Die Taverne zum weissen Turm - Stammtisch

Die Reise nach Gorvit ...

Re: Die Reise nach Gorvit ...

Richard, hm?

Ich lese das Schreiben das mir der Mann gegeben hat. So richtig schlau werde ich nicht daraus, aber vielleicht kann Herr Richard Licht ins Dunkel bringen.

Dann kommt mal mit, eventuell können wir das gleich klären.

Mit meiner Hand weise ich ihm den Weg zu der kleinen Reisegruppe auf dem Hof.

Ach ja, Ihr habt mir immer noch nicht Euren Namen genannt.


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Es gibt Wunder, die müssen im Dunkel geschehen...

Am orkischen Wesen soll die Welt genesen!

Re: Die Reise nach Gorvit ...

Als Wieland und Claud auf mich zutreten grüße ich meinen Kollegen bereits auf ein paar Schritte Entfernung. Zu Ulrich gewandt meine ich: "Wenn Wieland es mit unserer Sicherheit stets so ernst nimmt, haben wir auf der Reise nach Gorvit wohl kaum etwas zu fürchten." Insgeheim freue ich mich auf die Fachsimpelei mit meinem Kollegen. Doch auch zu sehen wie ernsthaft Wieland und Ulrich sich um die Mission kümmern bereitet mir Freude. Das könnte seit langem die erste Reise werden, die Spaß macht. Naja, wenn man bei der Gefahr von Spaß reden kann. Aber so schlimm wird das schon nicht werden.

Ich trete auf die beiden zu und begrüße meinen Kollegen herzlich nach tirdanischer Sitte, in dem ich meine Waffen präsentiere. Meine offenen Hände.
"Claud! Wie schön, dass du es rechtzeitig geschafft hast. Hat Vater Michael deinem Ordenskanzler also die Begleitung wirklich abringen können? Komm, ich stelle dich den beiden vor. Bruder Wieland hast du ja bereits kennen gelernt. Er wird für unsere Sicherheit sorgen, soweit wir das nicht selbst können ... und glaub mir, nachdem was ich gehört habe, kann er das weit besser als wir." Ich lache fröhlich, während wir weitergehen. "Das hier ist Bruder Ulrich. Er ist für unser Seelenheil da. Wenn du also doch noch von deinem Irrweg ablassen willst, wird Bruder Ulrich dich sicher gern bekehren."

Zu meinen Ordensbrüdern gewandt stelle ich Claud vor:
"Das hier ist mein Collegius Claud, vom Ordo Ultima Mortis. Sie vertreten die Ansicht, dass der Tod endgültig ist. Eine wirklich interessante Sichtweise in den Details...", gerade als ich merke, dass ich mich verzettele, fahre ich mit der Vorstellung fort: "... Claud und ich haben uns auf einer Forschungsreise in Viermarschen kennengelernt. Dort haben wir gemeinsam an der Messmethode gearbeitet. Sein Orden nutzte einige fortschrittliche Verfahren hatten aber Schwierigkeiten mit dem Abgleich. Unsere ambrosische Reliquien-Tabelle zeigte sich als extrem genau. Seitdem arbeitet die Kirche in Askon mit seinem Orden zusammen, um das Messverfahren zu verbessern."

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OOC:
Ich bin mir nicht sicher, ob dein Orden schon einen Namen hat, Kalle.
Also habe ich mir schnell einen ausgedacht: "Orden des endgültigen Todes".
Wenn es nicht gefällt oder es schon einen anderen gibt, einfach ändern.







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Philosophie ist Ketzerei.
Ignoranz ist eine Tugend!

Re: Die Reise nach Gorvit ...

Etwas skeptisch schaue ich die beiden Gelehrten an. Offensichtlich kennen sich beide wirklich.

Aha, und warum erfahren wir erst jetzt davon? Ihr hättet ruhig gestern in Anwesenheit des Großmeisters davon berichten können. Nein, eher müssen. Und auch bei der gestrigen Planung, die sowieso schon viel zu kurz war, habt ihr nichts gesagt Richard. Was ist euch noch entfallen? So plant man in unserem Orden keine Reise in ein fremdes und vermutlich feindliches Land. In solchen Dingen verstehe ich keinen Spaß!

Bevor ich zu meinen gefürchteten Tiraden ansetze wende ich mi´ch kopfschüttelnd ab um meine Ausrüstung zu kontrollieren. Natürlich hat Ulrich das alles schon gemacht, aber ich muss mich ablenken.

Ulrich, würdest Du bitte weiter mit den beiden Gelehrten reden bevor ich Dinge sage die mich zur Beichte treiben würden und unsere Abreise weiter verzögern?



