A David Caruso Tribute - FanFiction

Another year has gone by

Re: Another year has gone by

Und weiter in dem Reigen! Die zwei sind solche Dickköpfe das es wahrlich schon zum Himmel schreit!

Was ich jetzt sehr gut fand war das du die Denkweisen der beiden getrennt hast in zwei Kapitel!

Wie auch schon bei NYPD Blue selbst, hatte ich jetzt auch das Gefühl, was will Laurie eigentlich?? Einerseits hängt sie an ihrem Mann sehr, schläft mit ihm, obwohl beide getrennt leben, andererseits ist sie sauer auf sich deswegen und verhält sich John gegenüber dann total ungerecht. Tza, super eingefangen chyio!

Ich war immer der Meinung das Laurie eigentlich nie genau wußte warum sie sich von John scheiden ließ, sie war einfach unzufrieden mit sich und sein Job tat dann das übrige dazu. Was weiß ich was sie für einen Mann wollte, wohl einen der pünktlich zu seiner Zeit den Hammer fallen läßt, sie verwöhnt und was weiß ich nicht noch alles! Aber, ich denke das wäre ihr mit der Zeit auch sehr langweilig geworden.

Auf jedenfall geht deine Geschichte höchst interessant weiter und ich freu mich sehr wenn es weiter geht bei Laurie und John! Klasse gearbeitet! Danke für den Lesegenuss!

LG Flymoon






Danke Mel!!

Belle:Did you know Horatio was the first CSI?
Horatio: He was..er..what?
Belle: In Hamlet, when Hamlet was poisoned and dying. He asked his best friend Horatio to tell the world who murdered him.
Horatio: Ok, I'll tell the world.

Re: Another year has gone by

@ Chyio

Scheidungspapiere im Mülleimer, find ich toll.  Da gehören sie auch meistens hin. Wie Flymoon schon sagte, ich glaube Laurie weiß wirklich nicht was sie will.

Du hast die Stimmung der beiden perfekt eingefangen. Man hat wirklich das Gefühl ein Teil dieser Geschichte zu sein.

Kurz gesagt:       T  O  L  L    

Du hast meine Mittagspause wieder einmal gerettet.  

 

Liebe Grüße Zoe    







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Danke Susanne !

Re: Another year has gone by

Oh Gott - ähh nein, richtigerweise: Oh Chyio - was für eine Fortsetzung!


Ich weiß nicht, ob ich Laurie hassen oder lieben soll für ihre Art und Weise.

Eben denke ich mir noch: Laurie, tu es nicht (als sie sich da grad beginnt, mit John zu vergnügen) und dann denke ich mir wieder: Du dumme Gurke! Du vergeigst aber auch alles. Na gut, zum Teil denkt sich Laurie das auch selbst. Aber irgendwie ist sie schon etwas abgefahren, wenn sie sich nicht auskennt, wie es weitergehen soll, wie soll sich dann John auskennen.

Ich hab keinen Vergleich zur Serie, da ich diese nicht kenne; das ist aber vielleicht auch gar nicht mal so schlecht, so sehe ich die zwei noch unbefangener als jemand, der die Serie und die Darstellung von John und Laurie kennt.


Die Fortsetzung ist dir jedenfalls wieder prima gelungen! Die Aufforderung "bitte weitermachen" erübrigt sich hoffentlich nicht, oder?



PS Den berühmen Sex mit dem Ex habe ich schon richtig erwartet DAS gehört einfach dazu!







Re: Another year has gone by

Guten Morgen!!!!

Und da mir abends momentan so absolut die Zeit fehlt, bin ich heute extra eine Stunde früher für Euch aufgestanden.

 

@Flymoon: Danke für das Kompliment, das ich die Stimmung der beiden gut eingefangen habe. Leider muß ich gestehen, daß ich mich inzwischen so gar nicht mehr daran erinnern kann. Die Geschichte hat sich verselbstständigt, es gibt mehr Charaktere als ich eingeplant und sie wird bei weitem länger als ich gedacht habe. Ob ich also die Stimmung von den zwei aus der Serie halten kann, wage ich zu bezweifeln.

 

@Zoe: Tja, daß mit den Scheidungspapieren sehe ich genauso, schauen wir mal was Laurie davon hält.

 

@Smilla: Hmmm, ich würde sagen, da war Lauries Mundwerk mal wieder schneller als ihr Verstand. Auch wenn sie diesmal nicht viel dagegen tun konnte.

 

 

Na toll. Zahnschmerzen am frühen morgen! Wenn mir jetzt auch noch gleich das Schreibprogramm ein Strich durch die Rechnung macht, dann weiß ich ja was für Kunden mich heute erwarten!

 

 

 

 

Der Raubmord in der Sixth/Ecke Columbia Avenue

 

 

Der Montag brachte in dem Raubmordfall in der Sixth Avenue endlich Fortschritte.

Vor ein paar Tagen war die Tochter von Sidney und Arthur Hawkes von den Malediven heimgekehrt. John und Andy machten sich auf dem Weg, um Kimberly Hawkes zu verhören.

 

Der kleine Laden hatte inzwischen wieder seinen Betrieb aufgenommen.

Nur wenig erinnerte hier noch daran, dass hier vor einer Woche ein Raubmord stattgefunden hatte. Das Neonlicht schien genauso grell, wie John es in Erinnerung hatte, und auch Mrs. Hawkes hatte sich vom Aussehen nicht verändert.

Zusammen mit einem jungen Mädchen stand sie hinter der Theke und war in ein intensives Gespräch mit einem Kunden vertieft. John und Andy blieben in respektvollen Abstand von den beiden stehen und taten so, als ob sie sich das Sortiment anschauten.

Aus den Augenwinkeln betrachtete John das Mädel. Sie war noch sehr jung, vielleicht siebzehn, schmal mit langen blonden Haaren. Sie sah aus wie das typische amerikanische Großstadtmädchen. Enge Jeans, kurzes Top und Sneakers. John runzelte ein wenig die Stirn. Dafür, dass sie gerade ihren Vater verloren hatte, wirkte sie recht locker und nicht gerade so, als ob sie in Trauer war. Sein Blick wanderte weiter zu ihrer Mutter. Auch Mrs. Hawkes schien, sich mit der veränderten Situation gut abgefunden zu haben. Die Falte auf seiner Stirn vertiefte sich. Er warf einen kurzen Blick zu Andy rüber, der ein paar Regale weiter entfernt stand und sah, dass das Gesicht seines Partners ebenfalls einen skeptischen Ausdruck trug.

