Re: Another year has gone by
Sie ist eine linke Bazille, Eve. Ihre Stärke liegt mehr in dem Hinterhalt.
Und ganz ehrlich? John weiß bis heute noch nicht, was da über ihn herein gebrochen ist.
Sie ist eine linke Bazille, Eve. Ihre Stärke liegt mehr in dem Hinterhalt.
Und ganz ehrlich? John weiß bis heute noch nicht, was da über ihn herein gebrochen ist.
In Bezug auf John kann ich nur eines antworten
M Ä N N E R
Die kriegen erst was mit, wenn' s fast schon zu spät ist.
Wie auch immer, ich freu mich auf das was noch kommt...
Nein, Chyio, ich bin noch nicht zum lesen gekommen! Du weißt ja, ich will das immer geniessen, mit einer Tasse Tee oder Kaffee!
Ich wollte nur eben etwas zu deiner Kritik schreiben. "Mea Culpa"-Asche auf mein Haupt! Bitte, überarbeite deine Geschichten nicht, denn du liegst schon sehr richtig mit dem was du rüberbringen möchtest! Manchmal ist wohl meine Sichtweise ein bisserl mit Scheuklappen gestraft und ich sehe nicht genau was du sagen willst. Vielleicht liegt es aber auch daran, das ich einfach gern die Personen in deiner Geschichte so sehen will wie es für mich gerade passt! Sorry, also, und ich versuche mich zu bessern!
LG Flymoon
So ein wenig später als sonst....oder aber auch ein wenig früher, wenn man einen Blick auf die Uhr wirft, geht es nun endlich mit John und Laurie weiter...
@Eve: Ja, Männer! Das eine Wort fast es doch gut zusammen. Ich bin schon gespannt, wann er es endlich raffen wird. Und vor allen Dingen: wie!
@Flymoon: Nur kein Streß, nur keine Hektik. Das war ein sehr langes Kapitel und braucht deswegen auch seine Zeit.
Es liegt nicht an Dir und Deiner Sichtweise! Wenn man ein Buch liest, dann liest man hinter einander weg und hat gar keine Zeit für einzelne Gedankengänge man bekommt die Antworten meist gleich geliefert, oder ist so gefangen von der Handlung, daß man sich darüber keine Gedanken macht. Aber hier sind es ja nur einzelne Kapitel, da ist es schon klar, daß die Sichtweise sich verschiebt und man über Dinge nachdenkt, die ansonsten gar nicht bewußt wahr genommen werden.
Aber jetzt ganz schnell weiter, denn ich sollte mich jetzt wirklich endlich für die Arbeit fertig machen!
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Verhaßter Montag
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Montag.
Aber Laurie selbst, starrte nur dem Mann nach, den sie so sehr verletzt hatte, daß er ihr solche Worte sagte.
Es war ja eigentlich klar, dass die Sache irgendwie aus dem Ruder laufen würde....
Und Mika war wie immer ganz geschickt im Manipulieren ihrer Umgebung.
Ich wage eigentlich gar nicht, irgendwelche Prognosen in Bezug auf das nun ziemlich desolate Verhältnis John-Laurie-Mika zu werfen. Ich lasse einfach mal alles auf mich wirken und bin gespannt auf den nächsten Teil.
LG Eve
Pah, schon neuer Stoff?? Ohweh, ich hänge aber ziemlich hinten dran! Aber jetzt....geht es in die Dusche....und dann....gibt es John, Mika, Laurie, Danny! Damit versüße ich mir jetzt meinen wohlverdienten Feierabend!
LG Flymoon
Aber jetzt, endlich hatte ich zeit, die 3 neuen Kapitel zu lesen! Tja, nun was soll ich sagen:
Als erstes finde ich sie wieder mal sehr gut geschrieben, alles ist perfekt rübergekommen, auch ohne das man genau das "klärende" Gespräch von John und Mika gelesen hat! Was mir schon klar war bevor ich es gelesen habe ist, das Mika nie die richtige Version erzählen würde! Sie hat es sich also wieder mal (!) so zurecht gelegt das sie wie die arme Frau dasteht, die dringends den Schutz eines lieben Mannes braucht! Pah, was für eine ......ich schreibe es nicht, was ich jetzt denke!
Klar war dann natürlich auch die Reaktion von John auf die ganze Sache, aaaber da ist jetzt mein kleiner Haken. So wie du ihn da dargestellt hast, ich war ganz baff, so glaube ich hätte er nicht wirklich reagiert! Das ist meine Meinung, Chyio, sieh es nicht als Kritik, bitte! Ich kann ihn mir so einfach nicht vorstellen! Aber das ist eine Sache in meinem Kopf und hat nichts mit deiner wunderbaren Weiterführung zu tun!!
Die Angst von Laurie hast du super rübergebracht, und sie ist auch berechtigt, bei der Aufklärung die du dann auch erzählt hast. Was wenn.....?
Ich hoffe jetzt nur eins, das sich die Wogen wieder glätten, und vielleicht endlich die Wahrheit ans Licht kommt. Die Leutz bewegen sich im Moment alle auf dünnem Eis, der einzige der davon wohl unberührt bleibt ist Andy, mich wundert das er noch nichts mitbekommen hat!
Also, Chyio lass uns nicht zulange warten! Ich freu mich sehr auf die Fortsetzung!!!
LG Flymoon
Nun ein wenig später als angedacht, und wahrscheinlich auch von einigen von Euch erwartet, kommt hier endlich das neuste Kapitel. Und wenn ich schreibe das neue Kapitel, dann meine ich es diesmal ganz genau so, wie ich es geschrieben habe.
Da mir aufgefallen ist, daß ich in den nächsten Kapiteln doch einige schwerwiegende Veränderungen vornehmen muß, habe ich gedacht, ich schreibe mal schnell (haha) ein neues Kapitel, um mir einen kleinen Freiraum zu verschaffen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich die Zeit nicht sinnvoller mit den Änderungen genutzt hätte.
ABER, jetzt wo ich es geschrieben habe, finde ich, daß es durchaus da noch reingehört. Also, ich hoffe ihr habt trotzdem ein wenig Spaß an der Weiterführung.
