"Aha", mache ich nur und streiche noch einmal über seinen Hintern. Allmählich komme ich mir dämlich vor, soviel zu fragen. Dabei bin ich doppelt so alt wie er. Vielleicht sollte ich ihm doch etwas erzählen, von meiner Zeit vor der Verwandlung? Nein. Ist ja nicht so, als würde es sehr spannend sein. Ist ja auch nicht so, als würde ich ihm über die Maßen vertrauen. Nachher erzählt er es noch weiter - nicht das es irgendwen interessieren würde.
Er sagt nichts weiter, und ich stelle ihm auch keine Fragen mehr. Wenn er mir irgendwann was über sich erzählen will, schön. Aber ich werde nicht ständig versuchen, ihm alles aus der Nase zu ziehen. Wenn sein Leben so ein großes Geheimnis ist, soll er es doch mit ins Grab nehmen. Ich schließe wieder die Augen. Wie spät es wohl ist? Keine Ahnung. Aber es ist auch zu unwichtig, um jetzt nachzuschauen.
Ich habe plötzlich Lust ihn noch einmal zu küssen. Eigentlich habe ich die ganze Zeit Lust seine herrlichen Lippen zu küssen. Aber warum muss ich das eigentlich machen. Er könnte ja auch mal anfangen. Ach, egal. Langsam um ihm Zeit zum Ausweichen zu geben, sollte er nicht wollen, suche ich seine Lippen.
Ich öffne leicht meine Augen, als ich seine Lippen auf meine spüre, und sehe ihn an. Meine Hand wandert in seinen Nacken, um ihn etwas weiter runter zu ziehen. Ich küsse ihn sanft, während ich seinen Nacken kraule. So richtig Lust habe ich nicht, aber das liegt weniger daran, dass ich ihn nicht küssen will - denn das will ich - sondern daran, dass er sich so in Schweigen hüllt. Als würde ich einen Scheiß darauf geben, mehr über ihn zu erfahren, wenn ich nicht an ihm interessiert wäre.
"Hast du was?", will ich wissen, weil ich seine Zurückhaltung spüre. Ich versuche es mit einem intensiveren Kuss, um seine Reaktion zu prüfen. Dann gehe ich auf Abstand und warte auf seine Antwort.
Ich sehe ihn nichtssagend an. Ich habe keine Lust, es ihm zu erklären. Abgesehen davon, verstehe ich es selber nicht so ganz. Und wenn ich mir zu viele Gedanken darüber mache, reite ich mich womöglich noch tiefer in die Sache hinein. Belassen wir es doch dabei. Wir vögeln miteinander, bis einer von uns die Schnauze voll von dem anderen hat, und dann geht jeder seiner Weg. Das ist das beste. "Vergiss es", beantworte ich seine Frage, und drehe ihn auf den Rücken, um mich auf seinem Schoß zu setzen. Langsam beuge ich mich über ihn, und lecke über seine Lippen. Meine Hände wandern über seine empfindliche Brust.
Ich spüre wie meine Nippel unter seinen Händen augenblicklich hart werden. Seufzend strecke ich mich ihm entgegen und lege meine Hände auf seine Hüfte. Allerdings: "Was soll ich vergessen?"
Ich gehe nicht auf seine Frage ein. Ich hätte sowas wie 'nichts' sagen sollen, und nicht 'vergiss es'. Klar wirft das Fragen auf. Ich Idiot. Langsam beuge ich mich weiter runter, und lecke über seinen Piercing. Ich muss ihn dazu bringen, das Gesagte zu vergessen. Ich habe keine Lust, weitere Fragen zu beantworten. Quid pro quo, mein lieber Skin. Verspielt nehme ich den kleinen Ring zwischen die Zähne, und ziehe leicht daran. Ob er Schmerzen hatte, als er sich das Ding hat durchstechen lassen?
Ich ächze genüsslich. Scheiße, ich mag das, wenn er mit meinem Piercing spielt. Allerdings verstört es mich immer noch, dass er nicht antwortet. Na gut, dann will er es nicht sagen... Aber irgendwie habe ich das Gefühl ich habe mal wieder etwas verpasst. Seine Launen sind ziemlich unberechenbar. Dämon eben. Ich muss wachsamer in seiner Gegenwart sein.
"Hat es wehgetan, als du dir das hast durchstechen lassen?" frage ich, und spiele mit meiner Hand an dem Piercing rum, ziehe leicht daran. Es würde bestimmt wehtun, wenn ich stärker daran ziehen würde, denke ich, und wiederstehe dem Impuls, es auszuprobieren. Beuge mich stadessen über ihn, um mir noch einen Kuss abzuholen.