Wieder hatte John das Gefühl, dass hier etwas nicht stimmte. Er beschloß seinen Instinkten zu vertrauen und Mrs. Hawkes und ihre Tochter genauer unter die Lupe zu nehmen. Er würde Martinez bitten, sich noch einmal die Unterlagen von Mrs. Hawkes anzuschauen. Vielleicht hatten sie etwas übersehen.

Der Kunde verließ zufrieden den Laden, und Andy und er traten zu den Beiden. Es war Andy, der das Verhör übernahm. „Guten Tag, Mrs. Hawkes. Mein Name ist Andy Sippowitz und das ist mein Partner John Kelly. Vielleicht erinnern sie sich ja noch an uns. Wir waren vor einer Woche bei ihnen, um die Aussagen über den Raubmord an ihrem Mann aufzunehmen.“ Ein Wiedererkennen blitzte in den Augen von Sidney Hawkes auf. „ Aber sicher.“ Sie reichte den beiden Detectives die Hand. „Darf ich ihnen meine Tochter Kimberly vorstellen?“ Das blonde Mädchen reichte ihnen ebenfalls die Hand. „Tag.“, ihre Stimme war sehr leise, und John hatte Schwierigkeiten, sie zu verstehen. Andy fuhr fort: „Mrs. Hawkes, wir sind hier, um noch mal mit ihnen über den Tag zu reden, als ihr Mann erschossen wurde. Es wäre nett, wenn wir später auch noch mit ihrer Tochter sprechen könnten.“ Mrs. Hawkes wirkte verärgert. „Noch mal mit mir sprechen? Ich hatte doch ihrem Kollegen bereits alles erzählt, was ich weiß.“ Andy behielt die Ruhe. „Ich weiß, aber an dem Tag standen sie noch unter Schock. Und wir haben die Hoffnung, dass jetzt, nachdem ein bisschen Zeit vergangen ist, ihnen noch ein paar andere Details eingefallen sind.“ John stand still neben seinem Freund und lächelte die beiden aufmunternd an, ließ sie dabei aber keinen Augenblick aus den Augen. So entging ihm auch nicht das nervöse Aufblitzen in den Augen von Sidney Hawkes. 

 


Re: Another year has gone by

„Wäre es möglich, dass wir vielleicht nach oben gehen könnten, um in Ruhe zu reden?“ Sidney warf einen schnellen Blick auf die Uhr und stellte fest, dass die beiden Detectives genau ihre Mittagspause abgepasst hatten. Es gab keinen Grund diese Frage zu verneinen und so gab sie Kimberly mit eine Geste zu verstehen, die Tür abzuschließen. Kimberly ging zur Tür schloß sie ab und drehte das kleine Metallschild, auf dem ‚Offen’ stand um. Jetzt war ‚Wir machen Mittagspause’ zu lesen. Sie bewegte sich langsam, sehr langsam. Andy rollte genervt mit den Augen, ließ sich aber ansonsten nicht anmerken, dass ihm das hier alles zu lange dauerte.

   Mrs. Hawkes schloß die Kasse ab und führte sie durch eine kleine versteckte Seitentür, die Treppe zu ihrer Wohnung hoch. Kimberly schlurfte langsam hinter ihnen her.

Die Wohnung wirkte dunkel und ungemütlich, aber sehr aufgeräumt. John und Andy folgten ihr ins Wohnzimmer und nahmen auf der Couch Platz. Mrs. Hawkes und Kimberly setzten sich auf die beiden übriggebliebenen Sessel.

Während John sich vorsätzlich entspannt ins Polster gleiten ließ, beugte sich Andy nach vorne und blickte Mutter und Tochter an. „Mrs. Hawkes, gibt es noch irgendetwas, dass ihnen vielleicht noch zu dem besagten Tag eingefallen ist?“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein Sir, ich habe ihren Kollegen bereits alles erzählt, was ich weiß.“ Sie nickte in Richtung von Detectiv Kelly. John lächelte sie an und neigte den Kopf als Zustimmung. Andy fasste noch einmal kurz zusammen, was sie damals erzählt hatte. „Sie waren hier und haben das Mittagessen vorbereitet, als sie plötzlich Schüsse hörten. Wenig später sind sie nach unten gegangen und haben ihren Mann hinter der Theke gefunden.“ Mrs. Hawkes bestätigte die Zusammenfassung. „Warum sind sie nicht gleich nach unten gegangen, als sie die Schüsse hörten?“ John betrachtete sie genau und wieder viel ihm ein nervöses Blinzeln auf. „Ich sagte doch schon, dass ich mir nicht ganz sicher war, ob es überhaupt aus dem Laden kam. Ich dachte zuerst, es wäre auf der Straße passiert.“ Während sie erzählte, glitt Johns Blick zu den Fenstern. Es waren schallisolierte, die den Straßenlärm fernhalten sollten. Und als er genauer lauschte, stellte er fest, dass er nichts anderes hörte, als den Wecker im Schlafzimmer und das Summen des Fernsehers.

Sein Blick glitt weiter zu Kimberly und er grinste sie leicht an. Kimberly lächelte zurück, senkte dann aber sofort den Blick und starrte auf dem Fußboden. Johns Mimik veränderte sich nicht, aber in seinen Gedanken machte er sich eine Notiz.

Andy nickte. „In Ordnung. Dürfte ich jetzt vielleicht ihnen ein Paar Fragen stellen?“ Er wandte sich zu Kimberly um „Ja.“ Sie warf noch einen flüchtigen Blick in Johns Richtung. „Kimberly, ich darf dich doch so nennen?“ Sie nickte zustimmend. „Kimberly, sie waren mit einer Freundin und deren Eltern auf den Malediven.“ „Ja.“ „Wie hat es ihnen dort gefallen?“ Er lächelte sie aufmunternd an und versuchte ihr so,  etwas die Scheu zu nehmen. Er hatte die Erfahrung gemacht, dass es einfacher war, über ein neutrales Thema auf den wesentlichen Teil des Gespräches zu kommen. Er registrierte, wie erstaunt sie über diesen Themenwechsel war.

„Es war schön.“ John verkniff sich das Grinsen, welches ihm auf den Lippen lag. Sie war wirklich sehr gesprächig! Andy dagegen sog die Luft durch die Zähne ein und ließ für einen Augenblick den Kopf hängen, bevor er sie wieder ins Auge fasste. „Was hat dir denn am Besten gefallen?“ Kimberly überlegte kurz. „Das Meer. Es war so blau. Genauso wie auf den Postkarten. Ich wußte gar nicht, dass es wirklich so eine schöne Farbe hat.“ Andy war überrascht. Das war ja mal mehr als ein Satz mit drei Worten! „Ich beneide dich, ich wollte schon immer mal dorthin, aber die Malediven sind ein ziemlich teurer Urlaubsort und so viel Geld verdiene ich dann doch nicht.“ Er seufzte theatralisch und gab Mrs. Hawkes einen kurzen Augenblick Zeit, diese Aussage zu verdauen.

