A David Caruso Tribute - FanFiction

Another year has gone by

Re: Another year has gone by

Wieder schweigen und starren. „Es ist immer ein Park in der Nähe.“ Dieses wichtige Detail fiel Donna auf. Ein Park! In Johns Gedächtnis fingen ein paar Glocken an zu läuten. Ein Park! Er hatte bei Mr. Hannigen einen Park gesehen und ihm waren aus der Ferne ein paar Männer aufgefallen, die aussahen, als ob sie anschaffen gingen. Er wandte sich an seinen Partner. „Andy, als wir bei Mr. Hannigen waren, hast du da den Park bemerkt?“ „Du meinst wo sich diese Kiffer rumgetrieben haben? Ja, der war mir aufgefallen.“ In dem Augenblick wo er es aussprach, fiel auch bei Andy der Groschen. „Strichertreffpunkte!“, flüsterte er und John nickte zustimmend. Sofort ging Andy zurück an seinem Schreibtisch und konsultierte den Computer erneut, über die verzeichneten Strichertreffpunkte.

John dagegen nutzte die Zeit, und tauschte die bunten Nadeln an der Wand, gegen rote aus. Es dauerte nicht lange, bis Andy mit einer erneuten Liste zurückkam.

John steckte zu den roten Nadeln, noch weiße. Das waren die Treffpunkte der Stricher, die Parks bevorzugten.

Er hatte noch nicht mal die Hälfte der Nadeln verbraucht, als ihnen allen auffiel, daß die Treffpunkte, immer in der Nähe eines der ausgeraubten Läden war. Sie waren auf der richtigen Spur. Die Nadeln auf New Yorks Karte, bildeten nun  fast einen Kreis, der sich nur im äußersten Süden noch nicht schloß. Dort, dort irgendwo, würde Frankies neuester Überfall stattfinden, da war sich John hundertprozentig sicher.

Er markierte das vermutliche Gebiet mit weitern Nadeln von blauer Farbe.

Das Telefon klingelte und Donna trennte sich kurzfristig von der kleinen Gruppe, um den Anruf zu beantworten. „John, es ist für dich, Mac.“

John ging zu seinem eigenen Schreibtisch, wartete daß Donna das Gespräch durchstellte und meldete sich dann mit seinem Namen.

„Hallo Mac, hier ist John.“  Die Stimme am anderen Ende der Leitung klag amüsiert. „Davon gehe ich aus, wenn ich zu dir durchgestellt werde.“ John lächelte ebenfalls vor sich hin. Jetzt in diesem Augenblick, konnte ihn Macs Sarkasmus gar nichts anhaben. Er fühlte, wie ihm das Adrenalin durch die Adern schoß. Er war auf der Jagd und sie waren schon dicht an ihrer Beute dran. „Also, was hast Du für mich?“ Im Grunde genommen wußte er schon, was Mac ihm sagen würde. Er hatte am Tatort keine Waffe gesehen, sicher, vielleicht hatte Mac sie schon in einer seiner unzähligen Plastiktüten eingetütet und ins Labor geschickt gehabt; doch John ging davon aus, daß Frankie/Diabolo die Waffe wieder mit sich genommen hatte. Die nächsten Worte von Mac bestätigten seinen Instinkt. „Auf jeden Fall, haben wir keine Waffe, die hat unser Freund wieder mitgenommen. Die gute Nachricht ist, wenn du mir die Waffe bringst, dann können wir mit Hilfe des Projektils, ihn wahrscheinlich kriegen.“ „Meinst Du mit Hilfe des Projektils oder den Fingerabdrücke, die ihr vermutlich darauf finden werdet?“ Mac lachte laut auf. „Kluges Kerlchen, mit dem Projektil können wir sie zuordnen, aber festnageln werden wir ihn mit seinen Fingerabdrücken. Ich glaube nicht, daß er Handschuhe getragen hat.“ John schüttelte den Kopf, besann sich aber schnell darauf, daß Mac das nicht durch den Hörer sehen konnte. „Nein, vermutlich nicht. Ich melde mich, soweit ich was Neues habe.“

Er legte den Hörer auf und ging wieder zu den anderen rüber.

„Habt ihr was Neues?“

Andy beantwortete seine Frage. „Ja, während du mal wieder Privatgespräche führst, hat uns der Computer in diesem Gebiet fünf Bars angeführt, in denen, im Laufe der Jahre, Razzien durchgeführt wurden und die in diesem Gebiet liegen. Ich denke mal, daß das unsere Spelunken sind, wo er seine neuesten Komplizen aufreißen wird.“

John verschränkte die Arme vor der Brust, starrte erneuert auf die Karte und den fünf gelben Nadeln, die sich zu den roten, weißen und blauen dazu gesellt hatten.

„Da könnte was dran sein.“, bemerkte er, mit seinem Fingerknöchel wieder gegen die Lippen tippend.

„Und jetzt? Irgendwelche Vorschläge?“ Martinez meldete sich zu Wort. „Wir könnten zu den fünf Bars Streifenwagen schicken und ihn dort festnageln.“ Greg schüttelte verneinend den Kopf. „Nein, wenn wir mit Streifenwagen auftauchen, dann ist unser Kerl schneller über alle Berge, als wir gucken können.“ „Zusammen mit der Hoffnung, daß wir ihn mal zu Gesicht bekommen werden“, fügte Andy hinzu. „Nein, wir brauchen einen anderen Plan.“

Sie schwiegen allesamt und überlegten. „Möchte vielleicht jemand einen Kaffee?“ Das war Donna. Als Empfangsdame der Detectives, konnte sie an der weiteren Unterhaltung nicht mehr viel beisteuern. Also unterstütze sie die Männer, indem sie ihnen Kaffee anbot.

Angenehm aus ihrer Tätigkeit des Nachdenken gerissen, stimmten sie alle zu. Und Medavoy bot Donna an, ihr beim Tragen zu helfen.

Andy und John tauschten einen kurzen Blick. Wenn da mal nichts im Busche war!

Mit ihrem Kaffee in der Hand und den Hintern auf ihren Stühlen, beratschlagten sie, wie sie weiter vorgehen sollten.

Es war Martinez der den zündenden Gedanken hatte. „Wir könnten doch Undercover vorgehen. Fünf Detectives als Stricher verkleidet, in den fünf verschiedenen Bars...“ Weiter kam er nicht, denn vier Augenpaare starrten ihn an. Drei von ganz und gar nicht begeisterten Männern und ein Paar von einer höchst amüsierten Frau. Martinez verschluckte sich fast an seinen nächsten Worten, doch er blieb tapfer und sprach seinen Gedankengang zu Ende.