@Eve: Ich sagte Dir doch, daß die Frau besser aus dem Hintergrund agiert, als vorn herum. Sehen wir Mikas Art positiv: wäre sie nicht ganz so hinterrücks, dann wäre die Geschichte doch wesentlich länger. Schaun wir mal was passiert. Doch jetzt haben wir vor der Schlange doch etwas Ruhe.
@Flymoon: Ich kann solche Frauen auch nicht leiden, die diese Masche durchziehen. Mich nervt es immer total wenn sie schon anfangen ihr langes Haar hin und her zu werfen. Und wenn sie dann auch noch mit diesem berühmten Hüftschwung vor dem Mann daher stolzieren, da möchte ich am liebsten mit der Bratpfanne in der Hand hinter ihnen her rennen! Mika hat wirklich Glück, das sie nicht vor mir gelaufen ist!
Daß John doch so reagiert hätte, haben wir ja schon geklärt. Und für alle anderen noch mal: denkt mal daran, wie er Janice abgekanzelt hat, als er das mit Marino rausgefunden hatte. (Keine Ahnung ob sich der Name so richtig schreibt, aber ich werde jetzt nicht nach der richtigen Schreibweise auf die Suche gehen. Ich habe für heute wirklich genug geschrieben und will jetzt nur noch eine Auszeit!)
Und deswegen jetzt mal auch kurz und knapp: weiter geht es....
Ein Dienstwagen und ein Teehaus
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Es mochte ja sein, daß die Sonne schien und das es für Ende März viel zu warm in New York war, dennoch schien John in Queens davon nichts zu bemerken. Er trug seinen Mantel mit der gleichen Lässigkeit wie jeden Tag und folgte Andy zu ihrem Dienstwagen wie so oft um diese Uhrzeit. Trotzdem war der Tag nicht so wie jeder Tag.
Unter der Fassade der Lässigkeit herrschte noch immer die Fassungslosigkeit über Lauries Handeln, die auch die vergangene Nacht nicht hatte besser werden lassen. Im Gegenteil, die Bestätigung von ihr, daß sie bei Mika gewesen war, hatte ihn nur immer wieder wütend werden lassen. So unverhohlen hatte sie ihm dabei in die Augen geschaut und so unverfroren mit einem Ja geantwortet, daß John im ersten Augenblick überhaupt nicht wußte, was er sagen sollte. Und auch noch Stunden später, als er dann in seiner Wohnung war, wo nun keine Mika mehr auf ihn warten würde, war er so fassungslos über ihr Handeln gewesen, daß sein Kopf wie leer gefegt schien. Mit weit ausholenden Schritten war er durch seine Wohnung gelaufen, von Zimmer zu Zimmer und hatte versucht sich wieder zu beruhigen. Hatte einen Abstecher am Kühlschrank gemacht, um sich ein Bier heraus zu holen und war dann mit diesem in der Hand immer weiter gelaufen. Aber die Wohnung war zu klein für seinen Zorn. Viel zu schnell hatte er die Meter durchlaufen und viel zu schnell hatte er sich in seinen eigenen vier Wänden eingeengt gefühlt. Und so hatte er die leere Bierflasche in der Küche stehen gelassen, hatte sich seinen Mantel geschnappt und hatte seinen Streifzug auf die Straßen von New York verlegt. Stunde um Stunde war er gelaufen. Stunde um Stunde hatte er versucht die Beweggründe von Laurie zu verstehen, aber auch nachdem er nach vier Stunden, müde des vielen Laufens, wieder nach Hause kam, war sein erster Gedanke noch immer, daß Laurie Mika vertrieben hatte. Sie hatte sie gerichtlich verfolgen wollen. Wegen nichts, wegen einer Eifersucht, auf die sie kein Recht mehr hatte.
Viel zu heftig zog er die Beifahrertür auf und konnte gerade noch verhindern, daß sie ihm von dem Schwung aus der Hand flog. Andy, auf der anderen Seite des Wagens sah zu ihm, sagte aber nichts. Aber als sie dann im Wagen saßen und die Tür hinter John mit einem lauten Knall ins Schloß schlug, konnte er sich dann doch nicht eines Kommentars enthalten. Ich glaube nicht, daß Fancy uns einen neuen Dienstwagen, gibt, wenn du diesen hier schrottest. Die Antwort war ein Seitenblick von John, der jedem Halunken den Schweiß aus den Poren hätte brechen lassen, Andy jedoch nur ein Schulterzucken entlockte. War nur so ein Gedanke, erwiderte er gelassen auf Johns Reaktion und drehte sich dann wieder nach vorn, um den Wagen anzulassen. Ohne ein weiteres Wort, lenkte Andy den Wagen auf die Straße und dann in den dichteren Verkehr der Hauptstraßen.
