"
Der Trupp der Freiwache hob die gespannten Armbrüste. Ettliche der am Tisch stehenden Seeleute legten die Hand auf den Bolger.
Jocke räusperte sich.
"Ihr sprecht mit Hein van Fleet, Fleetgraf zu Ameland, Hoher Lord der See, Bewahrer des Glaubens.
Seine Durchlaucht ist der Admiral der Vereinten Flotten des Ordens von Danglar und Kommandierender Offizier der anwesenden 6. Flotte.
Er ist damit Euer Vorgesetzter."
"Das wage isch szu beszweifeln! Isch bin vom Ordens..."
"Wer seid ihr überhaupt?" blaffte Hein dazwischen.
"Isch bin Charles Louis de Abbas de Chat du Val, Connetable und Chevalier du Abbas. Isch bin Kommodore des Kanonenholkgeschwaders des ordens von Danglar. Isch bin vom Ordensrat mit dem Befehl..."
"Ihr seid gar nichts." fuhr ihn Hein an.
"Wenn die Witwe nicht dabei gewesen wäre, dann hätte euch Corneille auf den Grund des Meeres geschickt. Wenn ihr mich noch einmal Pirat nennen solltet, dann werde ich euch kielholen lassen."
Heins Augen verengten sich.
"Ihr werdet unseren Oberbefehl anerkennen, oder ihr werdet die Konsequenzen tragen müssen. Noch könnt ihr euch das aussuchen."
Der Burgunder plusterte sich auf.
"Ihr wollt mir drohen? Was erdreistet ihr euch?"
"Eure Dummheit ermüdet mich. Ihr wollt den Oberbefehl? Was qualifiziert euch dazu? Kenn ihr die Gewässer von Danglar? Kennt ihr die Landungsplätze, die für unsere Operationen notwendig sind? Kennt ihr den Gegner? Kennt seine Stärken, seine Schwächen, wißt wo er zu finden ist und wie man ihn schlagen kann? Ihr habt Erfahrung im Kampf mit Galeeren? Ihr habt gute logistische Verbindungen und seid in der Lage auch mit unseren Verbündeten umzugehen?"
Heins Stimme war ganz leise, als die einzelnen Fragen nur so herausschoß.
"Wir haben fünf Danglarische Galeeren vor Flandern versenkt. Allein mit diesem Schiff und wir haben mit Blut dafür bezahlt. Was entblödet ihr euch hier herum zu gockeln. Ihr werdet tun was man euch sagt und ihr werdet es gern tun. Ihr werdet jeden Befehl von diesem Schiff mit Freuden und dankbar annehmen und dann könnt ihr euch sicher sein, daß versuchen werden auch euren Hintern wieder heil hier herauszubekommen. Die Braut hier ist das bei weitem stärkste Schiff dieser Flotte, und danach kommt sofort die Witwe. Und im Moment bin ich deutlich davon überzeugt, dass danach sämtliche Nordmannschiffe kommen, obwohl sie nicht eine Bombarde an Bord haben."
Hein beugte sich zum Burgunder.
"Eure Schiffe sind Ballast. Ihr behindert uns nur. Ihr seid für mich nur Lastensegler, Kauffahrer. Bis ihr mir das Gegenteil beweist. Und ihr persönlich seid für mich ein aufgeblasener Gockel. Ihr seid ein Schmerz in meinem Arsch. Ihr werdet tun, was man euch sagt. Tut ihr es nicht, dann blase ich euch vom Wasser. Dann könnt ihr zumindest als abschreckendes Beispiel dienen."
Hein stand auf und wedelte mit der hand.
Und veschwindet und geht mir aus den Augen, wir haben zu tun."
Mit offenem Mund wurde Kapitän Abbas und seine Kameraden von der Deckswache aus der Messe gedrängt.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Xiana sprang vom Beiboot in den Kies des Strands und ein breites Grinsen schien ihr von einem Ohr zum anderen zu gehen, während Pöpke ungläubig starrte und Roxsana verlegen hüstelte. Die Rümpfe der Langschiffe der Nordmänner waren an Land gezogen worden und wurden in der morgendlichen Sonne von ein paar prächtigen Kerlen abgezogen, welche wegen der Wärme nur ein paar Hosen trugen. Lediglich der Geruch von frischem Pech störte etwas das Gesamtbild. Doch Xiana wandte sich an ihre Begleiterinnen: „Nicht naschen, bevor man das ganze Buffet gesehen hat!“ und sie winkte den Frauen ihr zu folgen.