„...und in den fünf verschiedenen Bars so tun, als ob wir dringend Geld benötigen und zu allem bereit sind. Wenn Diabolo dann bei einem anbeißt, meldet er es dann den anderen und informiert sie, wo und wann dieser Überfall stattfinden soll. In dem Laden, nehmen wir ihn dann fest.“ Er schluckte erneut, als ihn der erboste Blick von Andy traf. „Freundchen, du bist noch nicht lange bei uns. Also wenn du gerne noch mehr Zeit mit uns verbringen willst, dann lasse dir bitte was Besseres einfallen.“ James Martinez heftete den Blick auf den Fleck zu seinen Füßen. Er erschien ihm im Augenblick sehr viel interessanter, als Andys oder auch Johns Gesichtsausdruck.

Donna wandte sich mit einem Grinsen im Gesicht zur Seite, so daß niemand es bemerkte. Ihre ach so edlen Cops, in Lederhose und offenen Hemd. Ja, das war ein Anblick, der ihr bestimmt gut gefallen würde. Möglicherweise noch mit gegelten Haar und drei Tage Bart! Ihre Vorstellungskraft reichte aus, um ihr vor Lachen die Tränen in die Augen zu treiben. Unerwartet für ihre Cops, sprang sie schnell auf und suchte die Damentoilette auf, die sich Gott sei Dank am anderen Ende des Flures befand, da würde sie niemand lachen hören!

Als sie zurück kam, war noch keine weitere Idee gefallen. Das Schweigen und die damit verbundene Ratlosigkeit hielten an.

„Vielleicht, ist die Idee von James gar nicht mal so schlecht“, bemerkte Medavoy aber sein Stottern wurde schlimmer, als er die Idee von Martinez noch einmal aufgriff.

 Zwei Paar grimmige Augenpaare starrten ihn an. James hatte seine Aufmerksamkeit noch nicht wieder von dem Fleck auf dem Fußboden abgewandt und Donna war schnell genug, sich abermals zur Seite zu drehen, um ihr Lachen zu verbergen.

„Ich meine ja nur!“ Greg zog entschuldigend die Schultern hoch. „Die Idee war gut, auch wenn mir die Ausführung nicht behagt.“ „Na das kannst du wohl laut sagen!“ warf Andy ein. Medavoy ging in hab- acht- Stellung, er kannte das Temperament, das manchmal mit seinem Kollegen durchging. „Ich meine ja nur, daß du da ja nicht unbedingt mitmachen mußt. Dir nimmt man doch sowieso nicht ab, daß du drogenabhängig bist.“ „Ach ja?“ Andy sprang von seinem Stuhl hoch und baute sich vor Medavoy auf. „Und wie meinst du das bitte?“ Greg stand ebenfalls auf, reckte das Kinn und starrte ebenfalls böse zu Andy hoch, der einen guten Kopf größer war als es selbst. „Jungs, setzt euch wieder. Es bringt doch nichts sich hier an die Kehle zu gehen.“ John beugte sich vor und zog Andy wieder zurück auf seinen Stuhl.

„Medavoy hat Recht. Für einen Stricher bist du ein wenig zu.....wohlgenährt“, erklärte sich John mit einem Blick auf Andys Bauch, der ihm weit über die Hose hing.

Andy brubbelte vor sich hin, nahm aber wieder neben John Platz.

„Also Leute, was ist jetzt?“ frage Martinez, der durch Medavoys unerwartete Unterstützung, seinen Mut wieder gefunden hatte. „Ziehen wir den Plan durch?“

Zum dritten Mal richteten sich vier Augenpaare auf ihn und drei davon sahen überhaupt nicht begeistert aus.

Re: Another year has gone by

Nein! Nein, ich grinse gerade breit über das ganze Gesicht! Die ziehen das durch??? Das würd ich ja zu gerne live sehen, lach! Super, chyio! Einfach klasse geschrieben, Spannung und lachen darf auch nicht fehlen!

LG Flymoon






Danke Mel!!

Belle:Did you know Horatio was the first CSI?
Horatio: He was..er..what?
Belle: In Hamlet, when Hamlet was poisoned and dying. He asked his best friend Horatio to tell the world who murdered him.
Horatio: Ok, I'll tell the world.

Re: Another year has gone by

Na, da bin ich ja mal gespannt, wie die ihren Plan durchziehen werden.

Da gibts bestimmt noch einiges zu lachen.

Re: Another year has gone by

Ich muß gestehen, daß ich mich schon wirklich darauf gefreut habe, hier den nächsten Teil rein zusetzten! Ich konnte mir einfach nur zu lebhaft Eure verblüfften Gesichter vorstellen, als ihr die letzten Zeilen des vorherigen Kapitels gelesen habt.

@Flymoon: hihi, beim Schreiben hatte ich bestimmt das gleiche Grinsen im Gesicht wie Du. Und ich muß gestehen, daß ich da auch nur zu gerne Mäuschen gespielt hätte.

@Eve: Oh, der Plan ist eigentlich ganz simpel, nur mit der Ausführung hapert es an einigen Stellen.

Laßt Euch gesagt sein, daß ich dieses Kapitel in der ganzen Gesamtheit an einem regnerischen Tag im Laden geschrieben habe und damit meine Pause bestimmt um einiges überzogen habe. Aber da mein Chef nie von Pause spricht, habe ich es in diesem Fall auch nicht getan. Zu lebhaft hatte ich die Handlung und die Dialoge in meinem Kopf, daß es keinen Aufschub duldete. Also viel Spaß damit.....

Undercover

Der nächste Tag begann mit einem leichten Schneefall.

John saß im Auto und war auf dem Weg zum Revier. Ihm gingen die verschiedensten Gedanken durch den Kopf und ein nicht kleiner Teil, beschäftigte sich damit, was ihn gleich auf dem Revier erwarten würde. So erfreut er war, Diabolo so dicht auf den Fersen zu sein, so behagte ihn der Gedanke doch gar nicht, zu welchem Preis sie die Möglichkeit hatten ihn zu schnappen.

Er sah wie die Ampel, 100 m vor ihm, auf rot umsprang und nahm den Fuß vom Gaspedal. Den Wagend ausrollen lassend, nährte er sich dem Auto vor ihm. Einen roten BMW.

