Ein wenig perplex sah sie ihren Freund an. Eigentlich so hatte sie es geplant, wollte sie nach Hause fahren schließlich war sie schon wieder kaum Zuhause gewesen. Sie wohnte ja quasi fast schon bei Wes so oft wie sie bei ihm schlief. Das Problem war nur das sie nie nie nein sagen konnte, sondern immer wieder nachgab. Auch dieses mal senkte sie ihren Kopf und nickte, was ein Zeichen dafür war das sie bleiben würde.
Er zog sie an sich und kuschelte sich an sie. "Schön, dass du bleibst.", murmelte er und ließ sie dann los um sich fürs Bett umzuziehen. "Aber nur solange morgen früh nicht deine Tante hier steht. Ich kann mir Schöneres vorstellen, als so geweckt zu werden."
Sheila zog sich ihre unbequemen Jeans Hotpants aus und behielt das zu große Oberteil von Wes an. Das verdecke durch seine Größe eh alles notwendige. "Keine Sorge, sie wird schon nicht auftauchen," versicherte sie ihm und kramte aus ihrer Hosentaschen ihre Tabletten heraus. Danach faltete sie diese ordentlich zusammen und hängte sie über den Stuhl, ehe sie sich es auf dem Sofa bequem machte.
Wes verschwand im Bad und putzte sich die Zähne. Als er wieder ins Zimmer zurückkam und Sheila auf dem Sofa vorfand, zog er zwar eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts. Er legte sich auf sein Bett und schlüpfte unter die Decke. Wenn sie kuscheln wollte, würde sie schon kommen. Sonst konnte sie auch gerne auf dem Sofa schlafen. Er hatte sie da ja nicht hin verbannt.
Sheila rollte sich zusammen und schloss die Augen. Sie versuchte zwar zu schlafen, doch der Schlaf wollte sich bei ihr nicht wirklich einstellen. Sie zögerte lange, ehe sie leise aufstand und zu ihm ans Bett ging. Fast gut eine dreiviertel Stunde lang hatte sie mit sich gerungen. Leise hob sie seine Bett decke an und kuschelte sich darunter. Zufrieden schloss sie erneut die Augen, so war es doch viel besser.
Wes fragte sich wirklich, ob Sheila ernsthaft vorhatte die Nacht auf dem Sofa zu verbringen. Als sie dann aber aufstand und zu ihm ans Bett kam, musste er sich auf die Zunge beißen um keinen Kommentar abzugeben. Stattdessen zog er die Decke noch ein wenig mehr über sie und deckte sie zu, bevor er die Augen schloss und einzuschlafen versuchte.
Sheila wartete bis sie den Eindruck hatte das er schlief, erst dann kuschelte sie sich an ihn und vergrub ihren Kopf in seinem Hemd. So war es perfekt, denn ohne seine Nähe fiel es ihr einfach schwerer einzuschlafen trotz ihrer Tabletten und auch wenn es warm draußen war machte ihr Wes Körperwärme ganz und gar nichts aus.
Entgegen ihres Eindrucks hatte er nicht geschlafen, als sie sich an ihn kuschelte. Nun legte er sanft einen Arm um sie und zog sie noch ein wenig näher an sich. Auch, wenn gerade eine komische Stimmung zwischen ihnen herrschte, fand er es beruhigend, wenn sie sich an ihn kuschelte. Dann schlief er automatisch besser.
Sheila war ein wenig überrascht als er den arm um sie legte, denn sie war ja davon ausgegangen das er schlief. Sie griff nach seiner Hand und fing an mit jedem seiner Finger einzeln zu spielen. "Was hat dich vorhin so gestört?" wollte sie von ihm ehrlich interessiert wissen.
Er hörte ihre Frage und seufzte. "Mich hat gestört, dass du zu dem Kerl ins Auto gestiegen bist und ihn dann auch noch auf die Wange geküsst hast. Ich versteh nicht, wieso du Fremden so vertrauen kannst. Du machst solche Sachen immer und ich komm damit nicht klar, weil es meinem Wesen so widerspricht. Ich bin Fremden gegenüber misstrauisch und distanziert. Nur bei Freunden öffne ich mich und lass mich mal auf die Wange küssen oder so."