Schon als sie den Strand betreten hatten, erregten sie die Aufmerksamkeit der Nordmänner und es dauerte nicht lange, bis ihnen einige Blondschöpfe fremdländische Worte zuriefen freudig lachend zuwinkten. Als sie nun jedoch den frischen Pfad hinauf zum Lager einschlugen, kamen Sie an zwei komischen runden Zelten vorbei, vor dem ein großer Haufen Steine in der Glut eines Feuers lagen. Ein älterer Mann heizte die Glut an und legte nun ein paar dieser Steine in einen Korb, um sie ins innere des Zeltes zu reichen. Dort wurden sie mit einem „Ho!“ und „Ah!“ angenommen, doch weiteres verschloß sich den Blicken der neugierigen Frauen und sie gingen erst einmal weiter.

Das eigentliche Lager bestand aus einer Vielzahl von Zelten, die sich nun über die Landzunge erstreckten. Ismael hatte nicht gelogen, es waren viele Zelte! Die Nordmänner hatten hier eine kleine Stadt aufgemacht und in den meisten Zelten fanden wohl vier bis sechs Mann Unterkunft. Erstaunlich war auch die Freundlichkeit, mit der die Frauen begrüßt wurden und welche mehr von Herzlichkeit denn von den üblichen Anzüglichkeiten mancher Hafentavernen zeugte. Nichtsdestotrotz zeigten die an die Zelte lehnenden Schilder, die bereitgestellten Speere, Äxte und Schwerter, daß es sich um ein Heerlager handelte.

Als sie nun so durch das Lager schlenderten, zeigte sich ein geschäftiges Bild der Nordleute. Nur wenige saßen untätig herum. Die meisten gingen kleinen Arbeiten nach, reparierten oder pflegten ihre Ausrüstung oder sorgten sich um das Lager. Den Frauen viel zudem auf, daß diese Nordleute ein farbenfrohes Volk waren. Viele trugen recht bunte Kleidung und auch die Schilde waren farbig verziert. Dahingegen war der Schnitt der Kleidung eher einfach. Tuniken und geschnürte Hosen gehörten hier zur Regel.

Die Frauen näherten sich nun der Mitte des Lagers, wo ein großes, dunkles Zelt aufgeschlagen Stand. Es lag auf einer Höhe, von der man sicherlich ein herrlichen Blick über die Bucht hatte. Davor standen zwei Holzpfähle mit einer seltsamen verschnörkelten Verzierung. Noch als sie sich diese betrachteten, ertönte eine Stimme hinter den Frauen.

„Nun, ich erwartete eine Nachricht von der Schwarzen Braut, aber nicht so hübsche Boten.“ Als sich die Frauen verdutzt umdrehten, blickten Sie in das Gesicht des Hersirs der Nordleute, welcher mit nachdenklichem Blick auf Roxana schaute. „Du warst in Burgund...“ es war mehr ein flüstern...

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Koij stand neben Hroc als dieser mit den Frauen sprach und sagte zu Hroc "Åsynen av dessa kvinnor är vackra" und lächelte Xiana an "Framför allt är det vackraste Ylfa" Dann wendete er sich kurz zu Hroc "Jag är off till bastu... du också?" er drehte sich um zum gehen, hielt inne und deutete auf die Frauen als er zu Hroc sagte "Ta dem med!" und grinste...


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ICH HAB AUCH MAL SPAGHETTIS GEGESSEN!!!

Re: Im Auftrag des Falgathen II

„Jag har fortfarande någonting från Bourgogne att klargöra...“ meinte Hroc mit einem etwas wehleidigem Lächeln zu Koij. „Kanske sedan...“ Dann räusperte er sich und wendete sich erneut den Frauen zu. "Nun? Was treibt Euch an Land und da Ihr schon einmal hier seit, was kann ich Euch anbieten?" Seine Hand wies einladent auf das große Zelt...

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Die Frauen schauten dem Mann der gesprochen hatte hinterher.
"Könnt ihr uns vielleicht berichten, was er gerade gesagt hat?" Richtete Xiana ihr Wort an Hroc. "Ich habe nur Ylfa verstanden und da weiß ich mitlerweile das ich damit gemeint bin." Sie lächelte ihn an. "Ach und noch was. Wenn auf der Braut alles soweit ist wird man uns bescheid geben und wir werden euch benachrichtigen. Allerdings hab ich keine Ahnung wie lange das noch dauern wird."
Erwartungsvoll wartete sie auf die Übersetzung der Worte die dieser Koij gesprochen hatte.



Re: Im Auftrag des Falgathen II

Hroc blickte Koij hinterher, der fröhlich pfeifend auf dem Weg hinunter zum Strand war. Dann schaute er den Frauen in die Augen. "Grob gesagt, hat er nur bestätigt, was ich bereits gesagt habe..." Er überlegte kurz, wie er den Rest verpacken könnte. "Und er hat eine Einladung ausgesprochen, die ich ersteinmal abgewiegelt habe..." Er lächelte freundlich und schritt zum großen Zelt voraus. "Was darf es zu trinken sein und seid ihr vielleicht hungrig?"