Ich stehe auf, und klopfe mir die Hose etwas ab. "Ja", antworte ich schlicht, und gehe schon mal voran. Bin schon gespannt darauf, ob wir diesem Etwas dort unten begegnen werden. Und was mich noch mehr beschäftigt ist, ob ich seiner Magie gewachsen sein werde. Denn dass Magie im Spiel ist, daran zweifle ich nicht mehr. Jetzt bin ich irgendwie aufgekratzt, und merke nicht mal, wie meine Schritte immer schneller werden. Ich kann es kaum noch erwarten, da rein zu gehen. Dabei bin ich nicht grade der Typ, der nach Herausforderungen sucht. Aber das wäre eine gute Gelegenheit, mich selbst mal auf die Probe zu stellen.
Er scheint es wirklich eilig zu haben. Ich dagegen habe eigentlich weniger Lust mich diesem Unsichtbaren noch einmal zu stellen. Tristan hatte nicht den Hauch einer Chance. Solange ich nur das weiß, reicht es mir eigentlich schon, um keine große Lust zu verspüren mich noch einmal in den Keller zu begeben.
Mein Blick fällt auf den knackigen Hintern in der Stoffhose vor mir. Es wäre eigentlich möglich, dass es der Kleine gewesen ist. Immerhin habe ich gesehen, wie er plötzlich verschwunden ist. Gut möglich, dass er sich unsichtbar gemacht hat. Natürlich hat er es sich in dem Fall nicht anmerken lassen, die ganze Zeit. Aber ... möglich dass er ein guter Schauspieler ist. Es gibt keinen Grund mehr ihm zu vertrauen. Er hat mich einmal hintergangen... er ist ein Dämon. Er würde es immer wieder tun.
Frustriert kicke ich ein Stück Müll über die Straße. Warum laufe ich ihm dann nach? Ich hätte alleine gehen können, stattdesen schleppe ich ihn überallhin mit und halte ihn sogar davon zurück alleine in das Gebäude zu gehen... Hm, da er das vorgehabt hat, ist er es wohl doch nicht gewesen. Oder vielleicht doch? Keine Ahnung.
Wir erreichen den Club. Noch ist keiner der Anderen dort. Ich spüre wieder das unwohle Gefühl, bei dem Gedanken mich in das Innere zu begeben. In den Keller werde ich nicht noch einmal gehen, beschließe ich plötzlich. Egal, was die anderen von mir halten mögen. Ich gehe nur rauf und hole mir ein paar neue Sachen, für den Fall, dass wir noch länger auswärts nächtigen.
Wir sind die ersten, die den Club erreichen. Also heißt es wohl wieder warten, denke ich etwas ungeduldig. Im Gegensatz zu mir scheint Skin nicht besonders erpicht darauf zu sein, da rein zu gehen. Er sieht eher nervös aus. Verständlich. So, wie er es erzählt hat, hatten seine Freunde nicht den Hauch einer Chance gegen was auch immer dort unten auf sie gelauert hat. Und er rechnet sich wohl auch keine großen Chancen ein. Ich lassen meinen Blick über ihn schweifen, und frage mich, warum ich mich so in ihn vernarren musste. Er gibt mir die Schuld für das, was passiert ist. Und dann ist da noch die Sache mit dem Schlüssel. Ich muss lachen. Der wird Schiss haben, mir den Rücken zuzuwenden, weil er damit rechnet, dass ich ihm jeden Moment ein Messer reinramme. Ich schaue die Strasse entlang, ob sich noch irgendwer nähert. Ich will nicht mehr mit ihm allein sein. Ich fange an, auf und ab zu laufen, das beruhigt, und bereite mich mental auf das, was im Keller ist. Ich brauche einen klaren Kopf, um auf alles vorbereitet zu sein. Vergiss Skin, das ist passé. Aber so schnell wirds wohl nicht gehen...