In diesem Augenblick fiel es John wie Schuppen von den Augen, was ihn bei ihrer ersten Aussage so stutzig gemacht hatte. Mrs. Hawkes hatte erzählt, dass sie mit dem Laden nur wenig Umsatz machten und dass sie mit dem Geld gerade so über die Runden kamen. Wie konnten sie es sich dann leisten, ihre Tochter auf die Malediven zu schicken?

Sidney Hawkes hatte auch sofort eine Erklärung zur Hand. „Die Eltern von Kimberlys Freundin Melanie haben sie zu diesen Urlaub eingeladen. Wir können uns nicht leisten, in Urlaub zu fahren, und so nahmen wir dieses Angebot natürlich gerne an.“

John wußte instinktiv, dass sie log, aber er lächelte weiter.

„Oh, solche Freunde hätte ich auch gerne“, erwiderte Andy. „Gab es in der Familie irgendwelche Streitigkeiten? Haben sich ihre Eltern gestritten?“ Wieder ein nervöses Blinzeln, aber Kimberly schien ihren Text zu kennen und schüttelte verneinend den Kopf. „Nein, alles war ok.“

„Na dann....“ Andy erhob sich, und John tat es ihm nach. „Ich denke, dass war es denn erst mal. Danke, dass sie sich für uns die Zeit genommen haben.“ Er schüttelte Mrs. Hawkes und Kimberly die Hand und begab sich dann mit John zu dem Ausgang, der direkt auf die Straße führte.

Sie schwiegen beide bis sie im Wagen saßen und einen sicheren Abstand zum Haus hatten.

John sah noch im Rückspiegel, wie sich die Gardine in Mrs. Hawkes ihrer Wohnung bewegte. Sie war wohl reichlich unsicher geworden. „Sie lügt“, schnitt John das Thema an. „Und wie sie das tut. Ich möchte nur zu gerne wissen, was sie uns verheimlicht.“ Andy umgriff das Lenkrad fester und konzentrierte sich auf den Verkehr. „Ich werde Martinez bitten, noch einmal die Aussagen zu überprüfen, und ich schaue, ob ich nicht noch etwas anderes im Computer finde außer ihrer blütenweißen Weste.“ Andy nickte. „Mach das. Und ich werde zusehen, daß ich den Versicherungsagenten von Mr. und Mrs. Hawkes erreiche. Vielleicht hat er uns ja was zu erzählen, daß ein wenig Licht in die Sache wirft.“

 

Zurück auf dem Revier, setzte sich John sofort an seinen Computer und fing an zu recherchieren. Andy auf der anderen Seite des Schreibtisches, nahm den Telefonhörer in die Hand.

Drei Stunden arbeiteten sie konzentriert, nur unterbrochen von Andy, der ihnen einen Kaffee holte. Dann, nach drei Stunden, hatten sie erste Ergebnisse.

Andys Gesicht war das erste, daß ein zufriedenen Ausdruck annahm. „Es gibt eine Lebensversicherung, die auf den Namen ihres Mannes ausgestellt wurde. Sie ist allerdings nicht sehr hoch, lohnt nicht für einen Mord. Aber das wirklich Interessante ist, dass eine Zusatzversicherung abgeschlossen wurde.“ John runzelte die Stirn. „Was denn für eine Zusatzversicherung?“

Andy überlegte einen Augenblick, wie er seinem Partner am einfachsten erklären konnte, was ihn der Versicherungsagent in langen fünfzehn Minuten erklärt hatte, bis Andy endlich das wesentliche herausgefiltert hatte.

„Laß mich dir die Kurzfassung geben, von dem ganzen fachlichen Mist, den ich mir gerade anhören durfte.“ Andy schüttelte entnervt den Kopf. „Versicherungsagenten und Anwälte! Schmeißen mit Fremdwörtern um sich, als ob sie noch nie von Sätzen gehört haben, die nicht mehr als fünf Worte besitzen!“ John lächelte in seine Kaffeetasse. Ja, das kam ihm durchaus von Laurie bekannt vor.

„Also, sollte einem Teil des Ehepaars, im Laden etwas zustoßen, erhält der andere genügend Geld, um sich nie wieder Sorgen machen zu müssen.

Wahrscheinlich hatten sie diese Zusatzklausel reingenommen, weil der Laden sich in einer unsicheren Gegend befand.“

Andy feixte.

 „Allerdings ist unklar, woher das Geld kommt, von dem Kimberly auf die Malediven fuhr. Vielleicht hatte sie ja in diesem Punkt die Wahrheit erzählt.“

John schüttelte den Kopf, „Glaube ich nicht.“ Er drehte seinen Bildschirm in Andys Richtung, damit sein Partner einen Blick auf den Schirm werfen konnte. Andy pfiff bewundernd durch die Zähne. „In erster Ehe mit Samuel Lawrence verheiratet. Eine gemeinsame Tochter: Kimberly Lawrence!“ Ein Strahlen überzog Andys Gesicht. „Na sieh mal einer an. Kimberly ist gar nicht die Tochter von Arthur. Wie bist du denn auf diesen Gedanken gekommen?“

John zuckte mit den Schultern. „Mrs. Hawkes erzählte, dass sie 15 Jahre mit Arthur verheiratet war, aber Kimberly erschien mir älter. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass Sidney und Kimberly eine sehr enge Beziehung zueinander haben. Ich fand das für ein Mädchen in Teenageralter doch ziemlich ungewöhnlich. Also dachte ich, dass Mrs. Hawkes.... ich weiß nicht, sie besonders verwöhnt hat? Sie ein Geheimnis teilen? Keine Ahnung. Also gab ich den guten Namen von Mrs. Hawkes mal in verschiedenen Staaten ein und stieß dann auf das hier.“ Andy bekam das Grinsen nicht mehr aus seinem Gesicht gewischt. „Verdammt, was habe ich dich doch gut ausgebildet.“

