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Ein Wintermärchen - Thread 1

Re: Ein Wintermärchen

Tobias Fornell

Seit Fornell aus dem Gefängnis zurück war, waren einige Stunden vergangen und der FBI Agent hatte den Rest des Tages damit verbracht Schadensbegrenzung zu betreiben. Maria Mondego hatte ihn nicht ohne Grund sprechen wollen und das was er dann erfahren hatte, hatte ihm alles andere als gefallen. Sie und ihre Tochter waren bedroht wurden. Doch die Frau hatte ihm nicht sagen wollen von wem genau. Maria Mondego hatte soviel Angst, dass es einfach unmöglich gewesen war, Näheres aus ihr herauszubekommen. Da hatte kein Zureden und auch kein Drohen geholfen. Am meisten machte ihm jedoch Shania zu schaffen. Die Kleine war so verstört, dass es er sie am liebsten gleich mit sich genommen hätte. Bei dem Gedanken an die kleine Mexikanerin hatte er unweigerlich immer wieder an Emily denken müssen und daran, wie schwer sie unter der Scheidung von Diane und ihm gelitten hatte. Die einzige Alternative, die er Maria vorschlagen konnte, war in eine andere Abteilung verlegt zu werden. Ein Vorschlag, den er mit Hilfe von Susan auch im Laufe des Tage in die Tat umsetzten konnte und die beiden dadurch fürs Erste in Sicherheit wusste. Ihm war jedoch bewusst, dass das nur eine Übergangslösung war. Da es mit Sicherheit nur eine Frage der Zeit war bis eine erneute Drohung erfolgen würde.

Seufzend legte er die Beine hoch, nippte an seinem Scotch und ließ den Tag noch einmal komplett Revue passieren. Neben den dienstlichen Aspekten, hatte er auch privat einen Entschluss gefasst. Sobald in seinem Leben wieder etwas Ruhe eingekehrt und diese Drogengeschichte vom Tisch war, würde er die hübsche Vollzugbeamtin versuchen näher kennen zu lernen. Doch bis dahin brauchte er einen klaren Kopf und konnte sich keine Schnitzer erlauben. Daher schob er die Gedanken an Susan beiseite und wählte die Handynummer von Gibbs, um ihn auf den neusten Stand der Dinge zu bringen.


Re: Ein Wintermärchen

Gibbs

Der Ermittler schmunzelte bei Hollis letzten Worten und fragte sich gleichzeitig, warum er sich frisch verliebt jedes Mal wie ein verückter Teenager fühlte. Er erinnerte sich mit Grausen an die Zeit seines Erwachsenwerdens und hatte eigentlich kein Bedürfnis, das zu widerholen. Nun ja, es würde sich zeigen, über was er mit Hollis tatsächlich sprechen würde.

Mit dem heißen Kaffee in der Hand setzte er sich erneut aufs Sofa, nicht ohne die störende Reißzwecke vorher entfernt zu haben. Fast gleichzeitig meldete sich sein Handy, und Fornells Nummer blinkte auf den Display. "Ja, Gibbs?" nahm er das Gespräch an.

Die Neuigkeiten des FBI-Agenten gefielen ihm absolut nicht. Dass Maria bedroht wurde, zeigte, wie weitreichend das Netz um Ethan Finch gesponnen war. Kalte Wut stieg in ihm auf, als er daran dachte, wie idiotisch er sich bei seiner Begegnung mit dem Dealer angestellt hatte. Der Kerl sollte ihm bloß nie wieder unter die Augen kommen - zumindest nicht in der Gegenwart von Zeugen.

"Gibt es irgendwas, das Hollis und ich tun können?" fragte er seinen Freund. Mittlerweile hatte er weniger Bedenken, den kurzen Urlaub abzubrechen. Die wichtigsten Dinge waren - zumindest für ihn - erledigt. Doch Tobias wehrte ab. "Nein", brummte er. "Sie sind auf einen anderen Flur verlegt worden. Aber es ist nur eine Frage der Zeit - wir sollten zusehen, dass wir den Mistkerl ans Leder kriegen. Und dann gnade ihm Gott!"

