Ich blicke zu ihm auf. "Keine Ahnung." Ich fische meinen Smartphone aus der Kiste und werfe es ihm zu. "Kannst deine Nummer da eingeben und abspreichern", sage ich, schnappe mir meine Waffen und gehe an ihm vorbei durch den Wohnbereich in den Trainigsraum. Apropos, seit wann habe ich nicht mehr trainiert? Die Stunden müssen unbedingt nachgeholt werden, sonst roste ich noch ein. Ich stelle die Waffen vorsichtig in die extra in die Wand eingebrachten Halterungen. Nett.
Hä? Wie 'keine Ahnung'? Er muss doch wissen, warum oder wozu er nein gesagt hat. Ich habe ihn gefragt, ob er sich wegen den Informationen meldet und er sagt 'nein'? Aber meine Nummer darf ich trotzdem da lassen. Ich atme tief ein und schnaufend aus. Schließlich sehe ich tatsächlich ein wenig auf seinen Bildschirm. Allerdings habe ich keine Ahnung, wo ich da meine Nummer eingeben soll und wie verdammt noch mal ich etwas speichern. Ich könnte ihm eine Email schreiben, aber das ist auch alles. Missmutig starre ich noch eine Weile auf den Bildschirm, dann folge ich ihm wiederum in den Raum, in den er gerade verschwunden ist. "Du willst mir die Informationen nicht geben?"
Ich starre ihn eine Weile an. Wie kommt er denn darauf? Ich seufze leise, und lasse mich an der Wand entlang auf den Boden nieder. "Warum sollte ich dir die Informationen nicht geben wollen?" frage ich, und die Antwort würde mich wirklich interesseiren. "Was hätte ich davon? Würde mir das irgendwas bringen? Also, mir fällt nichts ein, aber wenn du eine Idee hast, lass es mich bitte wissen." Ich fahre mir unschlüssig durch die Haare. "Willst du die peinliche Wahrheit wissen? Ich sags dir, immerhin hast du mich grade in meiner Küche gefickt, da sollte sowas doch kein Problem sein. Ich will dir die Infos nicht per Telefon zukommen lassen. Ich will, dass du zu mir kommst und sie dir holst. Ich brauche Gesellschaft, und auf deine lege ich besonderen Wert." Wieder ein Seufzen. "Gib her, dann speichere ich die Nummer selbst", sage ich, und halte meine Hand nach den Handys ausgestreckt. Klar, ich werde diese Ansprache in ein paar Sekunden wieder bereuen, aber was soll ich machen? So bin ich...
Der Typ macht mich wahnsinnig! Wiederum trotte ich hinter ihm her und sehe zu, wie er meine Nummer eingibt. In meinem Kopf schwirren tausend Gedanken. Ich bin einfach zu blöd für diese sozialen Angelegenheiten. Er legt auf meine Gesellschaft also wert. Himmel, was bedeutet das schon wieder. Ich glaube, ich sollte mich darüber freuen... Oder sollte ich lieber schleunigst meine Beine in die Hand nehmen und verschwinden? Zu spät... für beides irgendwie. Chance verpasst. Ich bin zu langsam für diese Welt.
Als er mir das Handy zurückgibt, greife ich daran vorbei an seinen Arm und ziehe ihn daran näher zu mir ran. Ohne weiter nachzudenken beuge ich mich herab und gebe ihm einen trockenen Kuss auf den Mund. "Hat mir gefallen, dich in der Küche zu ficken. Überhaupt war ein netter Abend. Und ich freue mich darauf, wenn wir uns wieder sehen - glaube ich zumindest. Aber jetzt gehe ich heim und lege mich schlafen. Mir schwirrt der Kopf."
So wie es aussieht, habe ich ihn noch mehr verwirrt. Ist das jetzt vorteilhaft für mich oder nicht? Immerhin glaubt er, sich auf unser nächstes Treffen zu freuen. Ist das jetzt ein Fortschritt? Aber mir hat es auch gefallen, mich in der Küche von ihm vögeln zu lassen. Sehr sogar. Und: Es war ein netter Abend. Und das steht wohl als Tatsache fest.Oder doch nicht? Also, so langsam schwirrt auch mir der Kopf. In was für eine Scheiße bin ich hier reingetreten? "Mach das", sage ich, und lächle. Ich würde gerne sagen 'wir sehen uns morgen', aber ich bin mir nicht so sicher, ob er da so scharf drauf ist. Keine Ahnung.
"Gut", murmle ich und wende mich zum Gehen. Ich sollte mich wirklich hinlegen und lange überlegen, was zum Teufel zwischen mir und diesem Dämonen am Laufen ist. Ich lasse mich dazu hinreißen Dinge zu sagen, die einfach so in meinem Kopf auftauchen. Ohne Nachzudenken. Himmel, selbst wenn es stimmt: Ich kann mich doch nicht so vor ihm entblößen. Wieso vertraue ich ihm, wo es doch keinerlei Grund dafür gibt.