„Jedenfalls gibt es Bankunterlagen, nachdem Samuel Lawrence einen Kredit über $ 20.0000,- aufgenommen hat und $ 3.000,-  wurde dem Konto von.....Sidney Hawkes gutgeschrieben!“ John machte es sich in seinem Stuhl bequem und nahm einen Schluck von seinem Kaffee. „Wenn du mich fragst, haben sich Sidney und Samuel wieder getroffen und haben ihre einstige Liebe wiederentdeckt. Sie beschlossen, sich des leidigen Ehemannes zu entledigen und von dem Geld, welches Sidney dann erhalten würde, sich ein schönes Leben zu machen. Um Kimberly aus dem Weg zu haben, schickten sie sie mit ihrer Freundin Melanie auf die Malediven. Wollen wir wetten, dass Sidney Melanie eingeladen hat und nicht umgekehrt? Sie versprachen Kimberly ein besseres Leben mit all den schönen Sachen, die sich ein Mädchen in diesem Alter wünscht. Und Kimberly, die wußte, dass Arthur nicht ihr richtiger Vater war, stimmte zu. Von dem Rest des Geldes heuerte Samuel eine kleine Gang an, die Arthur umbringen sollten und als kleinen Obolus durften sie das Geld aus der Kasse auch noch mitnehmen.“ John schürzte verächtlich die Lippen. „Ganz schön durchtrieben, das Biest.“ Andy nickte zustimmend. „Ich gebe dir ja Recht, aber das sind nichts als Spekulationen. Bis auf die Tatsache, dass Mrs. Hawkins schon einmal mit Samuel verheiratet war, haben wir keine Beweise.“

John lächelte durchtrieben, während er aufstand und sein Jackett von der Stuhllehne nahm. „Na, dann sollten wir uns ein Geständnis holen. Meinst du, du schaffst das noch in deinem fortgeschrittenen Alter?“

 





Re: Another year has gone by

Ich hab es ja schon per mail geschrieben, aber will es natürlich auch hier nochmals festhalten: Deine Entwicklung der Geschichte ist sagenhaft. Zuerst beginnt es mit Beziehungskampf und -krampf und nun machst du schon hausgemachte Krimis und Ermittlungsarbeit. Und das - wie üblich - sehr gut beschrieben von dir und richtig glaubwürdig. Die Arbeit von John & Co würde wirklich so funktionieren bzw. könnte so funktionieren.

Wird die Arbeit hier eigentlich später noch eine Rolle spielen? (ich nehme es ja an, aber wer weiß....)




Re: Another year has gone by

Und der zweite Teil meines kleinen Falles.

 

Es sei hier mal angemerkt, daß es das erste mal ist, daß ich mich mit dieser Thematik befasse.

Deswegen auch nur eine relativ einfache Lösung, die mir trotzdem für den Anfang schon eine Menge Kopf zerbrechen bereitet hat.

 

@Smilla: Und wie auch so vieles anderes in meiner Geschichte, war es nicht geplant. Als ich die Geschichte anfing zu schreiben, hatte ich mehr so etwas in dem Sinn wie Lucie. Also wirklich nur eine reine Liebesgeschichte.

Aber was soll ich sagen, manche meiner Charaktere sind äußerst dickköpfig und wollten die Story übernehmen!

 

Der Raubmord in der Sixth/Ecke Columbia Avenue /2

 

Sie ließen Sidney Hawkes und ihre Tochter Kimberly mit einer Polizeistreife auf das Revier bringen und brachten sie dann in verschiedene Verhörzimmer unter. Andy würde sich um Sidney kümmern, John nahm sich Kimberly vor.

„Hallo Mrs. Hawkes, schön sie wieder zu sehen.“ Aus ihrem Gesichtsausdruck konnte Andy ableiten, dass sie nicht begeistert war, ihn wieder zu sehen. Andy knallte eine Akte vor Sidney auf den Tisch und setzte sich ihr dann gegenüber.

„Als erstes möchte ich ihnen sagen, dass alles was sie hier sagen, gegen sie verwendet werden kann. Sie haben das Recht zu Schweigen und auf einen Anwalt, wenn sie sich keinen leisten können, so ist der Staat New York durchaus bereit, ihnen einen zur Verfügung zu stellen. Haben sie mich verstanden?“ Die blonde Mittfünfzigerin nickte. „Möchten sie einen Anwalt haben?“ Sidney wurde pampig. „Meinen sie denn, dass ich einen brauche?“ Andy verzog abschätzend das Gesicht. „Das liegt an ihnen, ob sie bereit sind zu kooperieren.“ Schnippisch zog sie die Schultern hoch und erwiderte „Es gibt nichts, was ich zu verbergen habe. Nein, ich möchte keinen Anwalt.“ Jetzt war es an Andy mit den Schultern zu zucken. „Ganz wie sie meinen.

„Mrs. Hawkes, wir haben ein paar interessante Dinge über sie herausgefunden. Zum Beispiel, dass sie bereits einmal verheiratet gewesen waren. Und zwar mit einem gewissen Samuel Lawrence.“ Andy hielt kurz inne und betrachtete die Frau ihm gegenüber. Sidney Hawkes wurde bei der Erwähnung dieses Namens sichtlich blaß. Andy war erstaunt; er hätte nicht gedacht, dass es einer Frau, die so abgebrüht war, ihren Mann umbringen zu lassen, bei der bloßen Erwähnung ihres Ex Mannes, bereits anfing schwach zu werden. Sie musste sich verdammt sicher gewesen sein, dass sie die Verbindung zu ihren Ex nicht auftun würden. Um ehrlich zu sein, hatten sie auch eine ganze Weile gebraucht, um dahinter zu kommen.

Schnell versuchte er sie mit einem weiteren Detail zu verunsichern. „Und wir haben festgestellt, dass Kimberly gar nicht die Tochter ihres verstorbenen Mannes Arthur war, sonder die Tochter von diesem besagten Samuel Lawrence.“ Seine Rechnung ging auf, die frisch gebackene Witwe wurde zwar noch etwas zickig, doch ihr traten bereits die Tränen in die Augen. Sie war bei weitem nicht so abgebrüht, wie Andy gedacht hatte.

John betrat den Raum und teilte Andy im Flüsterton mit, was er von Kimberly erfahren hatte. Allerdings flüsterte er mit Absicht so laut, so dass auch Sidney Hawkins alles mitbekam. „Kimberly erzählt, dass die beiden sich viel gestritten haben. Vor ungefähr einem halben Jahr, gab es einen besonders lauten Streit und ihre Mutter hatte daraufhin ihre Sachen gepackt und war für zwei Monate spurlos von der Bildfläche verschwunden. Als sie dann wieder kam, fragte sie Kimberly, was sie sich am meisten wünschen würde. Sie versprach ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Dann, sehr plötzlich, schickte sie sie mit ihrer Freundin Melanie auf die Malediven.“ John wollte noch weiter erzählen, doch Sidney hatte bereits aufgegeben. „Schon gut, ich erzähle ihnen alles.“

John und Andy tauschten einen schnellen Blick, und Andy setzte sich Mrs. Hawkes wieder gegenüber. John dagegen lehnte sich hinter ihm an die Wand und beobachtete seinerseits die Frau.

