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leithian o hithu

Re: leithian o hithu

„Würde es nicht so elendig stürmen, wäre es eine schöne Gegend hier“, rief Hûril Nestan zu, der gerade neben ihm ritt. Doch Nestan nickte nur stumm. Er hörte gar nicht, was der Elb sagte, denn Nestan konzentrierte seinen Blick nach Links. Er glaubte etwas gesehen zu haben. Er war sich allerdings nicht sicher. Dann sah er in der Ferne, er hatte sehr gute Augen, etwas am Boden liegen. Sein Pferd hielt an, Nestan hatte an den Zügeln gezogen. Hûril blickte ihn fragend an, als sein Pferd neben Nestans stand. „Seht Ihr das, dort!“, sagte Nestan und deutete auf das Etwas, das am Boden lag. Hûril sah es auch und sie gingen zu Fuss, die Zügel der Pferde in den Händen, zu den Stoffstücken, die am Boden lagen.
Die Beiden erschraken, als sie sahen, dass es keine Stoffstücke waren. Es war ein Mensch, eine Frau. Ihre Finger waren blau und das Gesicht rot von der Kälte. „Schnell, wir müssen sie aufwärmen, ansonsten erfriert sie“, sagte Nestan und versuchte sie hochzuheben. „In einer halben Stunde sollte wir die Ebene überquert haben, dann kommen wir zu den Schwarzen Bergen. Die sind durchlöchert, wie alter von Maden zerfressener Speck, wir werden dort sicher irgendeine windgeschützte Höhle finden.“ Nestan nickte schnell und hob die Frau auf sein Pferd. Sie ritten schneller und, wie es Hûril vorausgesagt hatte, in etwa einer halben Stunde kam sie an den Rand der Kalten Ebene. Es dauerte nur wenige Minuten, bis sie eine geeignete Höhle gefunden hatten und sofort zündeten sie ein Feuer an. Sie legten die Frau ans Feuer und Nestan legte seinen Übermantel um sie. Er sass bei ihr und schaute sie an, sie erinnerte ihn an irgendwen. Doch es fiel ihm nicht ein, an wen. Langsam aber sicher, wärmte sich die Frau wieder auf. Und nach etwa zwei Stunden vor dem Feuer öffnete sie die Augen...

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Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben, zu leben.

Wenn Gott so verklemmt wäre wie seine Beamten auf Zeit, hätte er den Orgasmus nicht erfunden. :D

Re: leithian o hithu

Langsam öffnete Eîwyn die Augen. Sie realisierte erst gar nicht, wo sie war, erinnerte sich aber dann an das Geschehene.
Sie gab einen kurzen Aufschrei von sich. "Wer... wer seid ihr... Und wo bin ich?" Sie war entsetzt soviele Leute um sich zu sehen. Doch da alle Elben waren, wusste sie schnell, dass es nicht die Schergen ihres Halbbruders sein konnten.
Einer von ihnen trug eine metallene Maske.
Trotzdem sprang sie wie ihn Panik auf und zog ihr Schwert.
"Ich... Ich töte jeden der mir zu Nahe kommt..." Eîwyns Herz schlug ihr bis zum Hals.
Im Inneren wusste sie, dass sie niemand zu töten brauchte und trotzdem war ihr die Sache nicht ganz geheuer.
"Sagt mir sofort wer ihr seid, oder..." Einer der Elben war von hinten an sie herangetreten, und sie drehte sich schlagartig um. Als ihr aber bewusst wurde, dass sie nichts zu befürchten hatte, ließ sie das Schwert sinken und Elb schob sie wortlos zurück zum Feuer.
Trotzig blickte sich Eîwyn um.
Sie ließ ihre Haare ins Gesicht fallen, wodurch sie zwar beobachten konnte, was vor sich ging, aber die Umstehenden nur erahnen konnten, was ihr Gesicht ausdrückte.
Die Wärme des Feuers beruhigte sie etwas und sie legte ihr Schwert neben sich auf den Boden um es griffbereit zu haben.
"Sagt... Mir wem ich mein Leben zu verdanken habe..." flüsterte sie.
Als aber keine Antwort kam, blickte sie auf.
"Gut dann... Ich bin Eîwyn... Rechtmäßige Fürstin von Rhûderu..." Zweiteres flüsterte sie kaum hörbar.
Eîwyn zog die Knie an und starrte ins Feuer.

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Die Grenzen meiner Sprache, sind die Grenzen meiner Welt

Re: leithian o hithu

„Ich habe euch gefunden, werte Dame. Alistan werde ich von den Elben genannt“, sprach Nestan, als Eîwyn ihren Namen nannte, „Und fragt mich nicht aus, wegen meiner Maske, ich habe noch nie mit jemandem darüber gesprochen, also versucht es gar nicht erst.“ er zeigte auf Hûril, „Das ist Hûril Thiliadors Sohn. Und die anderen sind seine treuen Gefährten“ Nestan zählte auch ihre Namen auf. „Doch sagt mir, was waren Eure Worte vorhin? Hatte ich mich verhört oder sagtet Ihr, Ihr seid rechtmässige Fürstin von Rûdheru? Threilin ist meines Wissens Fürst über Rûdheru und nicht Ihr.“ Es war eigenartig; Eîwyns Stimme erinnerte ihn an den verzweifelten Schrei in seinem Traum des vorigen Tages. ‚Das bilde ich mir nur ein’, sagte er zu sich und setzte sich wieder. Hûril nahm etwas aus seinem Rucksack hervor und streckte es Eîwyn hin: „Esst, Ihr müsst sicher hungrig sein. Es ist Lembas, die Wegzehrung der Elben. Was anderes haben wir leider nicht.“ Eîwyn war in der Tat hungrig und ihr war es mehr als recht, dass sie etwas zwischen die Zähne bekam. Dann richtete sich Nestan wieder auf: „Ihr wollt sicher wissen, wieso wir in dieser unwirtlichen Gegend sind... Wir sind meinetwegen hier. Wir suchen den Einsiedler, der sich selbst Ergûr nennt. Er, so sagte man mir, könne mir helfen und mich vom Leid meiner Maske befreien. Und nun erzählt mir, weswegen Ihr in dieser Kälte fast erfroren seid...“

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Re: leithian o hithu

"Ich BIN die rechtmäßige Fürstin... Meine Worte sind wahr..." Einige skeptische Blicke trafen sie.
Traurig blickte sich Eîwyn um.