John schüttelte leicht den Kopf. Wie konnte man sich diesen schönen Wagen in solch einer Farbe zulegen? BMWs sollten schwarz, oder dunkelblau sein, oder aber dieses schöne dunkle grün haben, wie er es schon bei so manchen altem Daimler gesehen hatte, doch niemals dieses knallige rot. Und schon gar nicht, wenn es kein Cabrio war.

Die Ampel wechselte die Farbe von rot auf gelb. John legte den Gang ein und ließ den Wagen langsam anrollen.

Als er wieder seine übliche Geschwindigkeit erreicht hatte, beschäftigten sich seine Gedanken abermals mit dem was heute auf ihn zu kam. Nachdem sie sich gestern Abend darauf geeinigt hatten, diese Undercover Aktion durch zu ziehen, hatte Medavoy seinen Freund, den Maskenbildner, im Theater angerufen. John meinte sich zu erinnern, daß sein Name Kevin Callahan gewesen war. Doch so richtig konnte er sich nicht an ihn erinnern, denn auch wenn er schon des öfteren bei Undercover Aufträgen ausgeholfen hatte, so hatte doch niemals John persönlich etwas mit ihm zu tun gehabt. Bis heute.

Insgeheim hatte er gehofft, daß Lieutenant Fancy die Idee von Martinez ablehnen würde. So wie es wahrscheinlich auch Greg Medavoy und Andy gehofft hatten, doch wieder Erwarten, war Fancy von diesem Einfall begeistert gewesen und hatte seinen Segen dazu gegeben. War ihm denn gar nicht in den Sinn gekommen, wie gefährlich das ganze werden konnte? John war sich nicht sicher, ob er nicht gerade nach einer Ausrede suchte, um nicht an dieser Undercover Aktion teilzunehmen. Immerhin war er ausgebildet, gefährliche Situationen zu meistern und oft genug war er bei seiner Arbeit auf der Strasse auch in solche Situationen gekommen.

Dennoch, als Stricher auf der offenen Straße herum zu laufen, daß war so gar nicht sein Ding.

Seine Hand fuhr zum Heizungsregler und schaltete ihn eine Stufe höher. Der Schnee war zwar bereits in leichten Nieselregen übergegangen, trotzdem war es lausig kalt geworden. Er sah die vielen kleinen Atemwölkchen von vorbeiziehenden Passanten.

In sieben Wochen war Weihnachten. Diese Kälte war für diese Jahreszeit also vollkommen normal.

John erschauerte, als ihm klar wurde, was das für ihren Auftrag hieß – sie würden sich den Hintern abfrieren! Er erinnerte sich noch ziemlich gut daran wie Pat und Leo gekleidet waren, als sie sie geschnappt hatten. Eindeutig zu kühl angezogen für diese Jahreszeit!

Schon der bloße Gedanke daran ließ ihn frösteln und er drehte den Temperaturregler für die Heizung noch ein Stück höher. Hoffentlich hatte Kevin geschlossenere Kleidung mitgebracht.

Wieder eine rote Ampel.

Entweder war das nicht sein Tag oder das Schicksal hatte ihm etwas anderes zugedacht, als leicht bekleidet bei knappen Null Grad durch die Gegend zu spazieren. Er hielt sich an den zweiten Gedanken fest.

                           ********************************

Laurie schaute aus dem Wagenfenster und fragte sich, wo sie sich eigentlich befand. Sie hatte eine Abkürzung nehmen wollen, doch je weiter sie fuhr und versuchte, sich auf ihr frauliches, orientierungsfragliches Denken zu verlassend, um so mehr hatte sie das Gefühl, sich vollkommen verfahren zu haben. Die Gegend wurde immer schäbiger und die Straßen immer enger.

Mit einem Blick auf die Uhr, hoffte sie, noch rechtzeitig zu ihrem Termin zu kommen.

Sie linste durch das Beifahrerfenster und versuchte die vorbeiziehenden Straßennamen zu lesen. Umsonst, die anderen Autos hinter ihr, drängelten und gaben ihr durch Lichthupe zu verstehen, daß sie schneller fahren sollte.

John kam ihr in den Sinn. Wie er sich immer königlich amüsiert hatte, daß sie ein so ein rationeller Mensch war, der allerdings überhaupt keinen Orientierungssinn besaß. Und damit sie ihre Ziele auch erreichten, war er meistens gefahren.

Ein schnelles Lächeln huschte über ihr Gesicht. Wie Recht er doch hatte.

Ungeduldig warf sie einen weiteren Blick auf ihre Armbanduhr. Verdammt, sie würde definitiv zu spät kommen!

Erneuert warf sie einen Blick aus dem Seitenfenster und verpaßte das Straßenschild um eine weitere zehntel Sekunde. Dafür blieb ihr Blick an etwas anderem oder vielmehr an jemand anderen hängen.

Dort auf der anderen Straßenseite, lief John. Aber wie verändert sah er aus! Statt seines Anzuges, den er normalerweise um diese Uhrzeit trug, war er in eine schwarze Lederhose mit einem schwarzen Hemd  gekleidet. Und darüber trug er nicht seinen dicken Mantel, sondern eine, gerade bis zum Bauchnabel reichende Jacke. Sie war zwar dick mit Fell gefüttert, aber offen. Genauso offen wie sein Hemd, welches fast bis zu diesem besagten Bauchnabel aufgeknöpft war.

In ihrer Fassungslosigkeit gefangen, richtete sie den Blick wieder auf die Straße. Und stieg sofort mit beiden Füßen auf Kupplung und Bremse. Wenige Zentimeter vor dem überraschend ausgescherten Auto, blieb sie stehen. Sie hörte wie hinter ihr, die Leute ebenfalls auf die Bremse traten. Sie schloß die Augen und wartete auf das scheppernde Geräusch von gefaltetem Metall.

Doch nichts passierte. Sie öffnete die Augen und warf einen ängstlichen Blick in den Rückspiegel. Sie hatte Glück gehabt. Alle Autos hinter ihr, waren rechtzeitig genug zum Stehen gekommen. Erleichtert seufzte sie auf und steuerte die soeben freigewordene Parklücke an. Die bitterbösen Blicke, der vorbei fahrenden Autofahrer ignorierend, ebenso wie ihre wüsten Verwünschungen und Beleidigungen über Frau am Steuer.

