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leithian o hithu

leithian o hithu

Es war 893 Jahre seit Beginn des zweiten Zeitalters. Vor langer Zeit hatte sich ein Diener des Bösen erhoben. Nîfrim, der Vielgesichtige, verkörpert diese Dunkelheit. Býrachas, nennen ihn die Elben, was Gefolgsmann der Angst bedeutet. Schon immer wollte er über Arda gebieten, denn er hätte die Macht dazu. Niemand weiss, wer oder was seine Seele schwärzte, aber es war geschehen; und zu spät war es, um diesen Hass und diese Bosheit gegenüber allem und jedem rückgängig zu machen. Unzählige Schlachten gegen ihn und seine schwarzen Heere wurden schon geschlagen, doch es schien als ob dies nichts nützen sollte. Seine Orks schienen schier unzählbar und immer wieder zog er mit neuen Heeren in die Schlachten. Ganz anders die Heerstärke der Erstgeborenen; sie wird schwinden wie auch die der Menschen schwinden wird.
Doch zu einem Zeitpunkt wo sich Býrachas sicher fühlte und selbst in die Schlacht zu Dorengil ritt, geschah etwas Unerwartetes... Er, Býrachas, wurde getroffen von Pfeilen, gesegnet von Manwe selbst, dem höchsten König der Valar. Diese Verletzungen waren totbringend. Doch Nîfrim liess sich von den Wunden nicht abschrecken und verfiel dem Blutrausch. Und wehe den Bogenschützen, die auf ihn gezielt hatten. Doch war es nicht nur das Ende der tapferen Bogenschützen. Nîfrims letzter Sturmangriff war der letzte Angriff seines erbärmlichen, dem Bösen anvertrautem, Leben.
Und so sollte Nîfrim Býrachas fallen und alles wand sich zum Guten wenden... So dachten jedenfalls die Elben und Menschen. Aber Nîfrim war weise und hinterlistig und auch im Angesicht des Todes hatte er nichts an Bosheit und Verruchtheit verloren. Mit letzter Kraft raffte er sich noch ein letztes mal auf, nahm sein unheiliges Schwert, rammte es in den Boden und verfluchte mit den letzten Atemzügen das Land Dorengil.
Diese letzte schreckliche Tat kann auch mit vielen Worten nicht beschrieben werden. Denn von da an wurden die Lande Dorengils ins Dunkel gezerrt und ewige Finsternis herrschte. Zudem getraute sich nahezu niemand, auch nur den Fuss in diese Lande zu setzen. Zu grauenvoll war die Macht Nîfrims. Seither nannte man diesen schrecklichen Ort Dôrhîth, Land des Nebels. Denn ein fortwährender Nebel umgab die Grenzen des Landes.
Viele Jahre waren vergangen und die dunklen Lande blieben unberührt von Elben und Menschen. Doch das wenige Böse, das nach dem Fall Nîfrims übriggeblieben war, sammelte sich in den Nebeln und hoffte das die Wunden von der Zeit geheilt werden und sie sich mit einem Anführer erheben können, um Mittelerde endlich in Dunkelheit hüllen zu können.

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Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben, zu leben.

Wenn Gott so verklemmt wäre wie seine Beamten auf Zeit, hätte er den Orgasmus nicht erfunden. :D

Re: leithian o hithu

Viele Jahre schon war es ruhig in Dôrhith, jedoch immer wieder gab es kleine Auseinandersetzungen von Orks gegen Menschen und Elben, deren Lande an die Nebel angrenzten. Doch nur einmal vermochten es die Orks, den umliegenden Völkern ernsthaften Schaden zuzufügen; Im Jahre 1187 im zweiten Zeitalter fochten ein Rudel Orks gegen die Menschen von Revianna, an den Hängen des Aeg Eryd. Und der Herrscher von Revianna, Feredir, der Jagende, fiel unglücklicherweise, was einen Machtumschwung zur Folge hatte in Revianna. Denn Nestan, als rechtmässiger Erbe, wurde von seinem Zwillingsbruder Edraistan, aus Eifersucht und Hass, aus dem Land vertrieben. Und mit Magie und Hexerei belegte Edraistan seinen Bruder mit einem Fluch und einer metallenen Maske, die ohne Magie nicht abgenommen werden kann. Nestan floh nach Tawarenelen und erbat um Asyl bei König Thiliador. Dieser hatte Mitleid mit Nestan und liess ihn in seinem Wald leben. Dort lebte Nestan, der inzwischen Alistan, der Unbekannte genannt wurde, einige Jahre um zu vergessen, was ihm sein Bruder angetan hatte. Aber es war alles andere als so eine Tat zu vergessen, und Nestan ersann auf Rache. Doch er konnte, sein Vorhaben alleine nicht durchführen. Und doch wollte er seine Identität geheim halten. Er war in einer verzwickten Lage.
Eines Tages wurde er vor den König gerufen. Dieser in seiner grünen Halle, die auf den ersten Blick überwuchert aussah, doch beim näheren hinblicken kunstvoll geschnitten und gepflegt war. Der König erhob sich aus seinem hölzernen Thron und sprach: „Alistan, nun lebt Ihr schon seit Jahren mit eurem Fluch und der Maske und zählt die gehenden Tage. Und ich konnte Euch bis anhin nie helfen. Doch das soll nun zu Ende sein, denn ich habe von einem Einsiedler erfahren, der weise und im Umgang mit Magie mehr als geübt sein soll. Er lebt weit im Norden in Helegfela, den Höhlen des ewigen Eises. Ich bin mir sicher, dass er Euch helfen kann, oder zumindest einen weiterführenden Tipp geben. Begebt euch dorthin und lässt euch befreien von Eurer Pein. Mein Sohn Hûril wird euch mit einer handvoll Gefährten begleiten.“ Nestan war sehr erfreut über des Königs Entscheid und seiner Güte, allerdings war es ihm nicht Recht Andere mit seiner Aufgabe zu belästigen. Doch Thiliador bestand darauf. Und so zogen Nestan und Hûril mit einem halben Dutzend berittenen Bogenschützen in den Norden.