Gesichter aus der Vergangenheit tauchten in ihren Gedanken auf. Das Gesicht Threilins, als er ich das Schwert an den Hals hielt.
Du hast deine Mutter getötet bei deiner Geburt! Ich bin Herrscher und ich werde es auch bleiben! Bei meinem Leben!
Niemals wird eine Frau über Rûdheru herrschen! Und schon gar nicht du, du Bastard!!! Aber noch bist du Blutsverwandt mit mir! Also lauf um dein Leben! Und traue dich nicht wieder in MEIN Land! Denn sonst wird es dir schlecht ergehen.

Eîwyn war so schnell es ihr möglich war geflohen. Doch schon bei ihrer ersten Rast merkte sie, dass Threilin seine Schergen hinter ihr her geschickt hatte.

Eîwyn strich sich durch die Haare.
"Threilin... Er... Ist mein jüngerer Halbbruder..."
Von irgendwo kam die Frage, warum sie denn dann nicht schon herrsche.
"Weil... Ich nicht in Minas Erul aufgewachsen bin... Ich wuchs unter Bauern auf... Und erfuhr erst spät von meiner Herkunft... Aber... Es war zu spät und ich wurde vertrieben... Vertrieben aus MEINEN Landen..."

Sie blickte sich wieder um, ließ ihren Blick dann wieder ins Feuer wandern.
"Und warum ich fast erfrohren wäre?" Eîwyn überlegte kurz. "Weil... Sich die Truppen meines Bruders meines Wissens nicht herwagen... Ich bin auf der Flucht..." meinte sie traurig.
"Ich... bin alleine..." meinte sie im Gedanken. Eîwyn schrak hoch, als sie merkte, dass sie es laut gesagt hatte. "Aber natürlich ist das gut so... Ich... würde nur ungern jemanden in Gefahr bringen" suchte sie verlegen nach einer Ausrede.
Dann wandte sie sich an Alistan "Nun wenn ihr nicht wollt, dass ich euch frage, dann werde ich es nicht tun..."

Eîwyn versank wieder in Gedanken. Sie dachte an ihre Heimat und an ihre Ziehbrüder.
"Sagt... Habt ihr mein Pferd gefunden? Wenn... Dann... Werde ich euch wohl verlassen... Sollten man mich aufspüren wärd ihr alle in Gefahr..." meinte Eîwyn nachdenklich.

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Die Grenzen meiner Sprache, sind die Grenzen meiner Welt
Isildur bekam Angst... Fuck wasne Memme

Re: leithian o hithu

‚Wenn das stimmt, was Eîwyn über sich erzählt, dann kann ich ihr nachfühlen... Wie ähnlich ist es doch mir ergangen... Um den eigenen Thron betrogen’... „Wegen Eurem Pferd, es tut mir Leid, aber als wir Euch gefunden haben, sind wir so schnell als möglich hierhin geritten um Euch zu wärmen... Wir wussten nicht, dass Ihr zu Pferde wart. Fussspuren sah, man wegen dem Schnee ja keine mehr. Allerdings wäre es unklug, zu Fuss über die Steppe zu gehen. Und noch weniger klug wäre es, wenn ihr Euch erneut und alleine Gefahr begebt. Ich glaube schon, dass Ihr wahrscheinlich alleine klarkommen würdet, aber Ihr seid keine Last für unsere Gesellschaft. Wenn Ihr mit uns ziehen wollt, dann kommt, sonst lasst es. Aber Ihr müsst wissen, was ihr tun wollt und ob ihr uns trauen könnt. Wir werden sobald der Tag wieder anbricht losziehen und Ergûr, den Einsiedler suchen. Ich werde mich jetzt für ein paar Stunden zur Ruhe legen, dann würde ich gerne Eure Entscheidung erfahren“. Nestan nahm eine Decke aus der Satteltasche seines Pferdes und lag in eine Ecke. Worauf er sogleich einschlief. In diesen wenigen Stunden träumte er schon zum zweiten Mal etwas Eigenartiges: Er sah den grossen Turm Minas Aeglins vor sich und im nächsten Moment stand er zuoberst und blickte auf Dôrhith. Die dortigen Nebel schienen sich zu bewegen und kamen mit rasanter Geschwindigkeit über den Aeg Eryd nach Revianna in seine Richtung. Nestan blickte sich um, doch keine Treppe, kein Gang führte vom Turm hinunter, er sah nur, wie der Nebel immer näher kam, den Turm hinauf kroch und drauf und dran war, alles zu verschlucken. Von allen Seiten wurde Nestan umzingelt... Und in dem Moment schreckte er auf und zog sein Schwert. Erst dann merkte er dass er noch immer in der Höhle war, wo sie Eîwyn hingebracht hatten.

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Wenn Gott so verklemmt wäre wie seine Beamten auf Zeit, hätte er den Orgasmus nicht erfunden. :D