Pöpke war sichtlich erleichtert das sie nicht ins Schwitzzelt gingen und entspannte sich wieder. "Und, wer ist da eben über Bord gegangen?" grinste Xiana den Hein an, "Müssen dich ziemlich wütend gemacht haben." Sie schenkte sich und Roxsana nach und betrachtete die beiden Seemänner fragend.
Re: Im Auftrag des Falgathen II
Hein fiel wiedereinmal auf, wie seltsam die Nordmänner gekleidet waren. Aber er hatte schon mit Merasitern, Burgundern und Araniern gespeist und da waren die Nordmänner noch sehr gemässigt gekleidet. Keine komischen Dödelbeutel oder Puschelbeine. Nach den üblichen Vorgeplänkeln wie es wem warum geht und wieso, kam Hein relativ schnell zur Sache. "Jarl Hrok, ich wollte Euch über unsere Neuankömmlinge informieren. Es ist die die gesamte Flotte, die den falghatentreuen Danglarern zur Verfügung steht. Es gibt einige Schiffe vor Burgund, die gezielt auf diese Flotte Jagd macht. Das sind die Schiffe um Corneilles "Terrible" herum. Schwer bewaffnete Kaperfahrer, für die die Koggen und selbst die Kanonenholks leichte Beute sind. Ich hatte Anweisungen gegeben, falls unsere Schiffe von überlegenen Kräften angegriffen, sämtliche Schiffe den Treffpunkt anlaufen sollen. Das haben sie getan. Mit Mann und Maus. Es sind außer den Versorgungsgütern auch Truppen an Bord. Ca. die Hälfte der Truppen, die den falghatentreuen zur Verfügung stehen. Der Rest der Truppen sammelt sich noch und muß in einer weiteren Fahrt abgeholt werden. Die bewaffneten Kräfte bei der Flotte sind ehere schwach. Halt das, was der Orden auftreiben konnte. Es sind vier Kanonenholks mit jeweils vier Geschützen. Vier weitere Holke als Transportschiffe, und zehn Koggen sind die Lastesel dieses Unternehmens. Schwer, langsam und hilflos. Das sind die Eigenschaften dieser Lastesel. Und wir müßen diese Flotte in das Tiranaische Meer bringen. Heil und unversehrt. Das wird keine leichte Aufgabe. Ein weiteres Problem ist der ehemalige Kommodore des Kanonenholkgeschwaders. Er beanspruchte den Oberbefehl für diese Unternehmung, ohne auch nur ein Bruchteil der nötigen Voraussetzungen zu haben, geschweige denn Informationen. Eher der Typ von Adel, der die Qualität einer Person nur an dem Stammbaum seiner Vorfahren beurteilt und nicht an dem was sie kann." Hein schmunzelte. "Ihr seht, die Lage wird nicht langweilig."
Re: Im Auftrag des Falgathen II
Hein grinste auch Xiana an. "Das war der ehemalige Kommodore der Kanonenholkgeschwaders. Er hatte versucht mich für dumm zu verkaufen." Hein schaute kurz zur Mittweg herüber. "Ich war der Meinung, dass der Chevalier Abbas eine Abkühlung brauchte. Außerdem war es eine gute Gelegenheit ein Bischen davon zu zeigen, zu was die Braut in der Lage ist. Das wird auch die anderen Kapitäne bei der Stange halten."
Re: Im Auftrag des Falgathen II
"Lass mich raten: Er ist jetzt nur noch einfacher Kapitän." Xiana lachte und prostete Hein zu. "So muss das sein. Und wer holt den Rest der Truppen ab?"
Re: Im Auftrag des Falgathen II
Nach dem Vorgeplänkel bot Hroc Hein den Platz neben sich an und ließ sich von einer jungen Frau in schlichtem Leinenkleid und mit scheuem Blick eine dunkle Flasche reichen. Seine Augen weiteten sich kurz, dann lächelte er. Ett bra val. Tack så mycket, Sheela. Die Frau lächelte schüchtern und zog sich schnell zu Zeltwand zurück.
Ich hoffe, Du magst einen guten Sherish. wandte Hroc sich nun an Hein, brach das seltsame Siegel von südländischem Aussehen und zog den Korken ab. Die goldene Flüssigkeit ließ er in zwei silberne Becher laufen, von denen er einen Hein reichte. Nach einem kurzen Toast hörte er sich die Neuigkeiten von Hein an und begann sich nachdenklich am Kinn zu kratzen.