Mit zitternden Fingern, hantierte sie mit dem Schlüssel im Zündschloß, faßte sich mit der anderen Hand auf ihr heftig schlagendes Herz und ließ ihren Kopf aufs Lenkrad sinken. Oh mein Gott, daß war knapp gewesen. Eine geschlagene Minute saß sie einfach nur da und lauschte den Hämmern ihres Herzens. Erst als sie sicher war, daß es nicht platzen würde, stieg sie aus dem Wagen und schaute zu John rüber.

Ihm waren die quietschenden Reifen und der Beinahe- Unfall nicht entgangen. Aber was für ihn noch viel schlimmer war, war die Tatsache, daß er sofort Lauries Wagen erkannt hatte.

Über den Verkehr hinweg trafen sich ihre Blicke. Ist dir was passiert? , fragten seine Augen.

Sie schüttelte den Kopf.  Nein, alles in Ordnung!

Sie musterte ihn genauer und kam zu dem Entschluß, daß er undercover unterwegs sein mußte. Niemals sonst, würde er sich sonst so kleiden. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie ein älterer Herr sich John näherte.

Sorge machte sich in Lauries Miene breit. Paß auf dich auf, flüsterte sie unhörbar für ihn. Ein kaum wahrnehmbares Nicken, zeigte ihr, daß er sie trotzdem gehört hatte.

           

John sah Laurie davon fahren und seufzte vor Erleichterung, daß ihr nichts passiert war auf.

Der Mittfünfziger erreichte ihn und unterbreitete ihm ein Angebot. Unhöflich verpaßte er ihm eine Abfuhr. Er war genervt, seit er durch diesen Park lief, um zu `seiner`  Bar zu kommen, war er bereits dreimal angesprochen worden. Sein schlimmster Albtraum hatte sich erfüllt und würde offensichtlich noch weitergehen.

Schnell setzte er sich in Bewegung, um aus diesem Park heraus zu kommen.

Er hatte nichts gegen Homosexuelle, er konnte nur nichts mit ihnen anfangen. Seine lebhafte Fantasie, vermittelte ihm stets Bilder vor seinen Augen, die ihn peinlich berührten und verlegen machten. Also vermied er sie, soweit es ihm möglich war.

Während er die Straße überquerte, schweifte sein Blick zu der Parklücke, wo bis eben noch Laurie gestanden hatte. Sie hatte wirklich unglaubliches Glück gehabt!

 

Re: Another year has gone by

Der Mini- Empfänger in seinem Ohr, gab ein schrilles Pfeifen von sich. Erschrocken fuhr Johns Hand hoch, als ob er durch das bloße Festhalten des Knopfes, daß Fiepen abstellen konnte. Andy mußte vom Funkwagen aus, schon wieder an den Frequenzen rumspielen! Ein Verdacht, der sich mit Andys Stimme im Ohr, bestätigte. „Na Partner, wo bist du?“

John überlegte, ob es für ihn verbal eine Möglichkeit gab, Andy eines gewaltsamen Todes sterben zu lassen. Aber egal wie er es drehte und wendete, momentan saß Andy einfach am längren Hebel. Und er wußte es.

„Vergiß, was immer du im Kopf gehabt hast, John. Wenn du mir frech kommst, laß ich Dich da bis morgen früh hängen.“ John schluckte seine beleidigende Antwort hinunter, kam aber nicht an einem Lächeln vorbei. Es tat gut in dieser beschissenen Situation Andys Stimme zu hören. „Ich bin gleich da.“ Zügig schritt er den Bürgersteig entlang in Richtung Bar. „Gut. Stan ist auch schon da. Von Diabolo gibt es allerdings noch keine Spur.“ John hörte Andy in seinem Ohr, einen alten Beatles Hit pfeifen. Und dann: „Johon. Du hast nicht zufällig deine Jacke zugemacht? Wir können dich hier kaum verstehen, aber das Mikro ist so ausgelegt, daß wir eigentlich auch noch den Straßenlärm hören müßten.“ Er pfiff weiter.

John murmelte etwas seehr Unfreundliches in seinen nicht vorhandenen Bart, öffnete aber gehorsam wieder die Jacke, die er geschlossen hatte, nachdem Laurie deswegen fast einen Unfall gebaut hatte. Das in einem eingebauten Knopf eingebaute Mikrofon kam wieder zum Vorschein. „Schon viel besser mein Freund.“

Andy lachte und Johns Mordgedanken, nahmen langsam konkrete Formen

               *******************************************

Stan und seine Kollegen waren ein Zugeständnis von Lieutenant Fancy, um seinen Detectives wenigstens ein geringes Maß an Sicherheit bieten zu können. Ein jeder von ihnen hatte einen Partner an seine Seite bekommen; so das seine Detectives bei direkten Angriffen, sofort Unterstützung zur Seite hatten.

Stan schaute kaum hoch, als John sich neben ihm auf den Stuhl fallen ließ. Einen Augenblick lang, knarrte dieser bedenklich, doch er hielt Johns Gewicht stand.

Stans eine Hand war locker um eine Bierflasche gelegt, die andere hielt mit wesentlich festeren Griff, eine kleine, goldene Pillendose fest. Sie war gefüllt mit kleinen weißen Traubenzuckertabletten, die von ihrer Größe und auch von ihrem Aussehen Exctasy zum Verwechseln ähnlich sahen, .....und mit einem Minipeilsender. Für den Fall, daß Diabolo sie zu einem Überfall mitnahm, den er nicht vorher angekündigt hatte.

John besaß eine absolut identische Dose in seiner Hosentasche.

Er warf einen Blick auf Stans Bierflasche und dann einen Blick auf die Bar. Ein lautloses Stöhnen entwich seinen Lippen. Dort standen bereits vier Männer, die ihn gierig mit ihren Blicken auszogen; noch niemals hatte er sich so nackt gefühlt. Doch ohne Getränk, konnte er sich wohl kaum hier in dieser Bar für Stunden aufhalten. Stan schenkte ihm einen mitleidigen Blick. Er selbst hatte keine Schwierigkeiten mit den Kerlen hier gehabt, er war wohl nicht der Typ, auf den die Männer flogen. Vielleicht lag es an den roten Haaren?

John erhob sich und ging wieder zur Bar. Er war noch nicht mal zehn Schritte weit gekommen, als er bereits angesprochen wurde. „Hey Bruder, was willst du denn für eine schnelle Nummer haben?“ John gab diesen schmierigen Typ mit den fettigen Haaren in Gedanken einem Spitznamen. Slimy paßte gut. Er warf Slimy einen, wie er hoffte, unsteten Blick zu. Das heißt er faßte ihn nur kurz ins Auge und ließ dann seinen Blick weiter an ihm vorbei gleiten.