Was hältst du von einem Kaffee?, fragte er nach einer Weile des Schweigens, in dem John von ihm abgewandt, aus dem Fenster schaute. Seine Finger trommelten unruhig auf seinem Schenkel, während er sein Kinn in der Hand vergraben hatte, die auf dem Fensterrahmen ruhte. Andy warf einen kurzen Blick auf die Hand auf dem Schenkel und einen noch kürzeren Blick auf die zusammen gepreßten Lippen, die halb von seiner Hand verdeckt wurde. Dann sah er wieder auf die Straße. Weißt du, gestern war deine schlechte Laune ja schon erdrückend, aber heute brichst du damit wirklich jeden Rekord! Stille antwortete Andy auch auf diese Worte, die nur von dem Tommeln der Finger auf Johns Schenkel unterbrochen wurde. Abermals warf Andy einen Blick zu seinen Freund und traf dann eine Entscheidung, als er den Wagen kurzer Hand von der Hauptstraße lenkte und in einer der kleinen Seitenstraßen fuhr, wo weniger Verkehr herrschte. John und er waren schon lange Freunde, und früher oder später hatte er ihm immer erzählt was los war. Doch diesmal schien John nicht über die angestauten Empfindungen in ihm reden zu wollen und kompensierte sie lieber in dieses nervtötende Klopfen seiner Finger. Andy konnte das eine nicht mehr vertragen und das andere nicht dulden. Sie waren Freunde, verdammt noch mal, aber der Mann der da nun neben ihm saß, benahm sich, als ob er ein Fremder wäre. Nicht über Gefühle zu reden, war ja gut und schön, und auch etwas was Andy gut verstehen konnte. Aber wenn sie so dicht unter der Oberfläche lagen, daß es nur noch einen Funken benötigte, um ihn explodieren zu lassen, dann war das gar nicht in Ordnung. Das war nicht John seine Art. Lauries, ja. Aber nicht die von John. Andy Augen huschten über die parkenden Autos rechts und links von ihm auf der Suche, nach einem Parkplatz der groß genug für ihren Wagen wäre und fand ihn dann schließlich ziemlich weit von der Hauptraße entfernt nahezu drei Querstraßen weiter. Aber das war Andy in diesem Augenblick egal, für ihn zählte nur, John endlich dazu zu bringen, seinen Mund aufzumachen und ihm zu sagen, was ihn beschäftigte. Endlich würgte er den Motor mit dem drehen des Schlüssels ab. Und nun war wirklich nur noch das Klopfen auf Johns Schenkel das einzige Geräusch in dem Wagen. Eine Weile starrte Andy aus der Windschutzscheibe und wartete, daß John von sich aus anfangen würde zu erzählen. Aber er tat es nicht. Es wird bald anfangen zu regnen, bemerkte Andy zu John, während er sich nach vor beugte um einen besseren Blick auf den grauen Himmel werfen zu können. Verdammt, ich hasse dieses Wetter. Mal Sonne, mal Regen, Temperaturen die sich nicht entscheiden können, ob sie den Winter zurück haben oder lieber dem Frühling eine Chance geben wollen . Er schwieg und erhoffte sich wenigstens auf diese Nichtigkeit von Konversation eine Antwort von John, wurde aber noch immer mit seinem Schweigen konfrontiert. Andy ließ sich wieder in den Sitz fallen.
Er war sich nicht sicher, ob er mit dem Thema anfangen sollte, denn meistens lief es in ihrer Freundschaft so ab, daß man von sich aus das wichtige Thema auf den Tisch brachte. Sprach Mann nicht darüber, dann war das seine Privatsache, die er mit sich selbst ausmachen wollte. Nachdenklich kaute Andy auf seiner Wange herum. Was aber ganz eindeutig dagegensprach, sich an diese unausgesprochene Regeln zu halten, war die Tatsache, daß er in den vielen Jahren die er John schon kannte, ihn noch nie so wütend gesehen hatte.
Also gut, John. Was ist mit dir los? Die Entscheidung war gefallen, jetzt wollte Andy Klartext reden.
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Also gut, Laurie. Was ist mit dir los? Jessie und Laurie schlenderten gemächlich durch Chinatown, den Teil von New York, der durch seinen unverwechselbaren Charme Chinas bestach. Selbst für diese frühe Uhrzeit, von knappen elf Uhr, waren die Straßen hier eng und überfüllt von den Bewohnern und den vielen Touristen, welche das außergewöhnliche Flair, die verschiedenen Restaurants und die wunderschönen Teehäuser besuchen wollten. Jessie wich im letzten Augenblick einem verzückten Touristenpärchen aus, das so unvermutet stehen geblieben war, daß sie fast in sie hinein gelaufen wäre. Laurie hatte sie um diese ungnädige Uhrzeit von sieben Uhr aus dem Bett geholt, wo Jessie noch den Schlaf der gerechten geschlafen hatte. Sie hatte heute frei und solche Tage begann sie am liebsten mit einem ausgedehnten Vormittag im Bett, einem guten Frühstück zu der Zeit wo andere Leute bereits an Lunch dachten und einem gemächlichen Sparziergang durch den Supermarkt um die Ecke. Daß sie nun um diese für sie frühe Uhrzeit durch die überfüllten Straßen von Chinatown lief, sprach nicht gerade für ihre gute Laune. Was hältst du von einem Kaffee?, fragte sie Laurie, nachdem von ihr keine Antwort auf die erste Frage bekommen hatte. Aber Laurie schien auch diese Frage nicht zu verstehen, was entweder an der ohrenbetäubenden Lautstärke hier liegen konnte, oder der Tatsache, daß Laurie sie nicht hören wollte. Jessie ging er von der zweiten Annahme aus. Warum holte Laurie so früh aus dem Bett und überredete sie zu diesem Shopping Tag, wenn sie weder was kaufen, noch mit ihr reden wollte? Freundin hin oder her, ohne genügend Koffein in ihren Venen, war Jessie mit der Situation eindeutig überfordert. Genervt verdrehte sie die Augen zum Himmel. Auch dieser trug nicht gerade zu ihrer besten Stimmung bei. Dichte graue Wolken hatten sich zusammen gezogen und ließen das Bild der Sonne von heute früh, nur noch eine schöne Erinnerung sein. Es fängt bestimmt gleich an zu regnen, bemerkte sie, während sie sich zu Laurie drehte. Und Laurie schaute ebenfalls in den Himmel. Also hörte sie sie trotz Stimmengewirrs doch! Ok, jetzt reicht mir! Jessie drehte sich erbost zu der Freundin um! Was ist los, Laurie? Sind wir hier, um uns auf die Füße treten zu lassen, oder hat es einen Grund, warum du auf einem Dienstag nicht auf Arbeit bist? Ich hab mir für heute frei genommen, murmelte Laurie und wandte sich wieder zum gehen. Und weil ich neue Schuhe brauche, und du immer für eine Shopping Tour zu haben bist, habe ich dich angerufen. Schuhe? Jessie glaubte ihren Ohren nicht zu trauen. Laurie hatte sich frei genommen, um sich neue Schuhe zu kaufen? Zu den zwanzig Paar, die sie ohnehin schon im Schrank hatte? In Chinatown? Da war doch was im Busch! Jessie hielt ihre Freundin am Arm fest, bevor sie ihr durch die Menschenmenge voraus eilen konnte. Schuhe? Komm schon Laurie, mach mir nichts vor, dafür kenne ich dich doch ein wenig zu gut. Mit Laurie am Ärmel, drehte sie sich soweit es ging um die Achse und suchte mit den Augen, nach einem Ort, wo sie sich ungestört unterhalten konnten. Ihr Blick blieb auf einem der Teehäuser haften. Da rüber!, kommandierte sie Laurie und schob ihre rothaarige Freundin quer durch die Menschenmenge geradewegs auf das Lokal zu. Und atmete erleichtert auf, als sie endlich im dem gemütlichen Raum standen. Doch dann sog Jessie überrascht die Luft durch den offenen Mund ein und fühlte sich zu ersten Mal, selbst wie ein Tourist, in der Stadt wo sie geboren wurde. Zeit schien für dieses Lokal keine Bedeutung zu haben. Tische und Stühle aus dunklem Holz, riesige Wandteppiche mit Schwertkämpfern in ihrem Kampf um den Sieg und vereinzelte kleine Lampions über die vereinzelt stehenden Tisch schufen eine Atmosphäre, die aus einer anderen Epoche zu kommen schienen. Rot, Gold und dunkles braun, fast schon schwarz, waren die Farben die den Raum schmückten und die leise Musik aus dem Hintergrund, tat das ihrige um den Gast in eine Welt zu geleiten, welche mit der heutigen Zeit nichts mehr gemein hatte.