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Re: Die Reise nach Gorvit ...

"Seid gegrüßt Richard und natürlich auch Sie Wieland und Ulrich"

Claud musterte seine zukunftigen Begleiter und schien zufrieden mit der Auswahl zu sein.

"Ich bin mit meinen Idealen ganz zufrieden werter Kollege. Aber wie habt ihr nun den weiteren Reiseverlauf geplant, es scheint mir als gäbe es einige Ungereimtheiten. Aber ich wäre zur Weiterreise bereit"

Claud deutete auf ein Packtier am Eingang des Hofes, es war schon voll beladen und aß gerade etwas Gras.



Es gibt nur ein Gesetz dem alle unterworfen sind
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und das ist die Gewissheit des Todes

Re: Die Reise nach Gorvit ...

Im ersten Moment bin ich zu erschrocken um zu antworten. Richards Worte klingeln mir in den Ohren. Ich habe sie genau gehört und verstanden, aber ihre wahre Bedeutung frisst sich nur langsam in meinen Verstand. Als ich noch überlege, ob ich Wielands Zurückhaltung ihrer Selbstbeherrschtheit wegen bewundern oder der Lästerlichkeit von Richard Worten wegen tadeln soll, explodiere ich.

Als erstes kommt Claud an die Reihe.
"Du hältst jetzt erstmal die Schnautze!"

Danach packe ich Richard am Kragen und schleife ihn ein paar Schritte weg. Ich bin kein sehr kräftiger Mann, aber die Wut verleiht mir ungeahnte Kräfte.

"Eine interessante Sichtweise in den Details?" Ich äffe Richards Stimme nach. "In den Details? Ich spucke die Worte aus wie einen Schleimklumpen, mein Gesicht hat sich zu einer Fratze aus Hass, Zweifel und Furcht verzerrt.
"Ich habe schon Männer für weniger brennen sehen, als für die Verleugnung des Paradis Gorods und die Heiligwerdung der Märtyrer. Das Einzige was dich gerade noch am Leben hält ist der Schwur den ich letzte Nacht geleistet habe. Also erkläre dich! Denn alllein für deine Lästerung der Heidenmission könnte ich dir die Zunge herausschneiden.

Glaubst du das hier ist nur ein Spiel?

Glaubst ich bin Priester um in der Tavernen einen freien Platz zu bekommen?

Glaubst du, dass ich meine Religion auf dem Jahrmarkt feilbiete?"


Ich schreie den letzten Satz heraus und schüttle Richard dabei. Danach ziehe ich sein Gesicht so nah an meines heran, dass wir uns beinahe berühren.

"Rede du kleiner Schreiberling oder ich brech dir auf der Stelle deinen dürren Hals!" Presse ich zwischen den Zähnen hervor.

Ich habe die Welt um mich herum vergessen. Der Kirchendiener bei unseren Pferden schaut zu Boden und tritt unruhig von einem Fuß auf den anderen. Zwei Ritterbrüder drehen sich zu uns um und mustern uns skeptisch. Vermutlich halten sie sich wegen der Anwesendheit Wielands zurück, aber ich nehme sie ohnehin nicht wahr. Ich habe mich allein auf Richards Augen konzentriert. All meine Achtung vor diesem Mann ist wie ausgelöscht. Mein schnelles Vertrauen hat eine schmerzende Wunde auf meiner Seele hinterlassen. Und Bitterkeit. Nun suche ich in Richards Augen nach Verrat. Verrat und Ketzerei.


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"Er trägt eine weiße Rüstung, ich vertraue ihm."

Re: Die Reise nach Gorvit ...

Was hat mein loses Mundwerk jetzt nur wieder angerichtet! Wie kann man in meine Worte Verrat und Ketzerei deuten? Was genau hatte ich gesagt? Was hat ihn so erzürnt? Meine Gedanken lassen sich kaum sortieren, so groß ist die Angst ... die Panik ... die Ulrichs Ausbruch auslöst. Und genau das kann wohl jeder in meinen Augen sehen. Dort ist nichts von Verrat und Ketzerei zu erkennen. Nur Angst.

"Vater, ich habe dich erzürnt. Ich kenne meine Pflicht und habe doch etwas getan, das deinen Unwillen beschworen hat. Nur Glaube bringt Wahrheit. Ich werde meine Tat büßen und die Buße in Demut und Dankbarkeit tragen, auf dass mir Läuterung widerfahre. Vater leite mich zurück auf den Pfad der Tugend. Ich bitte um Euren Beistand.", stammele ich die Worte der Bußfertigkeit, die man mich von Kindes Beinen an zunächst im Orden und später in der Kirche lehrte.