JEthro schmunzelte, als er die Wut von Fornell bemerkte. Dem FBI- MAnn ging es ähnlich wie ihm selbst, überhaupt dachten sie häufig das gleiche - was sicher ein Grund für ihre tiefe Freundschaft war. "Sonst noch was?" fragte er zum Schluss. "Eigentlich nicht. Woher kennt deine Freundin eigentlich diese Aufseherin? Susan?" Gibbs grinste innerlich, weil ihm der Hintergrund dieser Frage durchaus klar war. Wäre Fornell nicht interessiert, hätte er so etwas niemals gefragt. "Tut mir leid," schüttelte er bedauernd den Kopf. "Ich glaube, sie haben zu Army- Zeiten gemeinsam gedient. Aber ich kann sie fragen, wenn sie wieder hier ist, im Moment ist sie noch unterwegs." "Untersteh dich!" knurrte Fornell zurück. "So wichtig ist die Sache auch nicht!" Und damit legte er wortlos auf.

JEthro grinste wissend bis über beide Ohren, nahm einen großen Schluck Kaffee und wartete auf Hollis' Anruf.




Re: Ein Wintermärchen

Hollis

Der Abend gestaltete sich ausgesprochen lustig und Hollis vergaß beinahe, dass sie Jethro zurück rufen wollte. Sie vergaß die unschönen Erlebnisse der letzten Wochen und die Sorgen, die Dustins Anrufe ihre bereiteten. Sie genoss das Beisamensein mit der kleinen Familie und war froh, einen ersten Schritt in Richtung ihrer Vergangenheit bewältigt zu haben.

Als sie sich nach dem Duschen auf ihr Zimmer zurück zog, war Debbie eifrig am telefonieren. Soviel Hollis mitbekommen hatte, hatte die Lehrerin einmal im Monat telefonischen Elternsprechabend und machten somit ihrer Idee, Gibbs über Festnetz anzurufen, einen Strich durch die Rechnung. Also blieb ihr nichts anderes übrig als auf die Haltbarkeit des provisorischen Akkus zu vertrauen. Mit einem Badehandtuch bekleidet ließ Hollis sich auf dem Bett nieder. Dann wählte sie die Nummer des Appartements und lauschte mit geschlossenen Augen dem Rufzeichen. Der Gedanke, die Nacht allein zu verbringen und Jethro in seinem Zustand allein in San Diego zu wissen, gefiel ihn nicht gerade. Er fehlte ihr und sie war doch ein wenig hin und her gerissen, ob sie nicht doch hätte zurück fahren sollen. Doch dafür war es nun zu spät. Schließlich hatte sie das ganze letzte Jahr allein verbracht. Warum sollte sie die eine Nacht dann nicht auch überstehen?


Re: Ein Wintermärchen

Gibbs

Der Silberfuchs war bereits beinahe eingeschlafen, als das Klingeln des Telefons ihn weckte. Hastig sprang er vom Sofa hoch, kämpfte seinen Kreislauf in Betrieb und hüpfte auf einem Bein zur Station. "Ja?" fragte er neugierig, auch wenn er wusste, dass es eigentlich nur Hollis sein konnte. Er schmunzelte, als er ihre Stimme vernahm.

"Du fehlst mir," kam es schließlich leise aus dem Hörer. "Du mir auch," gab der Agent zurück. "Ich möchte allerdings anmerken, dass nicht ich einfach davongefahren bin..." Er brach ab, als er bemerkte, wie vorwurfsvoll seine Stimme klang. "Es ist okay," fügte er erklärend hinzu. "Du hast die richtige Entscheidung getroffen, mir geht es gut. Und ich hoffe, dir ebenso. Du klingst so fröhlich." Er lachte leise ins Telefon, als er Hollis Kichern bemerkte.

"Fornell hat sich gemeldet," erklärte er anschließend - um den vergnüglichen Teil konnten sie sich später kümmern. In kurzen Worten gab er wieder, was der FBI- Agent ihm berichtet hatte. "Im Moment sind sie in Sicherheit," beruhigte er Hollis. "Aber wir sollten bald zurückkehren, vielleicht können wir Tobias irgendwie helfen, die Sache in Gang zu bekommen. Und Ethan soll mir besser nie wieder unter die Augen kommen, wenn er an seinem Leben hängt!"




Re: Ein Wintermärchen

Hollis

Gibbs´ Neuigkeiten aus Washington gefielen Hollis gar nicht und ihre ausgelassene Stimmung war schlagartig versiegt. Sie atmete tief durch und konnte Jethros Wut gegenüber Ethan gut nachvollziehen. „Das sollte mir Ethan auch nicht“, pflichtete sie ihm bei und schob sich im Bett ein Stück nach oben. „Aber wenigstens konnte Fornell etwas tun. Ja, du hast Recht. Wir sollten bald möglichst nach Washington zurück fliegen und zusehen, dass wir Shania und ihre Mutter aus dem Gefängnis bekommen. So lange wie die Kleine dort bei ihrer Mutter ist, ist sie einfach nicht sicher.“ Hollis merkte wie sie sich in Rage redete und mit der Aussage, nach Washington zurück zu fliegen, gerade eine Entscheidung getroffen hatte. Die Uni und Nick würden sich auf Hawaii wohl oder übel eine neue Dozentin suchen müssen.