In seinem Ohr fing Andy an zu lachen. Und John schwor sich Rache.

„Hey.“ Eine schmutzige Hand lege sich auf Johns Schulter. John zwang sich jeden Muskel seines Körpers still zu halten und sich nicht zu bewegen. Statt dessen richtete er sein Augenmerk wieder auf Slimy. Hoffentlich reichten die Kontaktlinsen mit den großen Pupillen aus, um den Kerl zu täuschen. „Was?“ Er versuchte die verschwommene Sprechweise von Christian Murphy nachzuahmen.  Slimy starrte John nachdenklich in die Augen. John fing an zu schwitzen und hoffte, daß die Linsen noch richtig saßen. Ihm brannten, durch den Qualm hier in der Bar, dermaßen die Augen, daß er Angst hatte, die Tränenflüssigkeit würde die Linsen herausschwemmen. Aber anscheinend hatten die Kontaktlinsen ihren Zweck erfüllt. „Vergiß es“, meinte Slimy dann in Richtung John, mit dem Körper schon wieder zur Bar gedreht. „Was?“ John bemühte sich noch mehr zu nuscheln. 

Der Angesprochene dreht sich wieder zu ihm um. John verfluchte sich. Warum hatte er nicht einfach den Mund halten können? Immerhin hatte Slimy ja schon das Interesse an ihm verloren.

„Mann, du bist so high, daß würdest deinen Schwanz ja nicht mal mit beiden Händen finden!“ John lag eine beißende Antwort auf der Zunge, doch er zwang sich, sie herunter zu schlucken.

Slimy drehte sich wieder weg und ließ John stehen.

„Schwein gehabt“, erklang wieder Andy Stimme.

Unentschlossen musterte John die Männer, die ebenfalls an der Bar standen. Gerne hätte er jetzt auf sein Bier verzichtet, aber zurück zu Stan gehen, konnte er auch nicht.

Also drängelte er sich zwischen einen relativ harmlos aussehenden Blonden, Jin, und einem untersetzten, aber ziemlich breitschultrigen, dunkelhaarigen, Jan.

Hoffentlich hatte Stan ihn im Auge. Er warf einen flüchtigen Blick über die Schulter und sah erleichtert, daß Stan zwar desinteressiert aussah, ihn aber wachsam im Auge hatte. Warum hatte nur er diese Schwierigkeiten? Warum fuhren sie nicht auf Stan ab?

Höflich wie John war, wartete er, daß der Barkeeper ihn bemerkte. Ein Arm rutschte langsam dicht an seinen heran. Bitte nicht schon wieder.

John tat, als ob er den Annäherungsversuch  nicht bemerkte und versuchte dem Barkeeper eine mentale Nachricht zu senden.  Komm rüber!  Doch es schien, als ob Jin diese Nachricht aufgefangen hatte. „Hast wirklich einen schönen Körper.“ Er rutschte ein Stück näher an John heran und John versuchte auch das zu ignorieren. Andy dagegen zu überhören war schon wesentlich schwieriger.

„War mir beim Duschen letzte Woche auch schon aufgefallen!“

Fast wie nebenbei, legte der Blonde ihm seine Hand auf den Hintern. Das war ein Augenblick, wo John nicht verhindern konnte und auch nicht wollte, daß sich sämtliche Muskeln in seinem Körper anspannten. „Und einen schönen festen Hintern hast du auch!“, fügte Jin hinzu und betrachtete begeistert Johns Kehrseite.

John konnte hören, wie sich Andy vor Lachen auf die Schenkel schlug.

Sacht kniff ihn Jin in seinen Hintern und John  wußte zum ersten Mal, wie Laurie sich fühlen mußte, wenn sie die Beherrschung verlor. So ruhig es ging, drehte er sich zu den Blonden um. „Hände weg.“ Seine Stimme klang bei weitem nicht mehr so verwaschen wie zuvor noch bei Slimy. Jin dagegen hob erfreut eine Augenbraue. „Stoned, aber trotzdem noch ein wildes Kätzchen. Wetten das ich dich zum Schnurren bringe?“ Er strich ihm zärtlich eine weiteres mal über den Po und kniff wieder zu.

 „RRRRR“, erklang es in seinem Ohr.

John bemühte sich ernsthaft, noch immer der Stricher zu sein, den er hier spielte. Er hielt sich vor Augen, daß Diabolo bereits einen Mann auf dem Gewissen hatte. Und wer einmal gemordet hatte, würde es immer wieder tun.

Seine Tonlage verschwamm wieder. „Süßer, du hast doch gar nicht genügend Geld, um dir mich leisten zu können“ Jin kniff die Augen zusammen. „Na komm schon. So teuer kann doch eine Nacht mit dir nicht sein! Was willst du denn dafür haben?“

Johns Gedanken überschlugen sich. Er hatte keine Ahnung was so die üblichen Preise dafür waren. Woher auch? Es war ihm nur klar, daß er viel zu teuer sein mußte, denn wenn ihm der Typ noch einmal in den Hintern kniff, dann war er fällig!

„500 Dollar!“, er sagte das erste was ihm einfiel und hoffte, daß es genug war. Anscheinend reichte es, denn Jin riß vor Überraschung den Mund auf. „500 Dollar?“ Er schluckte. „Du mußt verdammte gut sein, wenn du soviel verlangst. Oder aber....“, setzte er hinzu, „Du hast zu viel von deinen Pillen geschluckt.“ Er musterte John genau. Und John versuchte so high wie möglich auszusehen, dümmlich grinsend. Doch innerlich war er verunsichert, Jin hätte bei dem Preis eigentlich gleich abwinken sollen, statt dessen schien er ernsthaft in Erwägung zu ziehen das Geld hier auf den Tisch zu knallen.

Die Sekunden dehnten sich zu Minuten und Jin überlegte noch immer. Hoffentlich hatte John nicht zu hoch gepokert. Was tat er, wenn er tatsächlich ja sagte? Er konnte ihn hier ja schlecht Handschellen anlegen und abführen.