„Kimberly ist nicht von Arthur. Sie war zwei Jahre alt, als wir beide heirateten. Arthur sagte, dass es ihm nichts ausmachte, dass ich bereits ein Kind hatte. Er sagte, dass er sich immer eine Familie wünschte und er jetzt endlich eine hätte. Kimberly und Arthur kamen nicht miteinander aus. Obwohl sie erst zwei Jahre alt war, ließ sie sich nichts von ihm sagen und schikanierte ihn, wo sie nur konnte. Arthur hatte schnell die Nase von ihr voll, aber er liebte mich und so duldete er Kimberly. Je älter sie wurde, um so schlimmer wurde es. Als sie fünf Jahre alt war, schlug er sie das erste mal. Verstehen sie mich nicht falsch, er verprügelte sie nicht, er gab ihr nur hin und wieder eine kräftige Ohrfeige.“

Mrs. Hawkins sprach schnell und leise und ließ den Fleck vor ihr auf der Tischplatte keinen Augenblick aus den Augen, geistesabwesend versuchte sie ihn, mit dem Fingernagel weg zu kratzen. Keiner der beiden Detectives ließ sie aus den Augen, sondern warteten, dass sie mit der Erzählung fortfuhr.

„Arthur kam aus einer Generation, wo der Mann das Sagen hat und die Frau nur eine untergeordnete Rolle spielt. Sie wissen schon was ich meine. Er geht arbeiten und die Frau ist für den Haushalt und die Kinder verantwortlich.“

John fühlte sich unangenehm berührt, diese Diskussion hatte er schon des öfteren mit Laurie geführt.

„Nun, irgendwann hatte ich ihn überredet, dass wir meinen Wunschtraum nach einem eigenen Laden wahr machten. Zum Anfang lief alles gut. Wir arbeiteten Hand in Hand, während ich noch nebenbei den Haushalt führte und mich um Kimberly kümmerte. Solange ich den Mund hielt, war alles gut, aber irgendwann fühlte ich mich überfordert und sagte ihm das. Ich bat ihn um nichts weiteres, als auch mal im Haushalt zu helfen. Mehr wollte ich ja gar nicht, aber er ließ sich nicht darauf ein.“ Sie schwieg und der Fingernagel kratze ein wenig doller an dem Fleck herum.

 „Mit Kimberly und Arthur wurde es auch immer schlimmer. Eine normale Unterhaltung gab es bei den beiden nicht. Immer brüllten sie sich an und knallten mit den Türen. Es herrschte keine Ruhe in dem Haus, nie gab es Frieden. Vor einen halben Jahr platzte dann der Knoten. Arthur, der trotz seiner chauvinistischen Ansichten, mir immer ein guter Ehemann gewesen war, fing auch mich an anzubrüllen.“ Eine einzelne Träne kullerte über ihr Gesicht und tropfte auf die Tischplatte.

„Und dann schlug er mich!“ Sidney Stimme brach und brauchte einen Augenblick um sich zu sammeln. „Ich packte meine Sachen und ging zurück nach Iowa. Ich wollte ihn verlassen und in diesem Augenblick war es mir dann auch egal, was mit Kimberly wurde. Ich wußte, dass sie sich durchaus verteidigen konnte. Sie hatte das Temperament von Samuel geerbt und sagte immer, was sie dachte und ließ sich auch sonst nicht die Butter vom Brot nehmen.

In Iowa traf ich dann Samuel wieder. Wir verliebten uns wieder ineinander und beschlossen zusammen zu bleiben. Aber da war noch Arthur und Kimberly, die noch immer bei ihm war. Samuel hatte es sehr verärgert, wie Arthur mich behandelt hatte. Er sagte, dass er sich um alles kümmern würde und ich müsste mir um nichts Gedanken machen. Nach zwei Monaten schickte er mich zurück zur Arthur. Er küsste mich auf die Stirn und sagte mir, dass alles gut werden würde. Und ich glaubte ihm.“ „ Und sie sind einfach so zurück gegangen?“, fragte Andy. „Von dem Mann den sie liebten?“ Mit zusammengekniffenen Augen schaute Andy Mrs. Hawkes misstrauisch an. Sidney Hawkes schaute ihn für einen kurzen Augenblick fest in die Augen. „Wenn ihn fünfzehn Jahre jemand sagt, wo ihr Platz im Haus ist, dann fragen sie nicht mehr von welchem Mann die Anweisung kommt.“ Sie senkte wieder den Blick auf die Tischplatte vor ihr und fuhr mit ihrer Erzählung fort.

„Er schickte mir Geld und schrieb, dass ich Kimberly weit weg schicken sollte. Ich wußte, dass Kimberly sich schon immer wünschte die Malediven zu sehen und so schickte ich die dorthin. Ich wurde unruhig, ich hörte nichts mehr von Samuel. Weder konnte ich ihn erreichen, noch beantwortete er meine Briefe.

Eine Woche verging und alles war so wie immer, dann hörte ich die Schüsse. Mir war zuerst nicht klar, was gerade passierte, was das zu bedeuten hatte. Aber als ich dann nach unten in den Laden kam und ich Arthur dort liegen sah, wurde mir klar, was Samuel damit gemeint hatte, dass ich mir keine Sorgen mehr zu machen brauchte.“

Sidney weinte leise vor sich hin.

 John wechselte einen kurzen Blick mit Andy, dann ging er um den Tisch herum und legte ihr tröstend die Hand auf die Schulter.

 „Ich gehe mal die Staatsanwältin holen, damit sie die Aussage machen kann“, murmelte Andy vor sich hin und verschwand aus dem Zimmer. Sylvia stand bereits vor der Tür. Sie hatte durch das verspiegelte Fenster alles mitangehört und nickte Andy zu. „Gute Arbeit.“ Sie lächelte ihn an und griff verstohlen nach seiner Hand. Nervös schaute sich Andy um, aber sie waren alleine und keiner bekam etwas von dieser Intimität zwischen den beiden mit. „Ich habe gar nichts getan! Sie hat ganz von alleine angefangen.“ Sylvia lächelte ihn an. „Ich finde, dass hast du trotzdem gut gemacht.“ Sie ließ seine Hand los, hob ihren Aktenkoffer auf, schenkte ihm ein verführerisches Lächeln und ging dann zu John, um die Aussage aufzunehmen.

