Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als Skin sich nähert und mich dem Typen vorstellt. Stimmt, vorhin wollte er von Skin wissen, was ich mit der ganzen Angelegenheit zu tun habe. Meine Blicke bleiben nach einem abschätzenden hin und her zwischen den beiden auf Skin gerichtet. Was, keine Vorhaltungen? Nun, es gibt immerhin keine Beweise dafür, dass ich verantwortlich bin. Aber auch der Beleg dagegen muss erst noch gefunden werden. Und auch, wenn Skin dem anderen nicht die ganze Wahrheit sagt, er kennt sie. Oder meint, sie zu kennen. Eins ist klar: Nach den heutigen Ereignissen, bis meine Unschuld bewiesen ist, sollte ich mich vor Skin in Acht nehmen. "Vielleicht sollten wir nachsehen, wen es alles erwischt hat und ein neues Treffen einberufen." Der erste vernüftige Satz, der von dem Typen kommt. Ich hoffe, Skin geht darauf ein, dann kann ich mich um meinen eigenen Kram kümmern. Doch der sieht mich an. "Du kennst nicht zufälligerweise einen Dämon namens Silvano? Mit langen silbernen Haar? Recht mächtig." Ich sehe ihn fragend an. Wieso will er was über irgendeinen Dämon wissen? Was hat der mit der ganzen Sache zu tun? "Nein", antworte ich wahrheitsgemäß. Immerhin ist die Hölle kein Dorf. "Noch nie gehört. Aber...", es ist ja nicht so, als könnte ich ihn nicht ausfindig machen. "Ich kann ihn für dich finden. Wenn es das ist, was du willst...", setze ich etwas unsicher nach.
Ich überlege unschlüssig. Wenn es Dorian einigermaßen gut geht, wird er Silvano sehr bald zu mir schicken, um es mich wissen zu lassen. Aber wenn es ihm nicht gut geht... wenn er... Ich schlucke und verdränge den Gedanken daran. Langsam nicke ich und murlme in Ariels Richtung. "Das wäre nicht schlecht... Wenn du ihn findest, sag ihm, er soll ... "
Ja, was denn? Er weiß schließlich nicht, wo ich untergekommen bin und ich weiß nicht wann ich mich dort aufzuhalten gedenke, also kann er mich schlecht aufsuchen. Verdammt. Ich bin noch völlig neben der Spur. Kopfschüttelnd räuspere ich und versuche mich zusammen zu reißen. "Frag ihn, wie es meinem Bruder geht. Ich komme dann morgen Vormittag bei dir vorbei, um nachzufragen, ob du was rausgefunden hast."
Dann richte ich mich an Leviathan. "Kannst du mit Raven den Rest zusammentrommeln? Wir treffen uns morgen wieder zur gleichen Zeit im Park. Bis dahin soll sich niemand diesem verdammten Gebäude nähern. Ich mache mir derweil Gedanken, was geschehen soll."
Das wäre wohl alles, was es zu klären gibt. Ich habe nicht den Kopf mich jetzt noch mit etwas anderem auseinanderzusetzen. Meine Gedanken sind bei Dorian. Er ist der Anführer nicht ich. Wenn doch wenigstens noch Tristan leben würde. Scheiße. Ich kratze mich fahrig am Kopf während ich mich umdrehe und die Gasse hinunter gehe. Ich brauche jetzt Zeit zum Nachdenken.
Unschlüssig ob ich ihm folgen soll oder nicht, sehe ich Skin nach. Entscheide mich dann aber anders. Er braucht sicher Zeit und Ruhe. Einen letzten Blick auf den Dämon werfend wende ich mich zum gehen. Ich sollte Raven finden, denn er kennt das Rudel. Ich hab keine Ahnung wer dazu gehört. Ich bleibe noch einmal stehen und drehe mich um. "Ich nehme an du bist morgen auch da?", fragend sehe ich den Dämon an. Wie war noch mal sein Name?