Ein verdächtiges Piepen war im Hintergrund zu hören und Hollis ahnte, dass der Akku des Handys nicht mehr lange durchhalten würde. Daher versuchte sie sich kurz zu fassen, auch wenn sie sich eigentlich auf etwas anderes gefreut hatte. „O.k. dann hoffen wir mal, dass bis dahin alles gut geht. Apropos gut, wie geht es dir? Hat mit deiner Prophylaxe alles geklappt?“ Oh Gott, sie klang beinahe schon wie seine besorgte Ehefrau. Trotzdem konnte sie es nicht lassen. Sie machte sich Sorgen um ihn. „Oder hast du dir eine der hübschen Krankenschwestern aus dem Krankenhaus bestellt?“, scherzte sie weiter, warf das nasse Badehandtuch beiseite und streckte sich auf dem Bett aus.


Re: Ein Wintermärchen

OOC: Gibbs weiß nicht, dass Hollis mit dem Handy telefoniert, und das Piepsen des Akkus hört er auch nicht... er ist also immer noch in Erwartung einer heißen Nacht. *gg*

Gibbs


Jethro gab ein unwirsches Knurren von sich, als Hollis Worte ihm den Kampf mit dem Medikament wieder in Erinnerung riefen. "Ich lebe noch," brummte er mürrisch in den Hörer. "Und ich müsste schon tot sein, ehe ich mir freiwillig so einen Florence Nightingale- Verschnitt ins Haus hole!"

Mit dem Telefon am Ohr humpelte er langsam in die Küche und stellte verschlafen die Kaffeemaschine an. Er spürte deutlich, dass er heute bereits mehr von dem schwarzen Gebräu getrunken hatte, als gut für ihn war, aber sein Körper verlangte dennoch nach Koffein. Und je nachdem, was Hollis für den weiteren Verlauf des Gesprächs geplant hatte, konnte ein kleiner Vorrat nicht schaden.

"Kommst du morgen eigentlich wieder zurück oder bleibst du noch ein paar Tage bei... Colins Familie?" fragte er gegen das Gurgeln der Maschine an. "Ich kann mir zwar durchaus vorstellen, dass ein Telefonat mit dir durchaus... anregend sein kann, aber deine Anwesenheit vor Ort ist mit Sicherheit ein intensiveres Erlebnis," schmunzelte er. "Und ich gebe mich nur ungern mit der zweiten Wahl zufrieden."


OOC: Muss jetzt weg, vielleicht fällt mir später mehr ein und ich editier noch mal...




Re: Ein Wintermärchen

Hollis

Gibbs´ Bemerkung brachte Hollis zum lachen und das warnende Piepen im Hintergrund war vergessen. „Schön zu wissen“, erwiderte sie kichernd und gestand ihm gleichzeitig das es ihr ebenso ging. „Schon aus diesem Grund werde ich nicht länger als nötig hier bleiben. Keine Sorge, morgen Nacht braucht keiner allein zu schlafen.“ Hollis schlang die Beine übereinander und schloss die Augen. Im Hintergrund war ein gurgelndes Geräusch zu hören und sie glaubte förmlich, den Geruch von Kaffee durch den Hörer riechen zu können. „Hm, wie mir scheint willst du es dir ebenso gemütlich machen wie ich. Schade nur, dass ich keine Tasse mit trinken kann“, murmelte sie in den Hörer und stellte sich gleichzeitig sein Gesicht vor. „Ein kräftiger Kaffee nach dem Duschen wäre jetzt genau das richtige für mich, dazu noch eine schöne Massage und der Tag wäre fast perfekt. Schade nur, dass wir das auf morgen verschieben müssen.“