Dann fragte er: Wer ist dieser Corneilles "Terrible"?
Re: Im Auftrag des Falgathen II
Hein zuckte mit den Schultern als es dem Jarl antwortete. "Pierre de Corneille ist der Kapitän des Kaperschiffes "Terrible". Unter seinem Kommando stehen noch weitere Schiffe, zum Beispiel die "La Rochelle". Er ist ein verdammt guter und tüchtiger Seemann und seine Schiffe sind sehr kampfkräftig. Etwas größer als die Braut, vielleicht nicht so wendig und am Heck etwas empfindlicher. Französische Bauart halt. Und längst nicht so schnell." Hein seufzte. "Auf jeden Fall sehr gefährlich."
Re: Im Auftrag des Falgathen II
Hein nippte an dem goldenen Getränk und es schien ihm gut zu schmecken. Das war ein vortreffliches Tröpfchen. "Tja, Xiana, du hast recht. Er ist jetzt nur noch einfacher Kapitän. Aber ich glaube nicht, dass das jetzt der letzte Ärger war, den er uns gemacht hat." Zum Jarl gewandt meinte er "Ich werde gleich noch einige Umbauten anordnen und dann mit den Holks morgen ein Manöver verantstalten. Schauen, aus welchem Holz die Burgunder geschnitzt sind. Und vielleicht noch ein paar Köpfe waschen, damit wir später in ernsthaften Gefechten als Einheit agieren können. Dann, wenn wir das geschafft haben, werden wir den Lasttroß und alles andere in Bewegung setzen und uns übermorgen oder den Tag drauf, je nachdem wie die Winde stehen in Richtung Tiranaisches Meer in Bewegung setzen. Ich hoffe, ich kann auf Eure Unterstützung rechnen, Jarl Hrok?" Hein schaute den Nordman direkt in die Augen.
Re: Im Auftrag des Falgathen II
Hroc setzte ein schiefes Grinsen auf. "Werden wir dafür nicht bezahlt?" Dann schaute er durch die offenen Zeltwände auf die Bucht. "Also Schiffe wie das Eure und davon wenigstens zwei, hm? Dann müssen wir uns eine Taktik einfallen lassen, denke ich." Er kratzte sich am Hinterkopf. Bei uns ist es üblich, feindliche Schiffe Bug an Bug zu begegnen und dann die feindliche Mannschaft niederzuringen. Das wird hier nicht funktionieren. Daher habe ich die Langschiffe anders bewaffnen lassen. Er überlegte kurz und blickte zu Thjálmi hinüber, doch der schüttelte energisch den Kopf. Besser nicht gebeten, als zu viel geboten: Die Gabe will stets Vergeltung. Besser nicht gesendet, als zu viel getilgt; so ritzt es Thundr zur Richtschnur den Voelkern. sprach dieser streng. Als Hein daraufhin etwas verständnislos guckt, sagt er schlicht. Das Kriegshandwerk ist Sache der Krieger, Thursenwerk das unsrige! Hroc seufzte. Damit will er andeuten, daß die Götter uns an unseren Taten messen und nur dann einschreiten werden, um Seidr mit Seidr zu beantworten.