Dann die Erleichterung. Jin schüttelte den Kopf. „Sorry Süßer, aber soviel Geld habe ich dann doch nicht bei mir. Aber ich wette du wärst es wert gewesen!“ Seine Hand ließ Johns Hinterteil endlich los und legte sich dann unter sein Kinn. John beobachtete entsetzt wie Jin sich mit seinem Gesicht näherte. „Aber für einen Kuß von Dir, reicht mein Geld bestimmt noch!“

 

 Re: Another year has gone by

Was für ein super Chap. chyrio
Ich habe mich halb weggeschmissen vor Lachen.
Tja und nun bin ich aber mal gespannt, ob die zwei nun noch einen Kuss austauschen.
Süss find ich den Teil mit Laurie, wie die beiden sich quasi ohne Worte verstehen. Wenn da nicht noch jede Menge Liebe im Spiel ist, weiss ichs auch nicht.
Bin auf jeden Fall sehr begeistert und freue mich schon auf den nächsten Teil.

Im übrigen habe ich Teile meiner eigenen FF auch an der Arbeit geschrieben und musste grinsen, bei Deinem Kommentar von wegen Pause und so.
Chefs haben anscheinend alle die Angewohnheit die wohlverdiente Pause ihrer Mitarbeiter zu missachten.

LG Eve

Re: Another year has gone by

Ich fall jetzt gleich um vor lauter lachen! Nein, was ist der Teil gut! Suuuper, Chyio! Hihi!

LG Flymoon






Danke Mel!!

Belle:Did you know Horatio was the first CSI?
Horatio: He was..er..what?
Belle: In Hamlet, when Hamlet was poisoned and dying. He asked his best friend Horatio to tell the world who murdered him.
Horatio: Ok, I'll tell the world.

Re: Another year has gone by

Wie schön, daß ihr beim lesen genauso viel Spaß hattet, wie ich beim schreiben!

@Eve: Gleich wird Deine Neugier befriedigt!

Liebe? Ja, Liebe ist da. Und außerdem noch Dickköpfigkeit, Sturheit und eine Menge Mißverständnisse. Manchmal frage ich mich selbst, ob es die beiden noch mal packen.

Ach, und ich bin inzwischen ganz sicher, daß Chefs das Wort Mittagspause nicht einmal buchstabieren können!

@Flymoon: Danke für Dein liebes Kompliment!

Und jetzt kommt dann doch endlich die Auflösung meines Falls. Und wie ihr gesehen habt, habe ich mir mit meinem zweiten Fall wirklich viel Mühe gegeben. Also viel Spaß damit!

Undercover/2

„Alle Mann an die Wand und die Hände hoch!“  Andys Stimme durchschnitt die Geräuschkulisse des Raumes mit dem Knall einer Peitsche.

Und mit dieser eiskalten Aufforderung, stürmte eine wahre Flut von Cops an ihm vorbei und warfen unsanft die Besucher dieser Bar an die Wand, John inklusive. „Das ist eine Razzia. Jeder bleibt da wo er ist!“

Mit einer Hand im Rücken, die ihn an der Wand festnagelte, schaffte John es trotzdem sich zu der Stimme seines Partners umzudrehen, welcher den Raum nicht weiter betreten hatte, sondern noch immer an der Tür stand. Die Augen ernst auf das durcheinander von Männern in den verschiedensten Kleidungsstücken gerichtet, die Lippen grimmig zusammengepreßt. Schließlich blieb sein Blick an der Gestalt von John hängen.

Selbst wenn sie sich in diesem Augenblick gegenüber gestanden hätten, hätten Worte nicht wiedergeben können, was gerade ohne sie gesagt wurde 

                 *************************************

Andy saß wieder mit seinen Kollegen im Funkwagen und hörte den Gesprächen in den anderen Bars zu.

Es waren sinnlose Gespräche, hohl und nichtssagend.

Hinter ihm entfernte John den falschen Knopf von seinem Hemd und packte ihn zusammen mit dem Ohrstöpsel, sorgfältig in die dafür vorgesehene Vertiefung einer kleinen Box. Dann schnappte er sich seinen Pullover und ließ sich auf den noch freien Stuhl neben Andy fallen. 

Stan war zusammen mit den übrigen Cops der Razzia und den Verhafteten, zurück aufs Revier gefahren. Er würde sich dort um den notwendigen Papierkram und die Befragungen kümmern. Immerhin hatten sie eine ganze Menge sicher gesellt: Hasch, Koks, Speed, Pillen...

„Das war ganz schön leichtsinnig von dir:“ John zog sich den Pullover über den Kopf und beugte sich dann zu Andy. Er flüsterte fast, denn er wollte nicht, daß die anderen dieses Gespräch mitbekamen. „Was ist, wenn das unsere Bar gewesen ist?“

Eindringlich schaute John seinen Freund an. Andy antwortet ihm genauso leise: „Wir wissen nicht, ob es diese war. Vielleicht war es ja eine der anderen!“ Sie schwiegen und hörten den Gesprächen aus dem Lautsprecher zu. „Wir wissen nicht, ob es diese Bar gewesen wäre“, wiederholte Andy,  „genauso wenig wie wir wissen, ob das heute unser Tag ist. Wir haben nur eine Vermutung, die wir uns aus den anderen Unterlagen zusammengereimt haben. Aber wir wissen nichts Definitives!“ John schüttelte im Ansatz den Kopf. „Das ist richtig. Aber du weißt genauso gut wie ich, daß diese Bar vorerst geschlossen bleiben wird, bis sämtliche Untersuchungen abgeschlossen sind.“ Andy warf einen Blick auf seine Kollegen neben sich, aber diese waren viel zu sehr mit ihrer Funkanlage beschäftigt, um das geflüsterte Gespräch der beiden Detectives zu lauschen.

„Wenn Diabolo merkt, daß die Bar geschlossen ist, dann wird er sich eine andere suchen!“ Andy versuchte überzeugend zu klingen. „Oder aber er ahnt, daß wir ihm auf der Spur sind! Andy, der Kerl ist nicht dumm. Der weiß genau was er tut!“

Andy wußte selbst, daß er vorschnell gehandelt hatte, als er diese Razzia anordnete. Er wußte, daß er den ganzen Auftrag aufs Spiel setzte.

Doch er bereute es nicht. Er hatte einfach nicht mit anhören können, wie John sich mit diesen Pennern rumschlug. Wie knapp war es bei dem Letzten gewesen? Wie wäre das ausgegangen?“

Scheinbar beschäftigt hantierte er mit den Knöpfen vor ihm.

John stand auf um sich seinen Mantel zu holen. Im vorbei gehen, legte er Andy eine Hand auf die Schulter. „Danke!“ er sagte es so leise, daß gerade mal Andy ihn verstehen konnte.

              

                   *************************************

Mittag verging.

Und von der anfänglichen Aufregung Diabolo auf der Spur zu sein, war nicht mehr viel übrig. Statt dessen machte sich unter den Leuten Langeweile breit, der größte Feind von Beschattungen und Überwachungen.