Eine kleine Chinesin in einem roten langen Kleid über einer weißen Hose kam lächelnd auf sie zu. Doch sie sagte nichts, lächelte sie nur an und deutete mit ihrer feingliedrigen, schmalen Hand auf einen der Tische, bevor sie ihnen voraus zu dem Tisch ging und dort noch einmal ihre Geste wiederholte. Das Lächeln von ihr, unermüdlich auf ihren vollen roten Lippen. Während Jessie und Laurie Platz nahmen, verschwand sie kurz, kehrte aber gleich darauf wieder mit den Karten zurück, welche sie dann an die beiden Freundinnen weiter reichte. Erleichtert atmete Jessie auf, als sie die Karte aufschlug und feststellte, daß sie auch in einer Sprache geschrieben war, die sie verstand und nicht nur in den Zeichen der chinesischen Schrift. Während Jessies Augen auf der Suche nach ihrem Kaffe über die Seiten huschten, warf sie ihrer Freundin immer wieder einen fragenden Blick zu. Aber Laurie schien ihn nicht zu bemerken, denn sie sah so angestrengt in die Karte, daß Jessie nach einer Weile berechtigte Zweifel kamen, ob sie überhaupt verstand was da auf dem dünnen Papier geschrieben war. Die Übersetzung steht unter den Chinesischen Zeichen, erklärte sie ihrer Freundin mit einem Grinsen und schaffte es zum ersten Mal ein Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern. Ach! Wirklich! Laurie versenkte sich wieder in ihre Karte, bis sie diese schließlich zu klappte und vor sich auf dem Tisch beiseite schob. Nett ist es hier, bemerkte sie, während sie ihren Blick durch den Raum schweifen ließ. Ich war noch nie hier? Du? Laurie drehte sich wieder zu Jessie um, welche ihre Karte nun ebenfalls vor sich auf dem Tisch zu liegen hatte. Nein. Dann holte sie tief Luft. Also gut, Laurie. Was ist mit dir los?
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Nichts ist mit mir los, antworte John, mit einer Stimme, die den Worten Lügen strafte. Und den Blick von dem Fenster nahm er auch nicht, wie Andy bemerkte. Hat es vielleicht was mit Laurie zu tun?, fragte Andy vorsichtig nach. Sylvia hat mir gestern Abend erzählt, daß du gestern zweimal nach Laurie gefragt hast und dabei einen recht .wütenden Eindruck gemacht hast. Das war eine sehr vorsichtige Beschreibung von Sylvias Worten. Der genaue Wortlaut lag bei: einen Kopf kürzer gemacht und mit Blicken getötet.
Mmpf, kam es vom Fenster. Und Andy war für einen kurzen Augenblick versucht seinem Freund die Hände auf die Schultern zu legen, und ihn so lange zu schütteln, bis er endlich mit der Sprache heraus rückte. Dieses ewige Schweigen, oder jetzt auch noch dieses.....dieses Nicht-Wort, machten ihn wahnsinnig. Es war erst elf Uhr, es fing gleich an zu regnen, er hatte Hunger und einen Kaffe würde er jetzt auch nicht schlecht finden. Statt dessen saßen er hier mit einem äußerst wortkargen John, dem etwas so offensichtlich über die Leber gelaufen war, daß Andy sich sicher war, daß es keine Maus gewesen sein konnte. Doch ganz der mitfühlende Freund der er war, unterdrückte er seine Ungeduld. Hast du noch welche von deinen Lakritzstangen hier? Das zumindestens, kam so überraschend für John, daß er sich mit hochgezogenen Augenbrauen zu Andy umdrehte. Lakritzstangen? Du magst sie doch gar nicht! Nein, mag ich auch nicht, stimmt ihn Andy mit einem Seufzen zu. Aber ich habe Hunger, und da wir uns hier wahrscheinlich noch eine Weile aufhalten werden, und ich keine Lust habe zu verhungern, will ich jetzt halt eine Lakritzstange essen. Doch schon in seinen Gedanken schüttelte es ihn bei dieser schwarzen Stange mit dem ekelhaften Geschmack, die John so gern aß. Andy wollte ganz bestimmt keine von diesen ...ekelhaften Dingern essen, ein Doughnut das wärs jetzt. Mit einer schönen Tasse schwarzen Kaffee und mit einem schönen Schokoladenüberzug. Vielleicht noch gefüllt mit der leckeren Vanillecreme. Genießerische legte sich Andy bei dem Bild vor seinem Auge die Lippen.... und hoffte, daß Johns Lakritzstangen alle waren. Sie waren sowieso nur dafür gedacht gewesen, um John aus seinen Gedanken zu reißen und dieser Trick schien zu funktionieren. Aus seiner Lethargie gerissen, beugte John sich nach vorn zu dem Handschuhfach und fing in ihm an herumzuwühlen, bis er schließlich die Plastikpackung mit den - vielleicht noch fünf - Stäbchen Andy unter die Nase hielt. Andy warf nur einen flüchtigen Blick auf den Inhalt, aber einen ehr viel längeren Blick in Johns Gesicht. Hattet ihr Streit?, fragte er statt dessen und mußte sich regelrecht zwingen eine von den Stangen aus der Tüte zu ziehen. John nahm sich selbst eine, bevor er die Tüte wieder an seinen Platz zurücklegte. Ein kurzes heftiges Schnauben begleitete seine Handlung und die nächsten Worte von ihm. Streit!, spie John aus und schüttelte den Kopf. Nein, wir hatten keinen Streit., John er schüttelte abermals den Kopf und Andy atmete erleichtert auf. Das letzte was er gebrauchen konnte, war ein Partner, der eine ihrer Staatsanwälte mit seiner rüden Art in die Flucht trieb. Und noch weniger konnte er gebrauchen, daß es Laurie war, die sich das bestimmt nicht gefallen lassen würde, sondern zurück schießen würde. Ich habe ihr die Meinung gesagt! In sekundenschnelle verpuffte Andys Erleichterung über den ersten Teil der Antwort. Du hast ihr die Meinung gesagt? Worüber?
