Schnaufend hing Fedder an einem der Enden, mit denen gehalst wurde. "Zielt vernünftig, ihr blinden Maulwürfe! Ich hab keinen Bock, mich mit der ganzen Bande da drüben rumprügeln zu müssen! Die sind nur 10 mal soviele wie wir! Das wäre unfair von uns!" Dann blafft er Vaddern an: "Lass die Stückmannschaften ihre Arbeit machen und kasper denen nicht dazwischen, alter Mann!"
"Dazwischen kaspern?" Vadder stand kurz vorm Platzen. "Natürlich nicht, Ihr habt Recht, ich sollte da nicht im Wege stehen." Vadder trat einen Schritt beiseite und sah zu, wie die Stückmannschaften in verzweifelter Eile nachluden. Was sollte er auch sonst machen?
"Und das Ihr und Euch kannste gleich wieder einpacken! Ich arbeite für meinen Lebensunterhalt hart und ehrlich!" Offenbar ist Fedder nervöser als er zugibt, so wie er grade rumgrummelt. In der Zwischenzeit haben die Manschaften nachgeladen und schicken die nächsten Kugeln in RIchtung Galeere.
Beide Geschoße gingen ins Leere.
Hein fluchte gotteslästerlich. Elegant schwang die Braut wieder herum. Und die Geschütze sprachen erneut. Diesmal knallte eine der Kugeln über das Vorderkastell und riss eine tiefe Schramme in das Deck und einem Matrosen den Fuß weg.
Die Braut machte eine weitere Halse...langsam war die Galeere nähergekommen. Sie war jetzt vielleicht noch 1000 Klafter entfernt.
Die Seite der Braut hüllte sich in Nebel.
Das erste Geschoß zerplatzte am Rammsporn, das zweite schlug im Vorderkastell ein durchschlug die Frontwand und die Achterwand und rollte blutig über das Hauptdeck.
"Geschütze ab jetzt mit den Bleigeschossen laden. Doppelte Pulverladung! Haltet etwas höher." Heins Stimme übertönte den Lärm an Deck der Braut.
Von Deck der Galeere konnte man deutlich das Antreiben der Ruderer hören.
"Ach du Scheisse! Wenn das so weitergeht haben wir die Rotkutten demnächst am Hals! Kinners, nun zielt doch mal ordentlich, ich will heute noch Mittag machen! Und wenn ich anpacken soll, dann sagt was!" Unruhig beobachtet Fedder-Jan das gegnerische Deck.
Jocke musste grinsen als er am Steuer stand "Das habt ihr verdient ihr Kindermörder..."
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ICH HAB AUCH MAL SPAGHETTIS GEGESSEN!!!
Nach der nächsten Halse krachten die Geschütze lauter als vorher. Eines der Geschoße riß ein großes Loch in die Bordwand, knapp über der Wasserlinie und das zweite schlug eine Ecke des Vorderkastells weg un d riss drei oder vier Kharator mit in das kalte Wasser. Sie kamen nicht wieder hoch.
Das Katapult der Galeere gab einen Schuß ab, der jedoch weit vor der Braut ins Wasser platschte.
Die Braut drehte der Galeere die andere Seite zu und schoß. Das erste Geschoß glitt an der Bugwand ab. Das Zweite jedoch riß eine blutige Schneise in das backbord Ruderdeck der Galeere. Splitterndes Holz der Bänke und Riemen und abgerissene Körperteile flogen umher und verletzten und besudelten die Überlebenden. Die Ruderer der Galeere kamen aus dem Takt und die Galeere fiel nach backbord ab.
Endlich saßen die Schüsse. "Jaaa, zu den Fischen mit ihnen!" Vadder machte seiner Anspannung mit lautem Brüllen Luft.
Hein schaute mit dem Fernglas auf die Schäden auf der Galeere. Das hatte gesessen.
Er huschte hinüber zu den anderen Schiffen. Zwei der Galeeren hielten mittlerweile direkt auf sie zu. Die anderen beiden - darunter das Monstrum mit den zwei Masten schienen ein umständliches Wendemanöver durchzuführen und lagen weit Lee. Die ersten beiden jedoch waren nicht mehr weit entfernt.
Derweil war die Braut wieder herum und die Backbordgeschütze spuckten wiederum Feuer und Flamme auf den Gegner.
"Wenn das jetzt einschlägt, wars das für den Kahn. Ein Treffer längs durch Ruderdeck, dann ist Feierabend für die Bande!" ereifert sich Fedder. "Die armen Schweine an den Rudern können einem aber trotzdem leid tun. Sind bestimmt irgendwelche Sträflinge."
Mittlerweile war die Braut auf 500 Klaffter an die abfallende Galeere heran. Zwei weitere Geschoße krachten in das Mittelschiff der Galeere, die jetzt ihre Breitseite der Braut zugewendet hatte. Die Schreie der Ruderer hallten bis zur Braut herüber. Die Galeere nahm jetzt schwer Wasser und bekam eine deutliche Steuerbordschlagseite.
Aber das Katapult des Ruderschiffes schleuderte ein Geschoß Richtung Braut.
Und diesmal saß es. Der Stein traf die Braut in die Backbordseite. Die Berta flog aus ihrer Lafette und warf einige Seeleute von den Beinen.
Hein brüllte Befehle als das Schiffe eine weitere Halse machte.
"Wir sind gnädig für alles, was wir empfangen!" brüllte Hein in das Getümmel an Deck. " Aber denkt daran, Geben ist seliger denn Nehmen. Wir wollen ihnen nichts schuldig bleiben. Feuer!"
Die Steuerbordgeschütze brüllten auf. Ein Geschoß jagte über das Schiff und das andere krachte dem angeschlagenen Schiff in die Seite. Er rollte schwer herum und begann zu kentern. Schreie hallten über die See als das Wasser die oberen Ruderöffnungen erreichte. Dann ging es sehr schnell. Das Schiff legte sich auf die Seite und kenterte dann durch.