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Re: leithian o hithu

So schnell sie konnte ritt Eîwyn gen Norden. Die Schergen ihres Bruders waren hinter ihr her und sie konnte in ihrem Land nicht bleiben, denn sicher würde ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt werden und sie wäre nicht mehr sicher.

Schon ein Jahr floh sie so durch die Lande. Nie blieb sie lange an einem Ort, denn immer wurde sie aufgespürt.
Eigentlich wusste Eîwyn nicht mehr wo sie sich wirklich befand, noch wie sie hierher gekommen war.


So wurde es Nacht. Die Kühle der Luft umfuhr ihre Glieder, denn sie hatte Angst ein Feuer zu machen und so vielleicht die Aufmerksamkeit anderer auf sich zu ziehen.
Eîwyn lehnte an einem Baum und versuchte gegen den Schlaf anzukämpfen. Ihr Schwert hatte sie griffbereit neben sich liegen. So war es jede Nacht. Immer hatte sie die Angst im Rücken und auch diesesmal schwang sie sich wieder auf ihr Pferd.

Wohin soll ich gehen? Diese Frage beschäftigte sie schon ein ganzes Jahr.
So kam es dass sie ein Dorf kam, welches sie nicht kannte. Sie fragte auch nicht nach dem Namen.
Doch hier kam Eîwyn zu Ohren, dass sich niemand von den Truppen ihres Bruders je in den Norden hinwagen würde.

So beschloss sie ins ewige Eis zu reiten um dort über ihre Rache sinnen zu können.
Eîwyn stieg auf ihr Pferd und lenkte es in den Norden.
Alleine würde es sicher gefährlich für sie werden, aber nach alldem was sie bis jetzt erlebt hatte, könnte sie nichts mehr erschrecken.

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Die Grenzen meiner Sprache, sind die Grenzen meiner Welt