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Er hat dir die Meinung gesagt? Worüber? Jessie hatte inzwischen ihren Tee vor sich stehen und sah über den Dampf hinweg ihrer Freundin ins Gesicht, welche ihren eigenen Tee mit einem Blick aus ihren blauen Augen zu hypnotisieren schien. Über das was er davon hielt, was ich mit Mika gemacht habe. Und was hast du mit Mika gemacht? Jessie senkte ihren Kopf ein Stück weit und versuchte den Blick von Laurie mit dem ihren einzufangen. Mensch komm schon Laurie! Fang doch endlich an zu reden und laß dir nicht jedes Wort aus der Nase ziehen. Sie pustete in ihren Tee und nahm einen kleinen Schluck von dem noch viel zu heißem Wasser. Hast du vergessen, daß ich über Mika Bescheid weiß? Also spuck es endlich aus! Was hast du getan, daß John auf dich so wütend ist? Laurie sah nun endlich von ihrer eigenen Tasse hoch und sah dabei Jessie fest in die Augen. Ob ich vergessen habe, daß du über Mika Bescheid weißt? Laurie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und fing spöttisch an zu lachen. Ganz bestimmt nicht Jessie. Nein, ganz bestimmt nicht. Sie verschränkte die Arme vor der Brust. Dank dir, stecke ich erst überhaupt in dieser ganzen Sache fest! Mit sichtbaren Unbehagen rutschte Jessie auf ihrem Stuhl hin und her, entschied sich aber dann, nicht weiter auf Lauries Vorwurf einzugehen. Was hast du mit der Mappe gemacht?, fragte sie kleinlaut nach und nun war sie diejenige, die den Blick auf ihre Tasse senkte. Durch die grüne Färbung des Tees konnte sie den Grund des Bodens sehen und die winzigen Zuckerkristalle die sich noch nicht gelöst hatten. Jessie nahm den Löffel zur Hand und rührte abermals in dem hauchdünnen Porzellan der Tasse.
Ich habe sie versteckt, seufzte es auf der anderen Seite des Tisches. Ich bin davon ausgegangen, daß wenn Mika eine Diebin ist, sie bestimmt auch keine Skrupel hat, mir einen kleinen Besuch abzustatten. Und deswegen habe ich sie geteilt und habe sie an zwei verschiedenen Orten versteckt, wo sie die Akte bestimmt nicht finden wird. Mit gerunzelter Stirn sah Jessie nun wieder von ihrer Tasse auf. Irgendwie fehlte ihr der Mittelteil von der Geschichte. Und woher wußte Mika von der Akte?, fragte sie den Gedanken nach, der ihr gerade durch den Kopf geschossen war. Was hast du mit ihr gemacht, bevor du sie versteckt hast? Jessie war sich sicher, daß sie auf dem richtigen Weg war. Wenn sie wußte was Laurie mit der Mappe von Harry Jenkins gemacht hatte, würde sich bestimmt auch klären, warum ihre Freundin so nieder geschlagen ihr gegenüber saß und die feinen Einkerbungen auf dem Tisch mit dem Fingernagel nachzeichnete. Doch Laurie antwortete ihr nicht sogleich auf ihre Frage, sondern nahm nun einen Schluck von ihrem Tee, der von der Farbe her nicht so dunkel war wie der von Jessie und außerdem noch einen feinen Jasmingeruch aufwies. Ich bin zu Mika gegangen und habe sie mit den Bildern dazu gezwungen, die Stadt zu verlassen. Jessie verschluckte sich fast an ihrem Schluck Tee. Du hast was????
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Sie hat sie gezwungen, mich zu verlassen! Endlich fing John an zu reden und Andy lehnte sich erleichtert in das Polster seines Sitzes zurück. Die Lakritzstange in der Hand vergessen, mit den Ohren und seiner Aufmerksamkeit nun ganz bei John. Und John starrte vor sich aus der Windschutzscheibe und beobachtete, wie die ersten Tropfen des Regens auf der Windschutzscheibe verendeten. Sie ist zu Mika gegangen und hat sie aufgeordert zu gehen, wiederholte er noch mal leise die Worte von eben. Die Wut auf Laurie verschwand für einen Moment, und machte der Trauer um Mika Platz, welche gestern Abend nun nicht mehr neben ihm gelegen hatte. John drehte sich von der Frontscheibe zum Seitenfenster und vergrub wieder sein Kinn in seiner aufgestützten Hand. Wie konnte Laurie ihm das antun? Tränen sammelten sich in seinen Augen, doch er blinzelte sie fort um einen klaren Blick zu behalten.
Bilder von Mika, wie sie sich in dem Restaurant kennengelernt hatten schossen ihm durch den Kopf. So schlank und so geschmeidig war sie auf ihn zugekommen und hatte sich so hemmungslos in sein Leben gedrängt, daß sie die Trauer um Laurie einfach mit einem Fingerschnipsen hinfort gewischt hatte. Bilder von einer Mika, wie sie lachend sich auf seinem Bett räkelte, wechselten sich mit dem Gefühl ab, als er sie in nach ihrer Geschichte von ihrem Ex in den Armen gehalten hatte. Ein warmes Gefühl war es gewesen. Ein Gefühl, daß sie die schwersten Hürden überwunden hatten und sich nun wirklich nahe waren. John blinzelte ein wenig heftiger.