Was um Gorods Willen habe ich gesagt, das Bruder Ulrichs gerechten Zorn beschworen hat. Hat er meine Zweifel gespürt? Natürlich hat er das. Er hat meine Angst gehört, die ich versuchte vor ihm zu verstecken. Er hat meinen Wunsch nach Hause zu gehen bemerkt. Wie konnte ich glauben, dass ihm das verborgen bleibt. Das muss es gewesen sein, was ihn so zornig gemacht hat. Oh wie nachlässig und schwach mein Glaube geworden ist. Vielleicht bin ich doch nicht der Richtige für diese Mission. Vielleicht sollten sie mich von dieser Aufgabe entbinden. Ich bin ihr nicht gewachsen!

Vor meinem inneren Auge sehe ich mich bereits auf einem Scheiterhaufen auf dem Platz der Läuterung in Chisothiar brennen. Allein die Vorstellung lässt jede Farbe aus meinem Gesicht weichen. Meine Knie zittern und ich kann mich kaum auf den Beinen halten. Vor lauter Angst knicken meine Beine unter mir weg und ich falle, Ulrichs Hände noch am Kragen, vor ihm auf die Knie.


€:Tippfehler


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Re: Die Reise nach Gorvit ...

Als Richard vor mir in die Knie geht und die standard Litanei des bußfertigen Sünders herunterleiert kann ich keinen Verrat in seinen Augen erkennen, nur Angst, Todesangst. Und das ist auch gut so. Ich lasse ihn los, sonst verliert er noch die Kontrolle über sich und schlägt sein Wasser hier vor uns allen ab. Ich richte mich zu meiner vollen Größe auf und deute mit einem mahnenden Finger auf Richard.

"Noch sind wir in diesen Mauern und du bist ein Gast unseres Ordens. Daher wirst du nun zu Bruder Barnabas gehen und ihm beichten. Nur er kann in diesem Fall deine Buße festlegen."

Ich drehe mich zu dem Kirchendieser um der unsere Pferde hält.

"Bringe unseren Gast zu Vater Barnabas!"

Ich nehme ihm die Zügel ab.

"Und hilf ihm auf!"

Sage ich, ohne mich noch einmal zu Richard umzudrehen. Danach wende ich mich an Wieland.

"Was meinst du, sollen wir die Tiere noch einmal abladen und in den Stall bringen? Das könnte länger dauern."

"Zumindest haben wir jetzt die Gelegenheit uns ganz in Ruhe kennenzulernen."

Mit einem wölfischen Grinsen drehe ich mich zu Claud um.


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Re: Die Reise nach Gorvit ...

Claud hatte das Schauspiel interessiert verfolgt doch verriet sein Gesicht keine besondere Wertung zu dieser Heftigen Rüge.
Als Ulrich ihn ansprach , blickte er ihn an und sein Mund verzog sich zu einem freundlichen Lächeln.

"Es wird mir eine Freude sein eure Fragen zu beantworten"

In seinen Gedanken bestätigte sich nun Clauds erster Eindruck über die Qualitäten seiner Begleiter.

"Sagt wie lange wird sich die Abreise denn nun in etwa verzögern? Ich möchte ungern mein Packtier so lange beladen herumstehen lassen."



Es gibt nur ein Gesetz dem alle unterworfen sind
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und das ist die Gewissheit des Todes

Re: Die Reise nach Gorvit ...

Lasst das die Sorge des Ordens sein. Wir werden jetzt in den Speisesaal für Gäste des Ordens gehen und dort ein ausführliches Gespräch über Euch, eure Fähigkeiten und noch viel Wichtiger, über Eure Herkunft und euren Glauben führen. Und nebenbei werden wir uns in Ruhe stärken, die Reise wird uns noch genug Kräfte kosten.

Ich wende mich an Bruder Ulrich

Bruder, würdest Du bitte mit unserem Gast vorangehen? Ich werde mich um die Versorgung der Tiere kümmern. Und vor allem werde ich die Abfahrt unseres Schiffes irgendwie verzögern lassen. Das eilt.

Außerdem ist die Befragung eher Dein Spezialgebiet, oder verehrter Kaplan?


Grinsend warte ich auf Ulrichs Erwiderung.



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Re: Die Reise nach Gorvit ...

"Oh ja, aber natürlich. Wenn du mir bitte folgen würdest!"

Ich beschreibe eine einladende Geste in Richtung Clauds. Im Vorbeigehen schaue ich noch einmal zu Richard. Wortlos gehe ich an ihm vorüber.


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