Nach einer Weile tauchen die ersten anderen auf. Doch ich gehe nicht auf sie zu, sondern halte mich im Hintergrund. Aus dem Augenwinkeln verfolge ich, wie Ariel unruhig auf und ab tigert. Scheiße, wenn er weiter so macht, werde ich wirklich nervös.
Endlich kommt auch Dorian und kurz darauf mache ich auch Leviathan unter den Ankömmlingen aus. Inzwischen sind wir zu zehnt. Mehr brauchen wir doch nicht. Ich sehe zu Dorian. Der überfliegt die Anwesenden mit einem Blick: Da ohnehin alle auf ihn achten, nickt er nur statt seine Stimme zu erheben. Er schreitet als erstes auf den Club zu und schließt die Tür auf. Ich halte mich weiter hinten. Während alle in den Keller gehen, seile ich mich vom Club aus, nach oben ab in mein Zimmer. Falls jemand auf mich aufmerksam wird und mich fragt, kann ich immer noch sagen, dass ich nur meine Waffen holen will.
Aus dem Augenwinkel bekomme ich mit, wie Skin sich nicht uns anschließt sondern nach oben geht anstelle in den Keller. Zunächst ist es mir egal und ich folge den anderen hinunter, aber dann entscheide ich mich doch um und renne auf halber Strecke die Treppen wieder hoch. Den Weg zu seinem Zimmer kenne ich noch, ohne anzuklopfen drücke ich die nur anglehnte Tür auf und lehne mich dann an den Rahmen. "Zum Keller führen die Treppen meist hinunter, nicht nach oben", spreche ich ihn an.
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Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein)
Re: Nachts bei Vollmond (Fantasy RPG)
Skin
Ich wühle gerade in meinem Schrank, als ich Leviathans Stimme hinter mir vernehme. Es dauert aber einen Moment bis ich sie als seine identifiziere, daher fahre ich recht erschrocken zu ihm herum. Doch der Schreck schlägt schnell in Ärger um, ich fühle mich ertappt.
"Verdammt! Kannst du nicht anklopfen? Und selbst? Wer hat gesagt, dass ich in den Keller will. Aber du wolltest, wenn ich mich recht erinnere. Ich hole mir nur ein paar meiner Sachen, wenn's genehm ist", fauche ich ihn an. "Dann kann ich immer noch in den Keller und nach euren ausgesaugten Leibern schauen!"
Ich hole mir meine Pistole aus einer Schublade und stecke sie gesichtert in meinen Hosenbund. Außerdem brauche ich noch mehr Klamotten und meine Messer...
"Wenn das Ding wirklich so unberechenbar ist wie ihr sagt und keiner weiß was es ist, ist es mehr als unklug allein durch den Club zu stomern. Sagt schließlich keiner, das dass Ding immer noch im Keller unten ist oder?"
Ich stoße mich vom Rahmen ab und betrete das Zimmer. "Sag mir was du brauchst, ich helf dir packen, desto schneller sind wir wieder bei den anderen. Nur im Rudel sind wir stark", dabei schaue ich über meine eigene Schulter. Ich hatte schon heute vormittag das Gefühl beobachtet zu werden, aber jetzt ist es geradezu penedrant, so dass sich mir die Nackenhaare aufstellen. Irgendwas ist hier oberfaul.
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Re: Nachts bei Vollmond (Fantasy RPG)
Skin
Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Mich überkommt eine leichte Gänsehaut. Allerdings... "Es wird schon nicht einem einzelnen hinterher eilen, wenn es eine ganze Gruppe zum Verspeisen hat."
Trotzdem beeile ich mich etwas und schmeiße ihm eine vollgestopfte Tasche zu. "Hier, versuch mal, ob du sie zukriegst."
Während dessen gehe ich die Wände ab und rupfe ein paar Schutzarmulette herunter. Sie begleiten mich schon mein ganzes Leben, aber erst jetzt fühle ich, dass ich ihre Hilfe wirklich brauchen könnte.
"Okay...", brumme ich, als ich fertig bin. "Sehen wir nach den anderen."