Und dann war Laurie gekommen und hatte alles kaputt gemacht. Und gleichermaßen wie Mika vor Johns inneren Augen gestanden hatte, so war nun auch Laurie da. Arrogant und distanziert, stand sie da und sie sah ihn an. Mit einem Blick, der zu sagen schien, was willst du überhaupt? So hatte sie gestern Abend vor ihm gestanden, und mit genau diesem Blick hatte sie ihn angesehen. Das Kinn trotzig nach vorne gestreckt, den Körper angespannt. Und ihre Augen? Wie hatten ihn ihre Augen angesehen? John wußte es nicht mehr zu sagen, dann wann immer er versuchte sich an den Ausdruck in ihren Augen zu erinnern, wechselten ihre Farbe von blau auf grün und Mikas Gesicht sah ihn dann an. Und diese hatten ihn kühl angeschaut und berechnend. Müde rieb sich John über die Stirn und spürte, wie die Wut auf Laurie wieder in ihm hoch kam. Es waren Lauries Augen, die ihn so angeschaut hatten, nicht Mikas, dessen war er sich sicher. Das was seine Fantasie ihm nun vorgaukelte, war nur das Ergebnis von seiner Trauer und seiner Wut.
Warum hat sie das getan?, fragte Andy vorsichtig nach, bevor er zu der, für ihn viel wichtigeren, Frage kommen würde: Warum war Mika überhaupt gegangen? Mika war Andy nämlich an diesem Weihnachtsabend, wo er sie kennengelernt hatte, nicht so vorgekommen, als ob sie sich von irgend jemand etwas sagen lassen würde. Und schon gar nicht von der Ex Frau von John. Weil sie eifersüchtig ist, platze John mit seinem Frust heraus und hieb mit der Faust zu der Tür an seiner Seite, dessen Verkleidung unter diesem Schlag bedrohlich anfing zu knirschen.
Weil sie eifersüchtig ist?, echote Andy. Zu sagen, daß er über diese Aussage von John überrascht war, wäre eine gelinde Untertreibung gewesen, denn die Laurie die er seit Jahren kannte, war zwar durchaus mit ein wenig zu viel Temperament gesegnet, war aber ansonsten eigentlich mehr der Mensch der sich von der Kontrolle leiten ließ, und nicht von irgendwelchen Gefühlen. Und diese Laurie sollte aus Eifersucht gehandelt haben? Und das obwohl sie mit Danny einen durchaus glücklichen Eindruck machte? Ja, antworte John auf Andys Echo, nicht aber auf seine Gedanken. Für ihn bestand die Welt momentan nur aus schwarz und weiß - und Mika war weiß und Laurie hatte eindeutig die Schuld an allem. Sein Blutdruck, der ohnehin seit Sonntagnacht nicht mehr auf seinem normales Maß zurückgekehrt war, war schon wieder beträchtlich am steigen. Mika sagt, daß Laurie aus Eifersucht zu ihr gekommen ist! Die Worte blieben ihm fast im Hals stecken, so schnell hatte sich sein Puls wieder auf die ungesunden 180 begeben. Aber er war nicht der einzige, dem die Spucke weg blieb. Andy sah ihn genauso fassungslos an. Mika hat gesagt ..?
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Was hat Mika gesagt? Jessie sprang fast von ihrem Stuhl, so erbost war sie, als sie die Worte vernahm, die Mika zu John gesagt haben sollte. Und John hat ihr geglaubt?????? Jessie wußte nicht, worüber sie perplexer sein sollte. Über das was Mika John gegenüber behauptet hatte, oder daß John ihrem Gesäusel anscheinend Gehör geschenkt hatte! Unbemerkt von ihr selbst, rutschte sie soweit auf ihrem Stuhl vor, daß nur noch ein schmaler Teil ihres Pos die Balance halten konnte und sie den Rest von sich vor sich auf dem Tisch ablegen mußte. John hat ihr wirklich geglaubt? Offensichtlich, erwiderte Laurie traurig und lehnte sich ebenfalls über den Tisch. Nur noch wenige Zentimeter trennten ihre Nasen voneinander, denn der Tisch war nicht besonders groß. Aber so schafften sie zusätzlich zu der Räumlichkeit um sie herum, eine private Atmosphäre, welche von keinem mehr gestört werden konnte. Auch nicht von der kleinen Chinesin an der Bar, die ihre Gäste aufmerksam nach neuen Wünschen beobachtete.
Aber seien wir doch ehrlich, Jessie. Sie hatte ja Recht. Ich bin eifersüchtig Nein, hat sie nicht, entgegnete Jessie sofort aufbrausend. Ich meine natürlich hat sie Recht, wenn sie sagt, daß du eifersüchtig bist, schränkte sie sofort bei dem zweifelnden Blick von Laurie ein. Aber das kann John - und auch sie nicht wissen! Geduldig wie einem kleinen Kind, dem man beibringen mußte, daß nach A B kam und nicht C, sprach sie langsam und deutlich zu ihrer Freundin. Du bist immer noch mit Danny zusammen und keiner der euch zusammen sieht und sie haben dich mit ihm gesehen kommt auf den Gedanken, daß ihr nicht verliebt ineinander seid. Jessie rutschte auf ihrem Stuhl wieder ein Stück zurück. Wenn sie also behauptet, daß du aus Eifersucht gehandelt hast, dann , sie überlegte einen Augenblick, wie sie die nächsten Worte am besten formulierte, ..dann hat sie ihm im besten Fall eine Wahrheit erzählt, die sie nicht wissen kann! Triumphierend nun doch die richtigen Worte gefunden zu haben, lehnte sich Jessie mit vor der Brust verschränkten Armen an den Stuhl an. Nur um gleich darauf wieder ihre Haltung aufzulösen und wieder an den Tisch vorzurücken. Und John hat wirklich gesagt, daß Mika ihm erzählt hat, daß du aus Eifersucht gehandelt hast? Laurie hob die Schultern. Wenn ich es dir doch sage! Nachdem er mir erzählt hat wie froh er war, daß wir uns haben scheiden lassen und er gegangen ist, kam er keine zwei Minuten später wieder. Ich dachte ich fall vom Stuhl, als er plötzlich wieder so unvermittelt vor mir auftauchte. Und dann hat er mich genau das gefragt. Ob ich aus Eifersucht gehandelt hätte. Laurie hob abermals die Achseln, doch diesmal war es nicht um ihre Worte zu unterstützen, sondern um die Verzweiflung von ihr zum Ausdruck zu bringen, die sich in diesem Augenblick ihrer bemächtigt hatte. Was hätte ich denn sagen sollen?
