Re: Im Auftrag des Falgathen II
"Haut 2 Krüge raus, Fackeln hinterher und dann kommt her!" brüllte Fedder. "Bringt die anderen Krüge her, das restliche pulver und soviel Luntenschnur, wie wir haben!
"Haut 2 Krüge raus, Fackeln hinterher und dann kommt her!" brüllte Fedder. "Bringt die anderen Krüge her, das restliche pulver und soviel Luntenschnur, wie wir haben!
Eilig trampelten Frieda und Wibke die Stiege herunter.
"Das brennt, das brennt!" stammelte Wibke aufgeregt.
Wumm!
An der Eingangstür staubte es verdächtig.
Wumm!
Lange konnte es nicht mehr dauern.
"Klasse, so soll das sein. Das bremst die Kerle zumindest etwas, hoffe ich. Verzieht euch in den Gang, Hauke soll eine gute Stelle suchen, wo wir das Pulver platzieren, um die Hütte einzureißen! Macht die Lunte fertig und legt eine Fackel bereit. Und dann verschwindet Ihr den gang hinunter. Ich komme nach, sobald ich den Arschgeigen hier noch eins verpasst habe! Und nehmt Per mit!" Fedder war leichenblass. Auch wenn er versuchte, selbstsicher zu wirken, hatte er offensichtlich eine Scheissangst. "Hein, wenn wir Pech haben, sehen wir uns demnächst in der Hölle wieder!" dachte Jan.
Hurtig verschwanden die Anderen aus Fedders Blickfeld.
Wumm!
Wieder rieselte Staub und Dreck von der Türwand.
Wumm!
An der Türzarge war für einen kurzen Augenblick Licht zu sehen.
WUMM!
Krachend brach die Halterung der Tür aus der Wand und die Tür fiel in das Gebäude hinein. Die Spitze eines Rambocks war zu sehen und drei oder vier Kerle, die ihn schwangen.
Fedder riss sich zusammen und wartete noch ein paar Sekunden, damit ihm mehr Gegner vor das alte Kanonenrohr liefen, dabei duckte er sich schutzsuchend hinter die improvisierte Lafette. Als sich die Türöffnung mit hereindrängenden Kharator füllte, hielt Fedder den Luntenstock ans Zündloch. Die Kanone bockte wir ein zorniger Stier und spie ihre todbringende Ladung gegen die Türöffnung und auf die Fläche vor dem Brennereigebäude. Fedder entschied sich, nicht auf ein sichtbares Ergebnis zu warten, schleuderte die beiden letzten Rum-Sirup-Krüge in Richtung der Tür, warf eine Fackel hinterher und rannte im Schutz des Pulverqualms zum Fluchtgang.
Dreck rieselte von der Decke, als sich Fedder in Richtung Keller auf den Weg machte. In seinen Ohren piepte es gewaltig und alles klang klang gedämmt. Die Stiege herunter fiel er eher, als er ging. Unten angekommen rannte er den dämmrigen Gang, dann um die Ecke. Da stand Wibke und winkte ihm zu. Wieder um die Ecke. Wibke schob eine falsche Wand wieder an ihren Platz. Fedder packte mit an und schob wie ein Bekloppter. Wibke nahm eine Laterne auf und huschte dann eine weitere enge Stiege nach unten. Fedder wollte schon immer schneller weiterrennen, als Wibke vor ihm wieder anhielt.
"Was?!" fragte er etwas ungehalten.
"Augenblick." murmelte das hübsche Mädel.
Sie wühlte einen Augenblick im Sand und bekam ein Tau zu fassen.
"Pack mal mit an!" sagte Wibke ein wenig im Kommandoton.
Kräftig zogen beide an dem Tau. Aus der Richtung des Gebäudes Knirschte etwas verdächtig. Dann kam ein Rumpeln gefolgt von einer Staubwolke.
Schnell huschte Wibke weiter und Fedder kam kaum hinterher.
Noch an einer weiteren Stelle brachten sie den Gang zum Einsturz. Dann schien Wibke ruhiger zu werden.
Noch einige Klafter weiter, kamen sie in einem spärlich erleuchteten Raum heraus. Er stand voll mit Fäßern und Kisten. Und mit dreckigen, grinsenden Seeleuten.
Fiete entkorkte eine große Bastkorbbuddel.
"Prost!" sagte er und setzte zum Trinken an.
"ich mags kaum glauben, aber es hat geklappt! Das müssen wir mal wieder machen... NEEEE!" Fedder Angst löste sich mit etwas hysterischem Gelächter. "Was meint ihr, wieviele haben wir erwischt? 4 mit den Armbrüsten sind ja sicher, aber die Kanone, das Fass und der Rum dürften noch das ihrige getan haben. Habt ihr gut gemacht! ich schulde euch was!" Jan schien erst langsam zu begreifen, dass sie für den Moment gewonnen hatten. "Und wohin jetzt? Vorschläge?"
"Jetzt bleiben wir hier und saufen uns einen." meinte Fiete.
"Von hier geht es noch zu zwei weiteren Lagern und dann ins Freie. Aber von außen ist da ordentlich Sand drauf. Da kann keiner ne Tür sehen." Wibke war etwas bleich unter ihrem Dreck.
"Dann warten wir erstmal ab. Wenn da draußen noch welche leben, werden die wohl nicht so ganz schnell abziehen." er stubste Wibke an. "Keine Sorge, Kleine! Das schlimmste haben wir überstanden. Udn die Sonne sehen wir auch alle wieder!"
"Prost dazu!" meinte Fiete und nahm einen weiteren tiefen Schluck.
Hauke nickte ihm zu und griff sich auch eine Buddel.