 





Re: Another year has gone by

Super!!!! Die Geschichte entwickelt sich wirklich super interessant weiter, eigentlich sind es ja schon zwei Geschichten in einer! Echt klasse! Was ich jetzt besonders schön finde sind die kleinen Details von dir, wie du z. B. John und Andy beschreibst bei bestimmten Handlungen von ihnen. Genau so wie es in der Serie auch war, man hat es wirklich bildlich vor sich und kann es sich vorstellen!

Einfach toll!

LG Flymoon






Danke Mel!!

Belle:Did you know Horatio was the first CSI?
Horatio: He was..er..what?
Belle: In Hamlet, when Hamlet was poisoned and dying. He asked his best friend Horatio to tell the world who murdered him.
Horatio: Ok, I'll tell the world.

Re: Another year has gone by

@Flymoon: Man, ich bewundere Dich! Das Dir zu meiner Geschichte noch immer was einfällt was Du dazu schreiben kannst!

Mir fehlen jedenfalls beim antworten die Worte. Aber vielen, vielen Dank. Das sind die Zeilen, die einen motivieren weiter zu schreiben!

 

Veränderungen

 

Unglücklich tigerte Laurie die langen Wege ihrer Wohnung auf und ab. Drei Tage waren jetzt seit Freitag vergangen. Drei Tage in denen sie feststellen mußte, daß er ihr noch genauso fehlte wie am Anfang.

Sie war unglücklich und einsam. Eine Kombination, die sich ergab, wenn man vier einzelne Worte zu einem bedeutungsvollen Satz zusammenfügte.

Laurie seufzte und spürte, wie sich wieder die Tränen in ihren Augen sammelten. Mit den Tränen wurde ihr auch wieder der Druck auf ihrem Brustkorb bewusst. In letzter Zeit ein ständiger Begleiter. Jemand der ihr unaufgefordert mitteilte, daß mit ihr etwas nicht in Ordnung war. Als ob sie das nicht auch von allein wußte.

Niedergeschlagen umrundete sie das Sofa im Wohnzimmer und kehrte in die Küche zurück. Doch auch hier war er nicht. Natürlich war er nicht hier! Genauso wenig wie im Schlafzimmer, im Bad oder sonst wo in der Wohnung.

In der Küchentür drehte sie sich auf dem Absatz um und begann ihrer Wanderung erneuert. Zuerst den langen Flur entlang, ihre Finger strichen leicht über die Bildergalerie an den Wänden, über Fotos aus einem anderen Leben. Dann nach links in Wohnzimmer mit dem, von Regalen abgeteilten Esszimmer, welches noch genauso aussah, wie vor den weinigen Minuten, die sie hier gewesen war. Wieder zurück in  den Flur, weitere Bilder. Geradewegs ins Schlafzimmer. Ein großes, einst gemeinsames Bett zentrierte den Raum, links davon das große Fenster, rechts der Kleiderschrank, der eigentlich mal zu dem großen Schlafzimmer gehört hatte, aber auf ihren Wunsch hin mit einer Wand und Türen zu einem begehbaren Schrank umgebaut worden war.

Sie öffnete die Schranktüren und betrat den Schrank. Regale über Regale, Stangen über Stangen. Gefüllt mit den Sachen von ihr rechts, mit seinen Sachen links. Alles ordentlich zusammengelegt, oder auf Bügeln gehangen. Laurie ging zu seinen Anzügen und fuhr leicht mit der Hand darüber. Der Duft war nicht mehr der Seine, die von ihnen ausgingen, sondern der der Reinigung. Laurie schaltete das Licht zum wiederholten male aus und kehrte in den Flur zurück. Nach links einen Raum weiter. Ihr Arbeitszimmer, auch das sah aus wie immer.

Und hinter ihr dann das Bad. Sie blieb in der Tür stehen und ließ ihren Blick durch den Raum gleiten, an dem Farn über der Badewanne, blieben ihre Augen hängen. Lauries Finger zitterten, als sie schnell wieder das Licht löschten.

Dann wiederholte sie die Prozedur in umgekehrter Reihenfolge.

Immer und immer wieder verschaukelte sie ihr Gehirn mit der irrsinnigen Vorstellung, daß sie nur einen Raum weitergehen müsste, um ihn dort sitzen oder stehen zu sehen. Einen Raum weiter, damit ihre Welt wieder in Ordnung kam.

Seit drei Stunden spielte sie bereits dieses Spiel, doch jetzt war Schluß. Er war nicht da!

Ihre Wanderung endete für heute Abend in der Küche am Tisch.

Sie ließ sich nieder und vergrub ihren Kopf in den Armen. Tränen kullerten über ihr Gesicht, sie fühlte sich so verdammt einsam. Ohne aufzuschauen strich sie mit ihrer Hand über die Tischhälfte, wo er immer gesessen hatte, doch da war nichts, nur die Tischdecke. Ihre Finger krallten sich in den Stoff unter ihrer Hand. Wenn es doch nicht so fürchterlich weh tun würde....

Ihre Tränen waren noch nicht versiegt, als sie sich wieder erhob und zu dem langen Tresen ging. Wein stand dort, zusammen mit einem Glas, ihrer Handtasche und der Post, der sie noch nicht mal einen Blick geschenkt hatte. Sie beachtete sie auch jetzt nicht.

Ihre Hand griff zu der Flasche, die bereits halb leer war. Einen Augenblick lang war Laurie fassungslos, daß sie schon so viel getrunken hatte, aber der Augenblick mit dem dazugehörigen Gedanken verging. Sie füllte ihr Glas erneuert und trank es wie Wasser, die eine Hand, die versuchte den Schmerz in ihrem Brustkorb im Zaum zu halten, wurde benetzt von den Tränen, die noch immer liefen.

Es war logisch, daß Alkohol ihr nicht über ihren Schmerz hinweg half, ihn vielleicht nur verschlimmerten. Aber trotzdem sehnte sie sich regelrecht nach ihm.

Wieder zurück ins Schlafzimmer.

Laurie ließ sich aufs Bett fallen, die Augen geschlossen, einen Augenblick ohne Tränen. Bis sie doch wieder kamen.

Den Kopf auf die Brust gesenkt weinte sie still vor sich in. Schließlich ließ sie sich seitlich aufs Bett kippen, zog die Beine eng an die Brust und legte die Stirn an ihre Knie. Ihre Hand tastete blind nach der Nachtischlampe und dann hinter sich, um ihre Decke über sich zu ziehen.

Der nächste Morgen war nicht besser als der gestrige oder den davor. Kopfschmerzen, verquollenen Augen und getrocknete Tränenspuren, ihre ständigen Begleiter seit ein paar Tagen.