Horc setzte sich aufrecht. Nun, deswegen haben Bewaffnung und Taktiken geändert und gedrillt. Der Dreki Geirangers ist mit einer starken Blyde ausgestattet worden und trägt zusätzlich eine Bankarmbrust im Heck. Gleiches gilt für die Frosteber, während die anderen Schiffe je nach Größe nur eine dieser Waffen tragen. Er nahm einen Schluck aus dem silbernen Becher. Wir verschießen Steinkugeln von 10 bis 20 Pfund, oder Steinschrot über 100 250 Faden. Dazu haben wir Tonkugeln, die mit einem Gemisch von Pech, Tran, Schwefel, Sand und noch ein paar Dingen, von denen ich keine Ahnung habe, gefüllt sind. Wichtig ist: Das Zeug brennt gut. Er legte den Kopf schräg. Zudem können wir schwere Bolzen verschießen, auf unter 50 Faden gar mit Tauwerk. Das sorgte für ein Lächeln. Vielleicht gehen wir ja auf Walfang. Ernster fuhr er fort. Zumindest dachten wir damit Triremen ausbremsen zu können, na ja. Dazu kommen doppelte Besatzungen, zwei Wachen pro Schiff. Die ersten bemannen die Ruder, die zweite Wache fegt das Deck des Feindschiffs mit ihren Bogen leer oder setzt es in Brandt. Zudem führt Sie den ersten Sturm auf ein Schiff durch. Er räusperte sich. Wir haben das Frühjahr genutzt und zahlreiche Manöver gefahren. Wir sind in der Lage in Linienformation anzugreifen, doch da diese zumeist nicht lange hält und die Schiffe unterschiedlich schnell sind, bilden wir hiernach Wolfsrudel, je zwei Schiffe. Wir nutzen die Geschwindigkeit und Wendigkeit unserer Schiffe, das ist unser Vorteil. Ein direkter Schlagabtausch mit Euren Feuerrohren sollten wir tunlichst vermeiden. Er schaute nun zu Hein. Jetzt weißt Du grob, zu was wir in der Lage sind. Er lehnte sich zurück. Also, was werden wir tun, wenn Segel am Horizont erscheinen?
Re: Im Auftrag des Falgathen II
"Es ist wie ich es mir gedacht habe, ich halte euch für kampfkräftiger als die Burgunder. Meine ursprüngliche Taktik kleine Flottenkontingente anzugreifen und größeren auszuweichen können wir nun leider vergessen. Wir müssen die Dickschiffe ins Tiranaische Meer bringen, egal wer uns entgegensteht. Die Dickschiffe können den Galeeren nicht davonfahren, auch nicht bei günstigem Wind. Und sie können sich nicht gegen Galeeren verteidigen. Und wenn wir die Schiffe verlieren, ist die Invasion Geschichte. Dann werden wir die Khardin in Danglar nicht angreifen können." Hein malte mit einem Stock die groben Umrisse des tiranaischen Meeres und die Lage Danglar und der Meerenge zur Ostsee auf den Boden. "Wenn ich Flottenkommndeur der Kharadflotte wäre, so würde ich ein starkes Geschwader in der Einfahrt zum Tiranaischen Meer stationieren und dort auf Falghatentreue Schiffe lauern. Und sie hätten recht, wir müssen genau da durch. Wir müssen durch diese Meerenge. Und wir müssen schlagen, was sie uns dort entgegenstellen. Das wird mit Sicherheit ein schweres Gefecht. Wenn wir unsere ursprüngliche Taktik fahren, so muß nur eine Galeere durchkommen, und sie könnte einen Großteil unsere Dickschiffe versenken. Und alles wäre verloren. Wenn die Burgundischen Kanonenholke bei den Dickschiffen bleiben, dann können sie bei widrigem Wind nicht schnell genug gegen die Galeeren agieren. Wir würden folglich zumindest einige Dickschiffe verlieren." Hein wischte mit einem Handstreich die provisorische Karte auf dem Boden aus. "Ich sehe nur eine Möglichkeit. Wir brauchen schnelle Schiffe direkt bei den Transportschiffen, die notfalls gegen widrigen Wind durchbrechende Galeeren schnell abfangen können. Und die einzigen Schiffe die das können sind eure Langboote. Wir werden so viele Galeeren wie möglich in Kämpfe verwickeln und zerstören. Aber ich kann nicht garantieren, dass wir alle erwischen. Ihr seid dann unser letzter Schutz. Wenn ihr versagt, dann ist alles verloren, dann war alles vergebens und Danglar wird auf absehbare Zeit unter der Khardinherrschaft bleiben."
Re: Im Auftrag des Falgathen II
In Danglar: Ein ganzes Stück krochen die fünf durch die Felder. Nach einer Weile konnten sie, wenn einmal vorsichtig den Kopf hoben, eine Festung erkennen, die die umgebenden Hügel und Dünen überragte. Dort war irgendetwas los. Kharator rannten dort wie planlos hin und her. Fast jeden Augenblick kam ein Trupp von ihnen üver die Straßen an oder marschierete wieder ab. Was sie dort taten, konnte man jedoch auf diese Entfernung nicht erkennen. Dazu müßte man wohl noch etwas näher krauchen. Ob sie dann von der Festung aus gesehen werden konnten? Fedder kratzte sich am Kopf.