Ich presse die Sachen nicht gerade sanft in die Tasche und ziehe den Reißverschluß zu. Als er fertig zu sein scheint, begeben wir uns in den Keller zu den anderen. Kaum haben wir die ersten Stufen genommen, als uns auch schon ohrenbeteubender Lärm und Schreie entgegen schallen.
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Re: Nachts bei Vollmond (Fantasy RPG)
Ariel
Ein wenig amüsiert latsche ich dem Alphamännchen hinterher. Das ist ja so typisch Wolf. Wozu, zum Teufel nochmal, wollen die mit 10 Mann da rein? Wenn dieses Etwas da unten auch nur halb so stark ist, wie es scheint, dann ist die Chance, zu zehnt zu überleben, genau so groß wie die, es einzeln zu schaffen. Nämlich gleich Null. Aber im Rudel fühlen sie sich wohl stärker.
Ich war allerdings nie ein Rudeltier. Und mit jedem Schritt, den wir Richtung Keller gehen, fühle ich mich unwohler. Ich spüre nichts, aber mein inneres Gefahrenwarnsystem steht auf Rot, und das verwirrt mich. Ich hätte gedacht, ich könnte sowas Mächtiges spüren, vor allem, wenn es Magie beherrscht. Alles hat eine Aura. Dachte ich jedenfalls, aber Pustekuchen. Und mein Körper schüttet wie bescheuert Adrenalin. Trotz der inneren Unruhe behalte ich einen kühlen Kopf und folge den anderen in den Keller. Während sie an mir vorbei auf die am Boden liegende Leiche zugehen, bleibe ich am Fuß der Treppe stehen. Meine Nerven sind zum zerreißen gespannt, aber meine Neugierde ist stärker. Auch die Wölfe sind nicht ganz unempfindlich, denn sie gehen nur zögernd weiter. Sie versammeln sich um den Toten, und der Eine oder Andere blickt zum Eingang der Gruft, aber keiner von ihnen traut sich weiter. Sie bekommen auch keine Zeit, lange zu überlegen, denn der Kreis bricht, als die Werwölfe panisch auseinander springen und den Blick auf einen zitternden, gurgelnden Körper freigeben. Augen und Mund weit aufgerissen, verliert er sein Blut an etwas Unsichtbares. Ich starre nur fasziniert, denn jetzt spüre ich tatsächlich die Macht, die hinter dieser Attacke steht. Magie, keine Frage. Gleichzeitig wird mir klar, dass ich mit meiner Wassermagie dagegen nicht das Geringste ausrichten kann. Und jetzt werde ich selbst ein wenig panisch, doch mir ist klar, dass ich hier jederzeit raus kann. Also bleibe ich an Ort und Stelle und schaue weiter zu. Das Alphamännchen fasst sich als erstes und fängt an, an dem Typen zu zerren. Und ich hielt ihn für klug. Dem ist nicht mehr zu helfen, Dorian sollte ihnen schleunigst Beine machen, bevor es noch einen anderen erwischt. Aus Neugierde entscheide ich mich, einen Angriff zu wagen. Ich konzentriere mich, und schieße eine Eisklinge auf den Ort, wo das Blut scheinbar im Nichts verschwindet. Sie geht durch, und zersplitter an der Wand. Nun, ich kann nicht behaupten, dass ich nicht damit gerechnet habe. Ich schaue Dorian an, der zuerst mich, dann die Eissplitter am Boden, und dann wieder mich ansieht. "LOS, SOFORT RAUS HIER!" brüllt er die anderen an. Ein wenig spät, denn kaum liegt der eine Körper am Boden, schon hat das Etwas einen anderen an der Angel. Doch Dorians Schrei hat den Rest aufgerüttelt, und sie stürmen nun schreiend auf die Treppen zu. Ich gehe aus dem Weg, und warte darauf, dass auch Dorian sich aus dem Staub macht, doch der bleibt zögernd stehen. Dachschaden, oder was?