Wehmütig schmunzelnd strich sie sich eine Haarsträhne hinter das Ohr, während ihr Gedanken an die gemeinsamen Nächte in Washington zurück wanderten. An leidenschaftliche Nächte und auch an Nächte in denen sie nur schweigend beieinander gelegen hatten. Jede Nacht mit ihm war etwas besonderes gewesen und jetzt, nachdem sie ihn wieder gefunden hatte, wurde ihr deutlicher denn je, dass sie auf keine dieser Nächte mehr verzichten wollte. In Gedanken spürte sie seine rauen Hände über ihren Körper gleiten und fühlte seinen weichen Lippen auf ihrer Haut. Sie sah ihn vor sich und wünschte seine Arme, seine Brust – einfach alles - berühren zu dürfen. Verträumt entfuhr Hollis ein leises Seufzen. „Schade, also bleibt mir jetzt wohl leider nichts anderes übrig als mir etwas über zu ziehen, unter die Decke zu kriechen und an dich zu denken.“

Re: Ein Wintermärchen

Gibbs

Der grauhaarige Agent schmunzelte bei ihren Worten und ließ sich mit der Kaffeetasse ächzend auf dem Sofa nieder. Genießerisch ließ er die heiße Flüssigkeit durch seine Kehle rinnen und hörte der vertrauten Stimme zu. Er vermisste ihren warmen Körper und ihre Nähe und seufzte ebenfalls leise. "Na ja... du könnest dich auch in deinen Wagen setzen und herkommen," brummte er müde. "Aber das wäre mit Sicherheit keine gute Idee, vor allem wenn du nachher noch gegen einen Baum fährst. Mach dir um mich keine Sorgen, ich kann mit der Einsamkeit umgehen. Genieß den Morgen, und macht euch ein schönes, ausgiebiges Frühstück, okay? Ich mache dann morgen noch einmal einen Ausflug zum Strand, vor Mittag rechne ich nicht mit dir. Melde dich, bevor du kommst, okay?" Er streckte sich wohlig seufzend auf dem Sofa aus und zog die alte Wolldecke über sich.




Re: Ein Wintermärchen

Hollis

„Ja, das tue ich auf jeden Fall“, erwiderte Hollis und nahm erneut das lästige Piepen im Hintergrund wahr. „Als erstes werde ich mir morgen ein neues Handy besorgen. Der Akku hier gibt mit Sicherheit auch gleich den Geist auf. Schade eigentlich, wo ich mich doch so auf etwas heißes Bettgeflüster mit dir gefreut hatte“, fügte sie lachend hinzu und schob die Beine unter die Zudecke. "„O.k.... nur vorsichtshalber, falls die Verbindung plötzlich unterbrochen sein sollte. Schlaf gut und ich liebe dich.“ Hollis kuschelte sich gemütlich tiefer unter die Decke und schloss die Augen. „Da die Vorfreude ja aber bekanntlich die schönste Freude ist, werde ich mich brav gedulden und dann morgen über dich herfallen. Hm, was hältst du davon?“, wollte sie kichernd wissen und stellte sich dabei sein Gesicht vor.

Re: Ein Wintermärchen

Gibbs

"Hm, keine schlechte Idee," grinste Jethro in den Hörer. "Ich werde bis dahin wieder über ausreichend Energie verfügen, dich gebührend zu empfangen... Und bevor die elende Technik uns trennt: ich liebe dich ebenfalls." Er hörte, das Hollis am anderen Ende leise lachte, doch dann brachen alle Geräusche aus dem Hörer ab. Ein Blick auf das Display verriet ihm, dass die Verbindung unterbrochen war - offensichtlich hatte er keinen Moment zu lange gewartet.

Müde streckte er sich erneut lang aus, ärgerte sich innerlich über Hollis Abwesenheit und schlief dann auf der Stelle ein. Am nächsten Morgen erwachte er wie üblich sehr zeitig, setzte neuen Kaffee auf und machte sich anschließend wieder auf den mühsamen Weg zum Strand. Die Sonne war noch nicht aufgegangen, und er genoss es aus vollen Zügen, diesem eindrucksvollen Naturschauspiel ungestört zusehen zu können. Die mitgebrachte Thermoskanne verhinderte, dass ihm allzu kalt wurde, und als er sich schließlich Stunden später auf den Rückweg machte, gönnte er sich beim Bäcker auch ein festes Frühstück. Anschließend kehrte er ins Appartment zurück, vor dessen Tür zu seiner Überraschung ein alter Weggefährte aus dem Camp bereits wartete. Ted hatte viel zu erzählen, und so verging die Zeit bis zum Mittag wie im Flug. Jethro ertappte sich selbst dabei, wie er immer wieder zur Uhr schielte und minütlich Hollis Anruf erwartete. Doch Ted verstand es ausgezeichnet, ihn mit alten Geschichten abzulenken, und so hielt sich seine Ungeduld in Grenzen.