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Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein)
Re: Nachts bei Vollmond (Fantasy RPG)
Ariel
Eine Weile starre ich nur vor mich hin. Ich brauche nicht lange, um die Informationen zu verarbeiten und die Zusammenhänge herzustellen. Dorian ist sein Bruder! Kein wunder, dass Skin so neben sich steht. Jetzt wird mir richtig schlecht. Und ich dachte, es könnte nicht schlimmer werden. Doch wenn sein Bruder tot ist... Daran denke ich lieber nicht. Und welche Rolle spielt nun dieser Silvano? Warum sollte Dorian bei ihm sein? Hat er ihn aus dem Keller gerettet? Offenbar scheint Skin das zu denken. Und ich hoffe es. "Ich nehme an du bist morgen auch da?" Überrascht blicke ich hoch. Ich habe nicht mal mitbekommen, dass Skin schon gegangen ist. "Hä?" gebe ich ahnunglos von mir. "Wo sein?" Anscheinend ist mir was entgangen.
Ich hebe missgünsitg eine AUugenbraue, aber belasse es dabei. "Bei dem Treffen morgen. Selber Ort, selbe Zeit. Hat Skin doch eben gesagt."
Ich sehe Skin hinterher. Da kann ihm keiner helfen, da muss er alleine durch. Ich hoffe es geht ihm morgen schon ein bisschen besser.
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Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein)
Re: Nachts bei Vollmond (Fantasy RPG)
Ariel
"Ah ja..." Nun, Skin hat eine Menge gesagt, und einiges davon hat meine Aufmerksamkeit etwas mehr beansprucht. "Sorry, war abgelenkt. Ja, ich werde da sein", bejahe ich. "Also dann, du hast bestimmt zu tun, da will ich dich nicht länger aufhalten", verabschiede ich mich freundlich von ihm und verschwinde direkt. Ich weiß, dass ich sehr wohl zu tun habe. In meiner Wohnung greife ich zum Telefon und wähle die Nummer des Immobilienheinis. Ich brauche eine neue Wohnung, und das am besten schon gestern. Hier kann ich nicht wohnen bleiben. Nachdem alles geklärt ist, und wir einen Besichtigungstermin für den späten Abend vereinbaren, lege ich auf und packe die wichtigsten Sachen zurück in die Holztruhe, aber nicht bevor ich mir einige neue Sachen zurechtgelegt habe. Ich dusche schnell, ziehe mich an, und atme tief durch. Zum Glück kenne ich genau die richtige Person, die ich über Silvano ausfragen kann.
Damien Leise tickt die Küchenuhr an der Wand über mir. Fast 18 Uhr, Skin und Dorian müssten bald heim kommen. Nachdenklich nippe ich an meinem schwarzen Kaffee und streiche die Wohnungen die ich heute besichtig habe aus meiner Liste. Sonderlich erfolgreich war ich nicht wenn ich ehrlich bin, die meisten Wohngebiete waren mir zu heruntergekommen oder es lebten zu viele Menschen in der Nachbarschaft. So sehr ich es auch liebe unter Menschen zu wohnen, so weiß ich doch auch, dass ich mein Geheimnis vor ihnen waren muss und dies ist schwer wenn zu viele um einen leben. Kaum dass ich die ausgesonderten Adressen gestrichen habe, beginne ich damit mir die Wohnungen aufzuschreiben, die eventuell noch meinen Geschmack träfen, aber richtig wohl habe ich mich bei keiner gefühlt. Es ist wahrlich nicht so, dass ich wählerisch wäre, normalerweise reichten mir bis dato immer ein Dach über dem Kopf, sowie ein trockenes Nachtlager. Aber jetzt da ich mich in dieser Stadt länger als nur ein paar Monate niederlassen will möchte ich ein Heim in dem ich mich behaglich fühle und in das ich hin und wieder auch Freunde einladen kann. Suchend streichen meine Finger über den Tisch und umfassen die angerissene Keksrolle vom Vortag, als ich mir die restlichen Annoncen näher ziehe um weitere Besichtigungen zu planen. Ob ich wohl morgen erfolgreicher bin? Viel Zeit habe ich nicht und zu Leviathan möchte ich auch noch. Mein Blick huscht rüber zum Kühlschrank, wo die Wege-Skizze zu Raven von Skin hängt und gleich daneben mein Dienstplan im Campus-Café. Morgen muss ich früh ran, gegen Nachmittag habe ich erst frei. Seufzend stehe ich auf und gieße mir einen neuen Kaffee nach, die Keksrolle jedoch räume ich in den Schrank neben eine identische, die ich heute gekauft habe. Lawrence mochte süße Sachen, erinnere ich mich an unsere Begegnung im Café vor einigen Tagen. Über mich selbst schmunzelnd blicke ich auf das Sammelsurium neben den Keksen: Kakao, Schokolade und ein paar Knabbereien. Vielleicht habe ich Glück und der Kleine kommt öfter vorbei.