Jessie ihrerseits konnte nichts anders tun, als immer wieder in ihrer Fassungslosigkeit den Kopf zu schütteln. Diese gottverdammte - Schlange, spuckte sie schließlich die Worte so laut und so deutlich aus, daß sich die ersten Gäste nach ihnen umdrehten. Doch weder Jessie noch Laurie bemerkten, daß sie inzwischen die Aufmerksamkeit der kleinen Teestube besaßen. Laurie, du solltest wirklich froh sein, daß John los bist! Wenn das einzige womit er denken kann, das ist, was er so dekorativ zwischen seinen Beinen verpackt hat! Mit einem abfälligen pfht lehnte sich Jessie wieder in ihrem Stuhl zurück und vergrub die Hände in den Hosentaschen. Nachdenklich starrte sie auf den Tee vor sich, von dem sie bisher nur wenig getrunken hatte. Und auch nicht mehr trinken würde. Denn zum ersten war es kein Kaffee und zum anderen war bitterer, kalter grüner Tee nichts für ihre empfindlichen Geschmacksnerven. Und warum bitte ist Mika gegangen, wenn es nur Eifersucht von dir war? Jessie sah wieder von ihrer zierlichen Teetasse hoch, direkt in Lauries blaue Augen.
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Weil Laurie Mika angedroht hat, sie ins Gefängnis zu bringen, wenn sie nicht tut, was sie will!, erwiderte John und starrte wieder aus dem Seitenfenster raus. Erinnerungen an Sonntagnacht überfluteten ihn. An eine Mika, die nach dem Sex und nach der Offenbarung, den Kopf auf seine Brust gelegt und bitterlich geweint hatte. Still und leise waren die Tränen auf seine nackte Brust gefallen, hatten sich dort zwischen ihren Fingern zu kleinen Pfützen gesammelt, bis sie schließlich in dünnen Rinnsalen an seiner Seite hinunter gelaufen waren. Und John hatte vor Schock gar nicht gewußt, was er hätte sagen sollen. Er hatte sie einfach nur in seinen Armen gehalten und die Tränenspuren auf seinem Körper gefühlt, unfähig auch nur einen Gedanken festhalten zu können.
Immer und immer wieder hatten seine Hände über ihren Kopf gestreichelt, doch sein Mund war vor Schreck stumm geblieben. Und endlich, nach endlosen Minuten des Schweigens, hatten die ersten Worte seine Lippen verlassen. Geflüsterte Worte, die ihr Trost spenden sollten, welche aber noch nicht einmal seine eigenen Ohren erreicht hatten. Wie hätte Mika sie hören sollen? Die Kerzen, der Wein alles schien in diesem Augenblick eine Bedeutung zu finden. Eine so grausame Bedeutung, daß er die Augen geschlossen und sein Gesicht in ihren Haaren vergraben hatte. Bleib bei mir, hatte er geflüstert, aber der Kopf auf seiner Brust hatte sich nur geschüttelt. Ich kann nicht, hatte sie geschluchzt. Und dann hatte sie ihm von Lauries Drohung erzählt .
Still hatte John ihr gelauscht und war mit jedem Wort was er vernommen hatte, immer blasser geworden. Er hatte nicht glauben können, wie Laurie Mika unter Druck gesetzt hatte. Sein Verstand hatte schon da angefangen nach Lösungen für Lauries Verhalten zu suchen, aber je länger Mika erzählte, um so mehr war seine Ex Frau in den Hintergrund gerutscht und um so mehr, war in ihm zu Verstand gekommen, daß Mika wirklich vor hatte ihn zu verlassen. Bleib bei mir, hatte er erneuert geflüstert und: Ich werde mich um sie kümmern, danach wird sie dir nicht mehr das Leben schwer machen. Er hatte versucht sie zu überreden, mit und ohne Worte, aber die einzige Antwort die er die ganze Nacht nur von ihr erhalten hatte war ein geschluchztes Nein und ein Kopfschütteln gewesen.
John schauerte es bei der Erinnerung daran und bemerkte dabei nicht, wie Andy neben ihm, ihn aufmerksam beobachtete.
Sie hätte Angst, hatte sie ihm gesagt. Angst, daß Laurie mit ihrem Temperament sie genauso verfolgen würde, wie ihr Ex es getan hätte. Und dann hatte sie am nächsten Morgen ihre Sachen zusammen gepackt und war gegangen. Sei ihr nicht böse, hatte sie an seiner Brust gewispert und sich ein letztes Mal an ihm geschmiegt. Sie hat es nur getan, weil sie nicht sehen kann, wie glücklich wir sind! Und das war der Punkt, wo John endgültig den Verstand verloren hatte.
Und genauso, wie John Sonntagnacht vor Überraschung starr gewesen war, so war es nun Andy. Das sollte Laurie gesagt haben?, fragte er sich immer wieder den selben Gedanken seit nunmehr einer viertel Stunde. Er kannte Laurie nicht so gut, wie John sie kannte, aber in einem Punkt, war sich Andy ganz sicher. Und das war, daß der linke Schuh nicht zum rechten paßte! Laurie war glücklich mit Danny zusammen selbst ein Blinder konnte sehen wie sie strahlte, wenn sie von dem Mann vom Csi sprach- und dann sollte sie Mika aus Eifersucht drohen, daß sie diese für nichts vor Gericht stellen würde?
Andy sah von den Regentropfen vor sich auf der Windschutzscheibe wieder zu John hinüber. Oder gab es da noch mehr? Gab es noch etwas, was John nicht erzählt hatte?