Schlaftrunkend tapste sie in die Küche,  und setzte sich einen Kaffee auf. Ihre Hand tastete nach den Filtertüten und dann nach dem Kaffee. Ihr Blick dagegen fiel auf die Weinflaschen neben der Kaffeemaschine. Drei Tage ohne ihn, drei Flaschen Wein. Sie schüttelte über sich selbst den Kopf, ungläubig, das sie sich so gehen ließ. Aber es war zu früh um den Gedanken weiterzudenken.

Statt dessen ging sie ins Bad. Müde und schwerfällig. Alles was sie tat kam ihr in letzter Zeit so langsam vor, als ob durch diese Episode in ihrem Leben, ihrem Körper sämtliche Energien entzogen worden waren.

Das Wasser der Dusche lief. Laurie schaute zu, wie es aus dem Duschkopf strömte und im Abfluß verschwand. Wie ihr momentanes Leben, schoß es ihr durch den Kopf. Sie seufzte und stellte sich angezogen wie sie war, unter den Wasserstrahl. Den Körper vornüber geneigt, stütze die Hände vor ihr an der Wand ab und wartete, das sich ihre Lebensgeister wieder anfingen zu regen. Auch ein bißchen würde ihr ausreichen.

Nach der Dusche wurde etwas besser, doch sie brauchte lange, bis sie für die Arbeit angezogen war.





Re: Another year has gone by

 

Auf dem letzten Drücker  kam sie auf Arbeit an und ließ sich keuchend auf ihren Stuhl fallen. Das war knapp gewesen. „Guten Morgen Laura. Alles in Ordnung mit ihnen?“ Kevin beugte sich über ihren Schreibtisch und musterte sie. Nervös fasste sie sich an ihre Frisur, ob sie auch richtig saß. Ja, fühlte sich gut an. „Ja, danke Kevin. Ich habe nur verschlafen, wurde alles etwas knapp heute morgen.“ Mit gespielter Munterkeit griff sie sich die erste Akte von ihrem Stapel und tat so, als ob sie fürchterlich beschäftigt wäre.

Erst nachdem sie sicher  war, dass Kevin das Interesse an ihr verloren hatte, ließ sie genervt den Kopf auf die vor ihr liegende Akte fallen. So ging das nicht weiter. Es ging nicht, dass sie ihre Probleme die sie privat hatte, mit auf Arbeit nahm. Und es ging auch nicht, dass sie ihr Leben so vernachlässigte. Sie fasste mal wieder den Entschluß nach vorne zu schauen und das Beste aus der Situation zu machen. Gestärkt von dieser Entscheidung, nahm sie sich die Akte wieder zur Hand.

 

Der Abend kam und mit ihm kam ihrer Depressionen zurück.

Auf der Arbeit fiel es ihr nicht auf, wie sehr sich ihr Leben verändert hatte, aber schon unten vor der Haustür, kam es über sie wie ein Regenguss zu einer dieser kalten Jahreszeiten, wo man die Kapuze der Jacke nicht tief genug ins Gesicht ziehen konnte.

Doch diesmal wollte sie sich nicht aufgeben, diesmal beschloß sie ihren Entschluß vom Morgen in die Tat umzusetzen. Wirklich das Beste aus dieser Situation zu machen. Und dazu gehörte als erstes, daß sie Johns Sachen entfernte. Sie ständig zu sehen, trieben ihr nur zusätzliche Tränen in die Augen und wenn sie Tränen auch nicht verhindern konnte, so wollte sie diese doch zumindestens eindämmen.

Sie holte sich einen der mitgebrachten Kartons und fing im Wohnzimmer an seine von ihren Sachen zu unterscheiden. Nachdem sie den aktuellen Karton geschlossen hatte, richtete sie sich, eine Hand auf ihrem schmerzenden Rücken, auf und ließ den Blick durch das Zimmer schweifen. Noch immer gab es hier eine Menge Dinge, die ihm gehörten. Sie hatte nicht gewußt, daß ihm soviel gehörte. Wie oft hatte sie voll schlechtem Gewissen gedacht, das sie mit ihren ganzen Kram die Wohnung ausschließlich für sich beanspruchte. Doch jetzt nachdem sie schon den dritten Karton in nur einem Zimmer gefüllt hatte, verschwand dieses schlechte Gewissen ganz schnell. Er war nur geschickter gewesen seine Sachen zwischen den ihren zu verteilen.

Seufzend holte sie sich einen weiteren Karton. Das war das erste Zimmer von vielen. Es schien so, als ob das eine sehr lange Nacht werden würde.

Erst nachdem sie auch den zweiten Raum von John befreit hatte, genehmigte sie sich eine Pause in der Küche.

Langsam bekam sie Routine beim Öffnen der Flasche. Laurie setzte sich auf die Theke, ließ die Beine baumeln und ließ ihren Blick durch die Küche schweifen. Hier gab es auch noch so viel zu tun.

Bei einen zufälligen Blick auf ihren Ehering, stiegen ihr wieder die Tränen in die Augen. Vielleicht sollte sie ihn schon absetzten, immerhin wollte sie ja dieses Versprechen lösen. Doch Gedanke ihn von ihrer Hand zu ziehen, erschien ihr unmöglich. Allerdings waren sie ja noch nicht geschieden; sie würde sich damit auseinander setzten, wenn es soweit war.

Der Schmerz auf ihrem Brustkorb wurde ihr wiederbewusst, als ob dort jemand einen Stein abgelegt hätte. Sie hob erneuert die Hand zu der Stelle die ihr weh tat und versuchte tief ein und aus zu atmen. Das Atmen ging, aber der Druck verschwand nicht von ihr. Sie nahm einen weiteren Schluck Wein und starrte die Decke an.

Ihre Gedanken drehten sich immer nur im Kreis; immer wieder konnte sie nur daran denken, wie sehr er ihr fehlte, wie einsam sie sich fühlte. Und sie konnte noch nicht einmal sagen, warum. Waren es wirklich nur die Dinge, die sie ihm erzählt hatte woran es lag? Das es nur so schwer fiel, weil sie nichts anderes kannten als ein Leben zu zweit? Oder gab es noch einen anderen Grund? Gab es überhaupt einen Motiv?

Armer John, mit ihrer eigenen Unentschlossenheit machte sie ihm nur das Leben unnötig schwer. Sie mußte unbedingt damit aufhören. Wenn sie auch nicht genau wußte was sie wollte, so sollte er doch zumindestens nicht darunter zu leiden haben.

Laurie griff sich an ihre schmerzende Stirn und rieb sie. Nachdenken fiel ihr so schwer, ob mit Wein oder ohne, es war das gleiche Ergebnis.