Trotzdem blieben die Männer vor den Lautsprechern wachsam. Nicht das sie die Gespräche aufregend fanden. Es waren Gespräche von Männern, die nur auf ein gelegentliches Bier in die Bars kamen und sich über ihren Boß oder ihre Frauen aufregten. Barkeeper die ihr Geld eintrieben. Ein paar flüsternde Fragen nach Stoff und ein paar noch leisere Anfragen, nach flüchtigen Abenteuern. John fragte sich, warum ausgerechnet er das Glück gehabt hatte, in eine Bar zu kommen, wo keiner flüsterte.

Mit einem Kaffe in der Hand, saß John neben Andy und lauschte den Gesprächen.

Die Zeit wurde langsam knapp. Sie waren jedes Mal zum frühen Nachmittag an den Tatort gerufen worden, und das hieß, daß Diabolo sich seine Kumpane schon am Vormittag oder um die Mittagszeit gesucht haben müßte. Wenn er bei dem Muster blieb, daß er bei dem Überfall mit dem Mord an den Tag gelegt hatte.

Verdammt, er hatte es satt diesem Kerl durch die halbe Stadt hinterher zu jagen. Und er war es leid, immer wieder diese Junkies vernehmen zu müssen!

„Dann solltest du überlegen, ob der Job noch das Richtige für dich ist!“ Andy schaute ihn von der Seite her an. Er hatte es laut ausgesprochen und es nicht nur gedacht? John ließ die Schultern hängen. Seit er alleine wohnte, hatte er die Angewohnheit entwickelt laut mit sich selbst zu sprechen. Etwas was er sich anscheinend sehr schnell wieder abgewöhnen sollte.

Andy lächelte ihn aufmunternd an und griff hinter sich nach seiner Jacke.

„Komm, laß uns einen Happen Essen gehen. Die anderen kommen bestimmt auch eine halbe Stunde ohne uns zurecht.“ Er schaute fragend in die Runde und erhielt Zustimmung von den anderen Cops. John seufzte, erhob sich ebenfalls und folgte Andy.

 





Re: Another year has gone by

„...sicher brauchen wir Geld. Hast du was für uns?“ Das war Malcolms Stimme, Medavoys Partner. Wie angewurzelt blieben John und Andy stehen.

„Ja, so könnte man es sagen. Was ist mit deinem Freund los? Ist er stumm oder was? Ihr seit doch keine Cops?“ Die Stimme klang misstrauisch. „Nein, natürlich nicht. Er redet nur nicht gern, er ist mehr ein Mann der Tat!“ John und Andy schauten sich an: Medavoys Stottern! Für sie alle war das inzwischen so vertraut und normal geworden, daß sie daran nicht mehr gedacht hatten.

Einer der Männer vor den Lautsprecher hielt bereits ein Telefon in der Hand und forderte Verstärkung für die beiden an.

Andy ließ sich von einem anderen die Koordinaten der Bar geben und stürmte dann John hinterher, der bereits auf dem Weg zum Wagen war.

Keuchend ließ er sich neben ihn fallen, als John gerade den Wagen startete. Er trat aufs Gas und fädelte sich ohne große Schwierigkeiten in den nicht allzu dichten Verkehr ein. Doch für Johns Verhältnisse ging es immer noch zu langsam. Er hupte und wechselte die Spuren wie ein Radfahrer. Sie waren fast an der Bar angekommen, als Andy über Funk die Information bekam, daß die drei die Bar verlassen hatten. John fuhr langsamer, hielt sich an die vorgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzung und warf Andy einen fragenden Blick zu. Wohin jetzt?

Mit dem Funkgerät am Ohr, drehte sich Andy zu John um. „Es sieht so aus, als ob unser Freund sofort einen weiteren Laden ausrauben will.“ Er lauschte den Informationen seiner Kollegen im Funkwagen. „In Ordnung, ich habe verstanden. Schaut doch mal in eurem schlauen Computer, welche Läden in der Gegend seiner Vorliebe entsprechen.“ Wieder schweigen. „Ihr Wagen fährt Richtung Henry Street“, flüsterte Andy seinem Partner zu.

John nahm still die Information entgegen und lenkte den Wagen in die angegebene Richtung, den Fuß wieder auf dem Gaspedal.

Dann: „Er hat Medavoy und Malcolm gesagt, zu welchem Laden er will. An der Flatbush Avenue, Ecke Flatlands..“

„Na da kenn ich doch eine Abkürzung hin.“ Johns Adrenalinspiegel war unaufhörlich am steigen. Er riß das Steuer herum und jagte, soweit es ihm bei dem Verkehr möglich war, der angegebenen Adresse entgegen. Er hörte, wie Andy den Mann an seinem Funkgerät bat, Medavoy und Malcolm auszurichten das sie keine Dummheiten, sondern auf Verstärkung warten sollten. Sie wären auf dem Weg.

John währenddessen, überholte rechts einen Kombi mit Familie, schnitt ihn, als er sich wieder links in die Spur einfädelte und weiter die Straße entlang raste. Er warf einen Blick in den Rückspiegel. Hoffentlich scheuchte er bei diesem Fahrstiel und dem überhöhten Tempo keine Streifencops auf. Sie hatten mit Absicht keine Sirene eingesetzt um Diabolo nicht schon im Vorfeld auf ihre Anwesenheit aufmerksam zu machen. Das letzte was sie jetzt gebrauchen könnten, wäre ein Rudel von Polizeiwagen, welche mit lauter Sirene hinter ihm herfuhren. Denn er wußte genau, daß er nicht anhalten und ihnen erklären würde, daß sie dabei waren einen weiteren Überfall zu verhindern.

Sie waren die ersten, die vor diesem kleinen Laden ankamen.

Mit quietschenden Reifen kam John zum Stehen und noch bevor er den Motor ausgeschaltet hatte, hatte Andy schon die Wagentür aufgerissen und stürmte in den Laden. Ohne sich vorher zu vergewissern, ob Diabolo da drinnen war. Ohne sich zu vergewissern ob er sich oder andere mit dieser Aktion in Lebensgefahr brachte. Einfach nur von dem Gedanken getrieben, weitere Tragödien zu verhindern. John hatte nicht einmal die Zeit über Andys Leichtsinn den Kopf zu schütteln, so eilig hatte er es, hinter seinem Partner hinterher zu stürmen.