Bevor ich das Zimmer verlasse drehe ich mich noch einmal um. "Du meldest dich bei mir?"
"Mache ich" antworte ich schlicht. Und natürlich werde ich es machen. Vermutlich. Denn wenn ich warte, bis er wieder vor meiner Tür steht, bekomme ich den Arsch versohlt. Was mir allerdings sogar gefallen könnte. Komischer Tag, heute.
"Okay, dann... Bye...", murmle ich und reiße mich endlich von ihm los. Als ich seine Wohnung verlasse, fühle ich mich merkwürdig erleichtert und bedrückt zugleich. Dede, das ist nicht gut. Ich seufze und laufe dann die Treppen hinunter zur Straße. Wo ist jetzt die nächste U-Bahn Station. Wird sicher eine Ecke länger dauern als Beamen, bis ich Zuhause ankomme.
Mal sehen, ob Damien da ist und was er zu sagen hat. Eventuell hat er ja noch den Ausgang des Treffens heute Nachmittag abgewartet und kann mir etwas berichten. Und dann sollte ich sehen, ob ich nicht auch irgendwie an Info kommen kann. Sowohl Ariel als auch Levi haben Sachen gefunden, mit denen sie uns weiter helfen können. Ich weiß jetzt wie man im Internet recherchiert... Aber ich bezweifel, dass das uns irgendwie weiterhelfen wird. Nun gut, ich kann es morgen ja mal in Angriff nehmen. Vielleicht stoße ich ja doch noch auf etwas.
Damien Warm rinnt das Wasser meinen Körper hinab und entspannt mich zusehends. An sich ist der heutige Tag wirklich gut verlaufen diese neue Wohnung ist ein Traum und auch die Ummeldung dieser Wohnung hier auf Skin dürfte kein Problem darstellen. Mit dem Vermieter habe ich vor wenigen Minuten versprochen. Er will mir morgen einen neuen Mietvertrag in den Briefkasten werfen, wo nur noch Skins Namen eingetragen muss. Das wäre ich den Werwolf selbst machen lassen, denn ich glaube nicht, dass Skin sein korrekter Name ist und unter welchen Namen er sonst abwickelt muss er selbst entscheiden. Die Kaution wird auch einfach auf ihn übergehen. Es ist selten, dass etwas so reibungslos verläuft. Leise summend stelle ich das Wasser etwas stärker ein. Ich freue mich auf die Tage die vor mir liegen. Ein kribbeln der Vorfreude erfasst mich bei den Gedanken die neue Wohnung herzurichten wobei ich eigentlich Hilfe gebrauchen könnte. Aber wie auch immer morgen werde ich erst einmal den Schutz raus räumen und dann den Parkettboden abschleifen per Hand ein schönes Training. Mal sehen wann Skin kommt, ich würde ihm heute gern noch die Neuigkeit überbringen. Seufzend fahre ich mir durch die nassen Haare. Und ihm meine Hilfe mit dem Geist werde ich ihm auch anbieten. Es ist nicht viel das ich machen kann, aber wenn etwas ist kann er auf meine Unterstützung zählen.
..ooO The stripes on a tigers face are like fingerprints; no two are exactly alike. Ooo..
Re: Nachts bei Vollmond (Fantasy RPG)
[skin]
Spätestens in der U-Bahn habe ich alle Sachen durchgedacht, die ich am nächsten Tag erledigen werde. Auch was ich Damien gleich alles fragen muss. Alles liegt strukturiert vor, übrig bleibt nur Ariel. Scheiße, was war das in seiner Wohnung? Ich stehe immer noch auf ihn. Dieses Verliebtseingefühl, dass ich im Club hatte, ist nicht wirklich weg. Es ist jetzt anders geworden. Ich vertraue ihm nicht, aber ich... irgendwie fühle ich mich immer noch zu ihm hingezogen... Das ist schlecht. Vorallem... was will er von mir? Ein Dämon! Ich bin nicht Dorian... Ich habe keine besonderen Qualitäten, die ihn anziehen könnten. Eigentlich bin ich ein ziemlicher Arsch... Also? Hilfe?
Gedanken versunken erreiche ich die Wohnung. Nachdem niemand auf mein Klopfen reagiert, gehe ich davon aus, dass Damien noch nicht da ist. Keine Ahnung wo der sich um diese Zeit noch herumtreibt. Ich habe aber keine Lust vor der Tür zu hocken. Wird Zeit, dass ich mir ein Schlüssel organisiere... Aber für jetzt geht es auch noch so... Nach vierhundert Jahren Schlossknackerfahrung, bekommt man selbst ein Sicherheitsschloss von New Yorker Wohnungen auf. Nun ja... Ich sollte duschen. Mit dem Geruch am Leib, werde ich Ariel nicht aus meinem Kopf bekommen. Seufzend betrete ich das Badezimmer... Oh...