Das Geräusch der Wohnungstür lässt mich erschrocken zusammenzucken und ich schließe die Schranktür. Das müssen Skin und Dorian sein
..ooO The stripes on a tigers face are like fingerprints; no two are exactly alike. Ooo..
Re: Nachts bei Vollmond (Fantasy RPG)
Skin
Ich habe die meiste Zeit des Nachmittags mit rumlaufen verbracht oder im Park gesessen. Je mehr ich zum Nachdenken gekommen bin, desto größer wurde meine Sorge um Dorian. Dieses Etwas hat sein Blut gesaugt, durch seine Nase. Dabei muss er doch großen Schaden genommen haben, egal wie lange oder kurz es gedauert hat. Dann versuche ich mich wieder zu beruhigen. Silvano ist immerhin ein Dämon... Selbst wenn Dorian schwerverletzt war, er hat genug Verbindungen ihn wieder aufzupäppeln... Aber was geschieht in der Zwischenzeit. Gerade jetzt brauchen wie doch Dorian. Das Rudel braucht ihn. Ich brauche ihn.
Am Abend raffe ich mich auf und kehre zurück zu Damiens Wohnung. Ich habe wirklich keine Lust jetzt zu irgendeinem des Rudels zu gehen. Sie würden doch auch alle nur in Panik ausbrechen. Damien ist da schon wesentlich angenehmer. Ich klopfe bei ihm an und versuche ein möglichst unberührtes Gesicht aufzusetzen. Hoffentlich spricht er mich nicht auf Dorian an. Dann werde ich die Miene kaum aufrechterhalten können.
Damien Es ist Skin, der kurz nach dem Klappern der Eingangstür an den Rahmen der Küchentür klopft und zu mir hineinblickt. Es ist eher eine Ahnung als seine Mimik die mir verrät, dass irgendetwas schief gelaufen ist. Zudem fehlt Dorian, eigentlich kein Grund sich Sorgen zu machen rede ich mir ein immerhin können sie gehen und kommen wann sie wollen, aber dennoch... 'Ob er noch bei dem Rudel ist?' Unruhe macht sich in mir breit, die ich Skin aber nicht zeige, hat er doch wie ich befürchte genug Sorgen. "Komm herein, ich mach dir einen Kaffee ... oder besser einen Kakao, du schaust mir so aus als würdest du etwas vertragen können, dass dir hilft zur Ruhe zu kommen." Ich warte gar nicht erst ob Skin wirklich etwas will oder sich setzt und setze etwas Milch für eine heiße Schokolade an. Meine Notizen zusammen sammelnd und am Rande des Tisches häufend blicke ich zu meinem neuen Untermieter. "Erzählst du mir was passiert ist?"
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Re: Nachts bei Vollmond (Fantasy RPG)
Skin
Memo an mich selbst, unberührten Gesichtsausdruck üben. Damien musste mich ja noch nicht mal ansehen, um den Braten zu riechen. Verdammt. Mir entgleisen nun entgültig die Gesichtzüge und ich lasse mich, ehe ich begreife, was ich eigentlich tue, tatsächlich gehorsam auf einen der Küchenstühle fallen und warte auf meinen Kakao... Bin ich ein Kind, oder was?
"Nicht gut gelaufen", erkläre ich auf seine Frage schlicht und knapp. Meine Stimme klingt heiser. Ich sollte aufstehen und in mein Zimmer gehen. Am besten schlafen. Bis morgen kann ich ohnehin nichts sinnvolles tun. Obwohl ich das weiß, bleibe ich sitzen. Vielleicht ist der Druck einfach zu groß. Ich habe keine Ahnung. Eine Weile kämpfe ich gegen mein Verlangen mir alles von meiner Seele zu reden an. Es gelingt mir. Aber ich sollte wirklich nicht hier bleiben. Damien ist nicht von unserem Rudel. Ich sollte ihm nichts erzählen. Dorian würde das sicher auch nicht gefallen. Dennoch... Nein. Ich blicke nicht zu Damien auf, aber dann platzt es doch aus mir heraus. "Wir waren noch mal drin... Es ist über uns hergefallen... Es gab Tote... Dorian ist...verschwunden."