Mutlos betrachtete sie ihren baumelnden Beine. Wenn sie all diese Dinge, die ihr durch den Kopf gingen, einer Freundin erzählen würde, würde diese bestimmt, spätestens nach einer halben Stunde genervt die Augen verdrehen. Es nervte sie ja selbst, aber sie fühlte sich so machtlos dagegen. Sie konnte sich so oft wie möglich beschließen, dass sie jetzt vorwärts schauen würde, doch am Ende saß sie wieder genauso da, wie eine Stunde zuvor. Es war nicht leicht ein neues Leben zu beginnen, wenn es an der Umsetzung scheiterte es.

Sie tastete nach der Handtasche neben ihr auf der Theke und zog die Schachtel Zigaretten raus, die sie vorhin gekauft hatte. Wenn Sie rauchte, dann musste sie atmen, würde sich nicht ständig daran erinnern müssen es zu tun, würde vielleicht der Druck aus ihrer Brust verschwinden. Und wenn er auch nicht verschwand, so hätte sie zumindestens etwas an dem sie sich festhalten konnte.

Sie hustete fürchterlich nach ihrem ersten Zug, dennoch machte sie die Zigarette nicht aus. So saß sie einfach nur da, trank ihren Wein und rauchte die erste Zigarette ihres Lebens.

Danach fühlte sie sich soweit gestärkt, um mit ihrer Arbeit weiter zu machen. Tapfer ging sie von Zimmer zu Zimmer, sammelte jedes noch so kleine Stück von ihm ein und verstaute es in dem Karton. Es ging bereits auf 3.00 Uhr zu, als sie endlich fertig war.

Zur Belohnung setzte sie sich wieder in die Küche, trank ein weiteres Glas Wein, rauchte eine weitere Zigarette.

Wenn sie schon rauchte, dann sollte sie zumindestens das Fenster öffnen, schoß es ihr durch den Kopf. Sie wollte nicht, dass die Wohnung verqualmt war.

Als sie dann um 3.30 Uhr endlich ins Bett ging, schlief sie Dank des vielen Weines schnell ein. Doch schlafen war eine Sache, träumen eine andere.

 

Nachdem sie den ersten Schritt getan hatte, fiel es ihr etwas leichter. Sie hatte jetzt ein Ziel vor Augen, das sie anstrebte.

In ihrer Mittagspause, bei einer Tasse Kaffe und einer weiteren Zigarette, überlegte sie, was sie noch verändern könnte um sich das Leben leichter zu machen. Sie hatte ihren Kalender vor sich und starrte auf die noch leeren Seiten. Früher war er immer voll gewesen, mit Terminen für die Immobilienfirma und Dates mit ihren Mann. Jetzt standen nur noch geschäftliche Dinge drin. Sie blätterte zurück und las sich die vergangenen Monate durch. Erinnerungen an die verschiedenen Verabredungen mit ihrem Mann kamen hoch. Sie seufzte und blätterte schnell wieder zurück auf die aktuelle Seite.

Nun, von der Seite würde nichts mehr passieren, statt dessen wollte sie jetzt einfache Dinge hineinschreiben. Dinge die sie sich sonst immer gut hatte merken können, welche ihr aber momentan immer wieder aus dem Gedächtnis schlüpften. Sie machte sich Notizen, was sie heute Abend zu Hause erledigen wollte. Heute wollte sie, nachdem sie gestern alle Dinge von John verstaut hatte, die Dinge in Kartons verpacken, die sie an ihn erinnerten. Sachen die sie sich zusammen angeschafft hatten, Fotos die noch von ihnen beiden an den Wänden hingen usw..

Die Möbel konnte sie kaum in den Keller runterschleppen, überlegte sie, dann wäre die Wohnung leer. Aber sie würde sie umstellen, vielleicht sollte sie auch die Wohnung streichen? Dann hätte sie zumindestens eine Aufgabe und es würde sie nicht mehr so sehr an John erinnern. Sie schrieb das Umrücken der Möbel, auf das morgige Kalenderblatt.

Freitag traf sich ihre Tanzgruppe. Sie war jetzt schon seit der Trennung von John nicht mehr da gewesen. Sie lächelte traurig in sich hinein. Was für eine Ironie, John hatte sich immer gewünscht, dass sie damit aufhörte und jetzt nach der Trennung, war sie wirklich nicht mehr hingegangen. Resolut schrieb sie auch diesen Termin in ihren Kalender.

Laura setzte sich zurück, den Kaffee in der einen Hand, ihre Zigarette in der anderen. Das lief doch schon sehr gut, ihr Terminkalender bekam langsam was von seiner alten Fülle zurück. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass ihre Mittagspause fast vorbei war. Sie stöhnte auf. Sie hatte wirklich keine Lust mehr in die Firma zurück zu gehen. Laura kam auf den Gedanken, dass sie ja auch ihren Job wechseln könnte. Was als flüchtiger Gedanke begann, nahm schnell Gestalt an. Ja, sie würde wirklich eine neues Leben beginnen und nicht versuchen mit ihrem alten zurecht zu kommen. Sie schrieb für den heutigen Abend noch hinzu, dass sie im Internet nach Jobangeboten schauen wollte.

Laura trank den letzten Schluck von ihrem Kaffee, drückte ihre Zigarette aus und machte sich,  mit neuer Hoffnung, auf den Weg zurück in die Firma.

 

 


Re: Another year has gone by

Hallo Chyio,

und wieder ein Review von mir, wenn du auch zweifelst das es langsam nichts mehr über deine Geschichte zu schreiben geben kann, aber es gibt!

Als ich zu lesen begann, dachte ich mir, nein, jetzt geht der tränenreiche Abschied von John weiter, und das ärgerte mich im ersten Moment, denn Laurie ersäuft mit Wein ihr Selbstmitleid, das sie eigentlich gar nicht haben dürfte, denn sie ist ja alleine für ihre Situation verantwortlich!

Aber es scheint so als wäre sie endlich soweit auf dem Weg weiterzugehen, den sie selbst eingeschlagen hat! Gut das du diese Hürde jetzt genommen hast, sonst wäre das ganze etwas zäh geworden. Aber ansonsten wie immer top verfasst und geschrieben! Ich freu mich schon wieder auf das weiterlesen!!

LG Flymoon






Danke Mel!!

Belle:Did you know Horatio was the first CSI?
Horatio: He was..er..what?
Belle: In Hamlet, when Hamlet was poisoned and dying. He asked his best friend Horatio to tell the world who murdered him.
Horatio: Ok, I'll tell the world.