Re: leithian o hithu

Als sie an die Grenzen von Revianna kamen blickte Nestan sehnsüchtig in den Osten wo Minas Erinael lag. Er sah zwar den grossen Wachturm nicht, aber er wusste genau, wo er lag. Aber als er dorthin blickte, wo er den Erinael vermutete, stutzte er zuerst, denn ein Schleier dunkler Wolken lag über der Stadt. Komischerweise war das Wetter drum herum aber schön und die Sonne schien. ‚Eigenartig’ dachte sich Nestan zuerst, aber dann sagte er sich ‚Es muss wohl an meinem Bruder liegen’... „Dafür wirst du bezahlen!“ Schrie er lauthals und durch seine metallene Maske hindurch hatte sein Schrei einen schrecklich und bedrohlich wirkenden Klang. Nestans Gefährten zuckten zusammen, als sie diesen Schrei hörten, doch sie getrauten sich nicht zu fragen, wen er angeschrieen hatte. Sie ritten weiter.
Nach einigen Tagen kamen sie an die Grenzen von Ringlaid, den Kalten Ebenen. Es dämmerte bereits und Hûril stieg vom Pferd. „Alistan, wir werden hier rasten, denn in der Dunkelheit in den Kalten Ebenen zu reiten ist überaus unklug, viele Kreaturen gibt es, die einem im Schlaf überraschen oder gar während dem Ritt über einem herfallen.“ Nestan hatte nichts dagegen einzuwenden und sie schürten ein Feuer um sich und stellten Wachen auf. Man merkte, dass man den Kalten Ebenen nahe war, denn die Schneegrenze an den Grenzen Ringlaids war deutlich tiefer als sie es in den Aeg Eryd waren.
Nestan starrte ins Feuer. Dann ging er zu Hûril und fragte ihn nach dem Standort der Helegfela. Doch Hûril musste zugeben, dass er zwar den ungefähren Ort wisse, doch suchen werden sie trotzdem müssen. „Gut... Ich werde jetzt versuchen zu schlafen“, sagte Nestan und lehnte sich an einen Baum woraufhin er sofort einschlief. Er träumte etwas Eigenartiges; er ging durch ein Schneefeld, ein Schneesturm wütete, doch er lief auf dem Schnee, als ob er schwebte. Auf einmal vernahm er ein Schreien, ein Verzweiflungsschrei, wahrscheinlich von einer Frau und er wollte ihr zu Hilfe eilen, aber er sah nichts in dem Schneesturm und immer wenn er glaubte, dem Schreien zu folgen, wurde es leiser. Und als er sich in die vermeintlich richtige Richtung drehte und darauf loslief, wurde der Schnee erneut dichter und der Schrei schwächer, bis er schliesslich verstummte. Dann wurde alles schwarz um ihn; und er wachte auf. Das Feuer war ausgegangen, Hûril legte gerade den Sattel auf den Rücken seines Pferdes als er Nestan erblickte. „Hier, Lembas“, sagte er und streckte ihm eine dünne Scheibe Brot entgegen, „Ist sehr nahrhaft und sättigend... Sattelt nun Euer Pferd, wir wollen weiter.“ Nestan nahm einen Bissen, so gut es ihm durch die Maske möglich war und eine plötzliche Wärme durchströmte ihn. Er sattelte daraufhin sein Pferd und die Gruppe ritt weiter.

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Re: leithian o hithu

Eîwyn saß auf ihrem Pferd, den Kopf an den Hals des Pferdes gelehnt. Langsam kamen sie voran, denn sie war schon Tage lang durchgeritten.
"Wann... Wann endlich..." seufzte die junge Frau.
Auch ihr Pferd war sichtlich erschöpft, aber es war ein treues Tier und würde sie bis ans Ende der Welt tragen, wenn es sein müsste.
Schlaf war selten geworden. Sowohl für ihr Pferd als auch für Eîwyn selbst.
"Tagert... Mach halt..." sagte sie leise und sprang ab.
"Ich glaube du hast dir etwas Ruhe verdient mein guter..." meinte sie lächelnd und tätschelte den Hals des Pferdes.
Eîwyn durchsuchte die Satteltaschen. Viel war nicht mehr über von dem Brot, welches sie mit sich trug.
Sie nahm die Zügel des Pferdes und führte es langsam weiter. "Es ist kalt..." sagte sie mehr zu sich, als zu irgendjemand. Denn es war keiner da, der sie hören könnte.
Wieder suchte sie in den Satteltaschen nach etwas, konnte es aber nicht finden.
"Verdammte Diebe..." Ihr zweiter Umhang war anscheinend gestohlen worden, denn auch alles andere, was sich in dieser Tasche befunden hatte, war weg.
Ihre Finger waren rot vor Kälte, aber die Angst ein Feuer zu machen war zu groß.
Eîwyn wusste nicht, ob noch jemand hinter ihr her waren, und wenn, wie nahe sie ihr sein würden.
So wanderte sie langsam, sodass sich ihr Pferd etwas erholen konnte, durch die kalte, kahle Gegend.
Nach einigen Stunden saß Eîwyn wieder auf und ritt weiter. Den Kopf lehnte sie wieder an den Hals ihres Tieres und irgendwann schlief sie ein.
Ein tiefer Traumloser Schlaf umfasste ihr Bewusstsein und sie merkte gar nicht, dass es langsam begonnen hatte zu schneien.
Auch merkte sie nicht, dass es langsam dunkel geworden war. Eigentlich hätte sie sich einen sicheren Ort suchen sollen um zu übernachten, denn sie wusste nicht, wie gefährlich es hier war.
Es knackte in den Büschen und das Pferd stieg. Eîwyn wurde abgeworfen und landete im Schnee.
"Nein nicht!" rief sie dem Pferd hinterher, als sie das Tier weglaufen sah.
Erschöpft versuchte sie hinterher zu laufen, fiel aber hin und blieb halb bewusstlos auf dem Boden liegen. Langsam fielen Schneeflocken auf sie.
Ihre Hände verfärbten sich rot und Eîwyn hatte gerade nicht die Kraft um aufzustehen, obwohl sie wusste, dass es sie umbringen würde hier liegen zu bleiben.

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