Einen Ex Freund, der Mika verfolgt und verprügelt hatte, erzählte John Andy, nachdem er diesbezüglich vorsichtig nachfragte. Deswegen ist sie gegangen und hat mich nicht die Sache mit Laurie klären lassen. Johns Stimme klang nun müde und erschöpft. Die Wut um Laurie, die Trauer um Mikas Abschied, das alles zehrte gewaltig an seinen Nerven.
Aha, bemerkte Andy und frage sich ganz ernsthaft, ob er seinen Freund nicht mal eben mit dem Kopf gegen die Scheibe zu seiner Seite schlagen sollte. Diese ganze Geschichte stank dermaßen zum Himmel! Jedes einzelne Detail erfüllte die bekannten Klischees und sogar die Tränen waren dagewesen.
Andererseits, so viel Klischees konnte man sich doch gar nicht ausdenken! Und dazu kam noch, daß John ein gestandener Cop war. Wenn alles nur Lügen gewesen wären, dann wäre ihm das doch aufgefallen!, dachte Andy und versuchte sich ein klareres Bild von dieser vertrackten Situation zu machen. Doch ein erneuerter Seitenblick auf John machte Andy klar, daß dies nicht der geeignete Augenblick war, um an dieser Stelle noch einmal nachzuhaken. Nicht, wenn sie nicht innerhalb kürzester Zeit ohne Dienstwagen da stehen wollten. Denn John hatte seine Hände zu Fäusten geballt und seine Wangenmuskeln mahlten bereits so fest aufeinander, daß Andy das Knirschen in ihnen hören konnte. Also nahm er den Faden der Unterhaltung wieder an der Stelle auf, wo John sein letztes Wort gesprochen hatte. Und dann hast du Montag auf Laurie gewartet und hast ihr die Meinung gesagt!
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Gesagt, wäre wohl eine leichte Untertreibung, berichtigte Laurie Jessies Zusammenfassung des gestrigen Abends. Aber nachdem er meinen ganzen Namen quer durch das ganze Gerichtsgebäude gebrüllt hatte, hat er sich dann damit begnügt, sie mir in einem lauteren Tonfall vorzutragen. Traurig nippte Laurie an ihrem inzwischen kalt gewordenen Jasmin Tee. Wenn sie ganz leise war und sich ganz genau konzentrierte, dann konnte sie die Regentropfen hören, die mittlerweile von dem Wind gegen die Fensterscheibe getragen wurden. Eine Hand lege sich auf die ihre und als Laurie den Blick von dem Tisch hob, sah sie, daß es Jessie ihre war. Und was sagt Danny dazu?, wollte diese wissen. Laurie entzog Jessie ihre Hand und lehnte sich mit einem spöttischen Lächeln an die Lehne ihres Stuhls. Was sollte er schon sagen, antwortete sie der Freundin leise und ein wenig ironisch. Nichts sagt er. Er hat gestern Abend gearbeitet und weiß noch gar nichts davon. Und ich denke auch nicht, daß ich so stolz auf meine Tat bin, daß ich ihm davon erzählen werde. Laurie rieb sich die Nase, welche vor ungeweinten Tränen juckte. Und außerdem kann ich ihm davon gar nichts erzählen. Sie faltete die Hände, wie zu einem stummen Gebet zusammen und Tränen schimmerten nun in ihren Augen. Weißt du was das Schlimmste daran ist? Laurie schaute von den Händen in ihren Schoß zu Jessie hinüber, welche zur Antwort den Kopf schüttelte, obwohl sie sich denken konnte was es war. Ich konnte ihm noch nicht einmal sagen, warum ich es getan habe! Eine einzelne Träne rollte ihr über die Wange, nahm den Weg der Schwerkraft, und tropfte ihr auf den Schoß. Ich konnte es ihm nicht einmal sagen.
Noch nicht, sagte Jessie und stand auf, um sich auf den Stuhl neben ihrer Freundin zu setzten. Zärtlich nahm sie diese in den Arm und streichelte ihr übers Haar. Noch nicht, wiederholte sie. Und Laurie lehnte kummervoll ihren Kopf an Jessies Schulter.
Mhm, Mika ist zwar nicht mehr da....aber sie bestimmt immer noch das Leben bzw. die Gedanken einiger Personen.
Also ich bin dafür, dass John und Laurie sich mal gründlich ausprechen. Aber das wird wahrscheinlich ein Wunschdenken meinerseits bleiben.
Ich hoffe jedenfalls, das das jetzt so angespannte Verhältnis zwischen den beiden sich wiederentspannt und sie klären die Sache irgendwie.
Ich glaube, wenn ich an Lauries Stelle wäre, ich hätte John im Nachhinein wohl die Wahrheit über seine liebe Mika gesagt...Aber dann wäre Deine FF, wohl wesentlich schnell zu Ende, als Du es vorhast.
LG Eve
Mika ist weg??? Na das glaub ich aber noch nicht so ganz! Sie kommt so davon??
Und was hat sie zurück gelassen? Zwei zerstrittene Menschen die sich eigentlich sehr mögen, oder vielleicht sogar noch lieben! Pah, so typisch Weib, erst Aufruhr machen und dann Leine ziehen vor lauter Feigheit!
Andy weiß auch endlich wo der Wind hergeht, Gott sei Dank, so bringt John seinen Kummer los und Laurie hat Jessie zum ausquatschen, aber noch wartet auf die beiden das alles entscheidende Gespräch, ob Freund oder Feind! Ich hoffe das beste! Klasse wie immer Chyio! Was braucht es da mehr Worte, außer... bitte mehr!!
LG Flymoon
Ich hab mir das Kapitel heute noch mal mit Tony zusammen durchgelesen, da ich Montag leider keine Zeit mehr hatte. Und dabei sind uns doch so einige Fehler aufgefallen, die uns gut zum lachen gebracht haben. Außer den Anführungstrichen, die ich vergessen habe.
Ich werde es jetzt aber nicht editieren und verbessern. Seht es einfach als Beweis, daß ich es nirgendwo ab-, sondern selbst geschrieben habe! Hihi...