Und als er hinter Andy in den Laden kam, fing sich in seinem Kopf an, alles in Zeitlupe abzuspielen

Diabolo war tatsächlich im Laden.

John hatte sogar soviel Zeit sich zu wundern, wie es Medavoy und Malcolm geschafft hatten, Diabolo ebenfalls in den Laden bekommen und nicht, wie sonst, nur davor Wache zu halten.

Diabolo hatte die quietschenden Reifen gehört. John sah, daß er seine Pistole hob und auf den heran stürmenden Andy zielte. Er riß gleichzeitig mit Medavoy seine Waffe hoch.

Und während Andy sich aus dem Rennen heraus, mit einem Hechtsprung zur Seite warf, drückten alle drei gleichzeitig ab.

John fühlte, wie ihn die Kugel am Arm streifte, doch Diabolo ging von Johns und Medavoys Schuß getroffen, zu Boden. Malcolm rannte zu ihm hin und kickte mit dem Fuß die fallengelassene Waffe beiseite. Diabolo aber, lag dort, und konnte sich nicht entscheiden, welche Verletzung er sich zuerst halten sollte. Die Schulter, wo John ihn getroffen hatte oder das Bein, von Medavoys Schuß.

Das Verhör

Johns Verletzungen war, wie er schon vermutet hatte, nur ein Sreifschuß gewesen.

Diabolo dagegen, hatte man auf Grund seiner Verletzungen ins Krankenhaus bringen müssen. Dort lag er jetzt, in seiner komfortablen `Zelle`, mit zwei Sicherheitsbeamten vor der Tür.

Andy, John und Sylvia nickten den beiden Beamten zu, während sie das Zimmer betraten.

Diabolo lag in seinem Bett und schenkte den beiden Detectives und der Bezirksstaatsanwältin keine Beachtung. Trübe starrte er vor sich hin. John befand, daß er zwar genauso verdreckt wie seine Komplizen aussah, aber ansonsten einen ziemlich klaren Eindruck machte. Sofern man von klar reden konnte, wo sich Pupillen zeigten, die fast jegliche Farbe der Augen überdeckten. So klar, wie ein Junkie nur sein konnte, wenn er gerade sich etwas Gutes angetan hatte. John ging zu dem Fenster und lehnte sich mit dem Rücken dagegen an. Andy und Sylvia dagegen zogen sich jeweils einen Stuhl zum Bett des Mörders. In der Stille des Raumes, betrachtete jeder jeden.

„Mr. Wehle“, begann Andy das Verhör. „Ihnen wird vorgeworfen, daß sie unschuldige Personen zum Raub angestiftet haben, sowie den Mord an den Stephen Walters.“

John bezweifelte, daß die Komplizen von Diabolo wirklich so unschuldig waren.

„Möchten sie gerne einen Anwalt haben?“, fiel Andy in Johns Gedankengang ein. Während Andy geredet hatte, hatte ihn Diabolo nur gelangweilt beobachtet, nun aber zeigte er eine erste Reaktion. „Mein Anwalt ist auf dem Weg hierher.“

Tatsächlich betrat in diesem Augenblick ein sorgfältig gekleideter Mann das Zimmer. Er ignorierte die anwesenden Herren und ging sofort zu der einzigen anwesenden Frau hinüber. „Sylvia, meine Liebe, wie geht es dir?“ Sylvia runzelte zwar mit der Stirn, ergriff aber die ihr angebotenene Hand. „Danke gut, Noah. Du bist der Anwalt von Frankie Wehle?“ Ihr Stirnrunzeln vertiefte sich. „Ja“, und an Andy und John gewandt setzte er hinzu: „Mein Name ist Noah Lewis. Ich werde unseren Freund hier vertreten.“ Er legte Diabolo seine Hand auf die Schulter, als ob sie schon ewig befreundet wären. „Ich bin über den Fall bereits im Bilde und kann dazu nur sagen, daß Mr. Wehle ausschließlich den Mord an Stephen Walters zugibt. Mit dem Rest hatte mein Mandant nichts zu tun.“

John stieß ein verächtliches Schnauben aus. Wie witzig, daß er den Mord zugab, für den ihn Mac schon längst überführt hatte.

Andy antwortet Noah: „Wir haben vier Zeugen, die bereit sind vor Gericht auszusagen, daß sie von Mr. Wehle für die Raubüberfälle angeheuert wurden.“ „Das sind alles Junkies! Was meinen sie, wen die Geschworenen glauben, wenn ich mit ihnen fertig bin?“, fiel Noah Andy ins Wort. Andy ließ sich nicht beirren und sprach weiter: „Sowie zwei Cops, die undercover gearbeitet haben und ebenfalls von Mr. Wehle angesprochen wurden. Was werden sie mit denen vor Gericht machen?“, frage Andy süffisant.

Noah schwieg. Er kannte den Sachverhalt nur zu genau, hatte aber Jeremy Sanders versprochen, die Anschuldigungen für Frankie Wehle so weit wie möglich runter zu drücken.

Er drehte sich zu Frankie um, doch der zuckte nur gelangweilt mit den Schultern. „Sie sind der Anwalt, mir ist es egal. Sie werden es schon machen.“ Von dieser Seite aus, konnte Noah wohl nicht auf Unterstützung hoffen.

Ein Arzt betrat das Zimmer. „Meine Herren, sie überanstrengen meinen Patienten! Und solange er hier ist, gehört er vorwiegend mir. Also, wenn ich sie nun bitten dürfte zu gehen?“

Er blieb in der Tür stehen und wartete bis alle außer Diabolo den Raum verlassen hatten.

Auf dem Flur schüttelten sich Andy, John Sylvia und Noah zur Verabschiedung die Hände. Sie würden in nicht allzu ferner Zukunft wieder von einander hören.

 

Re: Another year has gone by

Schöne und interessante Auflösung des Falles.
Hast Dir wirklich viel Mühe gemacht, war spannend es zu lesen.

LG Eve

Re: Another year has gone by

Jep, ich kann Eve nur zustimmen! Ein sehr spannender Abschluß für diesen Teil!

Ich muß dich wieder mal sehr bewundern wie du nur immer so bald weißt wie es weitergehen soll und es dann auch noch so treffend schreibst! Einfach schön zu lesen!

LG Flymoon






Danke Mel!!

Belle:Did you know Horatio was the first CSI?
Horatio: He was..er..what?
Belle: In Hamlet, when Hamlet was poisoned and dying. He asked his best friend Horatio to tell the world who murdered him.
Horatio: Ok, I'll tell the world.